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11.12.04 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 11. Dezember 2004


Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel Lehmann, Telefon (0 42 61) 80 14, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme)

Vorstand tagte in Rotenburg (Wümme) - Zu seiner letzten Sitzung im Jahr 2004 traf sich der Vorstand der Kreisgemeinschaft (KG) Angerburg im Institut für Heimatforschung am Sonnabend vor dem 1. Advent. Als Gäste konnte Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski Ehrenlandrat Wilhelm Brunkhorst und vom Landkreis Rotenburg (Wümme) Jochen Twiefel begrüßen, der die Grüße von Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen überbrachte. Im Mittelpunkt der Sitzung standen die geplanten Veranstaltungen im Jahr 2005. Als erste Veranstaltung findet am 19./20. Februar die 47. heimatpolitische Arbeitstagung im Bürgersaal in Rotenburg (Wümme) statt. Es konnten für diese traditionelle Veranstaltung mit einem gemeinsamen Elchbratenessen zum Preise von 18 Euro wieder namhafte Referenten gewonnen werden. Prof. Dr. Dr. h. c. Udo Arnold von der Universität Bonn wird über "Die historische Forschung über Ost- und Westpreußen heute" sprechen. Danach wird Dr. Fred Mrotzek von der Universität Rostock das Thema "Wie Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren" behandeln. Am Sonntag wird Dipl. Pol. Christian Meier vom Deutschen Institut für internationale Politik in Berlin über Fragen "Nach der EU-Osterweiterung: Perspektiven der russischen Wirtschaftspolitik und des Oblasts Kaliningrad" referieren. Auf das Deutschlandtreffen der Ostpreußen am 21./22. Mai 2005 in Berlin wies der Kreisvertreter besonders hin. Die KG wird wieder mit einem Büchertisch vertreten sein. Christa und Horst Labusch haben sich für diese Aufgabe wieder zur Verfügung gestellt. Eine rege Beteiligung der Angerburger wird erwartet, denn Berlin hat viel zu bieten, zumal aus diesem Gunde im Jahr 2005 kein Heimattreffen in Güstrow stattfinden wird. Aber auch der Stadt der Vorbereitungen für die 51. Angerburger Tage am 10./11. September 2005 in Rotenburg (Wümme) wurden erörtert. Der Heimatabend am Sonntag, 10. September im Bürgersaal wird vom Borgfelder Chor aus Bremen gestaltet. Im Zusammenhang mit den 51. Angerburger Tagen soll keine Busfahrt mit Besichtigung angeboten werden. Statt dessen sollen am Sonnabendnachmittag im Institut für Heimatforschung Heimatfilme von Dietrich Wawzyn und anderen Filmemachern gezeigt werden. diskutiert wurde auch die Neuwahl des Kreistages unserer KG, da die Legislaturperiode im September 2005 endet. Aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund hohen Alters stellen sich sechs Mitglieder nicht mehr für eine weitere Wahlperiode von vier Jahren zur Verfügung. Der Kreistag besteht aus 31 Mitgliedern. Der Vorstand wäre deshalb für weitere Wahlvorschläge an die Geschäftstelle in Rotenburg (Wümme) bis zum 31. Januar 2005 dankbar. Der Kreistag tagt jährlich einmal während der Angerburger Tage. In seinem Rückblick zu den 50. Angerburger Tagen im September 2004 bemerkte der Kreisvertreter, daß die Veranstaltung durch guten Besuch und durch zahlreiche Ehrengäste sehr aufgewertet wurde. Aber auch in der örtlichen Presse wurde über die 50. Angerburger Tage ausführlich und fair berichtet. Außerdem berichtete der Kreisvertreter über seine Reise in die Heimat und seine Teilnahme am 4. kommunalpolitischen Kongreß Anfang Oktober 2004 in Allenstein, von seiner Teilnahme an der Mitgliederversammlung des Vereins für Familienforschung am 16. Oktober 2004 und von der Sitzung der Ostpreußischen Landesvertretung am 6./7. November 2004. Horst Labusch informierte, daß der Angerburger Heimatbrief Anfang Dezember zum Versand kommen wird. Die Vorstandsmitglieder dankten Horst Labusch und Horst Preuß sowie allen Mitarbeiterinnen für ihre gute Arbeit bei der Erstellung des Heimatbriefes. Schatzmeisterin Brigitte Junker berichtete über eine zufriedenstellende Haushaltentwicklung und hofft noch auf Spenden im Dezember, damit am Ende des Jahres ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden kann.

