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20.11.04 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 20. November 2004


Aus den Heimatkreisen

BRAUNSBERG

Kreisvertreter: Manfred Ruhnau, Telefon (0 22 41) 31 13 95, Fax (0 22 41) 31 10 80, Bahnhofstraße 35 b, 53757 Sankt Augustin. Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster, Telefon (02 51) 4 92 60 51

Adventstreffen 2004 - Die Braunsberger, ihre Nachkommen und Freunde sind ganz herzlich eingeladen zum Adventstreffen am Sonnabend, 27. November, 14.30 Uhr im Hotel Handelshof, Friedrichstraße 15-19 in Mühlheim an der Ruhr. Wegen der erforderlichen Planung melden Sie sich bitte auch, wenn Sie nicht kommen können. Meldungen an Hildegard Lemmer, Telefon (02 08) 5 28 25.

 

GERDAUEN

Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. (01 71) 5 27 27 14. Gst.: Karin Leon, Am Stadtgraben 33, 31515 Wunstorf, Tel. und Fax (0 50 31) 25 89

Zweites Kinderheim in Gerdauen - "Hoffnungsinselchen" so hat die Leiterin des Kinderheims, das offiziell "Zuflucht" heißt, die Einrichtung liebevoll umbenannt. Seit zwei Jahren ist Am Stadtanger in Gerdauen - in einem ehemaligen russischen Kindergarten - ein Heim für Kinder aus alkoholgeschädigten und zerrütteten Familien eingerichtet. Die Anzahl der Kinder wechselt. Im Jahr 2003 waren dort 39 Kinder untergebracht, in diesem Jahr sind es 20. Von Spendengeldern Gerdauener Landsleute konnte Kreistagsmitglied Brigitte Trennepohl in diesem Jahr den drei- bis 14jährigen Kindern 20 Badetücher und 20 Schulhefte überreichen. Die Badetücher erstand sie auf dem Markt in Gerdauen und die Schulhefte auf dem Großmarkt in Königsberg. Von Deutschland hatte sie Luftballons, Bälle mit einer Luftpumpe, Vitaminbonbons, Hustenbonbons, kleine und große Seifenstücke und Kugelschreiber - Spenden von guten Freunden und von ihrem Apotheker - sowie einen alten Puppenbuggy, der der kleinen Insassin Katja große Freude bereitete, mitgebracht. Im Gespräch mit der Leiterin des Kindergartens, Elena Gubina, erfuhr sie, daß sich das Betreuungsteam aus acht Frauen einschließlich der Medizinerin ("Feldscher") zusammen setzt und das sich alle sehr viel Mühe geben, den Weg zu den Herzen der Kinder zu finden. Ein Beispiel: Ein Junge konnte sich nicht in den Kreis einleben. Er aß fast nichts und war sehr traurig und fühlte sich einsam. Die Frauen besorgten ihm einen kleinen Hund, welchen er mit Liebe versorgte. Von Tag zu Tag wurde das Kind aufgeschlossener und fröhlicher. Die Kinder bekämen auch gutes Essen, Obst, Säfte aber auch mal etwas Süßes. Sie kämen blaß und traurig hierher, und es sei eine Freude zu sehen, wie sie in kurzer "runde und rosige" Gesichter bekämen. Die Leiterin berichtete weiter, daß sie in der Königsberger Zeitung einen Artikel über den schlechten Zustand des Heims veröffentlicht hatte. Daraufhin meldete sich die holländisch-deutsch-russische Vereinigung "Profko" und sagte zu, in Kürze 20 Bettgestelle und Wäsche zu liefern, auch werden in deren Auftrag gegenwärtig neue Duschen und Toiletten eingebaut. Die Besucher konnten sich von den Arbeiten überzeugen und waren von der Qualität überrascht. Der Zugangsbereich zum Kinderheim ist inzwischen auch verbessert worden. Neben dem Heim ist ein Gebäude errichtet worden, in dem sich die Behandlungsräume der Medizinerin (sie kümmert sich auch persönlich um die Kinder), ein Sportraum und ein Waschraum befinden. Es ist alles in allem ein Kinderheim mit fröhlichen Kindern und einer engagierten Belegschaft.

