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29.01.05 / "Wir sind die Hefe im Teig" / Wie die Jungen Liberalen Deutschland verändern würden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 4 vom 29. Januar 2005

"Wir sind die Hefe im Teig"
Wie die Jungen Liberalen Deutschland verändern würden

Wie viele Mitglieder zählen die Jungen Liberalen?

JuLis: Die Jungen Liberalen haben zur Zeit 10.000 Mitglieder mit steigender Tendenz.

In welchen Bereichen engagieren sich die Jungen Liberalen?

JuLis: Die JuLis sind auf allen Ebenen aktiv: Wir haben Vertreter in den Kommunalparlamenten, Landtagen, Bundestag und Europaparlament. Das kann keine andere Jungendorganisation vorweisen. Politisch hat der Bundesvorstand sich auf vier Schwerpunktthemen festgelegt: Bürgerrechte, Bildung, Demographischer Wandel und Umweltpolitik. Aber natürlich findet inhaltliche Arbeit in allen politischen Bereichen statt.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Mutterpartei aus?

JuLis: Die JuLis stehen für einen ganzheitlichen Liberalismus. Für uns gehören Marktwirtschaft und Bürgerrechte untrennbar zusammen. Genau in diese Richtung wollen wir die FDP vorantreiben. Deswegen verstehen wir uns als die "Hefe im Teig".

In welchen Punkten unterscheidet sich Ihr Programm von dem der Mutterpartei?

JuLis: In der Wirtschaftspolitik stehen wir für einen ordnungspolitisch klaren Kurs (zum Beispiel Abschaffung der IHK-Zwangsmitgliedschaft). Gleichzeitig setzen wir uns aber stärker für die Wahrung der Bürgerrechte ein. Auch bei den Reformen der sozialen Sicherungssysteme vertreten wir deutlichere Reformen im Interesse der jungen Generation.

Was würden die Jungen Liberalen sofort tun, wenn sie an die Regierung kämen?

JuLis: Subventionen streichen, Steuern senken, damit es Arbeits- und Ausbildungsplätze gibt. Eine echte Rentenreform durchführen, mehr Autonomie für Schulen und Hochschulen und vor allem: eine Generationenbilanz einführen, damit endlich deutlich wird, wie sehr die heutige Politik die junge Generation belastet!

Wie soll das Deutschland der Zukunft aussehen?

JuLis: Im Deutschland der Zukunft sollte sich der Staat wieder mehr zurücknehmen und den Menschen mehr Freiheiten lassen. Eine freiheitliche Bürgergesellschaft, die gerne Verantwortung übernimmt und in der Leistung auch belohnt wird, ist das Ziel. Der Staat legt dabei seinen Schwerpunkt in den Bereich Bildung und Forschung, denn nur, wenn wir dort Spitze sind, haben wir eine Chance als Topstandort mit unserem hohen Lebensstandard.

Wie stehen die Jungen Liberalen zu den jüngsten Entwicklungen in der EU?

JuLis: Wir freuen uns, daß mit dem Einzug der FDP und drei Jungen Liberalen darunter das Europäische Parlament selbstbewußter geworden ist. Die Ablehnung des italienischen Kommissionskandidaten Buttiligione mit seinen gesellschaftspolitischen Vorstellungen aus dem Mittelalter war nur konsequent.

Mit der Erweiterung der Europäischen Union um zehn Mitgliedsstaaten am 1. Mai 2004 hat Europa endgültig die Spaltung des Kalten Krieges überwunden und die richtige Antwort auf die Globalisierung gefunden. Denn in der EU leben und arbeiten nun 450 Millionen Menschen. Damit ist Europa der größte Binnenmarkt der Welt mit allen Chancen auf Wachstum, die sich dadurch ergeben.

Insbesondere Deutschland kann als in der Mitte Europas liegender Staat am meisten profitieren. Denn der Handel mit den Ländern Osteuropas wächst am schnellsten und für fast alle osteuropäischen Staaten ist Deutschland der wichtigste Handelspartner. Wenn wir in Deutschland unsere "Hausaufgaben" machen, also die notwendigen Reformen durchziehen, dann werden wir auch die Chancen nutzen können.

 

Eigentlich sollten hier auch die Antworten der Jusos, der Grünen Jugend und der PDS Jugend stehen. Die Jusos hatten jedoch nach mehrmaliger Anfrage mitgeteilt, daß sie "nicht die Absicht" hätten, der Preußischen Allgemeinen Zeitung die gestellten Fragen zu beantworten. Die Grüne wie die PDS Jugend hatten zwar Anfang Dezember eine Zusage erteilt, aber bis jetzt keinen Text zugesandt. R. Bellano


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