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23.04.05 / "Erinnerungskultur" statt "Bußkultur" / Hamburger Aufruf der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft

© Preußische Allgemeine Zeitung / 23. April 2005

"Erinnerungskultur" statt "Bußkultur"
Hamburger Aufruf der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft

Mit der "deutschen Erinnerungskultur" aus Anlaß des 60. Jahrestages der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 setzt sich die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft auf einer ganztägigen Veranstaltung am 29. April in Hamburg auseinander. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, General a. D. Reinhard Uhle-Wettler, referiert Dr. Klaus Wippermann, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, über "Die Kunst des Erinnerns". Anschließend spricht Prof. Ulrich Mattée, Universität Kiel, über "Das Erbe des deutschen Ostens am Beispiel Königsbergs". Mit "Preußen, ein Vorbild für Kultur und Lebensform?" beschäftigt sich Ehrhardt Bödecker, ebenfalls ein exzellenter Kenner der Materie (siehe Beitrag auf der nächsten Seite). Schließlich geht der Philosoph und Publizist Professor Günter Zehm der Frage nach: "Friedrich Schiller, Erzieher der Deutschen?"

Zugleich wendet die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft sich mit einem "Hamburger Aufruf" an die Öffentlichkeit, in dem sie die Politiker auffordert, sich wieder verstärkt des positiven Erbes der deutschen Geschichte anzunehmen und nicht nur die Schattenseiten in den Vordergrund zu stellen:

"Wir, Frauen und Männer aus dem Volk, die sich um Deutschlands Zukunft sorgen, rufen unsere Vertreter im Deutschen Bundestag auf, das reiche, positive Erbe unserer Vorfahren dankbar anzunehmen, planvoll zu pflegen und öffentlich nachhaltig bewußt zu machen.

Zugleich fordern wir die Beendigung der überzogenen und unangemessenen Bußkultur, die sich in einer zerstörerischen Selbstbezichtigung und in einer Art Schuldstolz äußert, welche das Mißtrauen anderer Nationen wecken. Darüber hinaus ist dafür zu sorgen, daß der Innere Frieden und die Achtung im Ausland nicht ständig durch die Berufung auf angeblich vorhandene Fremdenfeindlichkeit, auf Rassismus und Antisemitismus in der alltäglichen politischen Auseinandersetzung beeinträchtigt werden.

Wir erwarten von den Volksvertretern die gezielte Förderung von Selbstachtung und gesundem Selbstbewußtsein und damit von Vitalität und Kraft der Deutschen, um die großen Herausforderungen der Gegenwart und die schwierigen Aufgaben zur Gestaltung der Zukunft meistern zu können.

Deutsche Erinnerungskultur muß dem Anspruch des Grundgesetzes gerecht werden, dem Wohl des deutschen Volkes zu dienen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden. Dazu gehören vor allem die Besinnung auf die Leistungen und das Vermächtnis der Vorfahren, auf die Wurzeln unserer Kultur sowie die positiven Eigenschaften und Fähigkeiten der Deutschen, die in vielen Jahrhunderten gewachsen sind und unsere Lebensart prägen. Nur so können wir als Volk überleben und Mitverantwortung für Europa tragen."


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