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13.08.05 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. August 2005

Leserbriefe

Türken würden letzte Kraft rauben
Betr.: "Der Schleier fällt" (Folge 30)

Ich verstehe es nicht, wie ein Deutscher glauben kann, daß der Beitritt der Türkei zur EU uns zum Segen gereichen oder nützen kann. Noch mehr Türken in unserem Land würden seine Islamisierung beschleunigen und unserem Sozialstaat die letzte Kraft nehmen.

Uns, besonders uns Frauen, droht die Islamisierung, wenn es Schröder und Fischer gelingen sollte, die Türkei in die EU zu holen. Sie mag zwar weiter vorausschauend nicht mehr zu verhindern sein (vielleicht aber können wir ihr doch noch Einhalt gebieten), aber noch mehr Muslime würden das Gesicht unseres noch deutschen Landes noch schneller als wohl schon jetzt verändern. Die Moscheen wachsen in den Himmel. Das kann doch kein Deutscher wollen! Aber Schröder und Fischer wollen genau das.

Ich meine darum, daß es egal ist, welcher deutschen politischen Richtung man zuneigt. Der EU-Beitritt der Türkei wäre für uns alle eine Katastrophe. Um den Beitritt verhindern zu helfen, muß man bei der kommenden Wahl alles andere zurückstellen.

Ich will den Türken in Deutschland nichts Böses. Sie sollen in Frieden leben, wenn sie uns in Frieden leben lassen, wozu gehört, daß sie nicht versuchen, unser Land für den Islam zu gewinnen. 

Eva-Irene Diex, Köln

 

Die PAZ hat sich getraut, wo andere wegschauen
Betr.: "Alte und neue Konflikte" (Folge 25)

Sie haben's also gewagt! Sie haben's gewagt, in Ihrem Artikel das gesammelte Schweigen bundesdeutscher Politiker und das beschämende Stillhalten einer gleichförmigen Presselandschaft zu durchbrechen, und großformatig über den Konflikt im Kaukasus zu berichten. Das könnte Ihnen leicht öffentlichen Ärger einbringen, ist es doch in Deutschland zur Zeit überhaupt nicht opportun, an den Völkermord im Kaukasus in irgendeiner Form zu rühren. Hat sich sogar unser Herr Bundeskanzler, als einer der treuesten Paladine des Schlächters Putin, für ein bißchen Erdgas und Erdöl vollkommen von jeglicher Menschenrechtspolitik abgewandt und drückt kräftig beide Augen zu, wenn es um die Auslöschung des tschetschenischen Volkes geht.

Nicht anders verhalten sich die großen deutschen Medien. Oder gab es zum Beispiel im Fernsehen ein "Spezial", als der tschetschenische Präsident ermordet wurde? Berichtet auch nur eine einzige große Zeitung über den zur Zeit laufenden Beslan-Prozeß, in dem ganz andere Tatbestände ans Licht kommen, als man uns im vergangenen September glauben machen wollte? Politik und Medien sind sich einig darüber, das Opfer, das tschetschenische Volk, nicht zu Wort kommen zu lassen. Leider, und für den zeitgenössischen Beobachter unverständlich, schweigt auch die Friedensbewegung. Um so mutiger ist es von Ihrer Redaktion, daß sie es gewagt hat, dieses Thema aufzugreifen und ohne politische Scheuklappen zu diskutieren. Die Deutschen haben schon einmal weggeschaut, als ein Volk fast vernichtet wurde. Jetzt tun sie es wieder, allen voran der Kanzler und sein Außenminister. Da ist es wohltuend, wenigstens noch einzelne Stimmen zu hören, die sich nicht einspannen lassen in diesen Verbund des Schweigens und Wegschauens.

Ich wünsche Ihnen für die Zukunft auch weiterhin den Mut, über die Ereignisse in Osteuropa zu berichten, auch dann, wenn Sie damit gegen den herrschenden Zeitgeist anschreiben. 