 

GUMBINNEN

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73, Internet: www.kreis-gumbinnen.de

24. Gesamtdeutsches Heimattreffen - Zum diesjährigen vorweihnachtlichen Treffen am Sonnabend, dem 27. November 2004, laden wir alle ostpreußischen Landsleute und Freunde Ostpreußens in das Landhotel in Spornitz, nahe Parchim, herzlich ein. Die Veranstaltung findet in der Zeit von 10 bis 15 Uhr statt. Zu erreichen ist der an der B 191 gelegene Veranstaltungsort entweder mit dem Auto über die Bundesautobahn 24, Abzweig Neustadt-Glewe oder mit der Bundesbahn über den Eisenbahnknotenpunkt Ludwigslust. Vor Ort sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Übernachtungen im Hotel zu Sonderpreisen sind möglich, müssen aber rechtzeitig bei Frau Ruck, Telefon (03 87 26) 8 80 oder per Fax (03 87 26) 8 84 90 angemeldet werden. Den Besucher erwartet ein umfangreiches kulturelles Programm. So wird unter anderem ein Videofilm über Ostpreußen gezeigt werden. Ein vorgesehener über das ehemalige und jetzige Gumbinnen Vortrag wird sicherlich zur allgemeinen Wissensbereicherung bei tragen und das Interesse für die ehemals als das Potsdam Ostpreußens geltende Stadt wecken. Musikalisch wird auf die Weihnachtszeit eingestimmt, wobei auch ostpreußische Lieder zu hören sein werden. Interessierte an einer Reise nach Gumbinnen haben die Möglichkeit, sich diesbezüglich mit renommierten Ostreiseunternehmen in Verbindung zu setzen. Auskunft erteilt Ihnen: Dr. Friedrich-Eberhard Hahn, John-Brinckman-Straße 14 b, 19370 Parchim, Telefon und Fax (0 38 71) 22 62 38.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreter: Siegfried Dreher, Telefon (0 41 02) 6 13 15, Fax (0 41 02) 69 77 94, Papenwisch 11, 22927 Großhansdorf

Neue Ortsvertreter für die Gemeinden Thomsdorf (Heiligenbeil-Land) und Jäcknitz (Zinten-Land) - Erfreulicher Weise ist es gelungen für die oben genannten Gemeinden neue engagierte Ortsvertreter zu gewinnen. Für die Gemeinde Thomsdorf - Kirchspiel Heiligenbeil-Land hat Ralf Gesien, Grundschötteler Straße 82, 58300 Wetter / Ruhr, Telefon (0 23 35) 6 06 65, die Ortsvertretung übernommen. Wir danken dem bisherigen Ortsvertreter, Ewald Heß für seine langjährige treue und vorbildliche Arbeit. Der neue Ortsvertreter für Jäck- nitz - Kirchspiel Zinten-Land ist Gunter Porr, Händelstraße 16, 86720 Nördlingen, Telefon (0 90 81) 61 05. Wir wünschen den neuen Ortsvertretern eine gedeihliche Arbeit im Dienste der ostpreußischen Heimat.

Kreisgruppe Heiligenbeil in Hamburg - Die Kreisgruppe Heiligenbeil in Hamburg lädt zu ihrer Weihnachtsfeier, am 28. November, um 14 Uhr, im Seniorentreff, Am Gojenboom 30 ein. Bei Kaffee, Kuchen, Liedern und Geschichte wollen wir gemeinsam einige besinnliche Stunden miteinander verbringen. Kostenbeitrag 3 Euro für Kaffee und Kuchen. Anmeldung unter Telefon (0 41 08) 49 08 60.

