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16.10.04 / Ein Stück Heimat / Eine "Ostpreußen-Halle" für die Vertriebenen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 16. Oktober 2004


Ein Stück Heimat
Eine "Ostpreußen-Halle" für die Vertriebenen

Bremerhaven hat nun eine "Ostpreußen-Halle". Abmontierte Gerüste gaben endlich den Namenszug an der renovierten Halle frei.

Damit hat sich der 78jährige Paul Baumgardt, gebürtig in Neukrug (Kreis Elbing), einen Herzenswunsch erfüllt - die Erinnerung an seine ostdeutsche Heimat sichtbar wach zu halten. Baumgardt, seit 1980 Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) und des Heimatkreis Elbing, taufte seine Werkhalle an der Kreuzackerstraße in Bremerhaven-Wulsdorf auf den Namen "Ostpreußen-Halle" und brachte auf der Giebelseite den Schriftzug mit dem ostpreußischen Symbol, der schwarzen Elchschaufel auf weißem Grund, an. Die organisierten Ostpreußen in Bremerhaven, die nach der Feier der 50jährigen Patenschaft zwischen den Städten Bremerhaven und Elbing im Mai dieses Jahres in der Wilhelm-Raabe-Schule und in der "Großen Kirche" nun das zweite bedeutende Ereignis in diesem Jahr feiern konnte, ist stolz auf ihr Mitglied Paul Baumgardt, der im Jahr 2000 mit der Treuenadel ausgezeichnet worden war.

Bei einem Festakt vor der Halle sagte die Vorsitzende der Gruppe, Marita Jachens-Paul, vor Mitgliedern, dem Vorsitzenden des BdV- Bremerhaven, Oskar Thomas, und Vertretern der Presse. "Damit hat der Namengeber alle Ost- und Westpreußen in Bremerhaven - nicht nur die Mitglieder der Landsmannschaft - geehrt. In Wulsdorf können sie jetzt den Namen ihrer Heimat, die sie vor Kriegsende fluchtartig verlassen mußten oder aus der sie nach dem Krieg brutal vertrieben wurden, an einer großen Halle lesen!"

Der Repräsentant der Seestadt Bremerhaven, Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken, begrüßte die Idee des Wulsdorfers, die Verbundenheit der Ost- und Westpreußen mit der Bevölkerung Bremerhavens, die ja zu einem großen Teil aus Flüchtlingen und Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs besteht, zum sichtbaren Ausdruck zu bringen.

Helmut Gutzeit, Landesvorsitzender der Ostpreußen in Bremen, beglückwünschte Paul Baumgardt zu diesem seiner Meinung nach in Deutschland einmaligen Entschluß, eine private Halle nach einer ostdeutschen Region zu benennen.

Für diese außergewöhnliche Geste wurden Marianne und Paul Baumgardt von Marita Jachens-Paul zu Ehrenmitgliedern der Gruppe ernannt. Dazu überreichte sie den beiden vor der Halle bei einem Glas Sekt die Ehrenurkunde als "Dank und Anerkennung für die Unterstützung, für die Treue zur ostpreußischen Heimat und für das bleibende Symbol der Ostpreußen-Halle." J. S.

 

Ein sichtbares Zeichen: Paul Baumgardt (Mitte) bei der Einweihung seiner Halle. Foto: privat


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