Werner Somplatzki, Trommetsheim

 

Schon vor 85 Jahren
Betr.: "60 oder 72 Jahre Vertreibung" (Folge 29)

In dem Artikel heißt es, daß jüdischerseits daran erinnert wird, daß nicht erst vor 60 Jahren Deutsche vertrieben wurden, sondern Deutsche jüdischen Glaubens bereits vor 72 Jahren. Vertreibungen von Deutschen begannen aber schon nach dem Ersten Weltkrieg aus dem neu erstandenen Polen, also vor 85 Jahren. Allein aus den Provinzen Posen und Pommerellen, die an Polen gefallen waren, wurden rund eine Million deutscher Menschen ausgewiesen. Auch die Juden hatten in Polen zu leiden. Von 1933 bis 1938 verließen 575.000 polnische Juden das Land. Deutsche und Juden bildeten bis 1939 in Polen eine Schicksalsgemeinschaft. 

Günther Raatz, Hattingen

 

Paola nicht Beatrix
Betr.: "Auf dem Weg zum Rechtsstaat" (Folge 30)

Das zu dem oben genannten Artikel auf Seite 6 zugehörige Foto zeigt nicht die belgische Königin, sondern die niederländische (regierende) Königin Beatrix. Die Ehefrau des belgischen (regierenden) Königs Albert II. heißt übrigens Paola, Königin der Belgier, sie ist eine ehemalige italienische Prinzessin!

Hanns Joachim Frese, Wuppertal

 

Ein großer Aufschrei ging durch unsere Leserschaft, Dutzende von Anrufen, Briefen und Mails erreichten die Redaktion, da ihr ein ziemlicher Fehler unterlaufen war. Aus der niederländischen Königin Beatrix war aus Versehen die belgische Königin geworden. Hier die Richtigstellung: Beatrix, hier mit ihrem Sohn und Thronfolger Willem-Alexander und dessen Frau Maxima sowie ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Claus, ist die Königin der Niederlande. Foto: nl

 

Polen sollen ohne Makel bleiben, Verbrechen beging nur die Wehrmacht
Betr.: "Und noch eine ,Anti-Ausstellung'" (Folge 27)

Die Ausstellung folgt dem Grundprinzip - die polnische Seite erstrahlt in betäubender Makellosigkeit, Verbrechen hat nur die Wehrmacht ab September 1939 begangen. Die Wirklichkeit war anders - ein Teil der Verbrechen der zurückflutenden polnischen Armee ist gut dokumentiert! Da der angestrebte "Marsch nach Berlin" nicht klappte, kühlten aufgehetzte polnische Truppenverbände ihr Mütchen an wehrlosen Volksdeutschen. Der auch von Prof. de Zayas geschätzte Dr. B. Wehner hat die Massenmorde geschlossener polnischer Truppen-einheiten in seiner Schrift "Die polnischen Greueltaten - Kriminalpolizeiliche Ermittlungsergebnisse", Berlin 1942, detailliert geklärt. Beispiel 1: "Am 4. September 1939 vormittags sind von polnischen Soldaten zwei Gruppen von Volksdeutschen zusammengetrieben worden, die am Spätnachmittag desselben Tages an dem an der Straße nach Hohensalza gelegenen Jesuiter-See einem unerhörten Massenmord zum Opfer gefallen sind. 39 volksdeutsche Männer, deren jüngster 17 und deren ältester 58 Jahre alt war, sind von polnischen Soldaten buchstäblich niedergemetzelt worden. Die Scharrstellen wurden am 14. September 1939 aufgefunden und unter den Toten lediglich der Kaufmann Wiefel aus Bromberg identifiziert, der durch Bajonettstiche getötet war. Die übrigen 38 Tote wurden als Unbekannte in einem Massengrab auf dem Friedhof der Gemeinde Hopfengarten beigesetzt und später von der Sonderkommission erneut exhumiert. Dem Morden am Jesuiter-See konnten zwei Volksdeutsche beim Erscheinen eines deutschen Flugzeuges, das die Mordschützen in Deckung zwang, entfliehen. Es handelt sich um den Landwirt Leo Reinert (dieser gab hochbetagt 1988 in der ZDF-Sendung "Tatsachen und Legenden - Der Bromberger Blutsonntag" eine furchtbare Schilderung des Massakers) aus dem Dorf Zielonke und den Angestellten Gruhl aus Bromberg."