 

ELCHNIEDERUNG

Kreisvertreter: Reinhold Taudien, Fichtenweg 11, 49356 Diepholz, Telefon (0 54 41) 92 89 06, Fax (0 54 41) 99 27 30.

Der Heimatbrief Nr. 40 ist fertiggestellt und wird bis Mitte Dezember wohl allen Landsleuten zugeleitet sein. Durch die vielen Beiträge unserer Heimatfreunde konnte er wieder recht umfangreich und vielseitig gestaltet werden. Schwerpunktmäßig enthält dieser Heimatbrief eindrucksvolle Berichte über den Beginn unserer Flucht aus dem Heimatgebiet vor nunmehr 60 Jahren. Daneben sind auch wieder Erinnerungen an die Zeit vor der Flucht und Informationen über die derzeitige Lage in der Elchniederung in diesem Heft enthalten. Wichtig sind auch die Ankündigungen von Veranstaltungen der KG im neuen Jahr. Zahlreiche Seiten nehmen auch wieder die Familiennachrichten sowie Reise- und Bücherangebote ein. Landsleute, die den Heimatbrief bis Mitte Dezember nicht erhalten haben, sollten sich an die Geschäftstelle unserer Kreisgemeinschaft wenden; denn es geschieht immer wieder, daß einzelnen Empfängern der Heimatbrief aus unterschiedlichen Gründen nicht zugestellt wird.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

12 tägige Busreise zur 750-Jahrfeier vom 5. bis 16. August 2005 - Abfahrt ab Duisburg (6 Uhr) mit Zwischenübernachtung in Schneidemühl, Hotel Rodlo. Weiterfahrt nach Marienburg mit Fotostop - Braunsberg zur Grenze, da kommt die Russische Reiseleiterin Nadja zur Abfertigung (beschleunigt die Abfertigung). Weiter zum Hotel Kaliningrad da bleiben wir 7 Nächte. Am 13. August zur Grenze Preußisch Eylau Richtung Heiligelinde, dann nach Nikolaiken (Hotel Golebiewski). Am nächsten Tag fahren wir mit dem Schiff über die "Rollberge" Richtung Elbing und werden im Hotel Elzam übernachten. Am 15. August fahren wir über Danzig mit Stadtrundfahrt, Stolp, Köslin nach Stettin (Hotel Radisson). Am 16. August fahren wir dann Richtung Deutschland. Übernachtungen mit HP und Ausflüge sind im Fahrpreis enthalten. Der Fahrpreis bei 38 Personen beträgt 799 Euro, plus Busreisen-Komplettschutz 29 Euro, bei 12 Tagen HP. Weitere Informationen und das komplette Programm erhalten Sie bei Willi Skulimma, Oranienstraße 4, 47051 Duisburg, Telefon (02 03) 33 57 46.

 

KÖNIGSBERG-LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24

Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland - Aus Anlaß der 60jährigen Wiederkehr von Flucht und Vertreibung im kommenden Jahr empfehlen wir als Lektüre oder Geschenk: "Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland" von H. Borkowski, Großformat, 177 Seiten, 15 Euro, inklusive Versandkosten. Zu beziehen durch die Kreisgemeinschaft Königsberg-Land, Siemeonsplatz 12 im Preußen-Museum NRW, 32427 Minden, Telefon (05 71) 4 62 97, täglich von 11.30 bis 12.30 Uhr.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (0 22 25) 51 80, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg

Regionaltreffen Nord - Das nächste Regionaltreffen für den norddeutschen Raum findet am 17. April 2005, 11 Uhr, in Lübeck statt. Wir treffen uns wie auch in den Vorjahren im Mövenpick-Hotel, Prismensaal, Willy-Brandt-Allee 1-5. Das Hotel liegt in der Nähe des Holstentors und ist vom Lübecker Hauptbahnhof in rund zehn Minuten zu erreichen. Alle Lycker Landsleute und Freunde unserer Heimat werden hierzu herzlich eingeladen. Besondere Einladungen werden nicht versandt. Bitte teilen Sie diesen Termin auch interessierten Lycker Landsleuten mit.

