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15.01.05 / Bei Karmann läuft das letzte VW 1303 Cabriolet vom Band

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 2 vom 15. Januar 2005

Das historische Kalenderblatt: 10. Januar 1980
Bei Karmann läuft das letzte VW 1303 Cabriolet vom Band

Vor einem Vierteljahrhundert lief bei Karmann in Osnabrück der letzte offene Käfer vom Band. Damit endete ein schönes Stück nicht nur deutscher Automobilgeschichte, das über drei Jahrzehnte zuvor unter den Rahmenbedingungen des von Deutschland verlorenen Zweiten Weltkrieges begonnen hatte.

Nach dem Kriege sah der Sonderkarosseriebauer Karmann sich wie so viele andere deutsche Produzenten hochwertiger Erzeugnisse gezwungen, sich mit der Herstellung einfacher Güter des täglichen Bedarfs durchzuschlagen. Im Falle Karmanns waren es Eßbestecke, Blechwannen für Schubkarren und Klappsessel. So griff das Traditionsunternehmen aus Osnabrück gerne zu, als Käfer ab dem Herbst 1946 nicht mehr nur für die Besatzungsmächte produziert, sondern auch an Privatleute abgegeben wurden. Aus zwei Käfer-Limousinen machte es ein Cabriolet mit zwei und eines mit vier Seitenfenstern.

Auf Wunsch des VW-Generaldirektors Heinrich Nordhoff erstellte Karmann schließlich noch einen dritten Prototyp mit vier Seitenfenstern, der im Mai 1949 präsentiert wurde. Von diesem dritten Typus bestellte Nordhoff 25 Exemplare, die sich in der Erprobung so gut bewährten, daß die Serienfertigung beschlossen wurde. Es begann mit einem VW-Auftrag an Karmann über 1.000 Exemplare. Weitere folgten, bis schließlich am 10. Januar 1980 der 331.847. offene Käfer bei Karmann vom Band „krabbelte“. Als der Veteran dem Nachfolger Golf Cabrio nolens volens Platz machte, war er mittlerweile amtierender Weltrekordhalter. So viele Exemplare waren noch von keinem Cabrio produziert worden. Manuel Ruoff

Einer der letzten von 331.847: Das späte Baujahr ist an der gewölbten Frontscheibe und den Frontblinkern in der Stoßstange zu erkennen. Foto: VW


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