Beispiel 2: Die Morde des Bataillons Obrona-Naradowa-Posen: Bezeichnend für das Vorgehen dieses Mordbataillons ist das Blutbad unter den deutschen Bewohnern Neu-Tecklenburgs. Das etwa 50 Kilometer östlich von Posen gelegene Dorf hatte unter der rücksichtslosen polnischen Kriegsführung schwer zu leiden. Am 5. September 1939 fielen plötzlich von Norden her polnische Soldaten in das Dorf ein und erschossen auf dem folgenden Verschleppungsmarsch 15 volksdeutsche Bauern, die man später in der Nähe von Grünhof verscharrt auffand. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Es versteht sich von selbst, daß die deutschen und polnischen Ausstellungsmacher dies geflissentlich dem deutschen Publikum verschweigen und es damit verdummen. Auch die zahlreichen Proteste der Wehrmachtführung gegen ungesetzliche Morde von SS, Polizei und Danziger Gestapo im Oktober/November werden selbstverständlich nicht erwähnt. Statt dessen versucht man die Ehre der Wehrmacht in den Dreck zu ziehen - ohne deren schnellen Vormarsch es zu noch größeren Verlusten der Volksdeutschen gekommen wäre!

Markus Krämer, Allendorf

 

Ohne Führung
Betr.: "Was tun, Frau Merkel?" (Folge 30)

Was sollen wir tun? Was Frau Merkel tun sollte, wüßte ich ihr zu sagen. Nur habe ich nicht ihr Ohr, und mir fehlt auch die Überzeugung, daß sie fähig ist, die anstehenden Probleme unseres Landes zu bewältigen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ihr Gesichtsfeld ausreicht, um alle die Aufgaben zu erkennen, die zu erfüllen wären. Was eigentlich die Substanz ihrer Persönlichkeit ist, konnte ich bisher nicht einmal ahnen.

Wir müssen Rot-Grün loswerden und müssen eine Koalition aller linken Parteien verhindern, wenn unser Staat nicht ganz abstürzen soll.

"Was tun, Frau Merkel?" Weiß sie das wirklich? Ich komme mir vor wie ein Schiffbrüchiger, der auf eine Rettungsinsel zuschwimmt, die immer wieder im Wasser versinkt.

Es hat für mich schon etwas mit Tragik zu tun, daß unser Land in entscheidenden Stunden keine überzeugende Führung hat oder sie doch wählen kann. 

Gunter Kallus, Hagen

 

Gegen Familien und Rentner
Betr.: "Was tun, Frau Merkel" (Folge 30)

Wie ist Frau Merkel denn mit Herrn Hohmann umgegangen, das besagt doch schon ihre Richtung.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Parteien angemahnt, sich mehr um die Familien zu kümmern (mehr Kindergeld, Steuererleichterung), was will Frau Merkel? Die Mehrwertsteuer erhöhen! Wer zahlt wieder am meisten, die Familien! Die gute Frau will damit die Lohnnebenkosten senken. Die Rentner sind schon begeistert, denn Sie zahlen auch wieder drauf, selbstverständlich ohne Rentenerhöhung. Diese Gutmenschen erinnern mich an einen Bauern, der seine einzige Kuh schlachtet und entsetzt feststellt, nun keine Milch mehr zu haben. Was fällt dazu unserer Führung ein, Steuererhöhung und keine Rentenerhöhung. 

Wolff, Köln

 

Europa darf nicht überdehnt werden
Betr.: "Der Schleier fällt" (Folge 30)

Ich bin der Meinung, daß ein verantwortungsvoller türkischer Patriot sein Vaterland genau so liebt wie ich das meine.

So kann es nicht in unserem Sinne sein, daß unsere natürlichen geographischen Grenzen auf ungesunde Art grenzenlos überdehnt werden. Die Zeit der Eroberungen (zum Beispiel 1529 und 1683) sollten endlich für immer vorbei sein. Und wenn es so ist, wird der Ruf nach einem "Edlen Ritter" nicht mehr aufkommen. Eine solch lebenswichtige Frage nur parlamentarisch entscheiden zu lassen, ist legaler Betrug am Volke.