Das nächste Hauptkreistreffen in der Patenstadt Hagen findet am 20. und 21. August 2005 statt. aus organisatorischen Gründen muß unser 50-jähriges Jubiläumstreffen bereits um eine Woche vorverlegt werden und findet nicht wie üblich am letzten Wochenende im August statt. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie auch andere Landsleute auf die Änderung aufmerksam machen. Im Hagen-Lycker-Brief Nr. 63/2005 werden wir auf diese Änderung deutlich hinweisen und um Verständnis bitten. Bitte berücksichtigen Sie diesen Termin auch in Ihrer Urlaubsplanung.

Veränderungen in der Ortsvertretung - Als Ersatz für die ausgeschiedenen Ortsvertreter wurden der Lm. Gerhard Janzik, Wichenstraße 42, 42653 Solingen, mit der Wahrnehmung dieser Aufgabe für den Heimatort Maihof (088) beauftragt.

Das Jahr 2005 wirft seine Schatten voraus. Ein Jahr voller Erinnerungen. 60 Jahre seit Flucht und Vertreibung! 50 Jahre Patenschaft Hagen - Lyck! Unser Jubiläumstreffen mußte um eine Woche vorverlegt werden. es findet am 20. und 21. August 2005 statt. ich bitte Sie, jetzt schon alle Ortsvertreter von dieser Verlegung zu informieren. Wie sieht die heimatpolitische Situation heute aus? Unsere Heimat gehört seit dem "2+4 Vertrag" vom 12. September 1990 unstrittig zur Republik Polen. Dementsprechend hat die Ostpreußische Landesvertretung am 6. November 2004 beschlossen, die Forderung nach Wiedervereinigung Ostpreußens mit Deutschlands aus der Satzung der LO zu streichen. Das einzige, was nach dem "Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" zwischen Deutschland und Polen vom 17. Juni 1991 noch offen geblieben war, war die Vermögensfrage. Da seit-dem weder die Bundesregierung noch der BdV aktiv geworden ist, hat sich zu diesem Zweck die "Preußische Treuhand" gegründet. Mittlerweile haben sich sowohl der BdV als auch die Landsmannschaft Ostpreußen von der Preußischen Treuhand distanziert. Nach dem Beschluß seines Präsidiums vom 26. Oktober 2004 fordert der BdV eine "politische Lösung". Diese politische Lösung hat Bundeskanzler Gerhard Schröder bereits vorweg genommen, als er am 1. August 2004 in Warschau erklärte, daß Deutschland keine Ansprüche gegen Polen geltend machen wird und das die Bundesregierung individuelle Forderungen keinesfalls unterstützen werde. Nach einem Gutachten von Prof. Dr. Dres. J. A. Frowein ist die Erklärung des Bundeskanzlers ein völkerrechtlich bindender einseitiger Akt. Was bleibt uns denn noch? Wir haben die satzungsgemäße Aufgabe, den Zusammenhalt der Lycker zu pflegen. Wir tun das durch die Herausgabe des Hagen-Lycker Briefes (der nächste erscheint wieder im Mai) und durch die Kreistreffen in unserer Patenstadt Hagen. Beim letzten Treffen hatten wir 852 eintrittzahlende Besucher. Bitte, sorgen Sie mit dafür, daß die Besucherzahl stabil bleibt. Damit beweisen wir, daß die Liebe zu unserer Heimat nicht nachläßt. Zur Heimatliebe gehört auch das, was wir in unserer Heimat tun. Das ist insbesondere die Denkmalpflege (Friedhofs-Renovierungen) und die Unterstützung der Mitglieder des Deutschen Vereins mit ihrem Wasserturm in Lyck. Darüber hinaus haben alle Mitglieder unseres Kreisausschusses (Gesamt-Vorstandes) genug alltägliche Arbeit, die reicht von der Karteiarbeit über die Archivarbeit bis hin zur Kassenverwaltung und zu den Gratulationen unserer Altersjubilare. Unsere Arbeit läßt nicht nach. In diesem Sinne möchte ich anschließen und Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute, insbesondere Gesundheit, für das Jahr 2005 wünschen.

