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Preußische Allgemeine Zeitung / 20. November 2004
Nach China zieht es nun immer mehr westliche Firmen nach Indien. Während in Europa die Automobilhersteller ihre Produktion einschränken, baut beispielsweise Skoda seine vorhandenen Werke in Indien weiter aus. In Aurangabad, einer aufstrebenden Industriestadt, werden seit Anfang 2004 in errichteten Montagehallen verschiedene Ausführungen des Mittelklasse-Modells Octavia produziert. Dieses Modell gilt in Indien als Luxusfahrzeug, und Skoda hofft, in dem Land mit der zweit-höchsten Einwohnerzahl nach China seinen schon großen Marktanteil weiter ausbauen zu können. Da Indien aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur und seines Wirtschaftswachstums voraussichtlich 2030 zu den führenden Verbrauchermärkten der Welt zählen wird, verstärkt auch Microsoft sein Engagement in Indien. Der US-amerikanische Softwaregigant eröffnet hier demnächst seine größte Niederlassung außerhalb der USA und hat Verträge mit indischen Kooperationspartnern abgeschlossen. Allein 3.000 indische Programmierer dürfen so demnächst auf eine Einstellung hoffen. Während der Lebensstandard in den Städten Indiens ohne Zutun der Regierung wächst, muß sie auf dem strukturschwachen Land nachhelfen. So will sie unter dem Titel "Lebensmittel für Arbeit" Millionen Bauern ein Einkommen sichern, die in den 150 ärmsten Bezirken des Landes von Dürre oder Überflutungen betroffen sind. Die Bauern sollen im Brücken- und Straßenbau beschäftigt werden, Entwässerungskanäle anlegen oder Wasserreservoirs reparieren. Da es der Regierung aber an Geld fehlt, entlohnt sie die Arbeiter mit rund vier Kilo Getreide täglich und nur sehr wenig Bargeld. Das Programm ist die Einlösung des Wahlversprechens der im Mai überraschend als Sieger aus den Wahlen hervorgegangenen Kongreßpartei um Sonia Gandhi, der Schwiegertochter der 1984 ermordeten Indira Gandhi. R. B. |