Vorankündigung - Ostpreußentreffen 21. und 22. Mai 2005 in Berlin. Die Kreisgruppe Heiligenbeil fährt am 20. Mai 2005, von Hamburg über Hannover zum Ostpreußentreffen. Fahrpreis für drei Tage mit Halbpension im Doppelzimmer 135 Euro, Einzelzimmer 165 Euro. Auskunft und Anmeldung bis 15. Dezember 2004 bei K. Wien unter Telefon (0 41 08) 49 08 60 Hotelzimmer müssen bis 20. Dezember gebucht werden. Reiserücktrittversicherung möglich.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

Gruppe Hamburg - 25 Jahre besteht die Hamburger Gruppe der Stadtgemeinschaft und dieses war Anlaß für ein weiteres Treffen der Gruppe im Alex (früher Alsterpavillon) nach dem dreitägigen Ausflug in den Ostharz und dem Klopse-Essen. Zu dem Jubiläumstreffen waren rund 90 Mitglieder erschienen, die nach dem von Ilse Schmidt vorgetragenen Gedicht "In Königsberg bin ich geboren" von dem Gruppenvorsitzenden Hans-Jürgen Heinrich begrüßt wurden, der den Blick zurück richtete auf die ersten großen Treffen der Königsberger in Hamburg 1949 mit 7.000 und 1950 mit 10.000 Teilnehmern und die Gründung der Stadtgemeinschaft am 17. Mai 1949 ebenfalls in Hamburg. Er zitierte aus einem schriftlichen Bericht über die Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Königsberg an Gertrud Papendick am 28. März 1979, worin es dann weiter hieß: "Die Feierstunde wurde verbunden mit der Gründung einer Königsberger Gruppe in Hamburg". Es gab davor offensichtlich auch schon Königsberger Gruppe in Hamburg, da im Bürgerbrief aus dem Jahre 1975 erwähnt wird, daß "eine Hamburger Gruppe neu gegründet wurde". Bestand hatte jedoch die Gründung vom 28. März 1979, in diesem Jahr 25 Jahre. Dieses ist sicher dem besonderen Engagement von Ursula Zimmermann zu danken, was der Vorsitzende dann auch mit einem Blumenstrauß tat. Er erinnerte an die Vorsitzenden Fischer (1979 bis 1983) und Schönfeld (1983 bis 1993) und das Wachsen der Mitgliederzahl, so daß man vom Landhaus Walter zum Restaurant Krohn wechselte und als das zu klein wurde dann in den Alsterpavillon, der seine Belastungsproben mit über 120 Teilnehmern bei den Weihnachtsfeiern gut bestanden hat. Lm. Heinrich erinnerte an die vielen gemeinsamen Unternehmungen der Gruppe, insbesondere auch das Engagement bei den humanitären Hilfstransporten in die Vaterstadt in den Jahren 1991 bis 1999, initiiert und durchgeführt von Ursula Zimmermann unter tatkräftiger Mithilfe vieler Gruppenmitglieder. Hans-Jürgen Heinrich schilderte auch das Entsetzen bei ersten Wiedersehen der Stadt in den 90er Jahren und die Erschütterung beim Anblick des "verschwundenen Stadtzentrums". Er rief die Mitglieder zur Verbundenheit unter- einander auf, zur Bewahrung des kulturellen Erbes Königsbergs und dem Wachhalten der Erinnerung an diese im nächsten Jahr 750jährige Geschichte. Der Pressereferent der LO, Bernhard Knapstein, überbrachte Grüße des Sprechers und des Vorstandes der LO. Hartmut Klingbeutel, Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg, richtete einige Grußworte an die Gruppe. Danach unterhielt das Duo "BernStein" mit Gesang und altbekannten Melodien und die Teilnehmer genossen Kaffee und Kuchen und alle tranken gemeinsam einen Bärenfang auf die Zukunft der Gruppe.

