29.03.2024

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04.12.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. Dezember 2004


Leserbriefe

Wie Bush seine Bürger in den USA indoktriniert
Betr.: "Relative Demokratie" (Folge 45)

Ich lese Ihre Zeitung sehr oft, wenn mir meine Mitbewohnerin das Blatt reinreicht. Ich erzähle Ihnen nachfolgend etwas, von dem ich meine, daß es in der deutschen Presse erscheinen muß. Bei einem zufällig sich ergebenden Gespräch auf dem Friedhof in Bad Harzburg schilderte mir ein Mitbesucher das folgende Erlebnis: Er besuchte vor einiger Zeit mit seiner Frau seine alte Heimat Ostpreußen und war dann auch in Königsberg. Beim Gang durch die Stadt sprach ihn ein etwa 25jähriger Mann an und fragte, ob er Deutscher sei. Er selbst sei in Königsberg als Russe geboren, sei aber jetzt Amerikaner. Er äußerte dann, daß er die Deutschen verabscheue, weil sie nicht mit in den Irakkrieg gegangen seien, und bespuckte daraufhin den Herrn. Gott sei Dank ging es daneben. Das Ehepaar war entsetzt und wußte nicht, wie es reagieren sollte.

Das Ganze ist in meinen Augen ein weiterer Beweis für die Art, wie Bush seine Bürger in den USA zu indoktrinieren versucht. Der Vergleich mit der Verführung von uns durch Hitler - ich bin 1926 geboren - drängt sich auf. Nichts ist anders dort. Es fehlen die Worte zu diesem "Erlebnis".

Dr.med. Ernst Nordmann, Köln

 

Dem neugewählten Titel immer näher
Betr.: "Guter Ton aus Schlesien" (Folge 45)

Als Schlesier und Mitleser Ihrer Preußische Allgemeine Zeitung (meine Frau ist als Insterburgerin Abonnentin) habe ich mich über Ihren sehr informativen Artikel "Guter Ton aus Schlesien" sehr gefreut. Ihre Zeitung kommt damit dem neugewählten Titel immer näher, indem sie vermehrt auch über Schlesien berichtet, das gut 200 Jahre Teil des preußischen Staates war.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf mein Buch "Der Silbererzbergbau in der Grafschaft Glatz und im Fürstentum Münsterberg-Oels - von den mittelalterlichen Anfängen bis zum Niedergang" hinweisen. Es handelt sich dabei um einen Beitrag zur Montan- und Kulturgeschichte eines Teils von Schlesien, in dem durch Silberfunde und -abbau die Menschen wohlhabend wurden, und sogar Städteneugründungen erfolgten.

Herbert Schmidt, Hamburg

 

Man nennt doch auch eine dicke Person nicht "Dicker"
Betr.: "Politisch korrekter Kampf gegen Rechts" (Folge 45)

Zu diesem erfreulichen Artikel erlaube ich mir folgende Ergänzung: Was bedeutet Mohr? Zu-nächsteinmal wird damit ein Maure bezeichnet, also ein Nordafrikaner. Es gibt das Land "Mauretanien", und niemand nimmt daran Anstoß, am wenigsten die Mauren dort. Und unser weitverbreitete Vorname "Moritz" heißt auf lateinisch Mauritius, der Mohr, und es gibt sogar einen Heiligen mit diesem Namen (Tag: 22. September).

Daß die Bezeichnung "Mohr" hierzulande einen abwertenden Beigeschmack trägt, läßt sich nicht leugnen. Dieser hat aber mit der "Rasse" nur wenig zu tun. Die Mauren hatten Spanien besetzt und wurden vor einem halben Jahrtausend von dort vertrieben; der "Mohr" ist der Diener, der der feinen Dame die Mokkatasse reicht, wie es die Reklame vergangener Zeiten zeigt. Niemand würde diesen als "Negerjungen" bezeichnen.

Daß die Bezeichnung "Neger" nicht schmeichelhaft ist, läßt sich ebenfalls nicht leugnen. Aber die Bezeichnung "Schwarzer" ist noch viel weniger schmeichelhaft. Man nennt doch eine dicke Person nicht "Dicker" oder einen unter Haarausfall leidenden "Glatzkopf" oder eine blasse Person nicht "Bleichgesicht". Die Nennung einer persönlichen Eigenschaft ist meist beleidigend, ebenso die Bezeichnung einer Person nach ihrer Hautfarbe. Offensichtlich aber haben dies die betreffenden auch irgendwann einmal gemerkt und verlangen nunmehr, sie - zumindest in den USA - als "Afro-Amerikaner" zu bezeichnen. Politisch korrekt müsste es also heute beim Struwwelpeter heißen, daß "vor dem Tor ein Afro-Amerikaner spazieren ging", ein "kohl-pech-raben-schwarzer" müßte auch entfallen. Bevor der Afro-Amerikaner erfunden wurde, also vor etwa 20 Jahren, hätte es noch heißen müssen, dass ein "Schwarzer" dort spazieren ging.

