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12.03.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. März 2005

Leserbriefe

So etwas fördert die Bereitschaft zum Kirchenaustritt
Betr.: Zitate (Folge 6)

Was der Pfarrer der Dresdner Frauenkirche, Stephan Fritz, anläßlich des 60. Jahrestages ihrer Vernichtung von sich gibt, kann man nur als nahezu unglaublich abhaken. Zumal er noch hinzufügt: "Dresden war keine unschuldige Stadt, sondern eine Nazi-Stadt wie alle anderen."

Es spricht wohl für sich, daß diese Äußerungen offenbar durch die EKD-Obrigkeit bis dato ungerügt geblieben zu sein scheinen. Deshalb, da in diesem Zusammenhang und auf gleicher Ebene liegend, sei auch auf den seit Jahren verzögerten Wiederaufbau der berühmten Potsdamer Garnisonkirche (zunächst des Turmes) auf vorhandenem historischen Grundstück verwiesen.

Hier muß jedoch der Wiederaufbau dieses kulturell und stadthistorisch wichtigen Gotteshauses bei Fertigstellung einer kirchlichen Trägerschaft unterliegen. Es bedurfte daher einer Verhandlungsaufnahme mit der evangelischen Kirche des Landes Brandenburg. Dabei ergaben sich seitens der unteren Kirchenhierarchie, gedeckt von EKD-Obrigkeit, gewisse Wünsche, quasi Forderungen, die wiederum den historischen Vorstellungen der Initiatoren und den Tausenden von Spendern diametral entgegenstehen; wesentlich vor allem wegen ihres kirchenfremden Charakters, auch zeitgeist-befrachteter Inhalte. Somit liegen derzeit zirka 6,4 Millionen Euro brach.

Diese Vorkommnisse und Quertreibereien, die mich als Angehörigen der evangelisch-lutherischen Kirche wieder einmal sehr beschämen, haben bei mir und meiner Frau, nicht zum ersten Mal, den Gedanken an einen Austritt aus unserer Kirche heraufbeschworen.

Karl-Gottfried Vierkorn, Stephanskirchen

 

Fischers Ruf ist dauerhaft angekratzt
Betr.: "Fischers zweifelhafte Ehre" (Folge 7)

Nun hat den Außenminister in der sogenannten Visa-Affäre sein Instinkt und seine Witterung vor Gefahren verlassen. Wie sonst ist es zu verstehen, daß er den Vorschlag seines damaligen parlamentarischen Staatssekretärs und Parteifreundes Ludger Volmer, die Reiseanträge vor allem in Osteuropa großzügig zu behandeln, aufgriff und ihn per Erlaß an die deutschen Botschaften weitergab. Hierbei hat er auch seine innerste Überzeugung offenbart, die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland nachhaltig zu fördern.

Daß ausgerechnet dieser Erlaß aus dem Ruder gelaufen ist, weil er auch für kriminelle Vorhaben mißbraucht wurde, hat den Außenminister in seinem Inneren tief getroffen und schwer verletzt. Dabei traten zudem noch Kommunikationsprobleme innerhalb des Auswärtigen Amts und mit dem Innenministerium zutage. Herr Fischer brauchte schon eine geraume Zeit, um seine Sprache wiederzufinden. Doch jetzt nach Abstimmung mit seinen engsten Mitarbeitern/-innen ist er wieder der alte Stratege der Grünen, die sich unisono um ihren angeschlagenen Leitwolf scharen und ihm mit Treueschwüren den Rücken stärken.

Selbst der Bundeskanzler, der seinen Vize sowieso nicht fallen lassen kann - das wäre ja eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes -, hat ihm seinen Beistand versprochen. So haben sich die Gesichtszüge des Außenministers wieder geglättet und die Stirn ist frei von Sorgenfalten. Alle seine sonstigen Verrenkungen und Klimmzüge, die Visa-Affäre zu bagatellisieren, sind lediglich politische Pflichtübungen.

Es ist dennoch fraglich, ob der Intellekt des Außenministers gegen die Scharfschützen der Jäger, die ihre Visiere gut justiert haben, wird bestehen können. Jedenfalls wird die Visa-Affäre die Deutschen noch lange beschäftigen.

Die Reputation des der Deutschen beliebtesten Politikers hat schon jetzt unübersehbare Kratzer abbekommen und an seiner zweifelhaften Ehre Spuren hinterlassen.

Walter Grubert, Hannover

 

In der Klemme:

Zum Leidwesen des Außenministers war Ludger Volmer nicht bereit, die Verantwortung für die Visa-Affäre zu übernehmen. Nun muß Fischer sich erklären. Trotz der rhetorischen Begabung des Ministers zeichnen sich immer mehr Erklärungslücken ab, die außer bei den Grünen immer weniger hinzunehmen bereit sind.

