Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Dezember 2004
Lewe Landslied
und Familienfreunde,
an keinem anderen Fest im Jahreskreis gehen die Gedanken so stark zurück in die
Vergangenheit wie zu Weihnachten und damit in die Kindheit. Für die Älteren sind
es Erinnerungen an ein Fest in Frieden und Geborgenheit in der Heimat, für die
später Geborenen bergen sie auch Ängste, denn es kamen Krieg und Flucht. Und
später dann die ersten Geschenke unter einem bunt geschmückten Tannenbaum, mit
einem Weihnachtsmann, der mit seinem geschulterten Gabensack durch den Schnee stampfte, mit
Kerzenschein und Pfefferkuchenduft – so intensiv, wie man diesen Zauber nur als
Kind verspürt. Holen wir ihn aus der Erinnerung hervor und lassen ihn lebendig
werden.
So wie Manfred Zink, als er jetzt in der Adventszeit eine alte Blechdose in die
Hände bekam, die einmal Marzipan der Königsberger Konditorei Gehlhaar enthielt.
Das ist natürlich längst vernascht, aber diese Dose mit Königsberger Motiven
regte unseren Landsmann an, seine ständig wachsende Königsberg-Sammlung noch mit
Weihnachtlichem zu bereichern. Er denkt an Weihnachtskarten und alte Fotos, die eine
festlich geschmückte, verschneite Pregelstadt zeigen, an Prospekte, Programme
von festlichen Veranstaltungen wie Kirchenkonzerten, Zeitungen aus der
Adventszeit mit Inseraten von Königsberger Geschäften, Werbeartikel, Tüten oder
andere Verpackungen mit weihnachtlichem Aufdruck und alles zum Thema
„Königsberger Marzipan“. Vielleicht findet sich auch noch ein alter
„Weihnachtsbogen“ mit Goldrand und buntem Stammbildchen, wie wir Kinder sie
damals unseren Eltern schenkten – mit säuberlich geschriebenem Weihnachtsgedicht
und den besten Wünschen. Meinen holte ich immer von der uralten Oma Kahnert in
der Königsstraße, und schon allein die Auswahl war aufregend: Sollte ich ein
Bildchen mit lichterglänzendem Weihnachtsbaum oder mit einsamem Reh im
Winterwald wählen? Wie auch immer: Wer noch etwas besitzt, was diese Sammlung
bereichern könnte, wende sich bitte an Herrn Manfred Zink, Frau-Holle-Pfad 4 in
38165 Lehre-Flechtorf, Telefon (0 53 08) 26 66. Vielleicht kann uns dann unser
Königsberger Landsmann zum nächsten Weihnachtsfest von einer erfreulich
gewachsenen Sammlung „Weihnachtliches Königsberg“ berichten.
Ein Zurück in die Kindheit kann es unerwartet für alte Gilgenburger geben, wenn
sie keine Fotos mehr aus ihrer Kindergartenzeit besitzen. Die hält nämlich Maren
Khan geborene Erdmann im britischen Basildon / Essex in den Händen. Ihre Mutter
war Irmgard Berg die von 1935 bis 1937 den NSV-Kindergarten in Gilgenburg
leitete. Dort arbeitete sie mit Edith Wollenschläger zusammen. In dieser Zeit
entstanden die sehr schönen Kinderfotos, deren Negative gerettet werden konnten.
Wer also damals im Gilgenburger Kindergarten von Frau Berg betreut wurde, wird
mit Sicherheit auf den Fotos zu sehen sein. Die Negative hat Frau Khan
inzwischen an den Kreisverband Osterode gesandt, sie hat aber alle Aufnahmen auf
dem Rechner und kann also erhoffte Wünsche nach diesen Aufnahmen erfüllen. Frau
Berg ist übrigens die Tochter von Prof. Alfred Berg, der an der
Bessel-Oberrealschule in Königsberg war. Während ihrer Gilgenburger Zeit wohnte
Irmgard Berg in der Adolf-Hitler-Straße 8. (Anschrift von Maren Khan: 75
Broomfields Court, Basildon / Essex, SS13 3LL, UK, E-Mail:
mick43@onetel.com .)
Von der britischen Insel kommt auch die nächste E-Mail, diesmal mit einem Wunsch
an unsere Zeitung, den ich aber weitergeben muß. Denn wir besitzen kein Bild von
dem russisch-jüdischen Oberst General Ivan Danilovich Cherniakhovsky, das der
aus Pommern stammende Autor Dr. Nicholls für sein nächstes Werk benötigt. Es ist
„Some Jewish soldiers and officers – 4 personal dedication“ betitelt. Ostpreußen
und Pommern sind in dem Buch berücksichtigt. Das Nachwort schrieb Arno
Surminski, den der Autor seit langem kennt. Der General fiel 1945 im Kampf um
Königsberg. Das Standbild des zweimaligen Helden der Sowjetunion steht in
Insterburg, das von den Russen Tschernjachowsk genannt wird. Der Autor benötigt
nun ein Bild von dem General, es kann aber auch ein Foto des Insterburger
Standbildes sein. (Stephen C. J. Nicholls, MA, D. Phil, Pomerania, 30 Marle
Avenue, Burgess Hill, West Sussex RH15 8JG, UK, E-Mail:
scjn@btinternet.com .)
Und einmal mehr ein Dankeschön an die Ostpreußische Familie. Im vergangenen Jahr
bat Annelies Trucewitz um Fotos aus dem Kirchspiel Tollmingkehmen, Kreis Goldap.
Dank des Internets und der großen Ostpreußischen Familie hat sie Fotos von einem
„halb vergessenen kleinen Dorf“ bekommen, und das nach so langer Zeit, wie sie
schreibt. „Eine aufmerksame Enkelin hat mich mit ihrer heißgeliebten Oma, Frau
Lisa Zimmermann geborene Tietz aus Werxnen zusammengebracht, das war ein
Volltreffer. Ein Dank von hier an diese beiden Frauen, die unsere
Dokumentationen und unser Patenschaftsmuseum der Kreisgemeinschaft Goldap in
Stade um Einiges bereichert haben.“ Und schnell schließt Frau Trucewitz noch
einen neuen Suchwunsch an: „Ich suche Personen, die auf den Gütern Dorschen im
Kirchspiel Gurnen und Pilzecker, Kotziolken / Langensee im Kirchspiel
Dubeningken, Kreis Goldap gewohnt haben, sowie Einwohner oder Nachkommen von
Familien aus dem Dorf Mlinicken / Buschbach, Kirchspiel Gurnen zwecks
Informationen und Fotos für eine Dokumentation über das Kirchspiel Gurnen.
(Annelies Trucewitz, Hohenfelde 37 in 21720 Mittelnkirchen, Telefon 0 41 42 / 35
52.) Ich hoffe wieder sehr auf die Hilfe der Ostpreußischen Familie und wünsche
allen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!“
Diesen Wünschen kann ich mich nur anschließen mit aller Herzlichkeit und dem
Vertrauen auf eine weitere so erfreuliche Zusammenarbeit, damit wir noch viel,
viel mehr bewirken können!
Eure Ruth Geede |