25.04.2024

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21.05.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. Mai 2005

Leserbriefe

Endlich den modernen Bühnenschwindel entlarvt
Betr.: "Neue arrogante Spießigkeit" (Folge 16)

Bravo, Herr Bundespräsident! Für Ihre Worte schulden Ihnen alle Theaterbesucher Dank. Wenn jetzt wieder einmal ein profilierungssüchtiger Regisseur beim "Modernisieren" eines Klassikers ohne Rücksicht auf das Drama und seinen Autor mit einem möglichst ungewöhnlichen Regiekonzept auffallen und von den Medien beachtet werden will, braucht das Publikum nicht mehr ängstlich sein Mißfallen und sein Unverständnis verbergen. Weil nun einmal nur in Andersens Märchen ein Kind ruft: "Aber der Kaiser hat ja gar nichts an!", was hier heißen müßte: "Aber das hat mit dem Stück und mit den Ideen des Autors ja gar nichts zu tun!" Wie in dem bekannten Märchen kann es über den Schwindel unbesorgt lachen und sein ehrliches Urteil artikulieren, ohne befürchten zu müssen, für dumm gehalten zu werden. 

Wilfried Winkelmann, Dünsen

 

Noch heute fremde Truppen
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

Als ich im Jahr 1924 geboren wurde, war das linksrheinische Gebiet unseres Vaterlandes von französischen und belgischen Truppen besetzt. Rechtsrheinisch hielten die Alliierten die Städte Koblenz, Köln, Mainz und Kehl als Brückenköpfe unter Kontrolle. Die Hoheitsbefugnisse übte die alliierte Rheinlandkommission mit Sitz in Koblenz aus. Ferner hatten die Franzosen und die Belgier widerrechtlich das Ruhrgebiet besetzt. Die Deutschen reagierten mit zivilem Ungehorsam. Ruhrkampf bis Ende 1925. Dann zogen die Sieger aus diesem Gebiet ab. Die linksrheinischen Gebiete wurden jedoch erst im Juli 1930 geräumt. Jetzt war Deutschland endlich frei von fremden Truppen bis, ja bis zum

8. Mai 1945. Von diesem Tag an stehen wieder fremde Truppen auf unserem Boden. Wenn diese Truppen heute auch unter anderen Vorzeichen auf dem uns belassenen Territorium stehen, letzten Endes sind es Besatzungstruppen. Ich stehe heute im 81. Lebensjahr. Ganze 15 Jahre meines Lebens war mein Vaterland frei von fremden Truppen. Aus dieser historischen Rückschau kann ich für mich den 8. Mai 1945 nicht als einen Tag der Befreiung ansehen, wie Politiker und Medien uns heute einhämmern. 

Dr. Hans-Joachim Meyer, Alfeld

 

Der Iran fühlt sich zurecht von den USA bedroht
Betr.: "Die Bombe der Mullahs" (Folge 12)

Hinsichtlich Ihres Beitrages bin ich weitgehend anderer Meinung, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Der Iran muß sich in höchstem Maße von den USA bedroht fühlen, besonders nachdem die USA den Irak unter Vorspiegelung falscher Tatsachen völkerrechtswidrig überfallen und annektiert haben und damit nicht nur die Schutz-Zone um Israel erweitert, sondern gleichzeitig den Ring um Rußland fast geschlossen haben. Sie wissen, daß der Iran in der neueren Geschichte mehrmals ausländischen Okkupationen ausgesetzt gewesen ist und nun eine neue befürchten muß. Nicht der Iran bedroht die USA, die USA bedrohen den Iran, ganz zu schweigen von der Bedrohung durch Israel, das seinerzeit irakische Anlagen zerstörte und als potenter Stellvertreter der USA auch hier auftreten kann und wird.

2. Daß der Iran Atombomben besitze (oder in Bälde besitze) ist genau so unbewiesen wie die seinerzeitigen Lügen der CIA über den Irak. Journalisten verdrängen so etwas gerne.

3. Iran hat zwar erhebliche Öl- und Gas-Reserven, tut aber gut daran, an die Zukunft zu denken und rechtzeitig auf Nuklear-Energie umstellen, da Erdöl zu wertvoll zum Verstromen ist. Unsere grünen Dummköpfe denken natürlich nicht so weit!

4. Das Regime im Iran mag zwar von umerzogenen westlichen Weltverbesserern als satanisch-böse diffamiert werden, warum dann nicht auch unsere Republik als Hort des schlafenden Terrorismus und des 68er Durchmarsches durch die Institutionen. Die Titulierung "Mullah-Regime" zeugt von Unkenntnis der Situation im Iran.

5. Nach den letzten Umstürzen an der Südgrenze Rußlands, bei denen die USA die Drahtzieher waren - wenigstens darüber sind wir uns doch wohl einig - ist ein Zusammengehen Rußlands mit dem Iran zwangsläufig und naheliegend und würde eine Beruhigung und Stabilisierung der ganzen Region bedeuten und den USA und Israel ihre Grenzen aufzeigen. Insofern haben Sie recht: Der Sommer wird sicher sehr spannend.

