19.04.2024

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02.07.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Juli 2005

Leserbriefe

"... denn sie allein wissen, was Europa frommt"
Betr.: "EU-Verfassung, nein Danke" (Folge 22)

Die Mehrheit der Deutschen hätte nicht anders gestimmt als Franzosen und Niederländer. Darum sind wir ihnen dankbar und freuen uns über die Niederlage Schröders, Chiracs und der Brüsseler Bürokraten. Sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, und das sind nun mal in einer demokratischen Ordnung die Bürger, nicht die Wichtigtuer, die sich mit Haken und Ösen auf ihre politischen Positionen gehangelt haben.

Man kann sich aber darauf verlassen, daß sie sich auch über das Nein europäischer Völker hinwegzusetzen versuchen werden, denn sie allein wissen, was Europa frommt (und wie es dem Islam zum Fraß vor die Füße geworfen wird). 

Martin Rozinsky, Neuß

 

Wir haben zu viele konstruierte Feindbilder
Betr.: "Europäische Sandkastenspiele" (Folge 22)

Mit einem toleranten (protestantischen!) Preußen und der prägenden Kraft des Preußischen haben derartige und ähnliche Beiträge nichts zu tun. Und mit der Kantischen Philosophie schon gar nicht. Und dazu noch mit konstruierten Feindbildern ("... die Angst vor dem Ansturm der Türken").

Vor der Idee und den Konstrukteuren eines vereinten Europa darf man Hochachtung haben. Aber dauerhaften Frieden schaffen ist die Talentprobe der Menschheit - von der wir weit entfernt zu sein scheinen, wenn wir immer wieder "Feinde" heraufbeschwören - aus selbstsüchtigen Gründen und oft fragwürdigen "Überzeugungen". Ein Aufeinanderzugehen - warum ist das so schwer?

Gertraud Hinze, Hamburg

 

Aufgezwungen
Betr.: "Nie wieder Deutschland" (Folge 22)

Es wäre zu begrüßen gewesen, wenn die Initiative zu dem Holocaustmahnmal von deutscher Seite ausgegangen und es an einem passenden Ort und in entsprechender Form errichtet worden wäre. Statt dessen wurde es uns von einer Lea Rosh zusammen mit dem Entwurf eines amerikanischen Architekten aufgezwungen und im Herzen Berlins errichtet. Für mich ist es eine Betonwüste, die nicht nur "ein Beleg für die deutsche Neigung zu Extremen", sondern auch ein Ausdruck deutscher Erniedrigung ist! Keine andere Nation würde sich zu solch einem Verhalten hergeben.

Theodor Preuss, Immenstaad

 

Aus dem Herzen
Betr.: Berlin Deutschlandtreffen

Nachdem ich gezögert hatte, nach Berlin zum Ostpreußentreffen zu fahren, bin ich jetzt sehr angetan darüber, dem Aufruf durch unsere Zeitung, die PAZ / Das Ostpreußenblatt, gefolgt zu sein.

Die Veranstaltung war einmalig und sehr gelungen. So müßte es immer sein, die Verantwortlichen des Bundesvorstandes und auch alle anderen Teilnehmer haben das Treffen zum Erfolg geführt. Uneingeschränkt muß man sagen "so muß es weitergehen".

Mit aller Kraft, die uns noch verbleibt, diese Aufgaben zu meistern und die Gerechtigkeit uns Vertriebenen gegenüber wahr werden zu lassen. Es sind die richtigen Verantwortlichen an der richtigen Stelle.

In seinen Ausführungen hat Herr v. Gottberg mit Klarheit, Aufrichtigkeit und Überzeugung allen Teilnehmern (immer wieder mit Beifall bedacht) aus dem Herzen gesprochen.

So ist es Herrn v. Gottberg zu verdanken, daß hier eine Richtung eingeschlagen wird, den vertriebenen Ostpreußen zu ihrem Recht auf Heimat und Anerkennung zu finden.

Erich Kerwien, Leipzig

 

Schröder geh' und nimm Fischer mit!
Betr.: "Wende oder ,Weiter so'?" (Folge 22)

Es scheint offensichtlich, daß die Zeit von Rot-Grün abgelaufen ist. Keine Tricks helfen mehr, auch kein staatsmännisches Getue. Auch internationale Freundschaften oder der Verkauf nationaler Interessen helfen nicht mehr. Auch wenn man nach dem Holocaustmahnmal nun auch noch weitere Mahnmale für Sinti und Roma, für Schwule und Deserteure errichtet und unsere deutschen Opfer weiter unter den Teppich kehrt, es hilft nichts. Schröder geh' und nimm Fischer mit!

