25.04.2024

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25.06.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. Juni 2005

Leserbriefe

Ständen wir mit Schwarz-Gelb wirklich besser da?
Betr.: "Rot-Grüne Bankrott-Erklärung" (Folge 21)

Zwar würde ich es begrüßen, wenn Rot-Grün seinen Abschied nähme, nur habe ich große Zweifel, ob Schwarz-Gelb es wesentlich besser gemacht hätte. Mein Zutrauen zu Frau Merkel nähert sich der Null. Ständen wir heute mit Schwarz-Gelb wirklich besser als mit Rot-Grün da? Den Schuldenberg haben doch auch Kohl und andere aus diesem Lager aufgehäuft. Werden Merkel und Co. nun weniger Schulden machen? Ich habe große Zweifel. Wäre Frau Merkel nicht in die Normandie oder nach Moskau gefahren, um den Sieg über Deutschland zu feiern? Was hat Frau Merkel für die deutschen Opfer von Krieg, Vertreibung und Kriegsgefangenschaft übrig? Wie steht sie zu unseren Soldaten des Zweiten Weltkrieges? Hätten die Deutschen unter einer Regierung Merkel über die EU-Verfassung abstimmen dürfen?

Es gäbe noch viele Fragen, von denen ich vermute, von Frau Merkel keine befriedigende Antwort zu erhalten. Darum frage ich mich, warum ich sie denn wählen sollte. Was würde sie denn besser machen?

Phoebe Boettger, Regensburg

 

"Macht geht vor Recht ..."
Betr.: "Mission ,Große Koalition'" (Folge 21)

Es ist immer wieder eine Freude "saubere" Beiträge lesen zu dürfen.

"Schröder hat lügen lassen" so lautete die Einleitung zu dem obenangegebenen Artikel, dies machte deutlich, welchem "Fürstenspiegel" wir heute als Programmatik unterliegen. Wie anno 1513, dort lautete die Machiavellik: "Macht geht vor Recht ..."

Und vor rund 100 Jahren konnte man im "Weisen Buch" lesen: "Bücher und Zeitungen sind die zwei wichtigsten Erziehungsmittel ... Wenn wir die Gründung von zehn Zeitungen bewilligen, so werden wir selbst 30 Zeitungen auflegen ... Die Öffentlichkeit darf davon nichts ahnen. Unsere Zeitungen müssen daher scheinbar die widersprechendsten Richtungen und Meinungen vertreten, um Vertrauen zu erwecken und unsere Gegner an sich zu ziehen, diese werden dann in die Schlinge gehen und (daher) unschädlich sein!"

Da hüpft also das Herz im Leibe bei dieser deutlichen Aufdeckung des Berliner Polit-Theaters. Und die Bankrotterklärung wurde enttarnt, besser geht es nicht. Nur eins wird dem echten Patrioten schwerfallen: den "unvorbereiteten" Schwarzen - zur Rettung Deutschlands - die Stimme zu geben. Dies wäre eine "Notstandshandlung", denn die Unfähigkeit steht diesen Damen und Herren seit Jahrzehnten im Stammbuch geschrieben.

Echte Patrioten, aus dem Samen Friedrich des Großen zu wählen, das wäre mir viel lieber! Dennoch, die "Schreiberei" der Herren J. Liminski und Hans-Jürgen Mahlitz sind lobenswert! Wie hätte mein Urgroßvater, ein Ur-Berliner gesagt: Mensch Junge, dett war starka Tobak, aber de Wahrheet!

Horst Schmidt, Pevestorf (vormals Berlin)

 

Sind alle Ostpreußen schon tot?
Betr.: Deutschlandtreffen

Am 20. und 21. Mai sollte das Deutschlandtreffen der Ostpreußen stattfinden. So die Anzeigen in der PAZ. Ist dieses Treffen ausgefallen? Ich habe weder im Radio noch im Fernsehen irgendetwas über dieses Treffen erfahren. Ich habe gespannt den ganzen Tag darauf gewartet.

Ich bin schockiert. Nach 60 Jahren der Vertreibung wird keine Notiz mehr vom Ostpreußentreffen genommen. Es ist doch bekannt, daß auch heute noch Landsleute nach ihren Angehörigen und Bekannten suchen. Auf diesem Wege haben sich viele erhofft, etwas von ihnen zu erfahren und bei dieser Gelegenheit den Gedankenaustausch zu pflegen und der geliebten Heimat zu gedenken.

Oder sind alle Ostpreußen schon tot? Ich glaube kaum! 

Ursula Strahl, Oberwesel

 

Nicht das Ende Europas
Betr.: "EU-Verfassung, nein danke" (Folge 22)

Danke Frankreich! Das ist gelebte Demokratie. Mit Sicherheit ist dies nicht das Ende von Europa, soll es auch nicht sein, nur unsere volksfernen Politiker wollen uns dies einreden! Und nun will die EU-Kommission diese Abstimmung boykottieren indem keine Änderung der Verfassung erfolgen soll! Sind wir nur noch Mandatsbeschaffer? Wir wollen ein Europa der Vaterländer - so wie es die Gründer vorgesehen haben.

