Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 23. Oktober 2004
ANGERAPP (DARKEHMEN)
Kreisvertreter: Fritz Pauluhn, Osterbruchweg 3, 30966 Hemmingen, Telefon und Fax
(0 51 01) 29 34
Stellvertretende Kreisvertreterin - Da der Kreisvertreter zur Zeit unpäßlich ist
wurden die Geschäfte an die Stellvertreterin Edeltraut Mai, Weißdornweg 8, 22926
Ahrensburg, Telefon (0 41 02) 82 33 00, übertragen.
Danziger Barockschrank - Der schöne, alte Danziger Barockschrank mit seiner
wechselvollen Geschichte, den Else Koeren geb. Kemsies 1988 der KG vermachte,
erstrahlt im neuen Glanz. Nach der Demolierung im Ersten Weltkrieg durch
russische Soldaten wurde er danach vom Schreinermeister Hausmann aus Angerapp
wieder hergerichtet. Mehrere Transporte und andere Einwirkungen hinterließen im
Laufe der Zeit Spuren der Beschädigung. Im Sommer diesen Jahres wurde er in der
Schreinerwerkstatt Prangenberg in Mettmann fachmännisch restauriert. Er ist nun
ein besonderes Schmuck- stück in der Angerapper Heimatstube, was durch Spenden
der KG ermöglicht wurde. Schränke dieser Art haben auf dem antiquarischen Markt
Seltenheitswert und stellen einen hohen Wert dar. Angerapper Heimatstube:
Öffnungszeiten Sonnabend von 10 bis 12 Uhr im Stadtgeschichtshause, Mittelstraße
10, Mettmann.
ANGERBURG
Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel
Lehmann, Telefon (0 42 61) 80 14, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme)
Kreisvertreter besuchte den Heimatkreis - Anfang Oktober 2004 fand in Allenstein
der vierte kommunalpolitische Kongreß der LO statt. Daran nahmen teil: von der
Kreisgemeinschaft Angerburg Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski und Herta
Andrulonis von der Deutschen Gesellschaft Mauersee. Die Stadt Angerburg
(Wegorzewo) wurde vertreten vom stellvertretenden Bürgermeister Andrzej
Kaczmarczyk. Die Preußische Allgemeine Zeitung berichtete bereits darüber. Bei
seinem Arbeitsbesuch im Heimatkreis fand zu Beginn ein Gespräch mit dem
Bürgermeister und dem Starost (Landrat) in guter Atmosphäre statt. An diesem
Gespräch nahmen außerdem der Ratsvorsitzende Aleksander Iwaniuk und die
Vorsitzende der DG Mauersee Herta Andrulonis teil. Aus den Worten der örtlichen
Kommunalvertreter war die Besorgnis über die Aktivitäten der Preußischen
Treuhand nicht zu überhören. Danach wurde das erweiterte und modern
eingerichtete Feuerwehrhaus besichtigt. 32 hauptamtliche Kräfte sind in der
Station tätig. Die Angerburger Feuerwehr ist sehr an Kontakten zur Feuerwehr im
Landkreis Rotenburg (Wümme) interessiert. Aus terminlichen Gründen war eine
Teilnahme des Kreisvertreters an der Einweihung der Feuerwehrwache am 15.
Oktober nicht möglich. Der Bürgermeister der Stadt Angerburg (Wegorzewo) und der
Starost (Landrat) des Kreises (Powiat) Angerburg beabsichtigen, an der
heimatpolitischen Arbeitstagung im nächsten Jahr am 19./20. Februar in Rotenburg
(Wümme) teilzunehmen. Außer- dem besuchte der Kreisvertreter die Gymnasien in
Angerburg und Benk-heim sowie das Lyzeum in Angerburg. Das Lyzeum bestand im
Jahr 2003 50 Jahre und wird von 430 Schülerinnen und Schülern besucht, die von
35 Lehrern unterrichtet werden. Eine neue Sporthalle erhielt das Lyzeum im Jahr
2003. Zuständig für das Lyzeum ist der Kreis Wegorzewo (Angerburg) für alle
übrigen Schulen sind die Gemeinden zuständig. Das Gymnasium in Benk-heim wird
gerade gründlich überholt. Es konnte festgestellt werden, daß viel Geld in die
Bildungseinrichtungen gesteckt wird. An allen drei Schulen wird
Deutschunterricht erteilt. Der Wunsch nach einer Intensivierung des
Schüleraustauschs mit deutschen Schulen ist allgemein groß. Aber das Interesse
dafür ist in Deutschland unterentwickelt. Weiter besuchte der Kreisvertreter den
Heldenfriedhof am Schwenzaitsee, den Soldatenfriedhof in Possessern, die
Friedhöfe in Jorken, Seehausen, den Janeller Friedhof in Benkheim, das Grabmal
der Familie Steiner mit einigen Gräbern in Sackautschen bei Benkheim und die
Grabstellen auf dem Gutshof Gansenstein. Auf dem Heldenfriedhof am Schwenzaitsee
und auf dem Soldatenfriedhof in Possessern legte Kurt-Werner Sadowski Kränze
nieder. Während es für Soldatenfriedhöfe staatliche Regelungen gibt, fehlen
diese für zivile Friedhöfe. Es bedarf daher besonderer Anstrengungen zum Erhalt
dieser Friedhöfe. Es ist eine ständige Pflege nötig, damit kein Wildwuchs
entsteht. Die Gräber auf dem Gut Gansenstein werden von dem heutigen Eigentümer
des Gutes gepflegt. Das Grabmal der Familie Steiner in Sackautschen mit einigen
Gräbern früherer Bewohner wurde von der Gemeinde Banie Mazurskie (Benkheim)
eingezäunt und eine neue Tür für das Grabmal beschafft. Die Zuwegung wurde
ebenfalls verbessert. Die Erhaltungsarbeiten sollen fortgesetzt werden. Für den
Erhalt ziviler Friedhöfe wird dringend um Spenden gebeten. Der Heldenfriedhof am