Schröder wäre doch sehr gern Kanzler geblieben und hätte sicher gern die Wirtschaft in Schwung gebracht und den Sozialstaat gerettet. Doch hat er es nicht geschafft. Wie soll es nun Frau Merkel schaffen? Die Probleme mit der Wirtschaft, dem Sozialstaat und den Schulden sind doch gewaltig. 

Claudia Weißenbach, Stuttgart

 

Auch andere müssen zu ihren Taten stehen
Betr.: "Nicht in Sichtweite - Steinbach weist neue Attacken auf das Zentrum zurück" (Folge 23)

Wenn sehr viele Deutsche zu den Vertreibungen gar keine Vorstellungen haben und somit nicht urteilsfähig sind, liegt das darin begründet, daß ihnen die notwendigen Informationen in den Medien weitgehend und über Jahrzehnte hinweg vorenthalten worden sind.

Ich habe mich oft gefragt, wie es in einem demokratischen Gemeinwesen möglich ist, daß bestimmte Themen - wie die Vertreibungsverbrechen an Deutschen - einheitlich in den Medien ausgelassen werden konnten. Das Material liegt vor. Würden alle Deutschen erfahren, was bei den Vertreibungen an Schrecklichem geschehen ist, gäbe es wahrscheinlich längst ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin, nicht um Rache zu schüren und Feindschaften zu erhalten, sondern um die Sensibilität der Menschen gegen das Unrecht der Vertreibungen wie auch gegenüber jeder Gewalt zu schärfen. Und es wäre sicherlich auch kein Schaden, wenn unsere Nachbarn wüßten, wozu einmal Menschen ihres Volkes fähig waren.

Gerade wir Deutschen, denen das Nie-Vergessen immer wieder eingehämmert wird und deren Land von Gedenkstätten nationaler Schande übersät ist, haben ein Anrecht darauf, daß auch andere zu ihren Taten stehen. Für Verbrechen gibt es nirgendwo eine Entschuldigung.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

Betr.: Leserbrief "Mahnzug gedachte würdig der Opfer" (Folge 24) 

Ich hatte von diesem "Erinnerungszug" schon gehört und möchte den Initiatoren und Teilnehmern meinen tiefen Respekt bezeugen. Die Idee ist hervorragend und läßt gedenken an das Leid unserer Landsleute in jenen Tagen. Schade, daß diese Initiative nicht mehr Beachtung gefunden hat. Es hätte einem Herrn Wowereit wohl gut angestanden, wenn er sich zum Paten einer solchen Veranstaltung gemacht hätte, statt bei der Love-Parade zu posieren. 

Walter Boecker, Schwelm

Foto: www.gedenkzug.de

 

Wieder den aufrechten Gang lernen
Betr.: "Gegen das selektive Erinnern" (Folge 19)

Das sagte unser Bundespräsident vor kurzem aus aktuellem Anlaß: "Wir trauern um alle Opfer, weil wir gerecht gegen alle Völker sein wollen, auch gegen unser eigenes."

Dazu hatte auch Franz Josef Strauß eine Meinung, die er in seinen "Erinnerungen" mitteilt. Hier einige Auszüge:

Die "deutsche politische Führung hat im Laufe der Jahrhunderte Versäumnisse, Fehler und auch Verbrechen begangen. Daraus aber den Schluß zu ziehen, daß solches nur und ausschließlich bei den Deutschen vorkomme, ist eine unzulässige historische Verengung.

Auch andere haben Versäumnisse begangen, auch andere haben Fehler gemacht, auch an dem deutschen Volk sind während des Krieges und nach dem Kriege Verbrechen in großer Zahl und Scheußlichkeit begangen worden.

Hier muß an das Schicksal von zwölf Millionen vertriebenen Deutschen erinnert, hier muß die geschichtliche Leistung der Eingliederung dieser Bevölkerungsgruppe gewürdigt werden.

Geschichtsbetrachtung darf nicht zurechtgebogene Einseitigkeiten schaffen und zu Knüppeln politischer Propaganda degradieren.