Wie sollen wir unseren Bundestagsmitgliedern, einschließlich der Regierung, noch glauben, wenn Sie über etwas abstimmen, was Sie nicht kennen! Aufgrund einer Befragung von führenden Politikern aller Parteien - über die EU-Verfassung - kamen die tollsten Antworten.

Steuererklärungen müssen wir Bürger unterschreiben mit dem Passus "... mit bestem Wissen und Gewissen". Davon haben zahlreiche Abgeordnete weder das eine noch das andere. 

W. Marquardt, Hainzell

 

Auf Annäherung verzichtet
Betr.: "EU-Verfassung, nein danke" (Folge 22)

Wenn auch die Auswirkungen der Französischen Revolution von 1792 wahrscheinlich gravierender für Europa waren, als das Non zur EU-Verfassung, so sollte uns als Bürger diese Entscheidung hellhörig werden lassen. Immerhin geben wir mit unserer "nur" parlamentarischen Zustimmung zur EU-Verfassung rund ein Drittel der nationalen Gesetzgebungskompetenz auf, beziehungsweise an die EU ab. Dazu gehört unter anderem die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Der Einsatz deutscher Soldaten könnte möglicherweise zukünftig in der EU-Kommission in Brüssel entschieden werden. Da auch bei uns eine Skepsis gegenüber einem überdimensionierten Europa vorhanden ist, wäre eine Volksabstimmung zu einem vergleichbaren Ergebnis gekommen. Möglicherweise haben unsere Parlamentarier deshalb bewußt auf diese Variante verzichtet. Allerdings haben sie damit auch auf eine innere Annäherung der Bevölkerung an Europa verzichtet. 

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

In den Medien totgeschwiegen
Betr.: Deutschlandtreffen

Als Teilnehmer der jungen Generation (23) ist der Landsmannschaft Ostpreußen für die vorbildliche Organisation des 18. Deutschlandtreffens sehr zu danken, trotzdem darf ein Gesichtspunkt nicht vergessen werden: Im Umfeld dieser Großveranstaltung erleben wir den letzten Akt in einem schmutzigen Spiel gegen die Heimatvertriebenen und damit das gesamte Volk: 60 Jahre Kriegsende - 36 Jahre Verzichtspolitik Brandt / Scheel - 16 Jahre Wiedervereinigung West- und Mitteldeutschlands! Und heute: Nach der Vertreibung aus der Heimat, dem Verlust des politischen Gewichts wurde dieses Deutschlandtreffen von sämtlichen Medien perfekt totgeschwiegen.

Hans Ulrich Thiele, Berlin

 

Dichte Darstellung
Betr.: "Gleicht das deutsche Volk Hans im Glück?" (Folge 20)

Noch nie habe ich einen Beitrag mit solch profunder, präziser und dichter Darstellung vom Zustand und der Beschaffenheit des deutschen Volkes nach 1945 gelesen. Er wurde mir aus dem Herzen geschrieben. "Einseitige Tribunalisierung unserer Geschichte der antifaschistischen Deutung im Dienst ideologischer und geschichtspolitischer Interessen" und "Notwendigkeit einer Abkehr von ‚einer Geschichtspolitik, die vorschreiben will, wie wir zu urteilen, zu reden, uns zu erinnern und zu denken haben'"; schon allein mit diesen Sätzen hat Herr Hornung die Dinge auf den Punkt gebracht. Zu den kritisch zu betrachtenden Umständen gehört allerdings noch die (bedauerliche Hinnahme der) Verweigerung eines Friedensvertrages. Hätte ein solcher Vertrag dem entsprochen, was uns heute als Meinung diktiert wird, nämlich Befreiung des deutschen Volkes, dann wären uns alle diese negativen Belastungen erspart geblieben. Aber, ohne eine solch fundamentale Regelung wird das deutsche Volk weiterhin die Rolle "europäischer Indianer" und Büßer unter bestimmten Herrschaftsstrukturen spielen müssen. Letztlich könnte also nur noch eine Selbstbefreiung helfen. Diese müßte jedoch mit der Selbstachtung des deutschen Volkes beginnen. Vielleicht können solche Beiträge dazu verhelfen. Der PAZ sei Dank für die Veröffentlichung. 

