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04.06.05 / Zahllose Entdeckungen / Neues Pommersches Landesmuseum öffnet am 4. Juni seine Pforten

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. Juni 2005

Zahllose Entdeckungen
Neues Pommersches Landesmuseum öffnet am 4. Juni seine Pforten

Nach sieben Jahren Bauzeit ist es soweit: Am 3. Juni wird in einem offiziellen Festakt das Pommersche Landesmuseum feierlich eingeweiht. Sechs Gebäude und vier thematische Außenanlagen erwarten ab dem 4. Juni die Öffentlichkeit. Weithin leuchtende Gebäude, großzügige Außenanlagen im Grünen, historische Gebäude in modernstem Gewand - das Pommersche Landesmuseum präsentiert sich als erlebenswerter Ort der Geschichtsbewahrung und Ästhetik, der lebendigen Tradition wie der quirligen Gegenwart.

Vom Erforschen der Kreidezeit bis zum Belauschen der illustren Personengruppe auf dem Croy-Teppich erwartet den Besucher eine Reise durch die Geschichte mit zahllosen Entdeckungen. Der aus zwei Kilogramm Gold bestehende Peterfitzring gibt das Geheimnis seiner Bestimmung, verborgen in den Wirren der Völkerwanderungszeit, allerdings nicht preis. Die brennende Tempelburg Arkona und die erstaunlichen Leistungen des slawischen Handwerks werden ebenso beeindrucken wie die reiche materielle Kultur der Hansestädte oder - Höhepunkt und größtes Objekt - der einzigartige Croy-Teppich, vier mal sieben Meter große gewirkte Geschichte.

Die Ausstellung wurde für alle Altersgruppen kurzweilig und informativ angelegt. Einmalig für ein Museum dieser Größe wurde auf die Trennung nach Objektgruppen verzichtet - das künstlerisch herausragende Andachtsbild steht neben der Keramikscherbe und vermittelt so eine vielseitigere Vorstellung. Zeitzeugen, ob berühmter Herzog oder eine junge Braut vom Lande, erzählen ihre Sicht auf ihre Zeit. In der Backsteinwerkstatt kann mittelalterliches Handwerk erprobt werden, und wie die Hansekaufleute gerechnet haben, kann auf einem Rechenbrett geübt werden. Und wo lag nun das sagenumwobene Vineta? Ihre Meinung ist gefragt ...

Musikstücke, Hörspiele und Filmsequenzen runden die Wahrnehmung zu einem facettenreichen Bild, mit dem der Besucher aus den geheimnisvollen Tiefen der Geschichte (und den historischen Kellergewölben des Grauen Klosters) aufsteigt in das Licht der oberen Museumsräume, in denen helle Wände, Glas und edle Kalksteinböden den wertvollen Objekten der Reformationszeit und Universitätsgeschichte einen klassischen Rahmen geben. Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges endet vorerst die Reise.

Köstlicher Duft aus dem Café Le Croy direkt im Hause verführt zu einer entspannten Pause, Besinnung und Stärkung. Zum Genuß auf pommersch in stilvollem Ambiente oder auf den Freiflächen mit Blick zum historischen Marktplatz der Hansestadt lädt einer der erfolgreichsten Köche unseres Landes, Herr Stephan Frank, mit seinem Team Sie herzlich ein. Am ersten Tag hat er sich außerdem etwas Besonderes einfallen lassen: "Schaugarnieren in der gläsernen Museumshalle" - für die Augen und die Sinne ...

Bereits im Eingangsbereich hat man einen Blick auf den Museums-shop geworfen - jetzt ist die Gelegenheit, dort nach einem Souvenir oder Geschenk zu stöbern. Die Angebote sind sorgfältig ausgewählt. Pommern spricht die Sinne an: Literatur und ökologisches Kinderspielzeug, Designerschmuck aus Polen (lassen Sie sich Zeit - Stück für Stück ein Unikat und garantiert nirgendwo sonst zu finden ...), Holzschnitzereien, Herzogswein und Friedrichseife - Sie finden sicher etwas Schönes.

Wie wäre es im Anschluß mit einem Spaziergang durch Schweden? Keine Sorge, von Findling zu Findling brauchen Sie dafür im Findlingsgarten nur ein paar Minuten. Direkt an den historischen Wallanlagen liegt der Klostergarten, der Sie mit seinen duftenden Kräutern daran erinnern wird, daß Sie sich auf dem Gelände eines ehemaligen Franziskanerklosters befinden. Zwischen Glashalle und Klosterbibliothek lädt eine Bank zum Ausruhen und Genießen der Stille ein. Am 4. erwarten Sie außerdem die "alten Slawen"! Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Altes Handwerk" des Neubrandenburger Museumsvereins demonstrieren im Klostergarten Textilherstellung, Töpferei, Holz-, Kochen- und Steinbearbeitung nach slawischer Handwerkstradition.

Auf unser aktuelles Programm macht Sie regelmäßig unser Dreimonatskalender aufmerksam. Exkursionen, Vorträge, Konzerte und vieles mehr - Museum und mehr! n

Pommersches Landesmuseum Mühlenstr. 15; D- 17489 Greifswald; Telefon (038 34) 83 12 10; Telefax (038 34) 83 12 11; E-Mail info@pommersches-landesmuseum.de  oder www.pommersches-landesmuseum.de

Alt und neu vereint: Pommersches Landesmuseum Foto: PL


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