Schwenzaitsee und der Soldatenfriedhof in Possessern befanden sich in einem
einwandfreien Zustand. Mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Angerburg,
Andrzej Kaczmarczyk, wurde am Rande des kommunalpolitischen Kongresses über den
Zustand des Weges zum Heldenfriedhof gesprochen. Dieser Weg war erst im Jahr
2003 ausgebessert worden. Aber schwere Fahrzeuge (Militärfahrzeuge, Busse)
versetzen den Weg nach Regenfällen wieder in einen schlechten Zustand. Dennoch
will die Stadt Wegorzewo (Angerburg) trotz knapper Haushaltsmittel den Weg im
Frühjahr 2005 erneut reparieren. Angesprochen wurden auch die großen Büsche am
Heldenfriedhof, die die Sicht auf den Schwenzaitsee versperren. Die Büsche am
Schwenzaitsee stehen nach Auskunft des stellvertretenden Bürgermeisters unter
Naturschutz und können daher nicht beseitigt werden. Dennoch will sich die Stadt
des Problems annehmen. Ein Besuch der Kirche in Kanitz (Olschöwen) war schon
länger geplant. Der Ort liegt etwas abseits und nahe der heutigen russischen
Grenze. Äußerlich macht die Kirche keinen schlechten Eindruck. Pfarrer Tadeusz
Poteraj war sehr freundlich und bat um eine Besichtigung der Kirche und des
Pfarrhauses. Auf die verstopften Dachrinnen angesprochen, wies der Pfarrer auf
die Höhe der Kirche hin und die damit verbundene Unfallgefahr bei einer
Reinigung durch Kirchenmitglieder. Für eine Drehleiter fehle aber das Geld. Zur
Verbesserung der finanziellen Situation der Kirchengemeinde möchte der Pfarrer
das Pfarrhaus ausbauen und renovieren, um Touristen aufnehmen zu können. Aber
auch der katholischen Kirche fehlt das Geld dafür, ebenso wie für die
Dachreparatur der Kirche. Es wurde der Wunsch nach einer Unterstützung durch die
Kreisgemeinschaft Angerburg geäußert, zumal viele Kirchenmitglieder ohne Arbeit
sind. Aber auch die Sozialstation in Angerburg und die in der Heimat
verbliebenen Menschen wurden in den Räumen der DG Mauersee aufgesucht. Bei
Kaffee und Tee erkundigte sich der Kreisvertreter über die Lage der Menschen in
der alten Heimat. Alles in allem waren es arbeits- und erlebnisreiche Tage mit
vielen wichtigen Begegnungen.
GERDAUEN
Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. (01 71) 5 27 27 14. Gst.: Karin Leon, Am
Stadtgraben 33, 31515 Wunstorf, Tel. und Fax (0 50 31) 25 89
Wolfskinder - Ältestenratsmitglied Lothar Pallokat und sein roter VW-Bus
schafften die Rahmenbedingungen für die diesjährige, unproblematische Reise zu
unseren Gerdauener Wolfskindern. Gleich nach dem Hauptkreistreffen in Nienburg
a. d. Weser vertrauten sich Kreisvertreter Dirk Bannick und mit Lothar Pallokat
vier weitere Mitglieder der Kreisgemeinschaft - Brigitte Trennepohl, Hans Eckart
Meyer und Anita Motzkus - dem bereits durch viele Ostpreußenfahrten erprobten
Gefährten an. Litauen war das Ziel. Nach dem Grenzübergang erreichte man am
Abend Goldap, wo die Delegation im "Haus der Heimat" der Kreisgemeinschaft
Goldap angenehm übernachten konnte. Die nahe polnisch-litauische Grenze wurde am
nächsten Tag passiert. Mit einigen Hilfsgütern im Gepäck traf die Delegation am
Nachmittag bei Ruth Deske und ihrer Familie in Schaulen ein. Der Empfang war
sehr herzlich mit liebevoller Bewirtung und Übernachtung. Die Freude war dann
riesengroß, als anderntags zunächst die Schaulener Wolfskinder sich im Haus von
Ruth Deske und anschließend die Wolfskinder von Tauroggen im Häuschen von Hilde
Horn versammelten. Kreisvertreter Dirk Bannick überreichte die kleine
alljährliche finanzielle Zuwendung der Heimatkreisgemeinschaft, die sich aus
Spenden von Gerdauener Landsleuten zusammensetzt. Etwas aufgestockt werden
konnte diesmal der Betrag für jedes Wolfskind durch eine Sammelaktion, die Lore
und Hans Eckert Meyer anläßlich des Geburtstags von Lore Meyer sowie Georg David
während eines Schneideriner Treffens in Winsen gestartet hatten. Lm. Bannick
überbrachte Grüße vom Kreistreffen in Nienburg. Er und Anita Motzkus sprachen
das schwere Schicksal jedes Einzelnen der Wolfskinder, wie sie als ostpreußische
Mädchen und Jungen allein in Litauen zurückblieben, an. Der Kreisvertreter
versicherte, daß die Gerdauener ihre Wolfskinder nicht vergessen werden. Es
konnte dann noch ein großer Korb mit Brillen übergeben werden sowie ein
benötigtes medizinisches Gerät und auch Briefe mit Grüßen und kleine
Mitbringsel, die verschiedene Gerdauner mitgegeben hatten. Ruth Deske bedankte
sich im Namen aller Wolfskinder recht herzlich. Sie wird die Zuwendungen an die
fünf Wolfskinder aus Kaunas, die nicht kommen konnten, weiterleiten. Sie spricht
und schreibt ausgezeichnet Deutsch, und ist somit als Übersetzerin
unentbehrlich. Schwer knie- und hüftgeschädigt muß Ruth Deske noch zwei Jahre
auf eine Operation warten - die Wartezeit beträgt in Litauen rund drei Jahre.