Foto: BPA

 

Wahres Gesicht
Betr.: "Fischers zweifelhafte Ehre" (Folge 7)

Für mich ist es außerordentlich erfreulich, daß die Visa-Affäre das wahre Gesicht Fischers sichtbar macht, über das sich viele Deutsche so lange täuschen ließen. Auch die Grünen insgesamt werden ja oft falsch eingeschätzt, da ja keine deutschen Interessen vertreten werden, sie keine deutsche Partei, sondern nur eine Partei in Deutschland sind. Fischer und die Seinen wollten Multikulti fördern, die Deutschen so lange durchmischen, bis sie endlich zur Minderheit geworden sind. Bei der Wertschätzung, die wir Deutschen bei den Grünen genießen, wundert es nicht, daß sie auch Kriminellen Tür und Tor geöffnet haben.

Günther, Rojach, Köln

 

Den Glatzköpfen darf nicht das Feld überlassen werden
Betr.: "Willkommener Skandal" (Folge 4)

"Skandale" dieser und anderer Art werden sich wiederholen und häufen, wenn wir nicht endlich beginnen, die eigentlichen Ursachen zu ergründen - und diese zu bewältigen.

Wer die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft ausschließlich als Abgrund darstellt, vermag kaum zu erläutern, wieso die Erfolge und Leistungen in dieser Zeit gerade auch von herausragenden Persönlichkeiten des Auslandes bewundert wurden. Er kann ebensowenig begreifen, aus welchem Grund der Emigrant Thomas Mann noch 1944 erklärte, diese Zeit sei eine "enthusiastische, funkensprühende Revolution, eine deutsche Volksbewegung mit einer ungeheuren Investierung von Glauben und Begeisterung" gewesen. Und nach wie vor zeugt die Geheimhaltung von Dokumenten von schlechtem Gewissen und dem Bemühen, uns in historischer Unmündigkeit zu belassen. Raffgier und Skrupellosigkeit bis in die obersten "Schichten" nehmen zu; daß der Vergnügungswert eines Menschen höher eingestuft wird als sonstige Werte, zeigen Umfrageergebnisse und läßt einen am Urteilsvermögen unserer "Gesellschaft" zweifeln. Die Zehn Gebote verlieren mehr und mehr an Bedeutung, von den unbequemen "preußischen Tugenden" gar nicht erst zu reden ... Wo findet man noch Vorbilder?

Elitäre Zirkel und gedankenschwere Rundbriefe können nicht erzwingen, was not tut. Nur eine gemeinsame Aktion von Menschen, die ein klares Programm haben, Kräfte zu bündeln und andere mitzureißen verstehen, kann etwas bewegen. Geltungssucht und Eitelkeit müssen zurücktreten; wer Zuversicht wecken und Wege weisen will, muß charakterlich integer, begabt und ideenreich sein, über Willenskraft und Durchsetzungsvermögen verfügen. Die Zeit drängt, den Glatzköpfen darf nicht das Feld überlassen werden! Verbote bewirken wenig - Überzeugung wirkt in die Zukunft!

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

 

Angezettelt
Betr.: "Höllenfeuer über Dresden" (Folge 6)

An das Leid dieser vielen Menschen, die unschuldig am Weltgeschehen waren, kann man auch heute nach 60 Jahren nicht denken, ohne daß es einem die Tränen in die Augen treibt. Menschen, die nicht wußten, wo ihre Angehörigen verblieben sind, verschleppt oder in Gefangenschaft. Die Tragödien der vielen oft noch ganz kleinen Kinder, welche mutterseelenallein übrig- blieben.

Kein Volk in der ganzen Menschheitsgeschichte hat jemals einen Krieg so jämmerlich und teuer verloren wie die Deutschen. Von den Medien wird uns ständig eingebleut, daß wir alles angezettelt haben, damit wir ja nicht aus dem Kriechgang kommen.

Christel Gudat, Oberhausen

 

 

"Lebende Reparationen" aus Ostbrandenburg
Betr.: "Ich habe nichts für die Flutopfer gespendet" (Folge 2)

In einer Ausgabe machten Sie auf die Verschleppung von deutschen Mädchen und Frauen in die UdSSR aufmerksam, was ich sehr anerkennenswert finde. Auch das schwere Los, was die unschuldigen Frauen ertragen mußten, wurde richtig dargestellt.