Dr. H. W. Wittmeier, Rösrath

 

Tatsachen ans Licht der Öffentlichkeit!
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

All das, was vor 60 Jahren in Deutschland geschehen ist, habe ich miterlebt und mit Glück und Gottes Fügung überlebt. Sowohl die Bombenangriffe auf Stettin, die Vertreibung und später meine abenteuerliche Flucht aus der DDR. Nach alledem wundert es mich sehr, daß heute diejenigen am lautesten von Befreiung und nur noch von Befreiung tönen, die die Schrecken des Krieges und der Vertreibung weder miterlebt haben, noch zu dieser Zeit überhaupt schon geboren waren. Deshalb ist vieles, was diese mit der Gnade der späten Geburt gesegneten Zeitgeist-Ideologen von sich geben, unvollständig und deshalb falsch. Um so mehr ist es unverzichtbar, daß die PAZ weiterhin laut und deutlich ihre Stimme erhebt und die Tatsachen an das Licht der Öffentlichkeit bringt. 

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

Dieses sind meine Erinnerungen an den 8. Mai
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

Am 10. Januar 1940 wurde ich als Kriegsfreiwilliger mit 19 Jahren zur Luftwaffe eingezogen. Ich war in der Besatzung des Ritterkreuzträgers Oberleutnant Helmut Ermoneit Bordmechaniker und Bordschütze. Jeder von uns hatte 425 Feind- und 475 Frontflüge. Die Kapitulation erlebte ich auf dem Fliegerhorst in Eggebeck. Wir waren einquartiert auf einem Bauernhof in einem Speicher. Als wir von der Kapitulation hörten, standen uns Frontsoldaten die Tränen in den Augen und manche weinten. Viele Kameraden waren für Deutschland gefallen, verwundet und hatten nun den Krieg verloren.

Kurz vorher, auf den Feindflügen, hatten wir die Flüchtlingsströme auf den Straßen gesehen. Sie hatten Grauenvolles erlebt, besonders von der Roten Armee.

Nun kam die englische Besatzung nach Eggebeck in Holstein. Der Ruf der englischen Soldaten erscholl oft: "What is the time?" Hatte der deutsche Soldat die Zeit gesagt, wurde ihm die Uhr abgenommen.

Dies waren unsere ersten Eindrücke von den Siegern. Später erfuhr ich, wie Deutschland "befreit" wurde: Die Patente unserer Industrie wurden genommen und die noch intakte Industrie abgebaut, nach Rußland, Frankreich und England transportiert. Deutsche Wissenschaftler wurden gefangen genommen und nach England, Frankreich, Rußland und Amerika geschafft. Deutsche Gefangene starben und verhungerten auf den Rheinwiesen, weil Eisenhower verboten hatte, ihnen die zugedachten Lebensmittel zu geben. Deutschland blutete aus tausend Wunden und die Sieger nahmen unserm Volk noch das Letzte. Deutsche Männer, Frauen, Kinder und Kriegsgefangene wurden von Engländern und Amerikanern der Roten Armee übergeben.

Dieses sind meine Erinnerungen an den 8. Mai 1945.

Wilhelm Schultze, Hoheneggelsen

 

Kaum Zufall
Betr.: "Untergang der preußischen Residenz" (Folge 16)

Wilhelm v. Gottbergs Schlußwort, daß die Siegermacht nicht nur in der militärischen Niederwerfung des Deutschen Reiches Genüge fand, kann ich nur unterstreichen, denn es wird wohl kaum Zufall gewesen sein, daß der vernichtende Angriff auf Potsdam am 14. April 1945 exakt am 200. Jahrestag der Grundsteinlegung von Schloß Sanssouci am 14. April 1745 erfolgte.

Uwe Möller, Stuttgart

 

Deutschfeindliche Propaganda
Betr.: "Englands ,Rottweiler'" (Folge 17)

Wer sich nicht mit den Medien und auch nicht mit der Kirche beschäftigt, hat es trotzdem auf jeden Fall mitgekommen, daß am 19. April ein neuer Papst auf den Balkon des Petersdomes trat und den Gläubigen den Segen Urbi et Orbi spendete. Es war ein Deutscher.

Gleich am Tag darauf wurde von den englischen Medien wieder eine regelrechte deutschfeindliche Propaganda in ihren Zeitungen abgedruckt. Der neue Papst wurde als Rottweiler und sogar als Hitlerjunge beschimpft. Solch eine Entgleisung schlimmster Art wird weder geahndet noch irgendwie verfolgt. Selbst der Bundestag in Berlin hat zu solch einem Vorgehen keine Einwände gebracht. Ich zum Beispiel gehöre schon zur dritten Generation nach Kriegsende. Trotzdem werden ich und allgemein meine Generation immer noch mit Dingen belastet und für schuldig gesprochen, die weder ich noch meine Vorfahren begangen haben, sondern nur wenige. Teilweise selbst noch nicht einmal aus unserer Nation. Benedikt XVI. wurde in eine Zeit hineingeboren, die er nicht ändern konnte. Nur ganz wenigen gelang es überhaupt mit diesem Apparat, der alles schaltete und waltete, nicht in Berührung zu kommen. Gerade auf die Kinder und Jugendlichen hatte man es in diesen Jahren sowieso abgesehen. Auf die Agitation der Engländer sollte auch einmal die deutsche Nation reagieren und die ganzen Mitglieder des Ober- und Unterhauses jener Zeit nennen, die mit einer verbrecherischen Regierung in Berlin, welche sogar noch aus Österreich kam, Geschäfte machten. An erster Stelle soll hier einmal Lord Mottistone genannt werden, der seine "positiven" Eindrücke sogar in einem Buch gleich niederschrieb (Mayflower seeks the truth).