Georg W. Hufenbach, Heilbronn

 

Preußischer Uradel und Hollywood-Star zu Gast: Nicht alle Tage kann man so viele berühmte Namen aus der preußischen Geschichte oder der internationalen Filmwelt in den Gästebüchern des Hotel-Restaurants am Schloß und des Schloßmuseums Wolfshagen vereint wiederfinden. Unter den Gästen weilten unter anderem Prinz und Prinzessin zu Stolberg-Wernigerode, Graf und Gräfin zu Stolberg-Wernigerode, Karl-Wilhelm Graf Finckenstein und Joachim Graf Königsmarck. Auch der 1930 in Tilsit / Ostpreußen geborene Film- und Theaterschauspieler und Künstler Armin Mueller-Stahl war unter den Gästen. Er hat den Gastgebern zugesagt, nach Wolfshagen, von dem er sich tief beeindruckt zeigte, zurückzukehren und dort im Schloß aus einem seiner Romane zu lesen. Vielleicht wird es auch eine Ausstellung seiner Bilder im Schloß Wolfshagen geben. 

Torsten Foelsch, Wolfshagen

 

1978 war normal
Betr.: "Befreiung? Wovon? Wozu?" (Folge 18)

Als nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 60 Jahren vergangen waren, schrieb man das Jahr 1978, in Bonn regierte eine sozial-liberale Regierung unter Helmut Schmidt, krähte kein Hahn danach. Keine Dokumentation mit Zeitzeugen im Fernsehen, keine Betroffenheitsfeier im Hohen Hause, keine Siegesfeiern mit Militärparaden in den Hauptstädten der Entente cordial.

Gemessen an den derzeitigen Aktivitäten (schon Wochen vor dem Ereignis), verlief der erste 60. Jahrestag im November 1978 ganz und gar normal, das heißt Erinnerung fand statt in den Köpfen der noch lebenden Männer und Frauen, die das Ende des Ersten Weltkrieges (und des Kaiserreiches) bewußt miterlebt hatten.

Was versprechen sich die heutigen Politiker und sonstigen Meinungsmacher davon, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ihren Mitmenschen Erinnerungen an längst Vergangenes bis zum Überdruß aufzudrängen und einzuhämmern? 

Alfons Kuhn, Homberg/Efze

 

Befreier beschlagnahmen und zerstören nicht
Betr.: "Gegen das selektive Erinnern" (Folge 19)

Im letzten Monat wurde des 60. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges weltweit gedacht. Keine Frage, die Menschen waren froh und erleichtert über das Ende des Krieges, der Nazidiktatur; insbesondere die wahrlich Befreiten, die in Haft Befindlichen und die in den Konzentrationslagern.

Ursprünglich fand der Begriff "Befreiung" in der DDR Verwendung - damals legte die SED - ich unterstelle aufgrund des ideologischen Einwirkens der UdSSR - diese Begrifflichkeit im Zusammenhang mit dem 8. Mai 1945 fest.

Auch aktuell verwenden Meinungsmacher und Politiker dieses Wort bezogen auf das Kriegsende und wollen uns glauben machen, daß es sich dabei ausschließlich um eine solche handelte. Wie jedes Ding zwei Seiten hat, ist die eine davon öffentlichkeitswirksam hinreichend bekannt. Wahr ist aber auch, was in der Regel unerwähnt bleibt und verschwiegen wird, daß über 15 Millionen Deutsche - nur weil sie Deutsche waren - aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, um ihr Eigentum gebracht, beraubt, entrechtet und gefoltert wurden; wobei zirka zwei bis drei Millionen Menschen umkamen. Eine Befreiung?

Ich meine Befreier beschlagnahmen nicht die Häuser der Befreiten, verjagen die Eigner nicht; zerstören nicht die Arbeitsplätze der Befreiten, demolieren und demontieren nicht ihre Fabriken. Eine Befreiung?

Churchill erklärte: "Leben, Freiheit und Eigentum der Deutschen stehen in Verfügungsgewalt der Sieger". Befreier sitzen nicht über Befreite zu Gericht, sie treten nicht als Kläger, Richter und Henker in einem auf, um vielleicht auch von eigenen Schandtaten abzulenken!?

Fortan entstehen in Deutschland neue Denkmäler für eigene Untaten wider das Vergessen; Höchste Priorität messen gesellschaftlich Verantwortliche und unsere Politiker der Errichtung dieser neuen Gedenkstätten bei. Geht es dagegen um eigene Landsleute, die, wie oben beklagt, beispielsweise bei Vertreibung, Bombenterror oder Vergewaltigung qualvoll starben, so ist mir kein einzig würdiger Ort des Gedenkens, keine Bemühungen derselben Initiatoren dafür von deutscher Seite bekannt. Leider!

Ein Sprichwort sagt: "Wer nur die Hälfte weiß, weiß gar nichts". Ein Verschweigen oder Tabuisierung der oben genannten Wahrheiten ist nicht nur ein Beitrag zur Geschichtsfälschung, mehr noch eine Verhöhnung der durch die "Befreier" zu Schaden gekommenen und ermordeten Opfer.

Günter Lechner, Burgwindheim


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