Liebe Königsberger - Da der Königsberger Bürgerbrief erst zu Weih-nachten erscheint, wollen wir Ihnen heute das Programm des nächsten Königsberg-Treffens in Königsberg vom 5. bis zum 14. August 2005 vorstellen. Wie Frau Pfeiler-Iwohn mir mitteilte, planen die russischen Kulturträger eine "750-Jahre-Kaliningrad"-Feier mit ebensolchem Aufkleber. Auch werden die Vorbereitungen der Stadtgemeinschaft, wie unten aufgeführt, gar nicht in der Kaliningrader Prawda vom 25. Oktober 2004 erwähnt, obwohl unser Vorsitzender Weigelt mehrere Gespräche unter anderem in Potsdam geführt hat. Dies soll uns nicht entmutigen, den Weg weiter zu gehen und vier Ausstellungen zu planen, die Sie dann im August des nächsten Jahres besuchen können: Freitag, 5. August 2005: Abendliches Eröffnungs-Festkonzert der "Kaliningrader Symphoniker" im Dom. Sonnabend, 6. August 2005: Ganztägiges Königsberger Jubiläums-Treffen im Evangelischen Gemeindezentrum. Stadtbesichtigung, 1. Ausstellungen zum Beispiel in der Staatlichen Galerie: 100 Jahre Gemälde ab der Gründung der Kunstakademie (1844) bis 1945 Lithographien, Aquarelle, Radierungen und Ölgemälde. 2. Bilder-Ausstellungen zum Beispiel Europäische Dimension der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert, Universität. Sonntag, 7. August 2005: Ab 11 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Evangelischer, Katholischer, Orthodoxer und Jüdischer Beteiligung. Montag, 8. August 2005: 3. Ausstellung: im Stadtmuseum ?: Königsberger Geschichte in Historischen Postkarten sowie 4. Ausstellung: Deutsch-Russisches Haus: Königsberger Demokraten im 19. Jahrhundert" Albert Dulk - Johann Jacoby - Eduard von Simson, Schiller Nationalmuseum Marbach, Abendliches Orgelkonzert in der Philharmonie (Heilige Familie) mit Werken Saint Saens: Symphonie für Orgel und Orchester. Dienstag, 9. August 2005: Besichtigung der neu angelegten Gärten Königsbergs. Mittwoch, 10. August 2005: Drittes Konzert der "Kaliningrader Symphoniker" im Dom. Donnerstag, 11. August 2005: Zur freien Verfügung. Freitag, 12. August 2005: Freiluft-Serenadenabend mit den Kaliningrader Symphonikern im Deutsch-Russischen Haus. Ggf. Ausflüge: Kurische Nehrung, Rauschen. Sonnabend, 13. August 2005: 4. Konzert der Kaliningrader Symphoniker im Dom Ravel, Maurice: Carmina Burana ggf. Ausflüge: Pilla, Palmnicken. Sonntag, 14. August 2005: Vormittags Evangelischer Gottesdienst im Evangelischen Gemeindezentrum mit anschließendem Abschiedskaffee. Für heute sei Ihnen mitgeteilt, daß wir bei drei bekannten Reiseunternehmen Angebote für Fahrten per Bus, Bahn oder Flugzeug eingeholt haben. Darüber werde ich Ihnen nach der nächsten Sitzung der Stadtvertreter am 18. November berichten. Ihre Geschaeftsststelle@stadt-gemeinschaft.koenigsberg.de

 

KÖNIGSBERG-LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24

Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland - Aus Anlaß der 60jährigen Wiederkehr von Flucht und Vertreibung im kommenden Jahr empfehlen wir als Lektüre oder Geschenk: "Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland" von H. Borkowski, Großformat, 177 Seiten, 15 Euro, inklusive Versandkosten. Zu beziehen durch die Kreisgemeinschaft Königsberg-Land, Siemeonsplatz 12 im Preußen-Museum NRW, 32427 Minden, Telefon (05 71) 4 62 97, täglich von 11.30 bis 12.30 Uhr.