Leider wurde als Verschleppungs- und Vertreibungsregion "Ostbrandenburg" nicht erwähnt. Ostbrandenburg war viermal größer als das Bundesland Saarland und wir aus Ostbrandenburg hatten mit 42 Prozent die höchste Todesrate aller Vertreibungsregionen zu verzeichnen. Die hohe Todesrate ist darauf zurückzuführen, daß die Ausschreitungen der Roten Armee gegenüber den deutschen Zivilisten so brutal waren, daß viele Personen ihr Leben verloren, und sehr viele Mädchen und Frauen, aber auch Männer, als "Lebende Reparationen" nach Sibirien verschleppt wurden, von denen bereits viele während des unmenschlichen Transports verstarben. (Auch mein Onkel kehrte von seiner Verschleppung aus der Sowjetunion nicht mehr zurück.) So konnte Stalin dann auf der Potsdamer Konferenz behaupten, daß nur noch wenige Deutsche in ihrer angestammten Heimat ausharrten und damit eine Verwaltung unter polnischer und russischer Herrschaft gerechtfertigt sei.

Während die Rückkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus der UdSSR im Jahr 1956 in den Medien gebührend gewürdigt wurde, hat man die gleichzeitige Rückkehr von verschleppten Frauen im Jahr 1956 in der Presse totgeschwiegen.

Auf einer von Freya Klier im Berliner Abgeordnetenhaus organisierten Zusammenkunft beklagten sich diese verschleppten Frauen darüber, daß sie unter weit schwierigeren Bedingungen als deutsche Kriegsgefangene Zwangsarbeit verrichten mußten, so daß ihre Todesrate besonders hoch war.

Sie haben kein Verständnis dafür, daß Bundesregierungen hierfür keine Entschädigungen für ihre ruinierte Gesundheit zahlen wollen.

Horst Höricke, Berlin

 

Mölders galt als ritterlicher Rivale
Betr.: "Vom Helden zum Verbrecher" (Folge 6)

Sie sprechen mir voll aus der Seele, denn wenn einigen Zeitverbesserern das Wort "Mölders Kaserne" absolut nicht mehr paßt und zu nazistisch geprägt ist und er persönlich nach deren Meinung eingebunden war in die NS-Propaganda und bewußt zum Heroen stilisiert wurde, dann frage ich, was hat er denn verbrochen? Nichts!!

Werner Mölders war ein erfolgreicher Jagdflieger, und ich möchte ganz entschieden feststellen, er war das bekannteste Jagdflieger-As in der englischsprachigen Welt. Seine Leistungen waren in hohem Maße bei seinen einstigen Gegnern anerkannt, ein fairer und ritterlicher Rivale. Bemerkenswert waren seine charakterlichen Eigenschaften, und er gilt bis heute als überragende Persönlichkeit der Luftwaffe und ist als Offizier und vor allen Dingen als Mensch in die Geschichte eingegangen, hochverehrt von seinen einstigen Gegnern, der RAF, der USA-Force und der französischen Luftwaffe.

Wann hört es endlich mal auf, anständige deutsche Soldaten in den Dreck zu treten, die doch nur, wie auch ihre Gegner, ihrem Vaterland gedient haben, und dazu sage ich noch: Eine Nation erkennt man daran, wie sie mit ihren Soldaten umgeht! Ich möchte wissen, wen man als Nächstes aufs Korn nimmt. Armes Vaterland!

Hans Adolf Sievers, Han.-Hademarschen

 

Kriegsschuldthese erstickt jeden Widerspruch
Betr.: "Magdeburg versinkt im Flammenmeer" (Folge 2)

Es ist schon deprimierend und die Zornesröte treibend zugleich, miterleben zu müssen, wie der Bombenterror im Zweiten Weltkrieg gegen die Bevölkerung in deutschen Städten von den meinungsmachenden Medien negiert und tabuisiert wird. Wer heute, 60 Jahre danach, seine Stimme zu diesem mörderischen Akt anglo-amerikanischer Luftkriegsführung erhebt, wird niedergemacht.

Ich habe den Bombenhagel alliierter Flugzeugpulks erlebt und überlebt. Nur wer diese Hölle auf Erden selbst durchgestanden hat, kann ein ernstzunehmendes Wort über die akribisch durchgeführte Vernichtung menschlichen Lebens in Deutschland und seiner Lebensgrundlagen mitreden. Wagt sich wirklich mal einer aus der Defensive heraus, wird sofort mit der Kriegsschuldthese und der Bombardierung Conventrys durch die Göringsche Luftwaffe gewedelt.