Bei einer Rente der Wolfskinder von durchschnittlich weniger als 100 Euro ist es
ihnen auch nicht möglich, benötigte Medikamente zu kaufen. Oft reicht auch das
Geld für Brennholz nicht. An Zahnsanierungen ist beispielsweise nicht einmal zu
denken. Viele Wolfskinder erleiden ein fortwährendes schweres Schicksal.
HEILIGENBEIL
Kreisvertreter: Siegfried Dreher, Telefon (0 41 02) 6 13 15, Fax (0 41 02) 69 77
94, Papenwisch 11, 22927 Großhansdorf
Adventsfeier der Kreisgruppe Heiligenbeil, Berlin Brandenburg - Die Kreisgruppe
Heiligenbeil, Berlin Brandenburg feiert den Beginn der Adventszeit mit Kaffee
und Kuchen für 3,50 Euro. Ort: Restaurant "Sternstunde" in der Kreuznacher
Straße 29 (Nähe Breitenbachplatz) 14197 Berlin. Termin 27. November 2004 um 15
Uhr. Wichtig: Das ist der gültige Termin - nicht wie versehentlich im
Januarrundschreiben angekündigt!
JOHANNISBURG
Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon u. Fax
0 51 71/1 77 51. Schriftführerin: Sieglinde Falkenstein, Mackensenweg 7, 28832 Achim
17. Misker Dorftreffen - Seit 1972 trifft sich die Dorfgemeinschaft alle zwei
Jahre, damals wurde die Dorfgemeinschaft gegründet, es wurde beschlossen, daß
man sich alle zwei Jahre treffe, um mit heimatlichen Liedern, Gedichten und
Erzählungen, aber auch mit Sitten und Bräuchen die Erinnerung an das Heimatdorf
wach zu halten und weiterzugeben. So traf sich auch in diesem Jahr eine große
Anzahl früherer Dorfbewohner, um wie immer, in gemütlicher Runde über die schöne
und glückliche Jugendzeit zu schabbern. Bei der Begrüßung bedankte sich Kurt
Zwikla für das zahlreiche Erscheinen und hieß alle Anwesenden herzlich
willkommen. Besonders herzlich und mit großem Beifall wurde der neue
Kreisvertreter Willi Reck begrüßt. Seine Ansprache fand bei den Landsleuten
großen Anklang. Zwikla betonte in seiner Rede, daß Misken schon immer ein
fortschrittliches Dorf gewesen sei und die Traditionen gepflegt wurden. Er
erwähnte unter anderem die schönen Feste, die jährlich gefeiert wurden. So
denken wir auch heute noch an die schönen Frühlings- und Erntedankfeste, Turn-
und Sportfeste mit dem Tanz unter der Linde, das alles gehörte zum kulturellen
Leben in Misken. "Mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Schicksalsjahr 1945 haben
wir unsere Heimat und alles was uns lieb war verloren. So mußten unsere Eltern
mit ihren Familien am 21. Januar 1945 die Heimat verlassen und bei 25 Grad minus
auf die Flucht gehen, die ich hier nicht weiter erwähnen möchte." Doch die
Sehnsucht blieb. Kaum im Westen angekommen suchte man Kontakt zu den Nachbarn
und Schulfreunden. So hat man sich 1972 in Hannover beim 1. Misker Dorftreffen
wiedergesehen. Die Freude war groß, damals schwor man sich die einstige
Dorfgemeinschaft zu erhalten. Die Misker war die erste Dorfgemeinschaft die in
der BRD gegründet wurde. Die Misker waren auch die 1. Dorfgemeinschaft die mit
einem Bus (1980) das Heimatdorf besuchten und die ersten die schon 1993 auf dem
Friedhof einen Gedenkstein aufstellten. Auf unsere Anregung hin wurden dann noch
weitere Steine in Gehlenburg, Drigelsdorf, Großdorf und Gehsen gesetzt. 1999 zum
550jährigen Bestehen von Misken wurde den polnischen Kindern des Dorfes ein
Spielplatz mit Turngeräten geschenkt. Während Politiker hüben wie drüben große
Worte über Völkerverständigung predigen, aber nichts tun, haben die Misker das
schon längst in Taten umgesetzt. Bei der Totenehrung gedachte Zwikla den Müttern
und Vätern, Schwestern und Brüdern, die in der Heimat auf dem Misker Friedhof
ihre letzte Ruhe fanden und der vielen jungen und alten Menschen die auf der
Flucht ihr Leben ließen, aber auch der Misker, die vor gar nicht langer Zeit
noch lebten. Sie alle werden im ehrenden Andenken bewahrt. Siegfried Michalzik
spielte dazu "Das Lied vom guten Kameraden" auf der Mundharmonika. Im weiteren
Verlauf des Programms wurde ein Heimatgedicht von Traute Jürgensen geb. Kaatz
vorgetragen, welches ihre Schwester Irene verfaßt hatte. Inge Rogowski geb.