 

MOHRUNGEN

Kreisvertreter: Günter Dombrowski, Straße des Friedens 31, 14557 Langerwisch, Telefon und Fax (03 32 05) 6 25 93. Stellvertreterin: Gisela Harder (kommissarisch) , Moorfleeter Deich 395, 22113 Hamburg, Telefon (0 40) 7 37 32 20

(Fortsetzung aus Folge 49)

Der Schatzmeister Roland Kloss berichtete über den Jahresabschluß 2003, über die bisherigen Einnahmen und Ausgaben in 2004, sowie die wichtigen fiskalischen Vorgänge mit dem Finanzamt, und ein Haushaltsplan wurde für 2005 einvernehmlich erstellt. Hartmut Krause der stellvertretende Kreissprecher hat im Anschluß daran einen neuen und in vielen Punkten detaillierten und den Anforderungen zeitgemäßer Vereinsarbeit entsprechenden Richtlinienkatalog zur Erstattung von Reisekosten vorgestellt, welcher vom Kreistag mit eindeutiger Mehrheit angenommen wurde. Im letzten Teil der Sitzung wurden noch zahlreiche Einzelanträge von Kreistagsmitgliedern besprochen und per Abstimmung beschlossen. Herbert Preuß, der in Mohrungen (Morag) wohnt, wurde für seine über lange Jahre reichende positive Arbeit im Zusammenhang mit unserer Kreisgemeinschaft hervorgehoben. Ohne seine präzise und oft auch sehr anstrengende Kleinarbeit wie zum Beispiel Gesprächsterminisierungen mit Offiziellen der jetzigen Verwaltungen, wären viele Projekte und Besuche nur mit einem oft unsere Möglichkeiten überschreitenden Aufwand zu betreiben gewesen. Abschließend möchten wir Ihnen hier auch mitteilen, daß unser Kreistag in diesem Jahr nach einigen personellen Veränderungen zu einer stabilen, harmonischen und für unsere Vereinsmitglieder arbeitenden Gruppe geworden ist. Alle Ämter sind von engagierten Kreistagsmitgliedern eingenommen worden, wobei es uns auch gelungen ist, neue und bisher im Kreistag nicht tätige Personen zu integrieren. Der Kreistag sieht seine Arbeitsziele über die Fortsetzung der bisherigen notwendigen Arbeiten auch in der Durchführung und Realisation von Projekten, die unser Andenken und unsere friedliche Einstellung und Engagement bei dem Zusammenwachsen der Völker in einem vereinten Europa weitergibt. Unser Kreisvertreter wird am 4. Dezember 2004 an der Weihnachtsfeier der "Deutschen Bevölkerung Herder" in Mohrungen teilnehmen, und die restlichen Bruderhilfegelder verteilen. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen, teilzunehmen. Bitte bestellen Sie Ihre Weihnachtsbücher rechtzeitig, und freuen sie sich auf das Erscheinen der Weihnachtsausgabe der Mohrunger Heimatkreisnachrichten, die sie sicher vor dem Weihnachtsfest erreichen wird, und wieder viele spannende und interessante Berichte und Geschichten Ihnen anbietet.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Hartmut Preuß, Hordenbachstraße 9, 42369 Wuppertal, Telefon (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 02) 4 96 69 81. Geschäftsstelle: Helmut Pohlmann, Telefon (0 46 24) 45 05 20, Fax (0 46 24) 29 76, Rosenstraße 11, 24848 Kropp