Es ist auch nicht ohne Widerstand hinzunehmen, daß in Brüssel so lange abgestimmt wird, bis Herr Bush zufrieden ist. Denn in einer funktionierenden Demokratie sollte der Wunsch der Bevölkerung verwirklicht werden und nicht der Wunsch einiger Politiker und schon gar nicht der Wunsch fremder Politiker. Die Völker der Franzosen und der Holländer haben sich weder von Oligarchen noch von Plutokraten beirren lassen, und haben für uns alle beispielhaft abgestimmt.

Ernst Reiner Langenfeld, Wuppertal

 

Die Mehrheit will den Wechsel, aber nicht eine undefinierbare Merkel
Betr.: "Und was ist rechts der Mitte?" (Folge 30)

Die CDU hat sich leider weit von ihren konservativen nationalen Stammwählern entfernt, die heute heimatlos sind und entweder gar nicht wählen, eine Splitterpartei mit verschenkter Stimme oder mit großen Bauchschmerzen die CDU.

Frau Merkel hat ihnen bisher nichts geboten, und es sieht auch nicht so aus, daß sie es in Zukunft tun würde. Sie hat sich nicht umsonst vor allem gedrückt, was die CDU auf einen klaren national bestimmten Pfad zurückgeführt hätte.

Ich fürchte, sie hat überhaupt keine innere Beziehung zu der gebrochenen Befindlichkeit unseres Volkes. Das Elend und die Schrecken der Vertreibungen, die Leiden der Deutschen im Bombenkrieg und bei dem Einmarsch der Sieger scheinen sie nicht wirklich zu berühren.

Wer an die Ausbootung des ehemaligen CDU-Abgeordneten Hohmann denkt, wird nichts finden, was ihm Frau Merkel sympathisch macht.

Nach den Umfragen entfallen heute aus Schwarz-Gelb 49 Prozent, auf die vereinigte Linke 48 Prozent.

Auch wenn heute noch eine Mehrheit den Wechsel will, heißt das nicht, daß sie auch Frau Merkel und die CDU wählen wird. Frau Merkel hat nicht mehr viel Zeit. Was steht uns bevor? 

Klaus Stefan, Bückeburg

 

Wie ich in Potsdam die Konferenz erlebte
Betr.: "Die ,großen Drei' zerstückeln Deutschland" (Folge 30)

Sie berichten über die Potsdamer Konferenz der Siegermächte 1945. Aber es ist noch nie berichtet worden, wie es der deutschen Bevölkerung beim Einmarsch der russischen Truppen ergangen ist. - Ich habe in diesem Jahr in Potsdam als Flüchtling aus Königsberg gelebt und möchte als Ergänzung zu Ihrem Artikel darüber berichten.