Komossa bedankte sich mit einigen Versen bei den Zwiklas für die gute
Organisation des Treffens. Eine gelungene Überraschung war ein Anruf einer
Miskerin aus Australien, die vor 50 Jahren ausgewandert war und nun per Telefon
Grüße von dort an alle Misker richtete. Auch aus Kanada wurden Grüße übersandt.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde das Buch "Misker Erlebnisse vorgestellt".
Es wurde mit viel Liebe von einigen Dorfbewohnern mit gestaltet. Alle waren von
diesem Buch und seinem Inhalt begeistert. Zusammengestellt wurde es von der
letzten Erlebnisgeneration - gewidmet den Kindern und Ekeln. Sicher werden die
eines Tages für diese Dokumentation dankbar sein. Bei Kaffee und Kuchen blieb
man in gemütlicher Runde beisammen und tauschte noch viele Erinnerungen aus.
Dann bedankte sich Zwikla bei all denen die mithalfen, daß dieses Treffen
zustande kam. Auf ein Wiedersehen in zwei Jahren.
50 Jahre Patenschaft Kreis Schleswig-Flensburg/Kreis Johannisburg - waren der
Anlaß zum Hauptkreistreffen der Johannisburger im September 2004 in Dortmund
einen zwölfseitigen Sonderdruck im DIN A5-Format unter dem gleichartigen Titel
herauszubringen. Darin wird ein Rückblick über die Ereignisse im Ablauf der
Patenschaft von der Überreichung der Patenschaftsurkunde im Jahr 1954 bis zur
Feier des Patenschaftsjubiläums 2004 gehalten. 24 Fotos, teils in Farbe,
illustrieren die Broschüre. Interessenten können im Internet:
www.kreisgemeinschaft-johannisburg.de weitere Informationen erhalten,
beziehungsweise sich postalisch an Ilse Kruyk, Reginharstraß 4, 51429
Bergisch-Gladbach wenden, um das Heft zu bestellen.
KÖNIGSBERG-STADT
Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch,
Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049
Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51
Gruppe Dortmund - Die als Parallelveranstaltung durchgeführten Zusammenkünfte
der Dortmunder Königsberger erwies sich auch im 59. Jahr danach als ein
kraftvolles Bekenntnis zur Heimatstadt. Im Mittelpunkt der beiden Treffen stand
ein Diavortrag über "Leben und Werk von Immanuel Kant", eine gelungene
Nachbereitung des Besuchs der Kant-Ausstellung in Duisburg. Neben dem
Zentralthema Kant standen im weiteren Verlauf der Veranstaltung dann die
Ostfahrten in die Heimat im Geburtsjahr der Pregelstadt zur Debatte, von denen
besonders die Königsberg-Reise (3. bis 12. August 2005) Anklang fand. Zu dieser
Geburtstagsfahrt haben sich spontan über 20 Königsberger entschlossen, so daß
für die verbleibenden Plätze in Bus und Hotel eine rasche Anmeldung erfolgen
sollte - bei dem zu erwartetendem Schlußandrang zu den Jubiläumsfeierlichkeiten.
Ebenfalls Gesprächsthema war die Reise "Ostpreußen komplett 2005" vom 23. Juni
bis zum 2. Juli, die als Fährfahrt der Reise des vergangenen Jahres, wenn auch
etwas teurer, wiederholt werden soll, bei genügend Buchungen. Reichlich Zeit bei
den Veranstaltungen war auch dem persönlichen Gespräch der Teilnehmer
eingeräumt, die die Zeit für das plachandern letztendlich als zu knapp bemessen
fanden. Auskünfte zu den geplanten Ostfahrten 2005, sowie auch Fragen zu
weiteren Veranstaltungen der Gruppe in diesem Jahr erteilt Horst Glaß, Hörder
Straße 55, 44309 Dortmund, Fax (02 31) 25 52 18.
KÖNIGSBERG-LAND
Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach,
Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24
Wickbold-Ludwigswalder Heimattreffen - Das Treffen war auch in diesem Jahr
wieder ein großer Erfolg, obwohl einige Heimatfreunde alters- und
krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnten. Angeschrieben habe ich (Brigitte
Profé) sehr, sehr viel Heimatfreunde. Dies ist auch ein Zeichen dafür, daß ich
Euch danke und Ihr nicht vergessen seid. Schon am Freitag reisten Helmut
Schwilln mit Anni, Erika Krause geb. Wiebranitz, Ruth Simon geb. Feeger mit
Partner Fritz an. Frischer Streuselkuchen erwartete uns im "Kirschenland" schon
am Freitag. Nach dem Kaffeetrinken wurde plachandert, gelacht und Fotos besehen.
