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26.02.05 / Zwei Kirschen und viel Spaß / Die Discothek "Pacha" ist Spaniens Exportschlager

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. Februar 2005

Zwei Kirschen und viel Spaß
Die Discothek "Pacha" ist Spaniens Exportschlager

Die Sonne scheint hier immer, auch wenn es 2 Uhr nachts ist. Der Sonnenbrand auf der Schulter brennt ein wenig, aber der kühle Windhauch aus der Klimaanlage mildert den Schmerz. Das pinkfarbene Glitzertop hat erfreulicherweise auch einen "Neckholder" und keine Träger, die die geschundene Haut der Schulter noch weiter reizen würden. Aber selbst das wäre erträglich, denn wer schön sein will, muß schließlich leiden. Auch die hohen Absätze der Sandaletten sind nicht gerade bequem, aber nur so wirken die Beine in dem kurzen Rock am längsten und nur so läßt sich ein Gratis-Cocktail ergattern, denn die Konkurrenz ist groß. Die Spendierfreude der Männer aber auch, denn es ist schließlich Urlaub und das "Pacha" die Partylocation auf Ibiza. Schon seit 1973 feiern hier junge Leute.

Inzwischen gibt es das "Pacha" allerdings nicht nur auf Ibiza. Das spanische Unternehmen betreibt schon seit Jahrzehnten auch in Palma de Mallorca, Barcelona, Las Palmas, Sevilla und in Playa del Ingles Discotheken, die für Szenemusik, gute Stimmung, heiße Flirts und exquisite Inneneinrichtung stehen. Exquisit ist allerdings auch so manches Mal der Preis. Für einen Besuch im "Pacha" auf Ibiza muß man schon mal bis zu 50 Euro für den Eintritt bezahlen. Doch das scheint die Urlauber nicht zu stören. Die Tatsache, daß hier auch mal Stars wie Ringo Starr von den Beatles, die Rolling Stones, Sting, Raquel Welch, Rod Stewart, Kate Moss oder Kylie Minogue gefeiert haben, erhöhte schon lange vor Euro-Zeiten die Bereitschaft, beachtliche Summen allein für den Eintritt auszugeben.

Das besondere am "Pacha" ist, daß es nicht nur bei partyhungrigen Urlaubern legendär ist, sondern die beiden Kirschen, das Symbol des "Pacha", über die spanischen Grenzen hinaus expandieren. Die spanische Handelskammer wählte den 200 Millionen Euro umsatzstarken Konzern, der inzwischen auch CDs, Magazine und Mode vertreibt, sogar zum "Globalen Unternehmen des Jahres". Immerhin sind es 2,5 Millionen Besucher pro Jahr, die solche Zahlen möglich machen.

Außer in Spanien gibt es das "Pacha" inzwischen nämlich auch in Buenos Aires, Budapest, London, Marrakesch und Sharm el Sheik. Neueröffnungen in Amsterdam, Curitivia, Oropesa, Los Angeles, Miami, Rio de Janeiro und Vilnius sind in Planung. In Deutschland ist der spanische Partymacher in München und seit Dezember 2004 auch in Hamburg vertreten. Im Nachtleben von Köln und Dresden sollen die beiden Kirschen 2005 zu einem festen Begriff werden.

Eigentlich wollte das "Pacha" in Hamburg sogar schon zwei Monate früher eröffnen, doch angeblich waren sich die spanischen Innenarchitekten und die Hamburger Behörden nicht ganz einig darüber, wie man deutsche Bauvorschriften mit südländischem Flair vereint. Inzwischen wird im hanseatischen "Pacha" aber schon gefeiert, und noch um zwei Uhr morgens stehen junge Leute in Schlagen vor der Tür. Sie sind bereit, um diese Zeit noch 15 Euro Eintritt zu zahlen. Zugegeben, im Vergleich zu Ibiza sind die Preise in Hamburg moderat. Das gemischte Publikum ist keineswegs elitär, die Räumlichkeiten sind im dezenten mediterranen Stil gestaltet. Das Hamburger "Pacha" ist kein Luxus-Club, auf den fast 1.000 Quadratmetern Fläche ist aber auch nichts quitschig-schrill wie in Großraumdiscotheken. Allerdings fehlt im norddeutschen Ableger im Vergleich zu den "Pachas" in Spanien etwas ganz Entscheidendes: die Urlaubsstimmung. Die kann nämlich auch Spanien nicht exportieren.

Rebecca Bellano

Heiße Rhythmen, heiße Typen: In der Discothek "Pacha" gibt's immer etwas zu feiern. Foto: Golembiewski


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