 

PREUSSISCH HOLLAND

Kreisvertreter: Bernd Hinz. Geschäftsstelle: Gudrun Collmann, Telefon (0 48 21) 8571, Allee 16, 25524 Wilster

(Fortsetzung aus Folge 46)

5.3 Grußworte der Patenschaftsträger - Das Grußwort der Patenschaftsträger sprach erneut Bürgervorsteher Heinz Köhnke. In diesem erwähnte er unter anderem, daß Itzehoe als Patenstadt der Kreisgemeinschaft Pr. Holland dafür sorgen will, daß Freundschaften zwischen vertriebenen Deutschen und heute in unserer Heimat lebenden Polen neu entstehen, aber auch bereits bestehende gefestigt werden. Abschließend zitierte er Grete Fischer aus "Strauß der Erinnerungen", wo sie schreibt: "Erinnerung ist das Land, in dem unsere Träume warm nisten. - Sehnsucht heißt das Meer, dahinein heiß unsere Gedanken strömen." Erwähnenswert ist, daß Heinz Köhnke an sämtlichen Veranstaltungen dieses Kreistreffens teilgenommen hat.

5.4 Festvortrag von Hans-Jörn Arp, MdL (CDU) - über das Thema: Vertriebenenpolitik im Lande Schleswig-Holstein und Möglichkeiten einer ideellen und finanziellen Unterstützung durch die Landesregierung. Mit Hans-Jörn Arp , MdL (CDU), hielt am Sonntag ein anderer Redner aus einer anderen Partei die Festansprache, aber er sprach über dasselbe Thema wie seine Landtagskollegen am Vortag, Warum, um Himmels willen, reden Politiker immer so viel und sagen so wenig, vor allem so wenig Neues. Zum vorgegebenen Thema konnten wir vernehmen: "Zur ideellen Unterstützung komme ich gleich, die finanzielle Unterstützung durch eine von uns (der CDU) geführte Landesregierung kann zur Zeit nicht so groß ausfallen." Es folgt dann die Darstellung der finanziellen Situation des Landes Schleswig-Holstein. Fast am Schluß seiner Rede kommt Hans-Jörn Arp noch einmal zum Thema zurück und führt aus: "Heute sind die Vereinigungen der Vertriebenen nicht selten gern gesehene Gäste und Partner unserer östlichen Nachbarn bei deren eigenem Aufbauwerk, bei... der Erhaltung von Kulturdenkmälern, bei ... wissenschaftlichen und politischen Seminaren, sogar bei der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte... Das ist ein Fundus der Gemeinsamkeit, den die deutschen Heimatvertriebenen geschaffen haben. Auch deshalb muß die osteuropäische Kulturarbeit (so weit wollen wir doch gar nicht - aber das kommt davon, wenn wegen der Politischen Korrektheit aus Mitteldeutschland Ostdeutschland gemacht wird) hauptsächlich den Heimatvertriebenen anvertraut bleiben. Dafür müssen wir die finanziellen Mittel bereitstellen. Alle Versuche der Linken, sie ihnen zu nehmen, werden wir auch in Zukunft entschieden zurück-weisen." Solches aus der Opposition heraus zu verkünden ist nicht gerade spektakulär, läßt aber hoffen. Ansonsten lobte der Redner die Vertriebenen - wie die meisten Politiker in ihren Sonntagsreden - wegen ihrer geleisteten Aufbauarbeit. Er bemühte auch die Charta der deutschen Heimatvertriebenen und zitierte daraus die Passagen, in denen auf Rache und Vergeltung verzichtet wird, und das Versprechen zum Ausdruck kommt, durch harte, unermüdliche Arbeit am Wiederaufbau Deutschlands und Europas teilnehmen zu wollen. Das macht sich immer gut und kommt gut an. Noch besser wäre allerdings "angekommen", wenn er auch den übernächsten Absatz der Charta zitiert hätte und sich seine Partei dafür einsetzen würde: "Wir haben dieses Schicksal erlitten (die Vertreibung) und erlebt. Daher fühlen wir uns berufen und verlangen, daß das Recht auf die Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit anerkannt und verwirklicht wird." Eine politische Forderung und mit Sicherheit keine leicht zu erfüllende. Eine rein innerdeutsche Angelegenheit ist allerdings eine weitere Forderung in der Charta: "Darum fordern und verlangen wir heute wie gestern: ... Gerechte und sinnvolle Verteilung der Lasten des letzten Krieges auf das ganze deutsche Volk und eine ehrliche Durchführung dieses Grundsatzes." Mit dem Lastenausgleich ist für diesen Bereich bereits ein guter Anfang gemacht worden.