Die Innenstadt von Potsdam wurde von englischen Flugzeugen Mitte April völlig zerstört. 14 Tage nach den Bombenangriffen wurde Potsdam von den Sowjetischen Truppen eingenommen. Wir waren nun von Fliegeralarmen "befreit", hatten aber dafür am Tage und auch in der Nacht ständig Kontrollen von russischen Soldaten, die unsere Wohnungen kontrollierten. Dann wurde uns endlich "Kultur" beigebracht. Wir mußten wöchentlich unsere Straße fegen. Alle Frauen, die keine Kleinkinder hatten, mußten jeden zweiten Tag zum Arbeitseinsatz. Das heißt, sie wurden morgens mit dem Lastwagen abgeholt, mußten Trümmer räumen, am Bahnhof Wildpark Kohlen entladen, russische Kasernen säubern (auch die Toiletten, die viele Russen als Stehklosett benutzten). Und dann wurde meine Mutter zur Säuberung des Cecilienhofes für die Konferenz eingeteilt! - Alle Gegenstände, die die Russen für unwichtig hielten, wurden in einen Bombentrichter geworfen. Irgendetwas mitzunehmen, war streng verboten! - Eine befreundete Nachbarin brachte einen wunderschönen Milchtopf mit dem preußischen Wappen - Berliner Porzellanmanufaktur - heimlich mit! Meine Mutter war ängstlicher und steckte nur ein paar Holzsandalen für mich ein. Dann kam der Befehl, daß aus jedem Haus die Fahnen der vier Siegermächte gehängt werden müßten! Also nähte die Hausgemeinschaft die Fahnen. Am leichtesten war ja die sowjetische Fahne. Diese Fahne übernahm ich freiwillig! Die Hakenkreuzfahne wurde vorgeholt, das weiße Rund mit dem Hakenkreuz abgetrennt. Schon hatte man eine rote Fahne. Die hatte zwar eine dunkle rote Mitte, denn hier hatte die Sonne den Stoff nicht ausgebleicht. Ja und dann kam in eine Ecke Hammer und Sichel in gelb. Mühselig schnitt ich aus einem gelben Stoffrest diese Symbole aus und nähte sie mit der Hand auf die rote Fahne. Als ich meine Arbeit stolz präsentierte, stellte meine Mutter fest, daß Hammer und Sichel verkehrt herum aufgenäht waren! - Wir haben es so gelassen. Wir wohnten zwar in der Nähe von Cecilienhof, aber durch unsere Straße (Gr. Weinmeisterstraße) kamen sowieso keine Delegationen. Unsere Schule - Augusta-Stift in der Albrechtstraße - wurde von den Russen beschlagnahmt. Die Schule bestand aus drei Häusern. Internat, Schule und Krankenstation. Es war also eine sehr großzügige Schulanlage. Hier zog die GPU ein. Die Langhansstraße - alles kleine Einfamilienhäuser - wurde für die Russen geräumt. Ebenso die Gr. Weinmeisterstraße und die Albrechtstraße. Vor unserem Haus wurde ein Schlagbaum errichtet. Unser Haus war also das erste hinter dem Sperrgebiet. Der ganze Bezirk um den Park von Cecilienhof wurde somit von der deutschen Bevölkerung gesäubert. Von der Konferenz selber haben wir nicht viel mitbekommen. Eine Zeitung gab es damals wohl noch nicht, alle Radios waren schon von den Russen requiriert worden. Unser Schulweg in die Innenstadt ging nun über den Pfingstberg, ein Umweg durch Parkanlagen, der aber sehr gefährlich war. Denn nicht nur in Königsberg waren die Frauen Freiwild - auch in Potsdam sind wir oft (mit der Pistole im Nacken) um unser Leben gerannt. Und das habe ich auch noch 1948 erlebt. Dann ging ich nach Hannover und meine Mutter und die drei Geschwister folgten 1949.

Roswitha Kulikowski, Hemmingen

 

Der Fluch der bösen Taten
Betr.: "Gysi und Lafontaine: Alter Wein in jungen Schläuchen" (Folge 29)

Wir sollten uns daran erinnern, daß die SED-Nachfolgepartei "PDS" zu Beginn der Regierungszeit Schröder tot war. Mausetot sogar. Ihre Anhänger liefen in Scharen davon. Dann kam wie ein Geschenk des Himmels unerwartete Hilfe vom Klassenfreund. Die Sozialdemokraten, unter der Regie des Bundeskanzlers, verrieten ihre eigene leidvolle Geschichte und boten den PDS-Genossen die Hand zur Koalition in Mecklenburg-Vorpommern. Das brachte den Dunkelroten in den neuen Bundesländern einen kaum noch erhofften Auftrieb. Der wiederum eröffnete der SPD die Möglichkeit, dieses arge Spiel zum Entsetzen vieler älterer Mitglieder in Berlin zu wiederholen.

Jetzt wird die SPD vom Fluch der bösen Taten des Kanzlers eingeholt.

Herbert Licht, Berlin

 

Kapelle in Altkirch hat wieder eine Glocke
Betr.: Heimatverbundenheit

Am 26. Januar 1932 wurde ich in Altkirch im Kreis Heilsberg geboren. Da ich mich meiner Heimat sehr verbunden fühle, habe ich mehrere Fahrten dorthin gemacht. Meine letzte Reise war vom 6. bis 13. Juli dieses Jahres. Der Familie Ferench, die jetzt mein Elterngut schon in der dritten Generation bewirtschaftet, habe ich dabei ein Geschenk mit einem Brief übergeben.

