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23.10.04 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Oktober 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

da haben wir in den letzten Ausgaben soviel Erfreuliches berichten können, aber das ist ja längst noch nicht alles. Noch einmal zu Brigitte von Kalben in Kanada: Das von ihr so sehr gewünschte Buch von Hugo Linck "Königsberg 1945-1948" hat sie erhalten und freut sich natürlich sehr darüber. Wohlweislich hatte ich gebeten, mir mitzuteilen, wer das Buch abgeben könnte, um mehrfachen Zusendungen vorzubeugen. Es kamen tatsächlich mehrere Angebote, kommen sogar noch immer. Arnold Kunze aus Bad Wildungen hat es ihr per Luftpost zugesandt, und einige Tage später kam ein Anruf aus Kanada. "Es war ein nettes Gespräch", teilte uns Herr Kunze mit. Auch ich sage dem "Bowke aus Königsberg" herzlichen Dank.

Ruth Althoff freut sich sehr über die Veröffentlichung ihres Wunsches, der ein reges Echo fand. Sie suchte Bilder aus dem Umfeld ihrer Kindheit in Königsberg. Frau Althoff, eine geborene Tolksdorf, schreibt: "Dadurch bin ich in den Besitz von Fotos der Neuroßgärter Kirche und Postkarten von Pillau und Neukuhren gekommen. Besonders berührt hat mich die große Hilfsbereitschaft der Ostpreußischen Familie in zahlreichen Telefonaten mit Hinweisen auf eventuelle Quellen und die Einladungen zu den nächsten Schultreffen. Es kamen Hinweise aus allen Teilen unseres Landes von Hamburg bis hinunter nach Dresden und Aue im Erzgebirge. Ich bin sicher, daß sich da noch herzliche Kontakte entwickeln werden. Dafür mein ganz lieber Dank für Ihre Hilfe und alle Freunde der Ostpreußischen Familie." Na solche netten Worte reiche ich doch gerne weiter.

Aber nun müssen wir zu neuen Fragen und Wünschen kommen. Und da geht es wieder mal um Ahnenforschung. Die von Frau Heinke Lanatowitz aus Weyhe führt sehr weit in die Vergangenheit zurück, bis in das 18. Jahrhundert. 1788 wurde ihr Vorfahre Johann Friedrich Degner (auch Degener, Deegner) als Sohn von Ludwig Rudolf Deegner und seiner Ehefrau Anna Catharina geboren. Wo - das ist allerdings unbekannt. Kurz vor der Jahrhundertwende muß die Familie nach Schenken, Kirchspiel Pr. Eylau gezogen sein, denn 1799 wird er als Kölmer in Schenken im Kirchenbuch von Grünhayn erwähnt. Seine Kinder Johann Friedrich, Gottlieb, Ludwig Rudolf (Stiefsohn?) und Wilhelmine treten von diesem Zeitpunkt an als Paten auf, sind aber nicht im Taufbuch von Grünhayn verzeichnet. Johann Friedrich heiratete 1812 in Grünhayn Johanna Caroline Gimbot. 1822 war er Kirchenvorsteher in Grünhayn. Er verstarb am 30. Januar 1866 in Storchnest, Kirchspiel Pr. Eylau, seine Frau war bereits 1812 in Schenken verstorben. Aus dieser Familie stammt auch der Maler Arthur Degner. Von ihm und anderen Nachfahren des Johann Friedrich wird behauptet, daß sie Salzburger Vorfahren hätten. Seine Frau dürfte dem Namen nach aus einer Hugenottenfamilie stammen. Die Frage ist nun: Wo kommen die Degners her, aus welcher Familie stammt Johann Friedrichs Mutter Anna Catharina? (Heinke Lanatowitz, Zum Drohm 5 in 28844 Weyhe.)