Zwei letzte Anmerkungen - Nicht Hirschfeld und Schönfeld feiern in diesem Jahr ihr 700jähriges Bestehen, sondern nur Hirschfeld. Schönfeld ist bereits 1997 siebenhundert Jahre alt geworden. Die angesprochenen "Patenschaften" des Landes Schleswig-Holstein mit osteuropäischen Nachbarn sind in Wirklichkeit "Partnerschaften".

5.5 Beendigung der Festveranstaltung - Die Festveranstaltung am Sonntag endete traditionsgemäß mit dem gemeinsam gesungenen Ostpreußenlied und der Nationalhymne (dritte Strophe des Deutschlandliedes). Für das leibliche Wohl der Besucher hatte inzwischen die Küche des "Klosterbrunnens" vorgearbeitet. Das freundliche und flinke Bedienungspersonal sorgte für die rasche Erfüllung aller Essens- und Getränkewünsche. Beim gemütlichen Beisammensein begannen, wie immer, viele Sätze mit "Weest noch?" Als sich gegen 18 Uhr die letzten Besucher verabschiedeten, konnte festgestellt werden: Alle Teilnehmer hatten an den zwei Tagen gelungene Veranstaltungen erlebt.

 

RÖSSEL

Kreisvertreter: Ernst Grunwald, Telefon (02 21) 4 91 24 07, Losheimer Straße 2, 50933 Köln. Rößeler Heimatbote: Anton Sommerfeld, Tel. (0 21 31) 54 53 83, Benzstraße 18, 41462 Neuss

Kreishaupttreffen - Zu ihrem 21. Hauptkreistreffen hatte der Vorstand der Kreisgemeinschaft (KG) Rößel alle Landsleute aus dem früheren Kreis Rößel/Ostpreußen in die Aula des Berufsbildungswerkes Neuss eingeladen. Bereits am Sonnabendvormittag füllte sich die festlich geschmückte Aula des Berufsbildungszentrums am Hammfelddamm mit vielen Landsleuten sowie Gästen aus der Heimat, die zum diesjährigen Kreishaupttreffen der KG Rößel gekommen waren. Viele fleißige Hände hatten am Vortag die Aula in einen festlich geschmückten Saal verwandelt. Mit einer kleinen Verzögerung wegen der zunächst nicht funktionierenden Mikrophonanlage, dessen Ursachen schnell durch den hilfsbereiten Hausmeister der Schule behoben werden konnte, eröffnete Kreisvertreter Ernst Grundwald dann am Sonnabend, kurz nach 11 Uhr, die Kreistagssitzung. Zunächst begrüßte der Kreisvertreter die anwesenden Kreistagsmitglieder und Gäste, wobei er einen besonderen Willkommensgruß an den Kreistagsabgeordneten Peter Otten vom Rheinkreis Neuss und die aus der Heimat angereisten Gäste richtete. In seinem ausführlichen Jahresbericht zu den Aktivitäten der KG hob er besonders die Reise nach Kühlungsborn, mit einem Treffen der Landsleute in Mitteldeutschland, die Ostpreußenreise mit der Einweihung eines Gedenksteins in Glockstein und der Teilnahme an dem großen Treffen in der "Feste Boyen" in Lötzen hervor, das von der LO ausgerichtet wurde und zu dem rund 30 Busse mit vielen Teilnehmern gekommen waren. Weitere Aktivitäten waren die Tage der "Offenen Tür" in den Heimatstuben zu Neuss, das Überbringen der Bruderhilfe nach Ostpreußen sowie die Teilnahme an vielen Tagungen und Konferenzen der LO. Anschließend gab Kreisvertreter Ernst Grunwald noch einen kurzen Überblick zu den geplanten Vorhaben der KG im kommenden Geschäftsjahr, wie die Adventsfeier am 1. Advent im Kardinal-Frings-Haus in Neuss, die Teilnahme am großen Ostpreußentreffen im Jahre 2005 in Berlin, eine weitere Reise in die Heimat in der Zeit vom 18. bis 27. Juni 2005 und eine Gemeinschaftsfahrt ins Erzgebirge im Dezember 2005 bekannt.

