23.04.2024

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05.03.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 05. März 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

na ja, eigentlich hatte ich meinen Geburtstag verschweigen wollen, aber dann kamen doch so viele Glückwünsche, daß ich zuerst einmal ein ganz großes Dankeschön sagen muß. Es ist so lieb, wenn mir immer wieder gewünscht wird, daß ich gefälligst 100 Jahre alt werden solle. Mein lieber Landsmann Klaus J. Schwittay hat ausgerechnet, daß es bis dahin "nur noch" 347.068.800 Sekunden sind. Na, und da sollte man ja jede Sekunde nutzen. Deshalb sitze ich wieder an meinem PC, obgleich mich die Grippe voll erwischt hat - nein, zum Glück nicht die echte, aber jener leidvolle Zustand, den man landläufig als solche bezeichnet. Die Nase läuft, die Träne quillt, die Bronchien knarschen ... (Ich werde mir doch einen Zwiebelhonig machen müssen, mit dem unsere Mütter uns immer kuriert haben, obgleich ich den noch immer scheußlich finde!) Aufgrund meines grippalen Infektes werde ich mir es heute aber doch etwas leichter machen und keine großen Suchwünsche bearbeiten, weil die sehr viel Zeit und Mühe benötigen, sondern die kleinen Wunschkes, die man so schön der Reihe nach bringen kann. Außerdem sind die wirklich mal dran.

Einen vorweg, weil Herr Dr. Hahn aus Parchim es bei der Bearbeitung seines Blattes Der Gumbinner etwas eilig hat. Er sucht Angaben über die Werften in Königsberg und Umgebung, Pillau eingeschlossen. Über die Geschichten der Königsberger Werften, vor allem über die der Schichau-Werft, konnte ich ihm ausreichendes Material zukommen lassen. Es fehlen aber Angaben über die kleineren Werften. Wer über diese etwas aussagen kann, wende sich bitte an Herrn Dr. med. Friedrich-Eberhard Hahn, John-Brinckmann-Straße 14 b, 19370 Parchim, Telefon / Fax (0 38 71) 22 62 38, E-Mail: friedelhahn@arcor.de .

Das muß ich aber noch erwähnen: Dr. Hahn hat mir eine Kopie der Sterbeurkunde der Schriftstellerin Charlotte Wüstendörfer übermittelt. Es war ja immer noch nicht ganz klar, wo diese sehr geschätzte Königsberger Autorin (bekannteste Ballade "Der Wächter von Schillen", beliebtestes Märchen "Far e Dittke Nuscht", wichtigstes Buch "Patulne und Tyrune") verstarb. Jetzt steht fest, daß Charlotte Wüstendörfer am 27. August 1945 im Flüchtlingslager am Moorteich in Stralsund im Alter von 53 Jahren gestorben ist. Angezeigt hat den Todesfall die Hausgehilfin Gertrud Recquelle aus dem Flüchtlingslager. Vielen Dank für diesen Beleg, Herr Dr. Hahn!

Das Auffinden und Bewahren heimatlicher Kultur ist ein Hauptanliegen unserer Kolumne, und wir haben da schon viel bewegen können. Jetzt wird wieder nach einem ostpreußischen Maler gefragt, über den wir keine Unterlagen besitzen. Es handelt sich um Paul Werdetzki, dessen Ölgemälde "Straße in der Rominter Heide" im Besitz von Ulrich Wittkowski ist, dessen Eltern neben diesem noch ein anderes Bild, "Speicherstadt" von Maria Seeck, retten konnten. Sein Vater, Hermann Wittkowski, war in den Jahren 1928 bis 1930 Automobilverkäufer, dann von 1936 bis 1940 Verkaufsleiter bei der Opelgeneralvertretung Spengler in Königsberg. In dieser Firma soll Paul Werdetzki als Plakat- und Werbemaler tätig gewesen sein und sich nebenbei sehr erfolgreich mit Landschaftsmalerei beschäftigt haben, wie eine Kopie des geretteten Bildes beweist. Wer weiß Näheres über Paul Werdetzki, kann Angaben zur Person des Malers und seinem künstlerischen Schaffen machen? (Ulrich Wittkowski, Petersweiler 62 in 35394 Gießen, Telefon 06 41 / 4 56 52, Fax 06 41/ 9 48 10 80, E-Mail: Witthus@t-online.de .)

