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16.04.05 / Neue Freunde / Gemeinsames Singen stiftete Freundschaften

© Preußische Allgemeine Zeitung / 16. April 2005

Neue Freunde
Gemeinsames Singen stiftete Freundschaften

Singen, singen tut man viel zu wenig, singen, singen kann man nie genug ..." Die Initialzündung für einen "Freundeskreis Ostdeutsche Musik" erfolgte 1979 bei der Heimfahrt von der ersten Singwoche des Arbeitskreises Nordostdeutsche Musik e. V. in Königstein: "Diese Lieder sind zu schade, um nicht gesungen zu werden." Daraus entwickelte sich der Plan für ein Regionaltreffen in Lübeck, um Lieder und Tänze Ostdeutschlands auch Menschen zu vermitteln, die nicht zu einer Singwoche fahren können. Als Form kristallisierte sich ein Wochenendtreffen heraus, als Ort eine Freizeiteinrichtung der "Lebenshilfe". Die Teilnehmer: junge wie junggebliebene Menschen aus allen Altersklassen, vielfach, aber nicht ausschließlich mit ostdeutschen Wurzeln.

Das Programm besteht vorwiegend aus Tänzen und Liedern Ostdeutschlands und der "Rückzugsgebiete des deutschen Volksliedes". Lieder, die in den Kerngebieten Deutschlands großenteils verschwunden sind, wurden in den abgeschlossenen deutschen Siedlungsgebieten Ost- und Südosteuropas bewahrt und dem deutschen Volk zurückgeschenkt. Schön gestaltete Liederblätter, die das Sammeln lohnen, sorgen dafür, daß die Teilnehmer das Gelernte Schwarz auf Weiß nach Hause tragen und dort wiederholen und vertiefen können. Heute, im 20. Jahr, umfaßt die Sammlung 72 Blätter mit 243 verschiedenen Liedern.

In Lübeck haben sich Menschen getroffen, die sich sonst nie im Leben begegnet wären, sie wurden durch das Singen zu Freunden. In 20 Jahren waren es 100 verschiedene Menschen, die da ein längeres oder kürzeres Stück miteinander durch die "Ostdeutschen Liedlandschaften" wanderten. Und die Gruppe bleibt nach wie vor offen für "Neue", die dann ganz schnell gar nicht mehr "neu" sind.

Nach 15 jährlichen Wochenendtreffen stand der Gruppe die schöne Tagungsstätte der "Lebenshilfe" nicht mehr zur Verfügung, und so mußten die Treffen, wie früher schon hin und wieder, nun endgültig in den privaten Rahmen verlagert werden. Seitdem findet das

Singen mehrmals im Jahr bei Menschen statt, deren Wohnzimmer ausreichend Platz für 15, gar 20 Leute bietet, und erstreckt sich über einen Nachmittag und Abend - leibliche Stärkung und Plachandern inbegriffen. Das Tanzen muß aus Platzmangel leider wegfallen. - 20 Jahre Freundeskreis Ostdeutsche Musik - Anlaß zur Besinnung, zum Innehalten, zum dankbaren Rückschauen und Sichten, wie auch zum frohen Vorausschauen auf kommende Singtreffen. Vielleicht aber finden sich auch Nachahmer in anderen Bundesländern.  Ilse Conrad-Kowalski


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