Alles was dazu vielmals beschrieben und diskutiert worden ist, steht in übertragenem Sinne unter dem Ausspruch des ehemaligen israelischen Botschafters in Deutschland, Asher ben Nathan, der zur Frage über die Auslösung des Sechs-Tage-Krieges sagte: "Es ist völlig belanglos, wer die ersten Schüsse abgegeben hat. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist!"

Um nicht auch der Volksverhetzung bezichtigt zu werden, zitiere ich hier aus dem Buch "Der Brand" von Jörg Friedrich. Dort ist im Vorspann zu lesen: "Das fünf Jahre währende Bombardement deutscher Städte und Gemeinden im Zweiten Weltkrieg ist ohne Vergleich in der Geschichte. Neben Flucht und Vertreibung aus den Ostgebieten des Reiches war es die größte Katastrophe auf deutschem Boden seit dem 30jährigen Krieg. Bombardiert wurden mehr als tausend Städte und Ortschaften. Auf 30 Millionen Zivilpersonen, überwiegend Frauen, Kinder und Alte, fielen nahezu eine Million Tonnen Spreng- und Brandbomben. Mehr als eine halbe Million Todesopfer und der unwiederbringliche Verlust der seit dem Mittelalter gewachsenen deutschen Städtelandschaft waren zu beklagen."

Wegen der weitverbreiteten Unwissenheit und um über die der deutschen Zivilbevölkerung widerfahrenden Kriegsverbrechen weit hinter der Front überhaupt einmal eine Vorstellung zu verschaffen, sollte Jörg Friedrichs Buch "Der Brand" zur Pflichtlektüre an den Schulen gemacht werden. 

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

Nicht auf der Seite der Sieger, sondern auf der der Menschlichkeit
Betr.: "Immer an der Seite der Sieger" (Folge 7)

Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. Der Autor behauptet, daß der Besuch des Bundeskanzlers Gerhard Schröder in Moskau ein Gang nach Canossa sei und er auf die Teilnahme an den Feierlichkeiten verzichten solle. Warum sieht der Autor dieses Treffen in der russischen Hauptstadt so schwarz? Auf den ersten Blick hat er vielleicht recht. Aber wenn wir diese Situation ohne Emotionen betrachten, müssen wir gestehen, daß der Bundeskanzler ein richtiger Staatsmann ist. Er wird nach Moskau fahren, um den Sieg über den Faschismus zu feiern und nicht den Bolschewismus zu lobpreisen. Faschisten vernichteten Millionen Menschen und nahmen die Interessen des deutschen Volkes nicht wahr. Tausende Söhne und Töchter dieses Volkes kämpften gegen Faschisten und wurden getötet. Der Sieg über den Faschismus ist kein Sieg über Deutschland und deutsches Volk. Das ist der Sieg über eine unmenschliche Erscheinung. Gerhard Schröder ist nicht an der Seite der Sieger, sondern an der Seite der Menschen, die streben danach, daß der Faschismus oder andere Arten des Nationalsozialismus nie wieder aufkommen.

Der Autor sollte nicht den Bun-deskanzler verurteilen, sondern die Präsidenten von Litauen und Estland fragen, auf welcher Seite sie stehen.

Ich, als auf dem Gebiet des ehemaligen Ostpreußens wohnender Russe, lege großen Wert auf die deutsch-russischen Beziehungen. Beide Länder und ihre Völker haben während des Krieges schwer gelitten und wir müssen uns viel Mühe geben, damit unsere Zukunft nie verdunkelt wird. Und der Moskau-Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder am 9. Mai ist auch ein Beitrag zu unserer friedlichen Zukunft. 

Wladimir Belov, Königsberg

 

Umstritten: Die Tatsache, daß Bundeskanzler Schröder am 9. Mai auch bei der Siegesfeier der Roten Armee in Moskau neben Putin einherschreitet, stößt manchem unwohl auf. Foto: BPA

 

Medaille für Fischer
Betr.: "Immer an der Seite der Sieger" (Folge 7)

Schröder fährt am 9. Mai nach Moskau, ja wahrscheinlich mit einem Büßerhemdchen auf den Knien rutschend.

Fischer sollte auch dabei sein und eine Medaille dafür bekommen, daß er Deutschlands Grenzen vollkommen unbewacht sehen will.

Harry Schneider, Toronto, Kanada

 

Bei den Schlaraffen in Brasilien
Betr.: "Meisterhafter Interpret" (Folge 6)

Dieser Beitrag ist besonders interessant für die vielen im Ausland lebenden Deutschen! Würde mich sehr freuen, mehrere Kulturartikel dieser Art zu erhalten. Bei unserem Verein der Schlaraffen werden einmal in der Woche Vorträge aus der deutschen Literatur und Geschichte in deutscher Sprache vorgetragen, obwohl die meisten Mitglieder Brasilianer sind. Einzige Bedingung ist die Beherrschung und die Erhaltung der deutschen Sprache.

