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13.08.05 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. August 2005

Meldungen

Dänen wissen: Zuversicht schafft Wohlstand

Während im deutschen Wahlkampf Steuererhöhungen diskutiert werden und die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau stagniert, erlebt der nördliche Nachbar Dänemark eine außergewöhnliche Hochkonjunktur. Teure Weine, edle Pelze, selbst Autos, auf die das Land generell eine Sondersteuer von 180 Prozent erhebt, sind stark gefragt - "es gibt derzeit keine Wolke am dänischen Konjunkturhimmel", so der Direktor der viertgrößten Bank des Landes gegenüber der österreichischen Zeitung Die Presse.

Hauptgründe für den sensationellen Kaufrausch sowie den neuen Wohlstand seien vor allem die gute Stimmung, aber auch Steuersenkungen. Dank gestiegener Immobilienpreise ist das dänische Volk der Hausbesitzer in den letzten Jahren reicher geworden, die Zinsen sind niedrig und somit das Konsumklima ausgezeichnet, so Analysten. 2004 hatten die Dänen im Vergleich zum Vorjahr 5,4 Milliarden Euro mehr zum Ausgeben. Dabei ist es offenbar vor allem das Vertrauen in die eigene Zukunft, das - Warnrufen von einer Konjunkturblase zum Trotz - für ein anhaltend gutes Geschäftsklima und wachsenden Wohlstand sorgt. Die Dänen hätten kaum Angst vor Jobverlust, so Claus Birn Jensen, Analyst der Jyske Bank. Steuersenkungen 2004 gaben die Initialzündung: Jetzt darf gekauft werden. SV

 

Österreicher nach Afghanistan

Österreich verabschiedete vorige Woche ein Bundesheer-Kontingent von 93 Mann für den Einsatz im Norden Afghanistans. Es handelt sind durchweg um Berufssoldaten, von denen die meisten einer im Tiroler Absam stationierten Hochgebirgseinheit angehören. Die Österreicher werden im deutschen Isaf-Lager in Kunduz untergebracht, wo voriges Jahr durch Granatenbeschuß Bundeswehrangehörige verletzt wurden. Ausgerüstet ist die Truppe mit Radpanzern und Geländefahrzeugen - und erstmals mit dem neuen Kampfanzug für heiße Gegenden.

Österreich hatte bereits 2002 eine Einheit in Afghanistan. Diesmal ist der Auftrag, als Teil der internationalen Friedenstruppe Isaf die internationalen Beobachter und Helfer bei den afghanischen Wahlen Mitte September zu schützen. Die Isaf hat kein Mandat, gegen die afghanischen Drogenbarone einzuschreiten, die den Norden des Landes völlig beherrschen und jedes Jahr für neue Rekorde der Opiumproduktion sorgen.

Auslandseinsätze des Bundesheeres im Rahmen von Uno-Friedensmissionen haben zwar eine lange Tradition (Kongo, Golan, Zypern, Balkan) und werden in Österreich vorwiegend positiv gesehen. Zum Einsatz in Afghanistan hingegen herrscht Skepsis vor - auch wenn er, wie es heißt, auf drei Monate befristet ist. Denn Österreich reiht sich gewissermaßen unter die "Kreuzfahrer" ein und könnte damit ebenfalls zum Ziel islamistischer Terroranschläge werden. Daß der Transport an den Einsatzort mit amerikanischen Maschinen erfolgte, verschlechtert noch die Optik. In Afghanistan selbst hat jedenfalls die Schlagkraft der Taliban und anderer extremistischer Gruppierungen in letzter Zeit wieder deutlich zugenommen. R. G. Kerschhofer


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