Dem Bericht des Kreisvertreters schlossen sich sodann der Kassenbericht des Schatzmeisters, Anton Sommerfeld und der Bericht der Geschäftsführerin und Redakteurin des "Rößeler Heimatboten", Gisela Fox an. Diese bat die anwesenden Landsleute noch einmal eindringlich darum, ihr Berichte für den Heimatboten in einigermaßen leserlicher Form zuzusenden und zu beachten, daß Adreßänderungen, Bestellungen und Mitteilungen für die Familiennachrichten, wie Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen und Sterbefälle nicht mehr an Lm. Sommerfeld, sondern direkt an die Redaktion (PAZ/OB) nach Hamburg geschickt werden sollen. Nach dem offiziellen Teil der Kreistagssitzung war Gelegenheit zum Mittagessen in der Kantine des Berufsbildungswerkes gegeben, von der viele Teilnehmer Gebrauch machten. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des Treffens mit den Landsleuten aus den einzelnen Heimatorten. Die "Legiener Dorfgemeinschaft" unter der Leitung von Lm. Nietsch und die "Gemeinschaft der Höheren Schulen Rößel" unter der Leitung von Frau Wronka, hatten das Kreishaupttreffen zum Anlaß genommen, um sich mit ihrer Dorfgemeinschaft einerseits und den ehemaligen Schülern des Rößeler Gymnasiums andererseits zu einem Treffen zusammenzufinden. Gegen 15 Uhr wurde dann im Foyer des Berufsbildungszentrums ein Videofilm des SFB gezeigt, der den Titel "Ostpreußen - Ermland und Masuren" trug, und der durch seine schönen Landschaftsaufnahmen unserer Heimat die vielen Zuschauer beeindruckte und viele Erinnerungen an die Heimat in ihnen wachrief. Nachdem sich die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, spielte die Zwei-Mann-Kappelle "Willi & Karl" zum Tanz auf und leiteten somit zum "Festlichen Heimatabend" über. Die beiden Musiker stammen ebenfalls aus Ostpreußen, der eine aus Stockhausen und der andere aus Sensburg, so daß sie mit ihrer Musik gleich die Landsleute ansprachen und dazu ermunterten, das "Tanzbein zu schwingen". Der Heimatabend wurde durch Darbietungen des "Tanzkreises" der evangelischen Kirchengemeinde aus Düsseldorf, unter der Leitung von Frau Allner, mit verschiedenen Einlagen bereichert und trug somit zur festlichen Gestaltung des Abend bei. Die Aufführungen des Tanzkreises wurden mit viel Beifall bedacht. Eine reichhaltige Tombola mit vielen wertvollen Preisen, Tanz und eine gute Stimmung mit "Schabbern und Plachandern" ließen den Heimatabend zu einem schönen Erlebnis für alle Teilnehmer werden, der erst gegen 23 Uhr langsam ausklang. (Fortsetzung folgt)


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