Guillermo Schwarzbach, São Paulo, Brasilien

 

Eine jämmerliche Schande für uns Deutsche
Betr.: "Befreiung oder Niederlage oder was?" (Folge 6)

An diesem Gedenktag - Deutschland wurde besiegt und nicht befreit - wird unser amtierender Bundeskanzler in Moskau zusammen mit Herrn Putin den Sieg der Roten Armee über Deutschland feiern. Seit Nebukadnezar, er lebte vor 2.500 Jahren, ist mir kein Fall bekannt, daß ein Besiegter stolz neben dem Präsidenten der Siegernation deren Triumph feiert. Dies ist für uns Deutsche eine jämmerliche Schande. Auch wir Besiegten von damals sollten an diesem Tag an unsere Niederlage denken. Wir haben als gute Bürgerinnen und Bürger darauf zu achten, daß wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Auch auf der Seite unserer ehemaligen Gegner gab es tapfere Soldaten, die sicherlich keine Verbrechen begangen, sondern so wie die unseren für ihr Vaterland kämpften und teilweise auch Hilfsbereitschaft zeigten.

Schonungslos aber sollten wir in einer ruhigen Sachlichkeit die damalige Zeit aufzeigen. Hier ist keinesfalls Ilja Ehrenburg zu vergessen, der von früh bis spät Haß gegen uns Deutsche ausspie. Seine Sätze von einst, als die Rote Armee deutschen Boden in Ostpreußen betrat: "Nur ein toter Deutscher ist ein guter" oder "Tötet, tötet, tötet". Der andere grauenvolle Aufruf hieß: "Brecht den Stolz der deutschen Frauen. Schändet, schändet, schändet sie!" Ferner sollten wir darauf hinweisen, daß, dies ist heute erwiesen, Deutschland keine Alleinschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trifft. Hier wäre es ratsam unter Quellenangabe auf nichtdeutsche Studien hinzuweisen.

Wir Deutsche zwischen der Insel Sylt und dem Königssee müssen versuchen, in einer sehr sachlichen, bestimmten, aber keinesfalls aggressiven Form unsere Geschichte richtigzustellen. Unsere Nachkriegsparteien haben mit ihrer gepflegten Unterwürfigkeit gegenüber den Siegern von einst schon genug Unfug angerichtet. 

Hugo Lidl, Bad Feilnbach

 

Regierung kopiert allmählich DDR
Betr.: "Viel Lärm um nichts" (Folge 6)

Ich habe immer gemeint, wir leben in einer Demokratie. Kleiner Irrtum von mir, unsere Regierung kopiert so langsam die DDR, fehlt nur noch der Stacheldraht. Du darfst nicht mehr reden und schreiben was du willst, sonst verstößt du gegen die Political Correctness und der Staatsanwalt ist da. Was dürfen wir überhaupt noch? Steuern zahlen und das Maul halten?

Horst Polakowski Gernsheim

 

Edmund Stoiber hat Selbstverständliches ausgesprochen
Betr.: "Viel Lärm um nichts" (Folge 6)

Als Kind erlebte ich in den Jahren 1931 und 1932, wie an jeder Straßenecke Trauben von Arbeitslosen in den Tag hineindämmerten, bar jeder Hoffnung auf Arbeit. Man las und erlebte blutige Straßenkämpfe zwischen braun und rot. Für viele der Arbeitslosen langte es in den Familien sonntags gerade mal zu Pellkartoffeln und Hering. Ansonsten herrschte Hunger. Mein Vater war Bäckermeister. Zum Mehl- und Kohleneinkauf fehlte das Geld: Die Bäckerei stand still. In einer Pfanne mit heißen Öl wurden Brotstücke eingetaucht und verzehrt und damit der Hunger für einen Tag gestillt. Nur in Gefangenschaft habe ich größeren Hunger gelitten.

Vor diesem Hintergrund ist auch die Selbstmordrate verständlich, die in jener Zeit in Deutschland üblich war.

Der Wirtschaftshistoriker Falter sagt: "Heute kommt man als Arbeitsloser finanziell immer noch einigermaßen über die Runden. Aber die Arbeitslosigkeit wird zur Belastung der Demokratie. Die Menschen ziehen sich aus der Politik zurück oder wenden sich Parteien am linken oder rechten Rand zu."

Fest steht: Die Belastung der Demokratie durch eine Politik der Unfähigkeit ist offenkundig. Insofern hat Stoiber Selbstverständliches ausgesprochen.

Hermann E. Pieper, Dortmund


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