Heinz Bahr mit Renate hatten ein Privatquartier in der Nähe gebucht und kamen
Abends ins Hotel. nach einem fürstlichen Abendbrot hatte der Wirt, Herr Stubbe,
eine Überraschung für uns: per Video zeigte er uns "Ostpreußen wie es war" -
Vorkriegsbilder, wie wir sie noch kennen. Er schenkte uns die Videofilme. Es
wurde ein langer Abend. Am nächste Morgen trafen weitere Gäste ein. War das eine
Wiedersehensfreude. So wie geplant, begann an einer hübsch gedeckten Tafel die
eigentliche Veranstaltung. Eingeflochten in die Begrüßung war ein
Gedichtvortrag. Von einigen Heimatfreunden, die nicht kommen konnten, wurden
herzliche Grüße und Wünsche übermittelt. Die Kreisvertreterin von
Königsberg-Land, Gisela Borschei, wünschte schriftlich gute Gespräche und ein
fröhliches Beisammensein. Mit den Verstorbenen ist wieder ein Stück Heimat von
uns gegangen. Es verstarben im letzten Jahr: Heinz Perbandt, Elisabeh Schaudinn
geb. Loerzer, Werner Tamkus und Gerhard Rauber. Ihrer wurde im Kreise der
Teilnehmer ehrend gedacht. Nach der Kaffeetafel wurde lebhaft plachandert, es
wurden Erinnerungen an die Heimat und die Mitmenschen wachgerufen. Wieder hat
das Team vom "Kirschenland" anschließend ein hervorragendes, festliches
Abendessen serviert. Wir danken Herrn Stubbe, Frau Bruhn und dem Team, daß sie
uns mit so großer Aufmerksamkeit und Fürsorge bewirteten. Anschließend wurden am
Abend Gedichte und Gesang vorgetragen und viel erzählt. Das reichhaltige
Frühstückbüfett am nächsten Morgen war sehr gemütlich. Allen wurde Dank gesagt
für das Kommen, eine meist weite Anreise, die Treue und Verbundenheit zur
Heimat. Im kommenden Jahr wollen wir uns am 27. und 28. August unter dem Motto
"Flucht und Vertreibung vor 60 Jahren" unser Treffen feierlich und hoffentlich
mit mehr Teilnehmern als in diesem Jahr begehen. Vorschläge für die
Ausgestaltung an Brigitte Profé, Fohlenweg 13, 24539 Neumünster, Telefon und Fax
(0 43 21) 8 23 14.
Literatur aus unserem Heimatkreis - "Martha und die Nornen", eine Erzählung aus
Ostpreußen. Die Autorin, Jahrgang 1918, wurde in Ostpreußen geboren und
studierte Philologie in Königsberg. Nach der Flucht war sie in Hamburg für Im-
und Exportfirmen als Englisch-Korrespondentin tätig. Die Autorin zeichnet mit
ihrem Buch, das eine beachtliche Fülle von historischen und landeskundlichen
Details enthält, ein liebevolles Bild von dem schweren und schönen Landleben in
Ostpreußen, welches der Leser nahezu hautnah miterlebt. Aufregend und fesselnd
führt die Erzählung immer weiter in die Geschehnisse von Krieg, Flucht und
Vertreibung bis zum Neubeginn in Schleswig-Holstein. Bemerkenswert ist die
sachlich Darstellung der politischen und historischen Ereignisse, spannend und
informativ für alle geschichtlichen Interessierten. Eine Geschenk-Idee passend
zu Weihnachten und anderen Gelegenheiten, insbesondere an die Enkel-Generation
und auch Nicht-Ostpreußen. "Martha und die Nornen", Paperback, 281 Seiten, Preis
12,73 Euro, ISBN 3-931877-69-8, erhältlich in allen Buchhandlungen oder beim
Preußischen Mediendienst (PMD).
MOHRUNGEN
Kreisvertreter: Günter Dombrowski, Straße des Friedens 31, 14557 Langerwisch,
Telefon und Fax (03 32 05) 6 25 93. Stellvertreterin: Gisela Harder
(kommissarisch), Moorfleeter Deich 395, 22113 Hamburg, Telefon (0 40) 7 37 32 20
Hauptkreistreffen 2004 mit Kreistagssitzung - Schon vor dem ersten Sitzungstag
trafen 17 Mitglieder des "Vereins der Deutschen Bevölkerung Herder" aus
Mohrungen ein und wurden herzlich begrüßt. Im Foyer der Wandelhalle war eine
Gemäldeausstellung von Gerhard Hahn, von 33 Bildern mit ostpreußischen Motiven
zu bewundern. Eine ebenso große Anziehungskraft übten die 350 Postkarten von
Stadt und Kreis Mohrungen aus. Gisela Harder fügte sie in langer Kleinarbeit zu
einem umfassenden Eindruck aus der Zeit von vor 1945 zusammen. Fleißige
Mitglieder der Kreisgemeinschaft (KG) betreuten Kasse und Büchertisch. Das
Ehepaar Lisa und Heinz Will stellten ihr neues Buch "Ännchen von Tharau" vor und
boten Designer-Stoffbeutel, Kunstzeichnungen und antiquarische Bücher an.