Es ist schon eine Unverschämtheit einen Mann Gottes, der sogar nur durch Fügung des Heiligen Geistes zum Oberhaupt der heiligen römisch-katholischen Kirche geworden ist, als Hitlerjunge zu beschimpfen. Den destruktiven englischen Zeitungen, die größtenteils nur Zersetzungspropaganda leisten, sei in diesem Falle auch noch ein Auszug aus der Bibel des Propheten Hosea mit auf den Weg gegeben: Wer Wind säht, wird Sturm ernten!

Dennis Mosbacher, Rippberg

 

Was ist bloß los?
Betr.: Deutschland

Was ist eigentlich mit dem Schröder los? Hat er denn seinen Verstand verloren? Und sein Fischer auch?

Die beiden regieren Deutschland, wie sie wollen, und haben keine Opposition. Was ist bloß los?

Harry R. Simon, Arizona, USA

 

Ergebnis der Leserbefragung

Liebe Leserin, lieber Leser,

als aller erstes möchten wir den Teilnehmern unserer Leserbefragung unseren Dank aussprechen.

Die Ergebnisse der Befragung waren für uns sehr erfreulich, haben uns aber auch ein wenig verwundert. "Der Leser, das unbekannte Wesen" lautete die sachliche Feststellung eines Kollegen, als er die Antworten eingehend studierte.

Die am liebsten gelesenen Seiten sind laut den Befragten in dieser Reihenfolge "Geschichte", "Politik", "Leserbriefe", "Deutschland", "Preußen / Berlin", "Ostpreußen heute" und "Kultur". Viele Leser kreuzten jedoch alle Seiten an und schrieben Sätze wie "Die PAZ lese ich mit großen Interesse von der ersten bis zur letzten Seite."

Gerne mehr würden die Teilnehmer der Umfrage zu Themen wie "Preußische Geschichte", "Theater- und Filmgeschichte", "Kaiserzeit", "DDR", "Wirtschaft", "Militärgeschichte" und auch aus anderen Vertreibungsgebieten in der PAZ finden. Auch Rezepte, Kreuzworträtsel und Witze sollten wir in die Zeitung vermehrt aufnehmen.

Die Frage nach den nicht so gern gelesenen Themen wurde sehr unterschiedlich beantwortet. Während einige Altleser gern weniger Politik hätten, vor allem die Europäische Union als zu häufig thematisiert empfinden, würden einige Neuleser gern auf die Glückwünsche und Heimatkreise verzichten. Da dies aber nur ein sehr kleiner Kreis der Teilnehmer so sah und wir eben aufgrund unseres sehr unterschiedlichen Leserkreises dies nicht ändern können, bitten wir bei den Betroffenen um Nachsicht. Der Bitte nach einer etwas besseren, aufgelockerten Optik werden wir hingegen nachkommen. Auch werden wir versuchen, junge Leute für die PAZ zu interessieren.

Ansonsten war die Befragung hinsichtlich Hinweise für eine Verbesserung der PAZ eher unfruchtbar, da die positiven Bewertungen deutlich überwogen. Hier ein paar Antworten: "Die PAZ - Das Ostpreußenblatt wird seit Jahrzehnten gern und aufmerksam von uns gelesen." "Machen Sie weiter so mit objektiver, undogmatischer, konservativer und kritischer Berichterstattung." "Ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Zeitung. Mein Ehemann liest mit, obwohl kein Ostpreuße." "Ich lese die Zeitung sehr gerne, weil sie politische Informationen hat, die nicht in der Tageszeitung sind." "Behalten Sie Ihre Richtung bei und ergeben Sie sich nicht dem Zeitgeist!" "PAZ ist die einzige deutsche Zeitung. Bitte weiter so!" "Die PAZ sollte als Pflichtlektüre für alle Bundestagsabgeordneten gesetzlich eingeführt werden." "Wünsche: Wesentlich weitere Verbreitung Ihrer Zeitung!"

Da die Leserbefragung mit einem Gewinnspiel verbunden war, hier noch die fünf Gewinner einer Flasche echten "Trakehnerblutes": H.-J. Fixon aus Bonn, Marianne und Alfred Kümpel aus Fritzlar, Wolfgang Post aus Stuhr, Rudolf Schwieger aus Eimke und Heinke Woop aus Stade. Die Redaktion


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