Wie wäre es, wenn wir unsere Sprache und unsere Begriffsbestimmung behalten und uns nicht um die Wechselmeinung angeblich beleidigter Dritter kümmern?

Man sollte die Geschichte im Struwwelpeter zudem einmal ganz zu Ende lesen. Hier macht man sich nämlich nicht über den kleinen kohlpechrabenschwarzen Mohren lustig, sondern ganz im Gegenteil: Es werden diejenigen, die sich über ihn lustig machen (als Brezelbesitzer den Kapitalisten und Volksunterdrückern zuzuordnen), vom Nikolaus (also einem Kirchenmann) in das Tintenfaß gesteckt, sodaß sie zur Strafe für ihren Frevel noch schwärzer werden als der Mohr, der Schwarze, der Afro-Amerikaner.

Dr. jur. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

Immer wieder die alten Lügen
Betr.: Leserbrief "Rücksichtslose Kampfführung der Deutschen" (Folge 38)

Der veröffentlichte Leserbrief vermittelt oberflächlich den Eindruck, als würde sich sein Schreiber mit der Materie befaßt haben. Leider muß ihm entgangen sein, daß bereits im Jahre 1996 in Finnland ein Buch mit dem Titel "Vedim miekala paasikiven linjaa" erschienen ist.

Der Autor Erkki Kerojärvi schildert darin, daß ein finnischer Spähtrupp die unbeschädigte Stadt erreichte und der finnische Feldwebel Reino Karhu den Soldaten Reiska eine Sprengladung an dem im Bahnhof stehenden Munitionszug anbringen ließ. Nach der Sprengung brannte fast die gesamte Stadt ab. Durch dieses Buch ist erneut ein Anklagepunkt gegen "die" Deutschen zusammengebrochen. Wie der Leserbrief deutlich macht, werden immer wieder die alten Lügen aufgewärmt.

Rolf Garbisch, Remlingen

 

Von der "Reichskristallnacht" selbst überrascht
Betr.: "Wie es zur ,Reichskristallnacht' kommen konnte" (Folge 45)

Bei aller Wertschätzung der Beiträge von Pater Groppe in der PAZ muß ich doch Kritik an seinem obigen Artikel anbringen: die Judenverfolgung im Dritten Reich war keineswegs eine einseitige Steigerung, sondern ein gegenseitiges Aufschaukeln. Man darf deshalb nicht nur immer die "Deutsche wehrt euch - kauft nicht bei Juden!"-Aktion als Beginn und die "Reichskristallnacht" als den Höhepunkt des Antisemitismus vor dem Krieg herausgreifen. Fairerweise muß man den benennen, der die Spirale in Gang gesetzt hat, und das war ohne jeden Zweifel das sogenannte Weltjudentum. Es hat nicht nur am 24. März 1933 Deutschland den Krieg erklärt und die gesamte jüdische Welt zum Boykott deutscher Waren gedrängt, sondern allgemein eine üble Hetze betrieben mit Lügen wie "... die Spree ist rot vom Blut ermordeter Juden!", als noch keinem ein Haar gekrümmt worden war.

Laut noch lebenden Zeitzeuginnen soll Hitler von der "Reichskristallnacht" selber völlig überrascht worden und entsetzt gewesen sein! Er hatte an diesem Abend die gesamte Führung des BDM um sich geschart, als er hinausgerufen und ihm darüber gemeldet wurde. Bei seiner Rückkehr war er leichenblaß und sagte "... das wirft mich in meiner Politik mindestens fünf Jahre zurück!" Da aber in den nächsten Tagen trotzdem keine Köpfe rollten, ist davon auszugehen, daß die Initiative zur Einäscherung von etwa 15 Prozent der Synagogen von seinem engsten Führungskreis (vermutlich Goebbels) ausging, den er nicht opfern konnte oder wollte.

Das ändert zwar nichts am späteren Verlauf der Judenverfolgung, aber es gehört schon in eine objektive Geschichtsschreibung.

Walter Held, Traunstein

 

Massengrab vorm Nordbahnhof?
Betr.: Beitrag "Auf Spurensuche im Königsberger Gebiet" (Folge 45)

Der Beitrag wird illustriert durch ein Archivbild des früheren Königsberger Nordbahnhofs mit seinem Vorplatz, auf dem jetzt Autos parken.

Als ich im vergangenen Sommer mit der Kreisgemeinschaft Wehlau Königsberg besuchte, erwähnte der russische Reiseleiter bei der Stadtrundfahrt, daß unter der Asphaltdecke des Vorplatzes zigtausende Königsberger in Massengräbern ruhen, die 1945 Opfer der Sowjets geworden waren. Genaueres wußte er nicht zu sagen.

Mich würden konkrete Informationen darüber lebhaft interessieren.

Wer kann die Aussage des Fremdenführers bestätigen und weiß genaueres? Wann sind die Deutschen dort begraben worden? Wie viele mögen es gewesen sein? Unter welchen Umständen erfolgte die Beerdigung oder besser wohl: das Verscharren? Kennt jemand Namen von dort Begrabenen?

