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16.07.05 / Gigantische Großprojekte / Film führt repräsentative Bauvorhaben der Nationalsozialisten auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / 16. Juli 2005

Gigantische Großprojekte
Film führt repräsentative Bauvorhaben der Nationalsozialisten auf

Die zwölf Jahre der nationalsozialistischen Regierungszeit, von denen die Hälfte auch noch Kriegsjahre waren, ist geprägt durch eine enorme Bautätigkeit, wobei die Nationalsozialisten nur einen Bruchteil ihrer Vorhaben verwirklichen konnten. Und von diesem Bruchteil wurde ein großer Teil im oder nach dem Kriege zerstört. Zu den prominentesten Beispielen gehört die neue Reichskanzlei. Der Film "Steinerne Dokumente des Dritten Reiches" beginnt mit Aufnahmen von ihrer Besichtigung durch die sowjetischen Eroberer nach dem Fall Berlins.

Doch nicht nur repräsentativen Bauten für Staat und Partei widmeten sich die Nationalsozialisten, sondern auch dem Siedlungsbau, wie dieser Film zeigt. Es stellt sich die Frage, was Hitler und die Seinen zu dieser regen Bautätigkeit bewegte. Hierzu läßt der Film sowohl rückblickend den Hausverwalter des Berghofes Herbert Döhring als auch Hitler selber in einer Rede zum 1. Mai zu Worte kommen.

Als erstes Großprojekt wird in dem Film das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg thematisiert. Im Detail, einschließlich ihrer Verwendung beziehungsweise ihres Verwendungszweckes, vorgestellt werden hiervon die Luitpoldarena mit der Luitpoldhalle, Schauplatz alljährlicher Aufmärsche, die Kongreßhalle, die bis zu 60.000 Menschen fassen sollte, das Zeppelin-

feld, ein weiteres Aufmarschfeld der NSDAP, das Deutsche Stadion, welches das größte der Erde werden sollte, die für Paraden der Wehrmacht gedachte Große Straße, das Märzfeld, auf dem die Schaumanöver der Wehrmacht stattfanden, sowie das Lager, in dem die männlichen Parteitagsteilnehmer untergebracht wurden.

Ebenfalls eingehend werden dann, wieder unterstützt von zeitgenössischen Modell- und Original-aufnahmen, die neue Reichskanzlei und der heute das Bundesfinanzministerium beherbergende Neubau von Hermann Görings Reichsluftfahrtministerium vorgestellt. Detailliert werden die Bauten mit Maßangaben beschrieben und die Geschichte ihrer Errichtung geschildert. Nicht ganz so intensiv wird der Neubau des Flugplatzes Berlin-Tempelhof behandelt.

Über den Luftbahnhof München-Riem geht es von der Hauptstadt des Reiches zur sogenannten Hauptstadt der Bewegung. Hier werden das Forum der Partei, die beiden Ehrentempel mit den acht Sarkophagen der Toten des 9. November 1923 am Ende des Königsplatzes, der Führerbau in der Arcisstraße, in dem das Münchner Abkommen unterzeichnet wurde, sowie die Planungen für die neue Parteikanzlei und das 137 Meter hohe Denkmal der Bewegung behandelt.

Den nächsten Themenblock der Dokumentation bilden die drei NS-Ordensburgen Sonthofen, Grössinsee und Vogelsang. Der Dokumentationsteil über Prora auf Rügen hat den Vorteil, das er (leider als einziger) auch historische Aufnahmen mit Originalton enthält.

Wie bei einer Dokumentation über NS-Bauten nicht anders zu erwarten, wird auch der Obersalzberg thematisiert. Vom Berghof reicht die Schau über das Kehlsteinhaus, das Teehaus am Mooslahner Kopf, die SS-Kaserne, die Reichskanzlei in Berchtesgaden und die Adolf-Hitler-Jugendherberge bis zum Berchtesgadener Hof. Durchaus bemerkenswert sind die Ausführungen des Hausmeisters Döhring, in welch großzügiger Weise die von dem Ausbau des Komplexes betroffenen Anwohner entschädigt worden sind.

Der letzte Teil des Videofilmes hat den Autobahnbau unter Einschluß des Brückenbaus zum Thema und betont dessen führende Rolle im internationalen Vergleich. M. Ruoff "Steinerne Dokumente des Dritten Reiches", 60 Minuten, VHS, 19,80 Euro


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