Die Familiensuche von Lutz Jeromin führt nicht so weit zurück, deshalb dürfte er auch mehr Erfolg haben. Daß er sich erst jetzt an uns gewandt hat, liegt daran, daß er beim Tod seines Vaters Waldemar Jeromin im März 1974 erst 14 Jahre alt war und ihm das Interesse für die ostpreußische Herkunft seines Vaters fehlte. Der Wunsch, mehr über Väterheimat und Verwandte zu erfahren, kam erst in diesem Sommer auf, als er in Masuren war. Er erhielt von Frau Skerka - die eine geborene Jeromin, aber nicht verwandt mit dem Schreiber ist - den Rat, sich an uns zu wenden. Ich glaube, es war ein guter Rat, denn mit Sicherheit dürfte Lutz Jeromin Zuschriften bekommen. Zur Familie: Sein Vater Waldemar Jeromin wurde am 25. September 1925 in Wolfsheide / Ostpreußen geboren. Da das Dorf aufgrund der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Arys aufgelöst wurde, siedelte die Familie etwa Anfang der 30er Jahre nach Ahrenswalde um und bewirtschaftete dort einen Bauernhof. Nach der derzeitigen Kenntnis gehörten zur Familie die Großeltern Karl Jeromin,* 15. März 1888 in Schimonken (Schmidtsdorf), und Auguste Jeromin geborene Joswig, * 2. Dezember 1888 in Wolfsheide, Kreis Johannisburg. Diese war eine verwitwete Brodowski, so daß auch aus dieser Familie Franz, Fritz und Emmi Brodowski, alle in Wolfsheide geboren (Daten fehlen), gesucht werden. Geschwister von Waldemar Jeromin sind Günther Jeromin (Geburtsdatum unbekannt) und Christel Ehrentraud, geboren wahrscheinlich 1927 in Wolfsheide. Soweit die vorhandenen Angaben, die aber sicher genügen werden, daß sich Verwandte oder ehemalige Bekannte finden, um Herrn Jeromin mehr über die Familie und die genannten Orte berichten zu können. (Lutz Jeromin, Kurze Straße 1 in 08062 Zwickau, Telefon 03 75 / 79 54 15.)

Nun aber zu anderen, weniger schwierigen Fragen. Benno Krutzke aus Wismar beschäftigt sich nicht nur intensiv mit der Geschichte unserer ostpreußischen Heimat, sondern als aktiver Wanderer auch mit der Geschichte der deutschen Wanderbewegung. Gerade jetzt nach dem 104. Deutschen Wandertag hat Herr Krutzke neue Erkenntnisse gewinnen können. Nun fragt Herr Krutzke, ob es auch in Ostpreußen Wandervereine gegeben hat, analog beispielsweise zum Glatzer Gebirgsverein Braunschweig e. V., der aus dem 1888 in dieser schlesischen Grafschaft gegründeten "Glatzer Gebirgsverein (GGV)" hervorgegangen ist. Wer kennt ihre Namen und die Vereinsgeschichte? "Die Heimat lieben kann nur der, der auch die Heimat kennt!" So ist Herrn Krutzkes Schwester mit dem Odenwaldklub Birkenau durch Masuren gewandert, und die Up-un-dal-Lööper Wismar bereiten eine Wanderung über die Kurische Nehrung für das nächste Jahr vor. Eine kleine Hilfe kann ich unserem Landsmann geben, denn ich besitze den Grieben Grenzlandführer für die wandernde Jugend "Ostpreußen" von 1931, den ich ihm gerne zur Auswertung überlassen will. Allerdings sind die dort verzeichneten Jugendverbände später meist aufgelöst worden. Jedenfalls wird sich Herr Krutzke auch darüber freuen wie über jede Information, die er aus unserm Familienkreis bekommt. (Benno Krutzke, Kreisgruppe der Ost- und Westpreußen e. V. Neptunring 21 in 23968 Wismar, Telefon 0 38 41 / 63 66 53.)

Eure Ruth Geede


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