Bernstein, Königsberger Marzipan und Bücher des BJO rundeten das Angebot ab. Am
nächsten Tag begann um 10 Uhr die Kreistagssitzung. Der Kreisvertreter Günter
Dombrowski berichtete über seine Aktivitäten 2004. Stellvertreterin Gisela
Harder berichtete über den Verein "Herder" und die Johanniter-Station in
Mohrungen. Hartmut Krause als weiterer Stellvertreter über die Sanierung des
Mohrunger Rathauses mit der Möglichkeit, eine "Mohrunger Stube" einrichten zu
können. Ferner wurden richtungsweisende Themen diskutiert und abgestimmt, unter
anderem Sanierung/Lapidarium auf dem evangelischen Friedhof in Liebstadt und die
Internetpräsenz. (Die große Zahl an Tagesordnungspunkten macht es nötig im
November eine weitere Sitzung durchzuführen). Das Agnes Miegel Haus stand den
Besuchern des Treffens offen. Am Abend vergnügte man sich bei Tanz, Folklore und
Gesprächen. Für Stimmung sorgte der Tanzkreis Wunstorf unter der Leitung von
Angelika Kaufmann und Herrn Jan. Gerhard Hahn hatte eine kleine Tombola mit
zwölf Bildern organisiert und erfreute überraschte Besucher. Am Sonntag begann,
nach der Kranzniederlegung am Grab Agnes Miegels, die Feierstunde. Nach der
Begrüßung von rund 400 Mohrungern durch den Kreisvertreter ehrte der
Schatzmeister Roland Kloss die Toten. Pfarrer i. R. Traugott Schmidt hielt eine
Kurzandacht. Als Festredner konnte der Leiter des Museums "Stadt Königsberg" in
Duisburg, Lorenz Grimoni, gewonnen werden, er sprach über Immanuel Kant und
dessen Bedeutung für die Gegenwart. Danach trug Elisabeth Krahn ihr
selbstverfaßtes Gedicht "Schätze der Heimat" vor. Der Kreisvertreter sprach die
Schlußworte und bedankte sich bei allen Aktiven, die zum Gelingen des Festes
beigetragen hatten. Die Feierstunde wurde vom Gemischten Chor Waltringhausen
unter Leitung von Hans-Jürgen Lemme mit entsprechenden Liedern umrahmt. Zum
Schluß der Veranstaltung folgte die Mitgliederversammlung mit dem Jahresbericht
2003. Rückblick-end kann sich die Kreisgemeinschaft Mohrungen über ein
harmonisches und gut organisiertes Treffen freuen.
PREUSSISCH HOLLAND
Kreisvertreter: Bernd Hinz. Geschäftsstelle: Telefon (0 48 21) 6 03-3 64,
Reichenstraße 23, 25524 Itzehoe
Hauptkreistreffen 2004 - 1. Öffentliche Sitzung des Kreisausschusses der
Kreisgemeinschaft Pr. Holland - Der offizielle Teil des Kreistreffens der
Kreisgemeinschaft Pr. Holland begann traditionsgemäß am Samstag, den 11.
September um 16 Uhr im Ständesaal des Historischen Rathauses der Patenstadt
Itzehoe mit der öffentlichen Sitzung des Kreisausschusses. Vorher hatten sich
bereits Landsleute in ihren Unterkünften, in Restaurants und im Saal des
Hotel-Restaurants "Klosterbrunnen" zu Gesprächen getroffen. Einige hatten auch
um 11 Uhr an der einstündigen Stadtführung von Ratsherr Berndt Doege
teilgenommen.
1.1 Begrüßung durch Kreisvertreter Bernd Hinz - Neben einer großen Zahl von
Landsleuten aus nah und fern, unter ihnen wieder eine achtköpfige Delegation des
Deutschen Vereins Pr. Holland, konnte Kreisvertreter Bernd Hinz Persönlichkeiten
der Landes- und Kommunalpolitik begrüßen. Neben den Hausherren, Bürgervorsteher
Heinz Köhnke und Bürgermeister Rüdiger Blaschke, waren der Einladung der
Kreisgemeinschaft Pr. Holland unter anderem gefolgt die Mitglieder des
Schleswig-Holsteinischen Landtags Birgit Herdejürgen (SPD) als Festrednerin und
Helmut Jacobs (SPD). Der Kreis Steinburg war vertreten durch den
Kreispräsidenten Hans-Friedrich Tiemann, die stellvertretenden Kreispräsidenten
Werner Schultze und Hermann Möller sowie die kreistagsabgeordnete Lina
Esselborn-Große. Ihre Verbundenheit mit der Kreisgemeinschaft bekundeten die
ehemalige Kreispräsidentin Doris Reich, der ehemalige Kreispräsident Klaus-Peter
Wenzlaff und der ehemalige stellvertretende Kreispräsident Volker Susemihl durch
ihr Erscheinen. Die Stadt Itzehoe war neben den bereits erwähnten höchsten
Repräsentanten (Bürgervorsteher und Bürgermeister) durch Ratsherr Berndt Doege
und den Leiter des Hauptamtes Verwaltung, Wolfgang Weiß, vertreten. Folgende
ehemalige Funktionsträger der Stadt Itzehoe waren zur Kreisausschußsitzung
erschienen: Der ehemalige Bürgervorsteher Joachim Scheidler und der ehemalige
stellvertretende Bürgervorsteher Harald Lutz. Frau Irmgard Barth, die Ehefrau
des leider viel zu früh verstorbenen langjährigen Bürgervorstehers Paul Barth,
hat in den zurückliegenden Jahren kaum eine Veranstaltung der Kreisgemeinschaft
versäumt und war auch in diesem Jahr wieder anwesend. Die Stadt Krempe war durch
die stellvertretende Bürgervorsteherin Dr. Maria Meiners-Gefken vertreten. Der
ehemalige Bürgervorsteher dieser Stadt, Wilhelm Steinmann (mit Ehefrau),
bekundete mit seinem Erscheinen ebenso die Verbundenheit zur Kreisgemeinschaft
wie der Bürgervorsteher von Hohenlockstedt, Helmar Dorka. Wegen seiner
Bemühungen und gewährten Hilfen bei der Restaurierung des Gefallenenehrenmals in
Königsblumenau im vergangenen Jahr hatte Kreisvertreter Bernd Hinz den
polnischen Bürgermeister der Samtgemeinde Reichenbach, zu der Blumenau gehört,
Henryk Milewski, eingeladen. Er war zusammen mit seinem Sohn und Danuta
Zoltowska aus Hirschfeld gekommen, die sich um die Organisation und Durchführung
der 700-Jahrfeier verdient gemacht hatte. Von der Landsmannschaft Ostpreußen
(LO) war Peter Wenzel, der Referent für heimatpolitische Aufgaben und vom Bund
Junges Ostpreußen (BJO) Gerald Schuster erschienen. Von den örtlichen
Vertriebenenverbänden wohnten Delegationen der Frauengruppen Itzehoe und
Kellinghusen, mit ihren Leiterinnen Dr. Jutta Hantschmann und Eva Poerschke, der
Sitzung bei. Die Presse war durch Herrn Hinz von der Norddeutschen Rundschau
vertreten.
