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04.06.05 / Treffpunkt von Generationen / Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg mit einem ausgewählten und vielseitigen Programm für Senioren und Junioren

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. Juni 2005

Treffpunkt von Generationen
Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg mit einem ausgewählten und vielseitigen Programm für Senioren und Junioren

Mehr als 700 Jahre deutsche Geschichte im Osten, Bernstein, die vielfältige Tierwelt und große Geister wie Kant und Copernicus - schon beim ersten Rundgang sind Besucher von den abwechslungsreichen Ausstellungen des Ostpreußischen Landesmuseums beeindruckt. Sie können aber noch tiefer in die Themen einsteigen: durch spezielle Museumsgespräche und Führungen. Das Ostpreußische Landesmuseum bietet Aktionen für jedes Alter an.

Auf 2.000 Quadratmetern breiten sich die Kostbarkeiten des Museums aus. In Führungen erhalten Erwachsene zusätzliche Informationen. Es ergeben sich oft aufschlußreiche Gespräche mit den Führenden. "Neben Allgemeinen Führungen durch das Museum können Besucher auch Schwerpunkte wählen, wie etwa die Jagd- und Forstgeschichte. Dann führt sie ein passionierter Jäger", erläutert Silke Straatman, die als Museumspädagogin das Programm erarbeitet. Zu den regelmäßigen Wechselausstellungen - zur Zeit "Königsberg in Bildern und Visionen" (bis 17. Juli) - bietet das Museum immer spezielle Rundgänge an.

Eine besondere Note erhält der Museumsbesuch, wenn Erwachsene etwas selbst erproben können. Mit Pinsel und Aquarellfarbe kann jeder - auch ein Laie - die Farbspiele ausprobieren, welche die Bilder der berühmten Künstler in der Künstlerkolonie Nidden ausmachen. Nach einem Museumsgespräch zu den künstlerischen Bernsteinarbeiten können Besucher sogar selbst Bernstein schleifen. "Einige nutzen diese Aktionen auch, um einen kreativen Geburtstag mit der ganzen Familie zu feiern", erzählt Silke Straatman. "Für Senioren haben wir ein besonderes Angebot", sagt Marion Junker, die das Programm koordiniert. "Bei ,Museum erleben' können die Älteren sich nachmittags gemeinsam mit der Geschichte, Natur und Kultur Ostpreußens beschäftigen." Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zeigen Wissenschaftler historische Filme oder begleiten die Besucher durch Ausstellungen. Damit es nicht zu anstrengend wird, stehen immer Stühle bereit, ein Aufzug nimmt das Treppensteigen ab. "Und schließlich kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz", betont Marion Junker, "denn bei Kaffee und Keksen wird zum Abschluß immer noch ausgiebig geplaudert - über ostpreußische Themen oder ganz privat." Auch Gruppen melden sich für diese besondere Art an, das Museum zu erleben.

Die Jüngeren sind von der Geschichte im Ostpreußischen Landesmuseum begeistert. Spezielle Programme bringen ihnen unter anderem die lichtdurchfluteten Bilder der Edith Wirth, den mythischen Bernstein oder die Trakehner-Pferdezucht nahe. Sie versetzen sich in die Zeit der Deutschordensritter, verkleiden sich und fertigen Lederbeutel in Mittelaltermanier an. "Besonders wichtig ist uns, daß die Kinder etwas selbst machen, die Dinge im wahrsten Sinne des Wortes begreifen", erklärt Silke Straatman. "Zum neuen Weltbild des Nicolaus Copernicus stellen sie zum Beispiel eine Sternenlaterne her, die unser Sonnensystem bunt leuchten läßt." Außerdem können die Kinder immer etwas mit nach Hause nehmen, das sie an ihren aufregenden Besuch im Ostpreußischen Landesmuseum erinnert. Gern nutzen Schulklassen und Kindergärten dieses Angebot, viele Kinder feiern aber auch ihren Geburtstag im Museum.

In den Sommerferien heißt es regelmäßig: Museum frei für das Ferienprogramm. Eine Woche lang arbeiten Kinder jeden Tag an ihrem Projekt und stellen ihre eigene Ausstellung her. Die Aktionen sind sehr gefragt und oft schon Wochen vorher ausgebucht.

Aber auch die ernsten Seiten der ostpreußischen Geschichte lernen Schüler kennen. Flucht und Vertreibung stehen hier im Vordergrund. In Museumsgesprächen erfahren sie, was der Krieg für Jugendliche in ihrem Alter bedeutete. Besonders einprägsam sind Zeitzeugengespräche. Sie bewegen die Schüler und machen die Grausamkeit des Krieges und seiner Folgen für sie begreifbar. So bietet das Ostpreußische Landesmuseum für jedes Alter besondere Attraktionen. Durch diese unterschiedlichen Aktivitäten wird das Museum zum Treffpunkt von Generationen. OL

Ostpreußisches Landesmuseum, Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg, Telefon (0 41 31) 7 59 95 - 0; E-Mail: info@ostpreussisches-landesmuseum.de , Internet: www.ostpreussisches-landesmuseum.de.

Lebendiges Museum: Kinder werden an die Lehre des Copernicus herangeführt.

Ausgesuchte Führungen: Senioren informieren sich über Land und Leute. Fotos (2): Museum


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