Erster Partnerschaftsvertrag im Kreis Tilsit-Ragnit - Sechs von den 14 Kirchspielorten aus dem Kreis Tilsit-Ragnit haben eine Patenschaft mit Orten in Schleswig-Holstein, fünf im Kreis Plön und eine im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Eine davon ist die ostholsteinische Stadt Lütjenburg zu dem früheren Kirchdorf Breitenstein/Kraupischken (Uljanovo). Seit 1953 besteht eine mit Leben erfüllte Patenschaft von der Stadt Lütjenburg zu dem Kirchdorf Breitenstein/Kraupischken. Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Kirchspieltreffen in Lütjenburg, das von der Stadt ausgerichtet wird, wurden in den letzten Jahren immer wieder unterschiedliche russische Gäste aus dem früheren Breitenstein (Kraupischken) eingeladen, zum Beispiel Bürgermeister, Genossenschaftsleiter, Museumsleiter, Deutschlehrer, Schüler und jugendliche Sportler. Bei den umfangreichen Gesprächen zwischen der Stadtverwaltung Lütjenburg und den russischen Gästen reifte der Gedanke, doch zwischen Lütjenburg und dem jetzigen Breitenstein eine Partnerschaft einzugehen. Der Termin zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde wurde durch den Landrat von Ragnit (Neman), den Bürgermeister von Breitenstein (Uljanovo) und der Stadt Lütjenburg für den 15. Oktober 2004 festgelegt. Am 14. Oktober trafen sich auf dem Flughafen Hamburg die Paten- und Partnerschaftskommission der Stadt Lütjenburg, bestehend aus der Bürgermeisterin, Silke Lorenz, dem Bürgervorsteher, Volker Zillmann, und den drei Kommissonsmitgliedern Frau Lauruschkat, Frau Maruschkat und Herr Brandt, sowie die Kirchspielvertreterin von Breitenstein, Frau Katharina Willemer und der Kreisvorsitzende von Tilsit-Ragnit, Hartmut Preuß. Der Flug von Hamburg nach Polangen war pünktlich. Von Polangen nach Tilsit über die Königin-Luisen-Brücke in das Königsberger Gebiet dauerte die Grenzabfertigung keine zehn Minuten. Nach der Besichtigung unserer Begegnungsstätte "Altes Tilsit" in Tilsit, um 16 Uhr, war ein zweistündiger Empfang in Ragnit, durch den Stellvertretenden Landrat. Übernachtet wurde in Insterburg. Am nächsten Tag waren wir um 10 Uhr nach Breitenstein (Uljanovo) zu Besichtigungen und Gesprächen eingeladen. Empfangen wurden die deutschen Gäste mit Brot und Salz und dem obligatorischen Wodka, es wurden auch Kränze an der 450 Jahre alten evangelischen Kirche und dem Gedenkstein für die gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg niedergelegt. Um 16 Uhr war es so weit, in den festlich geschmückten Räumen der ehemaligen deutschen Schule, mit russischer Gastlichkeit gedeckten Tischen, wurde durch den russischen Bürgermeister, Lebedowski, der Bürgermeisterin aus Lütjenburg, Lorenz, dem Bürgervorsteher, Zillmann, und der Kirchspielvertreterin, Willemer, für Breitenstein, die in deutsch und russisch verfaßte Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. "Ziel der Vereinbarung ist die Verständigung zwischen den Einwohnern beider Gemeinden und den nach 1945 vertriebenen Breitensteinern, um einen Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen der europäischen Staaten zu leisten", heißt es im Text. Ausdrücklich wollen sich die Partner dafür einsetzen, die deutsch-russische Zusammenarbeit auf alle wichtigen Bereichen des gesellschaftlichen und kommunalen Lebens auszudehnen und den Bürgerkontakt zu fördern. Konkret soll es dabei um die Bereiche Kultur, Bildung, Sport, Jugendarbeit, Sozialwesen, Tourismus und Umweltschutz gehen. Bürgermeisterin Silke Lorenz wünscht sich eine lebendige Partnerschaft. "Kennenlernen macht neugierig, und aus Neugier kann Verständnis wachsen", erklärte sie während der Feierstunde. Stolz sei sie, im Jahre 2004 den Vertrag zur