Lieder werden wieder gesucht, viele Wünsche kann ich - oft nach langem Suchen - selber erfüllen, aber die vielen Leserbriefe, die noch nie so zahl- und umfangreich kamen wie in diesen Wochen, lassen mir einfach dazu keine Zeit. Und so muß ich meine Leserinnen und Leser bemühen, die mir da schon helfen werden! Ein neuer Leser, Dipl. Ing. Manfred Heins, sucht eine CD mit einem Soldatenlied, das er 1962 als Marinesoldat während seiner Ausbildung auf der Flottenschule gehört hat. Es muß sich um ein älteres Lied handeln, denn der Obermaat, der es vortrug, hatte es von seinem Vater. Hier einige Textproben: "Am Rande eines Dörfeleins, da steht ein kleines Haus. Umrankt von wilden Rosen schaut es versteckt heraus. - Die kleinen Vöglein auf der Welt, die zwitschern: Gute Nacht. - Grüß mir mein Madel, Roskarin, mein Glück ... sag's meinem Madel, ja bald kehr' ich zurück." Außerdem sucht Herr Heins das Buch "Baska und ihre Männer" von Ingo Petersson (Schütz-Verlag, Pr. Oldendorf). Es handelt sich um die Geschichte eines Kriegshundes, der am Ersten Weihnachtstag 1944 durch die Maschinenpistolengarbe eines Russen getötet wurde. Wer kann Herrn Heins helfen? (Manfred Heins, Diertgahren 25 in 25337 Elmshorn, Telefon 0 41 21 / 47 03 34, E-Mail: manfredhs@foni.net .)

Wer hat die Noten von den "Glockenliedern"? fragt Dorothea Blankenagel. Ihre Mutter Waltrudis Rattay kennt den Text bis zur letzten Zeile, aber die Melodien sind ihr entfallen. Es sind sehr alte Lieder, denn Frau Blankenagels Großmutter hat sie schon gesungen. Hier die Textanfänge der drei Glockenlieder: Die Abendglocken rufen das weite Tal zur Ruh ... / Aus dem Dörfchen dort drüben vom Turme herab ... / Glocke, du klingst heilig, wenn am Sonntagmorgen öd der Acker steht ... Ich glaube, Frau Blankenagels Wunsch dürfte sich erfüllen, denn nach diesen Glockenliedern wurde vor langen Jahren schon einmal mit Erfolg gesucht. (Dorothea Blankenagel, Heerstraße 59 in 47053 Duisburg.)

Mancher Wunsch wurde ihr erfüllt, manchen Wunsch hat sie erfüllt - nun bittet Ruth Henke wieder um unsere Mithilfe. Auch diesmal dürfte ihr Wunsch in Erfüllung gehen, denn das Buch des dänischen Autors Arne Gammelgaard "Ungeladene Gäste" ist ja 1994 in zweiter Auflage erschienen, aber von Verlagsseite nicht mehr lieferbar. Auch Ruth Henke gehörte zu diesen "Gästen", den deutschen Flüchtlingen aus den Ostgebieten, deshalb liegt ihr das Buch sehr am Herzen. "Ich gebe die Hoffnung nicht auf", schreibt unsere Heimatgefährtin. Braucht sie auch nicht - wetten? (Ruth Henke, Bülowstraße 22 in 24105 Kiel, Telefon 04 31 / 33 44 34.)

Auch ein Buch, das sich mit der Flucht über See vor 60 Jahren befaßt: "Danziger Bucht 1945" von Egbert Kieser. Seit geraumer Zeit sucht Herr Stritzel dieses 1980 im Bechtle-Verlag, Esslingen, erschienene Buch, bisher vergeblich. Auch hier die letzte Hoffnung: die Ostpreußische Familie. (Klaus-Jürgen Stritzel, Föhrenstraße 11 in 32423 Minden.)

Ältere Osteroder Heimatbriefe werden von Eva Broschek gesucht, denn sie kommt aus diesem Kreis, genauer gesagt aus Rauschken. Ihre Mutter entstammte der großen Familie Wolff in Ketzwalde bei Gilgenburg, und in einer der gesuchten Ausgaben aus den Jahren 1972 und 1982 ist ein Bericht von Richard von Negenborn-Klonau über Ketzwalde enthalten. Einige der gesuchten Hefte kann sie genauer benennen: die Nummern 36 und 37 mit Beiträgen über Rauschken, das auch in Nummer 57 behandelt wird, und die Ausgabe 58 mit dem Ortsplan von Brückendorf, dem Heimatort ihres Vaters. Frau Broschek bedauert, daß sie erst nach der Wende Zugang zu ihrem Heimatkreis gefunden hat, aber ihre Wünsche dürften auch heute noch in Erfüllung gehen, wenn auch vielleicht nur als Kopien. Nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter würde sich freuen, die sich engagiert mit Familienforschung befaßt. (Eva Broschek, Waldring 36 in 16909 Wittstock.)

Gesucht werden Informationen über das Schicksal von Hellmut Johannes Wittke, * 24. Juni 1925 in Königsberg, zuletzt wohnhaft in Angerapp, Karmanter Weg 9. Er wurde als Angehöriger einer Infanterieeinheit in den letzten Kriegstagen verwundet. (Gerhard Wittke, Mittelstraße 11 in 67256 Weisenheim am Sand.)

Das ist längst noch nicht alles Aber genug für heute!

Eure Ruth Geede


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