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12.03.05 / Hochdramatisch / Gebrüder Grimm in Nöten

© Preußische Allgemeine Zeitung / 12. März 2005

Hochdramatisch
Gebrüder Grimm in Nöten

Bei dem Buch "Die Winterprinzessin" erweckt meist nicht der Titel, sondern eher der Untertitel die Neugier des Lesers: "Ein unheimlicher Roman um die Brüder Grimm". Sollte es sich hier tatsächlich um die Gebrüder Grimm handeln, die Märchensammler, Nacherzähler und Herausgeber der berühmten "Kinder- und Hausmärchen"? Die Gebrüder Grimm, denen wir so aufregende Märchen wie "Hänsel und Gretel", "Dornröschen", "Sterntaler" verdanken?

Die Geschichte beginnt im Jahre 1813. Es ist ein bitterkalter Winter. Die beiden Brüder Jacob und Wilhelm reisen mit einem Empfehlungsschreiben von Goethe nach Karlsruhe. Wilhelm soll auf dem Schloß des Herzogs von Dalberg eine Stelle als Hauslehrer antreten. Jacob begleitet ihn, weil er hofft, von einer alten Märchenfrau neues Material für einen weiteren Märchenband zu erhalten. Schon die Anreise steht unter keinem gutem Stern. Ihre Kutsche kippt auf der vereisten Straße in den Graben und die beiden müssen zu Fuß zum nächsten Gasthaus wandern. Dort lernen sie die rätselhafte indische Prinzessin Jade und ihren Diener kennen. Sie bietet ihnen die Weiterfahrt in ihrer Kutsche nach Karlsruhe an. Auf dem Schloß erzählt ihnen dann der Herzog eine phantastische Geschichte. Der Knabe, den Grimm erziehen soll, ist noch ein Baby und offiziell für tot erklärt worden, da er das Enkelkind einer hochgestellten Persönlichkeit ist. Wilhelm soll ihn mit nach Hause nehmen, um ihn später als Thronerben zu präsentieren. Unter dem Schutz einiger Soldaten und eines englischen Lords sollen sie das Kind aus seinem Versteck holen. Auf ihrem Ritt durch verschneite Wälder werden sie überfallen. Wieder kommt Prinzessin Jade als Retterin in der Not. Aber kann man ihr trauen? Und was hat es mit dem englischen Lord auf sich? Will auch er Vorteile aus dem Geschehen ziehen? Es wird ein Ritt um Leben und Tod. Bevor Wilhelm und Jacob das Rätsel lösen können, müssen sie nach Weimar zu Goethe, wo sich der Kreis schließt.

Wie schon in seinem Roman "Die Geisterseher" läßt der Autor Kai Meyer auch in "Die Winterprinzessin" seine beiden Hauptfiguren mit detektivischem Spürsinn den Fall lösen. Ein hochdramatisches, märchenhaftes Lesevergnügen um mysteriöse Ereignisse. B. Mußfeldt

Kai Meyer: "Die Winterprinzessin", Bastei Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, broschiert, 380 Seiten, 7,90 Euro


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