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14.05.05 / Der Traum vom Glück / Gärten und Parks sind auch ein Spiegelbild ihrer Besitzer und Gestalter

© Preußische Allgemeine Zeitung / 14.Mai 2005

Der Traum vom Glück
Gärten und Parks sind auch ein Spiegelbild ihrer Besitzer und Gestalter

Die herannahende Sommer- und Ferienzeit wird wieder viele Menschen ins Freie locken. Die einen genießen den heimischen Garten, in dem es in dieser Jahreszeit immer etwas zu tun gibt, die anderen zieht es in die Ferne. Nicht immer ist damit ein im Ausland liegender Urlaubsort gemeint. Auch in Deutschland gibt es so manche Gegend, die erkundet werden will.

Außergewöhnliche Gartenkunst zu bestaunen gibt es zum Beispiel gleich dreifach in deutschen Landen: Sanssouci in Potsdam (der "Zauberberg über der Havel"), die Wörlitzer Anlagen sowie der Fürst-Pückler-Park in Muskau, alle drei von der Unesco zum Weltkulturerbe erkoren und somit als besonders erhaltenswürdig befunden. Hier kann man gleichsam auf den Spuren Preußens wandeln und sich inspirieren lassen von den Einfällen begnadeter Gartenkünstler. Berühmte und stilbildende Gärten vom Altertum bis heute präsentiert ein Buch aus dem Gerstenberg Verlag in der Reihe 50 Klassiker Gärten & Parks von Ira Diana Mazzoni (280 Seiten, zahlr. Abb., Klappbroschur, 19,95 Euro). Die Autorin führt ihre Leser von den Hängenden Gärten von Babylon und den Hofidyllen von Pompeji über die Alhambra in Granada, Hellbrunn in Salzburg, Versailles und Herrenhausen, Nymphenburg und den Prater bis zum Père Lachaise, diesem zauberhaft verwunschenen Prominenten-Friedhof in Paris, und zum verkehrumtosten Central Park in New York. Entstehung und Wirkung des Konzepts werden ebenso beschrieben wie Daten und Fakten zum Leben des jeweiligen Gartenarchitekten. Seh-, Hör- und Besichtigungstips runden den Text ab. Apropos Welterbe: Franz von Anhalt-Dessau ließ in Wörlitz auch ein kleines Museum bauen, nachdem er 1775 vom Reiseschriftsteller und Ethnologen Georg Forster seine Südseesammlung geschenkt bekommen hatte. - Franz von Anhalt-Dessau, der in seinem Wörlitzer Garten viele Schönheiten aus fremden Ländern nachahmen ließ, kam jedoch zu der Erkenntnis: "Man soll sich nicht herausnehmen, die Natur in ihren großartigsten und erhabensten Erscheinungen, in ihren Felsen, Schluchten, Tälern und Vulkanen nachahmen zu wollen. Da zieht man allemal den Kürzeren." Das mögen sich auch all die Frauen gedacht haben, die Charlotte Seeling in ihrem Buch Frauen und ihre Gärten vorstellt (Gerstenberg Verlag, 200 Seiten, durchgehend farbig, 24,95 Euro). Jede dieser beeindruckenden Frauen hat ihren ganz besonderen Traum von einer grünen Oase verwirklicht. Sensibel fotografiert und geschrieben, ist dieser Band ein unbedingtes Muß für alle Gartenfreunde.

Silke Osman

Bizarr: In dieser Wasserpyramide im Branitzer Park ließ sich 1871 Hermann Fürst von Pückler-Muskau begraben.  Foto: Verlag


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