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08.01.05 / Zitate

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 1 vom 08. Januar 2005

Zitate

Zum anbrechenden Schillerjahr 2005 stellt die Autorin Cora Stephan in der Welt vom 27. Dezember ernüchtert fest:

"Nur in Deutschland findet man Menschen, die noch heute der Meinung sind, Bombenkrieg und Vertreibung von Frauen, Kindern, Zivilbevölkerung gingen schon in Ordnung gegenüber einem ,Mördervolk' wie uns. Wir sind keine Chauvinisten wie nicht wenige unserer Nachbarn, und das hat seine wirklich angenehmen Seiten. Das Problem ist nur: Uns fehlt es auch an irgendeinem anderen stabilen Traditionsbewußtsein, das uns hülfe, die Herausforderungen der Zeit zu bestehen. Da nutzt wohl auch kein Dichterfürst."

 

 

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Emnid, Klaus-Peter Schöppner, sieht einen Hauptgrund für den Pessimismus der Deutschen darin, daß sie - im Unterschied zu früher - in der Opposition keine Alternative mehr zur Regierung sehen. Dem Hamburger Abendblatt vom 3. Januar sagte er:

"Die große Mehrheit stuft Regierung wie Opposition als inkompetent ein. Der Anteil derer, die keiner Partei zugestehen, die Dinge zum Besseren zu wenden, ist riesig. Die Bürger sehen überall gegenseitiges Blockieren und kein Vorankommen. Das führt zu einem Anteil von 85 Prozent der Bürger, die sich sehr beunruhigt fühlen."

 

 

Die Vertreter der Europäischen Union beteuern stets, der alte Kontinent wäre unter einem gemeinsamen EU-Dach weitaus handlungs- fähiger als es die einzelnen Regierungen je sein könnten. Bei jeder akuten Krise aber beweisen allein die Nationalstaaten schnelle Reaktionsfähigkeit, nicht die EU. Angesichts der Flutkatastrophe in Südasien kritisiert Frankreichs Gesundheitsminister Douste-Blazy:

"Ich bin sehr für Europa. Wenn ich das Niveau der europäischen Reaktion sehe, dann bedaure ich, daß Europa nicht konkret reagiert. Ist es normal, daß man zehn Tage warten muß, bis es ein Treffen der europäischen Gesundheitsminister gibt?"

 

Pannonicus

Das Jahresendebäumchenfest

Die Bäumchen - ist's nicht wunderbar? -

sind alle Jahre grüner,

aus freier Bodenhaltung gar

und glücklich wie die Hühner.

Vom TÜV auf eN-pe-eM geeicht,

auf Nadeln pro Minute,

erfüllen sie ihr Pensum leicht

beim Feiern für das Gute.

Geschäftig widmet man sich auch

dem Ce-Oh-Zwei der Kerzen,

um diesen Treibhausfrevelbrauch

für ewig auszumerzen.

Die Krönung aber ist im Land

- trotz Nörgelei der Bösen -

das Jahresendebäumchenpfand,

beim Gärtner einzulösen.

Jetzt hat es endlich wieder Sinn,

das Fest zum Jahresende:

Der armen Umwelt bringt's Gewinn,

den Schützern Dividende.

Allein der Name noch verschreckt

die Gäste aus der Ferne:

Er ist politisch nicht korrekt,

und keiner hat das gerne.

Zwar klingt, mit Dschingel Bells dazu,

ein "iX-mäs" unverdächtig,

nur "iX" - es steht ja nicht für "U" -

ist auch konflikteträchtig!

Doch wetten, daß sich's lösen läßt

mit christlichen Manieren:

Ein "Jahresendebäumchenfest"

wird kaum wen irritieren.

Pannonicus


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