19.04.2024

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11.12.04 / In der Redaktion neu eingetroffen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 11. Dezember 2004


In der Redaktion neu eingetroffen

Die Kopfhaut hatte sich an mehreren Stellen abgelöst, Blut quoll aus den Wunden und verkrustete Zöpfe, Gesicht und Mantel. Alle Soldaten schwiegen. Ein Gefreiter trug das Mädchen vorsichtig in den Keller. "Papa, erschieß' mich", sagte das Mädchen zu ihm. Es war zwölf Jahre alt und von zwei jungen Russen "gefangen" worden. Anschließend hatte man mit ihm noch ein wenig "gespielt" und es dann zu den deutschen Stellungen hinübergeschickt. Eine Januarnacht 1945. Ernest H. Gesch hat im vorigen Jahr seinen Lyrikband "Harmonika des Schweigens" veröffentlicht und darin auch reale Ereignisse dichterisch bearbeitet, verfremdet und verschlüsselt, in einem Maße, daß für den Leser die reale Begebenheit kaum mehr erkennbar ist. Der Autor wurde 1935 im ostpreußischen Memelland geboren und gelangte im Zuge der Flucht im März 1945 nach Schleswig-Holstein. Nach dem Studium war er hier als Realschullehrer und im hamburgischen Schuldienst als Rektor tätig. Die Kritik schreibt über ihn: Ernest H. Geschs Lyrik ist schwer zugänglich, in Teilen fast hermetisch verschlossen, aber "immer wieder sprechen ... in den Gedichten ... dichte Bilder an" sowie seine Lyrik sei, "sehr dicht und zugleich verschlossen". EB

Ernest H. Gesch: "Harmonika des Schweigens", Verlag Videel, Niebüll 2003, broschiert, 83 Seiten, 6,80 Euro

 

In Majestät strahlt auch die Morgenröte weißglänzend wie der Wasser Silberwogen" - wie viel Poesie in den "100 schönsten Gebeten der Menschheit" eingefangen ist, läßt sich erahnen, wenn man Bernhard Langs "Erhelle meine Nacht" aufschlägt. Die Worte an Gott aus verschiedensten Kulturen und Religionen sagen neben Hoffnungen und Wünschen viel über die Suche nach Glück und einer höheren Wahrheit aus, verleihen bleibenden Gedanken Ausdruck: "Ich stelle mir den Herrn beständig vor Augen; er steht mir zur Rechten: ich werde nicht wanken! Darum freut sich mein Herz, meine Seele ist fröhlich, sorglos ruht auch mein Leib." SV

Lang, Bernhard: "Erhelle meine Nacht", München 2004, geb., 171 Seiten, 10 Euro


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