Wer Informationen darüber hat, den bitte ich um Kontaktaufnahme.

Hans-Joachim von Leesen, Mönkeberg

 

Verlogener Liberalismus
Betr.: "Ende einer Illusion" (Folge 47)

Die holländische "Kristallnacht" hat gezeigt, daß sich ein falscher, verlogener Liberalismus nicht eignet, um Fanatiker abzuhalten, ihre menschenverachtenden Parolen loszuwerden. Wie Baring sagt, kann die Angst vor der Vergangenheit zum Scheitern des Staates, aber auch der EU, führen. Wir geben dem Gegner den Schauplatz frei für die asymmetrische Kriegführung des Terrors. Das ist falsch. Die Political Correctness erlaubt keine Debatten über einen militanten Islam. Eine Demokratie muß wehrhaft bleiben, sonst kann sie nicht auf Dauer leben.

Dr. Christoph Rohde, München

 

"Warum, Lenin war doch ein guter Mensch"
Betr.: "Auf Spurensuche im Königsberger Gebiet" (Folge 45)

Nachdem ich gerade im August des Jahres selbst die Reise Berlin-Königsberg und zurück mit dem Schlafwagen gemacht habe, hat mich der Artikel von Bernhard Bilke besonders interessiert. Übrigens kam unser "Zug" - Schlafwagen mit Lok - pünktlichst um kurz nach 14 Uhr Ortszeit in Königsberg an, also - Zeitverschiebung berücksichtigt - nach gut 15 Stunden. Man steht halt lange öfter mal herum, der Schlafwagen allein auf weiter Flur.

Weitestgehend ist den Eindrücken von Herrn Bilke zuzustimmen, jedoch eines stimmt nicht: Man kommt von Berlin aus nicht auf dem ehemaligen Nordbahnhof an, sondern auf unserem guten alten Hauptbahnhof, der jetzt von den Russen Südbahnhof genannt wird. Dort steht auch, wie richtig geschrieben, auf dem Vorplatz dieser schreckliche Kalinin - immer noch. Die Veteranen waren und bleiben Kommunisten in Herzen und Köpfen. Was anderes sonst soll man von der Aussage eines Veteranen halten, der in einem dreiteiligen Bericht im August des Jahres über die Zukunft der Kaliningrader Oblast auf einem unserer TV-Sender meinte: "Die Deutschen sollen nicht hierher kommen. Wir waren Feinde und wir bleiben Feinde."

Auf dem Platz vor dem ehemaligen Nordbahnhof steht auch eine Riesenfigur, nämlich immer noch Lenin. Ich sprach schon 1986 mit einem Russen, der auf meine Frage, warum man ihn nicht längst demontiert hätte, sagte: "Warum, Lenin war doch ein guter Mensch."

Brigitte Borenkämper, Rodgau

 

Existenzfrage
Betreff: "Mit zweierlei Maß" (Folge 42)

Sehr geehrte Redaktion, daß in deutschen Landen mit zweierlei Maß gemessen wird, weiß wohl jeder Nicht-Linke, wenn er sich nicht total von dem politischen Geschehen verabschiedet hat.

Das gilt selbstverständlich auch für die inzwischen von Frau Merkel schon wieder zurückgezogene Absicht, die Bürgerinnen und Bürger gegen einen EU-Beitritt der Türkei in einer Unterschriftensammlung votieren zu lassen.

Ich bin für jede Form demokratischer Mitbestimmung der Bürger und bekenne, daß ich mich von den Bundestagsabgeordneten in ihrer Mehrheit nicht vertreten fühle.

Nur eine von einer Partei ausgehende Unterschriftensammlung leidet darunter, daß sie vorrangig nur die Sympathisanten dieser Partei anspricht. Die Folgen eines EU-Beitritts gehen aber uns alle an. Und niemand sollte sich gehindert fühlen, zu dieser Existenzfrage unseres Volkes und der EU Stellung zu beziehen.

Der beste Weg wäre eine Volksbefragung. Aber wer von unseren Politikern möchte uns denn mitreden lassen?

Hans-Heinrich Markwart, Heidelberg

 

Betr.: "Der Kaiser und das Dritte Reich" (Folge 37)

Angeregt durch die Artikel über den deutschen Kaiser Wilhelm II erinnerte ich mich an ein Foto aus dem Nachlaß meiner Tante Ruth Olga Kolde, die wiederum dieses Foto von ihrer Lebensgefährtin Hildegard v. Eberhardt erbte.

Auf der Rückseite des Fotos steht ein handgeschriebener Text. Er lautet: "Dies ist - mit hoher Wahrscheinlichkeit - das letzte Bild des Kaisers, aufgenommen von einem der Flaksoldaten, die Haus Doorn bewachten, wenige Tage vor der tödlichen Erkrankung. Ich habe es abphotographieren und vervielfältigen lassen. 18. April 1942 gez. Hildegard v. Eberhardt"

Man kann es als ein Mosaiksteinchen ansehen aus preußischer Kaiserzeit.

Berta A. Kolde, Hamburg


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