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06.08.05 / Neues aus der Forschung:

© Preußische Allgemeine Zeitung / 06. August 2005

Neues aus der Forschung:

Atomdünn

Es gibt nichts, was es nicht gibt, dies hat eine Gruppe von britischen und russischen Forschern nun erneut bewiesen. Obwohl man in der Forschung davon ausging, daß man atomdünnes Material nicht herstellen könne, haben sich Wissenschaftler von der University of Manchester an diese Aufgabe gemacht und mit einer speziellen Technik, und zwar der sogenannten mikromechanischen Spaltung, das Undenkbare geschafft. "Das ist nicht nur eleganter Schnickschnack", erläutert der führende Wissenschaftler Andre Geim die Leistung seines Teams, denn die Entdeckung könne die Raumfahrttechnik und die Computerentwicklung revolutionieren - allerdings weist selbst Geim darauf hin, daß eine industrielle Nutzung teilweise noch Jahrzehnte dauern dürfte. R. B.

 

Ewiges Leben

In Großbritannien sorgt Aubrey de Grey von der University of Cambridge für großes Aufsehen. Der 42jährige, als exentrisch geltende Forscher behauptet, den körperlichen Verfall aufhalten zu können, indem man dem Körper durch Gentherapie regelmäßig gesundes Erbgut zukommen läßt. Auch unverdauliche Reste großer Moleküle würden durch eine spezielle Bakterienkur aus dem Körper entsorgt werden. Das erstaunlichste an de Greys unterschiedlichen Heilungsmethoden ist jedoch die Tatsache, daß sich selbst etablierte Gerontologen ihrer annehmen. E. D.

 

Krebs ausbremsen

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie haben einen Eiweißstoff entdeckt, der möglicherweise helfen kann, das Wachstum von Krebszellen zu bremsen. Das ungebremste Wachstum und die Streuung von Krebszellen im Körper werden nämlich von einem Eiweißstoff kontrolliert, so die neue Erkenntnis. Krebs entsteht zumeist durch Schädigungen im Erbgut. Häufig werden dadurch Schalterproteine verändert, die Zellen auf ständige Vermehrung programmieren. Bei diesen Veränderungsprozessen spielt das neu entdeckte Protein Prohibitin eine maßgebliche Rolle - ist es abgeschaltet, vermehren sich die Tumorzellen in größeren Zellklumpen und stellen das Umherwandern (Metastasenbildung) ein. Die Forscher hoffen, daß man in Zukunft Tumorerkrankungen durch die Hemmung von Prohibitin therapieren kann. SV

 

Kalt und trocken

Deutsche Wissenschaftler fanden bei der Analyse von Mars-Staub heraus, daß der rote Planet offenbar schon lange kalt und trocken ist. Die untersuchten Proben stammen von den Nasa-Erkundungsrobotern "Spirit" und "Opportunity", die im Januar 2004 auf dem Mars gelandet waren. Der aus der Marsatmosphäre gefilterte Staub weist demnach eine beträchtliche Konzentration des Stoffes Olivin auf, dessen Entstehen mit dem Vorhandensein nennenswerter Mengen Wasser nicht zu vereinbaren sei, so die Forscher. Flüssiges Wasser gab es auf dem Mars also nur in der Frühzeit seiner Entwicklung. EB

 

Einfach ignorieren

Das ein starkes Immunsystem gegen Krankheitserreger nicht nur vorteilhaft ist, fanden Forscher des Hamburger Bernhard-Nocht-Tropeninstituts heraus. Afrikaner, die mit der Darmerkrankung Helicobacter pylori infiziert sind, haben genetisch bedingt "leichteres Spiel" mit der Infektion. Da bei ihnen die Körperabwehr weniger stark gegen die Keime vorgeht, treten in Folge Magengeschwüre seltener auf. In Afrika sind 90 Prozent der Bevölkerung infiziert, in Europa 30. SV


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