Ich fühlte mich durch das Dritte Reich im Sinne einer persönlichen Schuld nicht betroffen. Auch die Parole von der Kollektivschuld des deutschen Volkes wies ich stets scharf zurück.

Es hat nicht das Geringste mit Verdrängung deutscher Schuld zu tun, wenn ich immer wieder die Meinung vertrete, daß die Deutschen wieder den aufrechten, normalen Gang lernen müßten."

Dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen. 

Gerhard Kosack, Haßloch

 

PDS ist die linke Partei der Zukunft
Betr.: "Stadtbekannte Desperados" (Folge 22)

Ich habe diesen Artikel nicht gelesen, weil noch immer das, was über die PDS in Ihrer Zeitung geschrieben wurde, schief und schlecht doktriniert war.

Auch die PDS sieht, daß die Wahl für Links nicht zu gewinnen ist. Es reicht ihr völlig, stark in den Bundestag zurückzukommen, und sie läßt die Wahlalternative soziale Gerechtigkeit (WASG) am ausgestreckten Arm verhungern.

Diese Leute atmen den westdeutschen Geist der Siegermentalität; man ist PDS-feindlich.

In Ostdeutschland halftert derzeit die PDS im großen Stil die SPD ab. Herr Platzeck, der vom Stolpebonus (54 Prozent) lebte, verkaufte 2004 32 Prozent als Erfolg, die PDS stieg von 14 Prozent auf 28 Prozent.

Man wird sich schon bequemen müssen in diesem hybriden Westdeutschland, in dem der Haß auf die PDS allmählich nachläßt, objektiv zu urteilen, sich zu versachlichen, Hetze zu unterlassen.

Die PDS ist die linke Partei der Zukunft, auch wenn sie ohne Gysi und Lafontaine erst 2050 in Westdeutschland bei 5 Prozent liegt.

J. v. Helmerich, Timmendorfer Strand

 

Lieber Kommunisten als Rechte
Betr.: "Staatsknete gegen Rechts" (Folge 23)

Mir ist es wesentlich lieber, wenn die Regierung Kommunisten unterstützt als Angehörige der ewiggestrigen und rechtsradikalen Vereinigungen, die immer nur für Unfrieden in unserem Land gesorgt haben. Von linken Gruppierungen hat noch niemand Ausländerhetze betrieben, Asylantenheime angezündet, ausländische Mitbürger ermordet oder das Andenken an Millionen von den Nazis ermordeter Juden in den Dreck gezogen. 

Manfred Blank, Augsburg

 

"Leid und Vertreibung" - "Ein Kind überlebte"

Betr.: Foto Flüchtlingskind (Folge 22)

Ein erschütterndes Bild. So grausam ist der Krieg. Vor 60 Jahren habe ich diese Kleinkinder während des Krieges auf der Flucht als zehnjähriger Junge oft gesehen.

Die Kleine auf dem Bild ist ungefähr vier bis fünf Jahre alt - so alt, wie damals meine Schwester - steht mutterseelenallein da. Um sich herum Zerstörung, Tote, Not und Elend. Der Gesichtsausdruck dieses kleines Mädchens drückt Angst und Verzweifelung aus. Sie will weinen, aber es fließen keine Tränen. Dieses Bild hat mich sehr tief bewegt und ich muß immer wieder hinschauen, es läßt mich nicht los.

Arno Zilian, Lübeck

 

Betr.: Foto Flüchtlingskind (Folge 22)

Bei dem Bild handelt es sich um eine Zeichnung (in Mischtechnik) von der bekannten ostpreußischen Malerin Erika Durban mit dem Titel "Ein Kind überlebte" aus dem Zyklus "Leid und Vertreibung" mit zehn Einzelbildern.

Die Originale befinden sich im Besitz der Sammlungen Ost- und Westpreußenstiftung in Oberschleißheim. Diese sind allerdings zur Zeit wegen Verlagerungsarbeiten nur bedingt zugänglich, sie werden aber im Rahmen einer professionell neugestalteten Dauer-

Depot-Sammlung wieder öffentlich ausgestellt werden. 

Dr. Doro Radke, Oberschleißheim

 

Ich schäme mich!
Betr.: 8. Mai

8. Mai als Tag der Niederlage!? Ich distanziere mich von einer Gesellschaft, welche offenbar die Selbsterniedrigung als Lebensinhalt begreift. Ich schäme mich!

Friedrich-Karl Helmes, München


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