"Als ich das letzte Mal im Sommer 2003 hier war und gesehen habe, wie schön Ihr die kleine Kapelle mit frischen Blumen geschmückt habt, fiel mir auf, daß im Turm noch immer die Glocke fehlt, welche wir in dem unseligen Krieg abgeben mußten. Damals kam ich auf die Idee, bei meinem nächsten Besuch eine neue Glocke mitzubringen. Als vor zwei Monaten feststand, daß ich noch mal kommen würde, habe ich über eBay eine Glocke ersteigert, die ich auch von unserem Pfarrer segnen ließ. Möge sie Euch vor Sturm, Feuer und Krankheit beschützen. Bei uns wurde jeden Mittag den Engeln geläutet. Nehmt sie als guten Willen von dem Vorbesitzer dieses Hofes in guter Hoffnung an, daß nie wieder so ein fürchterlicher Krieg kommt."

Auf der Glocke wurde ein Messingschild mit der Widmung "1350-Dezember 1945 Hafke" angebracht.

Eugen Hafke, Viersen

 

Eine neue Glocke für den Turm: Eugen Hafke mit den jetzigen Bewohnern seines elterlichen Gutes Foto: privat

 

Bei wem hat Deutschland eine Zukunft?
Betr.: "Gysi und Lafontaine: Alter Wein in jungen Schläuchen" (Folge 29)

Inzwischen ist es Schröder gelungen, den Bundespräsidenten zur Auflösung des Parlaments zu treiben. Wir haben also Neuwahlen vor uns, die wohl auch das Bundesverfassungsgericht nicht verhindern dürfte.

Die Linkspartei bekommt dadurch eine neue Bedeutung, weil sie nicht nur die Überreste der SED sowie westdeutsche Linksextreme und Altkommunisten um sich versammelt, sondern auch viele Bürger, die auf den Erhalt ihres Lebensstandards und der gewohnten sozialen Wohltaten hoffen, was ja nicht so ganz unverständlich ist.

Die neue PDS ist schon zur drittstärksten Kraft geworden, während Schwarz-Gelb erstmals unter 50 Prozent gerutscht ist und auch die SPD verloren hat.

Schröder hat sein krummes Ding mit der gefälschten Vertrauensfrage in Gang gesetzt, um seine persönliche Macht zu erhalten (gerade heute war in den Nachrichten zu hören, daß er als Vizekanzler in einer großen Koalition nicht zur Verfügung stehe, also den ersten Platz oder gar keinen). Darum dürfen wir trotz gegenteiliger Erklärungen wohl davon ausgehen, daß die SPD keine Hemmungen haben dürfte, auch mit der neuen Linkspartei zu koalieren, wie sie das ja noch als PDS schon heute in zwei Bundesländern tut.

Gysi und Lafontaine, zwei Lieblinge des Fernsehens, sind zur Gefahr für die Zukunft unseres Landes geworden. Die CDU unter Merkel überzeugt zu wenig, Stoiber scheint hochgradig nervös und überbeansprucht.

Jeder von uns sollte genau überlegen, bei wem Deutschlands Zukunft noch eine Chance hat. 

Christoph Holzer, Bonn

 

Freundschaft ja, EU-Beitritt nein
Betr.: "Der Schleier fällt" (Folge 30)

Wenn die Europäische Union die Türkei aufnimmt, mit welchem Recht könnten dann andere Staaten, wie Armenien, Georgien und die Ukraine zurückgewiesen werden? Wer die europäische Einigung ernsthaft will, der darf die Identität Europas nicht verletzen. Wir leben in Europa aus einer christlichen Tradition, die unsere Kultur seit Jahrzehnten unauslöschlich geprägt hat und auch morgen noch prägen wird. In der Türkei bekennen sich fast 90 Prozent der Bevölkerung zum Islam. Dort herrscht eine andere Kultur. Derjenige aber schafft Konflikte, der versucht, zwei große historische Kulturen miteinander zu vermischen.

Wie viele zig Milliarden Euro das den deutschen Steuerzahler kosten, wie das die weitere Einwanderung der Türken fördern und wie sehr das die Einigung Europas erschweren wird, ist heute noch nicht abzuschätzen.

Wollen wir wirklich eine EU-Außengrenze bis zum Kaukasus, zum Iran, zum Irak und zu Syrien? Würde die Europäische Union dann nicht in die unlösbare Kurdenfrage hineingezogen und in zahlreiche regionale Konflikte, die in der Türkei heute an der Tagesordnung sind?

Selbstverständlich brauchen wir gute freundschaftliche und wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei, nicht aber deren Integration in die Europäische Union.

Gerhard Drechsler, Melsungen


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