1.2 Grußworte der Patenschaftsträger - In seinem Grußwort betonte
Bürgervorsteher Heinz Köhnke ausdrücklich, daß sich das 51 Jahre andauernde
Patenschaftsverhältnis zwischen der Stadt Itzehoe und der Kreisgemeinschaft Pr.
Holland stets bewährt hat und "unbeschadet der Veränderungen in Politik und
Gesellschaft stets mit Leben erfällt war". Das Grußwort des Kreises Steinburg
entbot Kreispräsident Hans-Friedrich Tiemann.
1.3 Tätigkeitsbericht des Kreisvertreters Bernd Hinz - Die herausragenden
Ereignisse im Berichtzeitraum waren die Einweihung des Gefallenenehrenmals in
Königsblumenau, der 50. Jahrestag der Patenschaftsübernahme durch die Stadt
Itzehoe und den Kreis Steinburg, der beim letztjährigen Kreistreffen feierlich
begangen wurde und die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen dem
Kreis Elbing und der Kreisgemeinschaft Pr. Holland.
1.3.1 Wiedereinweihung des Gefallenenehrenmals in Königsblumenau - Durch den
besonderen Einsatz des stellvertretenden Landrats des Kreises Elbing und
früheren Bürgermeisters der Stadt Pr. Holland, Maciej Romanowski, ist es
gelungen ein Gemeinschaftswerk von Polen und Deutschen zu realisieren: Die
originalgetreue Wiederherstellung des vorher verfallenen Gefallenenehrenmals in
Königsblumenau. Unterstützt wurde das Projekt vom polnischen Bürgermeister der
Samtgemeinde Reichenbach, Henryk Milewski und dem Pfarrer von Königsblumenau,
Miroslaw Masztalevek. Mit einem Festgottesdienst in der Königsblumenauer Kirche
und einem Festakt am Ehrenmal wurde die Wiedervereinigung am 3. August 2003
vorgenommen. Neben Vertretern der Kreisgemeinschaft Pr. Holland, etwa zwanzig
Landsleuten aus Königsblumenau und einer Delegation des Deutschen Vereins Pr.
Holland wohnten dem Festakt auch führende kommunale Repräsentanten und zirka 150
polnische Einwohner der Gemeinde Königsblumenau bei. (Fortsetzung folgt)
WEHLAU
Kreisvertreter: Joachim Rudat, Telefon (0 41 22) 87 65, Klinkerstraße 14, 25436
Moorrege
Hauptkreistreffen 2004 - Reges Treiben herrschte bereits am Freitagnachmittag in
der großen Wandelhalle des Bad Nenndorfer Kurparks beim Hauptkreistreffen der
Kreisgemeinschaft Wehlau. Gleich am Eingang wurden alle begrüßt von einem
breiten Transparent mit der Aufschrift: Kreisgemeinschaft Wehlau. Otto Daniel,
Hauptorganisator dieser großen Jahrestreffen, - diesmal waren an den drei Tagen
nahezu 400 Besucher erschienen -, ist der tüchtige und engagierte "Kurdirektor"
der Wehlauer, der an alles denkt, für einen reibungslosen Ablauf sorgt und über
einen engagierten Mitarbeiterstab verfügt. Im geräumigen Foyer luden einladende
Stände mit Königsberger Marzipan von Schwermer, - es war am Schluß ausverkauft
-, mit Büchern, Bernstein und Schmuck die Besucher zum Verweilen ein. Als
Geldeinnehmerinnen fungierten Hanna Comtesse und Margit Garn - sie verkauften
die Eintritts-plaketten.