Gründung einer Partnerschaft zwischen Breitenstein (Uljanovo) und Lütjenburg unterzeichnen zu dürfen. Die Stadt werde jedenfalls diese erste offizielle Beziehung zu einer russischen Kommune unterstützen, auch durch die Finanzierung der Partnerschaftskommission unter Vorsitz von V. Zillmann. Bürgervorsteher Zillmann wies in seiner Rede darauf hin, mit dieser von der Stadtvertretung einstimmig beschlossenen Partnerschaft könnten beide Gemeinden an die guten russisch - deutschen Beziehungen im 19. Jahrhundert anknüpfen. "Wir wollen zeigen, daß auch Sie zu uns gehören und daß wir aus der Geschichte gelernt haben, nur im friedlichen Dialog Probleme zu lösen. Die Kirchspielvertreterin von Breitenstein bedankte sich in ihrer Rede für die über 50 Jahre guten Beziehungen und Verständnis der Stadt Lütjenburg für die Belange der Vertriebenen Ostpreußen und dem Patenkind Breitenstein. Auch die guten Beziehungen nach der Wende zu Breitenstein (Uljanovo). Von Anfang an hatten die Bürgermeister und Bewohner Verständnis für die Sorgen und Bedürfnisse der Vertriebenen Breitensteiner. Kreisvertreter Hartmut Preuß bedankte sich bei allen Beteiligten für das Zustandekommen der Partnerschaft und hofft, daß andere im Kreis Tilsit-Ragnit folgen werden. Nach einem angemessenen russischen Fest ging es zur Übernachtung nach Insterburg. Am anderen Morgen wurden am deutsch-russischen Soldatenfriedhof in Insterburg Kränze niedergelegt, danach ging die Fahrt nach Königsberg zur Besichtigung der Stadt. Um 11.30 Uhr hatten wir eine Verabredung in der evangelischen Kirche mit dem Probst Heye Osterwald, um 13 Uhr im Restaurant Valenzia eine Verabredung mit dem Generalkonsul Dr. Cornelius Sommer, die etwa eine halbe Stunde dauerte. Danach setzten wir die Fahrt über die Nehrung fort, zur Übernachtung nach Memel, auch hier gab es keine Grenzprobleme. Am anderen Morgen, dem 17. Oktober war der Rückflug von Polangen nach Hamburg. Für die Lütjenburger Delegation, die zum ersten Mal im Königsberger Gebiet war, war es eine Abenteuer- und Erlebnisreise, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Realgymnasium/Oberschule für Jungen zu Tilsit - Einer Initiative des "Hermann-Sudermann-Fan-Clubs Deutschland" folgend hat die Schulge- meinschaft Realgymnasium /Oberschule für Jungen zu Tilsit beim Bundesministerium der Finanzen die Herausgabe einer Sonderbriefmarke aus Anlaß des 150. Geburtstages von Sudermann im Jahre 2007 beantragt. Hermann Sudermann war ja Schüler unserer Schule und hat hier 1874 die Abiturprüfung abgelegt. Bekannt wurde er besonders durch die "Litauischen Geschichten", darunter die mehrfach verfilmte "Reise nach Tilsit", in denen Leben, Arbeit und Leidenschaften der einfachen Menschen, der Fischer und Bauern des Memellandes poetisch, realistisch und liebevoll geschildert werden. seine Dramen wurden seinerseits in vielen Theatern gespielt und waren beim Publikum sehr beliebt. Grund genug, ihn zu seinem runden Geburtstag durch eine Sonderbriefmarke zu ehren. Bei dem regionalen Schultreffen im März 2004 und beim Schultreffen in Kiel im September wurden deshalb unter diesen Gesichtspunkten Unterschriften gesammelt und mit einem entsprechenden Antrag beim Bundesministerium der Finanzen eingereicht. Inzwischen liegt die Antwort des Ministeriums vor: unser Vorschlag ist in die Planung des Sonderpostwertzeichen-Programms 2007 aufgenommen worden! Es wird aber auch darauf aufmerksam gemacht, daß es nur einen begrenzten Spielraum für Sondermarken gibt, da jährlich lediglich rund 50 herausgegeben werden. Darum: Gibt es noch weitere Sudermann-Freunde, die diese Initiative unterstützen wollen?


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