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28.05.05 / Es stinkt nach Schwefel und Verrat / Kammergerichtsrat E.T.A. Hoffmann ermittelt wieder - Dieses Mal in der Berliner Teufelsanbeterszene

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Mai 2005

Es stinkt nach Schwefel und Verrat
Kammergerichtsrat E.T.A. Hoffmann ermittelt wieder - Dieses Mal in der Berliner Teufelsanbeterszene

Sobald er sich in Gesellschaft langweilte, soll er die fürchterlichsten Gesichter geschnitten haben, wußte Freund Hitzig über E.T.A. Hoffmann zu erzählen. "... dies geschah immer, wenn sich nicht wenigstens ein ihn anregendes Prinzip in der Gesellschaft entdekken ließ." Und eingeladen wurde Hoffmann häufig, als er schließlich am Berliner Kammergericht eine respektable Position innehatte. "Was konnte der Mann nicht alles", schwärmte Hitzig. "Bücher schreiben, die ganz Deutschland von sich reden machten, auf dem Piano fantasiren, Opern componiren, Karikaturen zeichnen, Witz sprudeln, wie er den Mund öffnete ..." All diesen Eigenschaften begegnet der Leser eines historischen Kriminalromans von Dieter Hirschberg: Tagebuch des Teufels. E.T.A. Hoffmann ermittelt weiter (berlin.krimi.verlag, 318 Seiten, brosch., 12 Euro). Nach dem Erstling "Die schwarze Muse" ist dieser Krimi weitaus spannender zu lesen. Hirschberg entführt seinen Helden - und natürlich auch seine Leser - in die Abgründe menschlicher Verhaltensweisen. Laster, Lust und Leidenschaft sind an der Tagesordnung in diesem Teil der Berliner Gesellschaft. Hoffmann muß in seiner Eigenschaft als Richter am Kammergericht zunächst einen mysteriösen Mordfall klären. Dabei gerät er mitten hinein in die Machenschaften einflußreicher Schurken, die ihn teuflisch für ihre Interessen mißbrauchen wollen. Gelingt es ihm doch noch, die Verbrecher mit ihren eigenen Tricks zu schlagen? Hirschberg ist mit diesem Krimi ein spannendes Buch um das vielseitige Talent E.T.A. Hoffmann gelungen. Und der hätte bei dem turbulenten Geschehen um seine Person ganz gewiß keine fürchterlichen Gesichter geschnitten. SiS


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