Informationszentrum des Kreises Wehlau - An ihren Laptops arbeiteten die
absoluten Experten Hans Schlender, stellvertretender Kreisvertreter und
Heimatbriefredakteur, und Harry Schlisio, Ortsplan-Ausschußvorsitzender. Immer
mehr entwickeln sich die Stände des Heimatbriefes, der Heimatkreisdatei und der
Ortsplanarbeit zu einem Informationszentrum des Kreises Wehlau für die Besucher
des Hauptkreistreffens. Nicht nur, daß die Heimatkreisdatei, die Ortspläne und
alle anderen Informationen über die 116 politischen Gemeinden des Kreises in
diesem Jahr auf zwei Rechnern präsent waren, die aufgerufenen Informationen
wurden jeweils auf eine Leinwand projiziert und konnten damit von jedem
Interessenten ohne Schwierigkeiten zur Kenntnis genommen werden. Zum ersten Mal
hat die Kreisgemeinschaft auf die Präsentation ihrer Fotoalben verzichtet und
für die Besucher des Kreistreffens zwei Bildschirme eingerichtet. Diese
ermöglichten es jedem Interessierten, sich gezielt die vorhandenen Fotografien
seines Heimatortes anzusehen. Die Kreisgemeinschaft verfügt zur Zeit über mehr
als 13.000 Fotos aus der Zeit vor und nach 1945 aus dem Kreisgebiet. Alle Fotos
sind nach Heimatorten sortiert in Dia-Shows erfaßt und konnten von jedem
Besucher aufgerufen und betrachtet werden. Beide Bildschirme waren an den drei
Tagen des Treffens immer umlagert, ein deutlicher Beweis dafür, daß diese
Investition sinnvoll war. Präsentation zum Thema: "Der Einfall der Russen in
Ostpreußen 1914". Mit einem interessanten Beitrag beteiligte sich auch wieder
der Leiter des Wehlauer Heimatmuseums in Syke und gleichzeitiges
Vorstandsmitglied Klaus Schröter an der Ausgestaltung dieses Treffens, und zwar
mit einer informativen Ausstellung: "Die Russen in Ostpreußen 1914". Hier
präsentierte er eine zum Teil aus seltenen Quellen gespeiste Kombination von
Bildern und Texten, die in ihrer Aussage doch erheblich von dem Bild abweichen,
das die öffentlichen Medien von den Geschehnissen im Ersten Weltkrieg in
Ostpreußen zeichnen. Klaus Schröter erklärt das wie folgt: Zitat: "Zwei Dinge
waren es, die mich dazu bewogen haben, für meinen diesjährigen Beitrag zum
Hauptkreistreffen dieses Thema zu wählen: Da war zunächst einmal die empörende
Verfälschung der geschichtlichen Tatsachen, ganz im Sinne der Political
Correctness, durch einen Teil der Öffentlichen Medien, so zum Beispiel durch die
ARD, die unter dem Titel "Mythos Tannenberg" den Russeneinfall in Ostpreußen
1914 mehr als Freundschaftsbesuch und General von Hindenburg als kriegslüsternen
und machtgierigen Militärdiktator darstellten sowie die Schlacht bei Tannenberg
als eigentlich unbedeutendes Gefecht. Zum anderen war es die Tatsache, daß der
10. September, der Beginn des diesjährigen Hauptkreistreffens, das Datum ist, an
dem vor genau 90 Jahren, nach der Schlacht bei Tannenberg, die Russen den Kreis
Wehlau Hals über Kopf verließen". Wo immer möglich, läßt Schröter die
maßgeblichen Akteure selbst zu Wort kommen als kompetente Zeugen der Ereignisse
und Handlungsabläufe. Über die Russen im Kreis Wehlau sei hier ein kleines
Beispiel zu nennen: Zitat: "Es war noch ein kleiner Teil der Bevölkerung in der
Stadt geblieben, während die stationierten deutschen Truppen nach Sprengung der
Brücken am 25. August nach Tapiau abzogen. So besetzten die Russen Wehlau
kampflos. Druckereibesitzer Richard Scheffler gelang es, mit dem russischen
Kommandeur, Brigadegeneral Janson, in gutes Einvernehmen zu kommen. Er wurde am
30. August zum Bürgermeister einer provisorischen Stadtverwaltung bestimmt.
Seine deutsche Hilfspolizei schritt mutig und entschieden, im Einzelfall sogar
gegen plündernde Russen, ein, konnte diesbezüglich jedoch wenig verhindern.
Jedenfalls ist in Wehlau während der russischen Besetzung kein Bürger verhaftet
oder liquidiert worden. Die Stadt hatte ausreichende Lebensmittelvorräte, so daß
trotz Abgaben an die Besatzer dank guter Organisation und Kontrolle die
Versorgung ausreichend blieb. Bis auf wenige Gebäude, die durch Brandstiftung
vernichtet wurden, blieb die Stadt unbeschädigt". Der "Museumsmann" Klaus
Schröter, in jedem Fall "ein Mann am richtigen Platz", hat mit dieser
hervorragenden Präsentation eine vielseitige Betrachtung dieses Themas erreicht,
die Zusammenhänge und Ursachen verdeutlicht. Der Freitagnachmittag bot allen
noch ausreichend Zeit, sich mit Nachbarn und Verwandten ausgiebig auszutauschen.
Auch das plötzliche Wiedersehen nach fast 60 Jahren fehlte nicht. Zum Ausklang
des ersten Tages wurden die Besucher glänzend unterhalten vom Zauberkünstler
Jürgen Kalwa, und zur Musik des Alleinunterhalters Wilfried Stemmer wurde hier
und da noch ein Tänzchen gewagt. (Fortsetzung folgt) |