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13.08.05 / Termine

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. August 2005

Termine

Preußen-Seminar

Kiel - Ein Preußen-Seminar veranstaltet die Hermann-Ehlers-Akademie zusammen mit der OMV Schleswig-Holstein am 29. / 30. Oktober. Das altpreußische Verständnis von Staat, von Ordnung sowie von seinen vom Pietismus geprägten Beamten und Institutionen ist heute kaum mehr bekannt. Dies zu beleuchten und staatspolitische Reformen für die Gegenwart zu ent-wickeln sind Ziele des Seminars. Zum Thema: "Reformen für Deutschland - Preußen als historisches Vorbild" referieren der Pädagoge Prof. Dr. mult. Kürzdörfer, der Historiker Dr. Wolf Nitschke, Publizist Uwe Greve sowie Oberstleutnant der Reserve Stephan Ehmke. Nähere Informationen erteilt Matthias Rasch, OMV-Geschäftsführer, Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel, Telefon (04 31) 6 60 99 28, Fax (04 31) 6 60 99 99, E-Mail: rasch@cdu-sh.de

 

Historisches-Seminar

Hamburg - Unter dem Titel "750 Jahre Königsberg" führt die Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen vom 7. bis 9. Oktober 2005 im Ostheim in Bad Pyrmont ein historisches Seminar durch. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge über das Schicksal der Königsberger Archive und Bibliotheken, zum Verkehrswesen in der Pregelmetropole, über das Verhältnis von Agnes Miegel zu ihrer Geburtsstadt, über die liberalen Reformer Johann Jacoby und Eduard v. Simson sowie zur sowjetischen Neubesiedlung nach 1945. Referenten sind unter anderem Ruth Geede, Dr. Wolfgang Klein, Dr. Eckhard Matthes, Dr. Hans-Werner Rautenberg, Dr. Walter T. Rix und Dr. Axel E. Walther. Die Seminargebühr beträgt 75 Euro bei freier Vollverpflegung und Unterbringung im Doppelzimmer. Einzelzimmer stehen nur in beschränktem Umfang zur Verfügung. Anmeldeunterlagen und nähere Informationen bei der Kulturabteilung der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Sebastian Husen, Parkallee 86, 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 08 28; Fax (0 40) 41 40 08 48; E-Mail: husen@lm-ostpreussen.de

 

Politisches Seminar für Frauen

Hamburg - Vom 7. bis 11. November 2005 findet im Ostheim in Bad Pyrmont wieder das traditionelle Politische Seminar für Frauen statt.

Unter der Leitung von Uta Lüttich, Bundesvorsitzende der ostpreußischen Frauenkreise, wird sich die Tagung mit der Lage Ostpreußens und der Staaten Ostmitteleuropas ein Jahr nach der EU-Osterweiterung beschäftigen. Der einleitende Vortrag von Rasa Krupaviciute aus Memel beleuchtet die Ziele und Perspektiven der litauischen Außenpolitik der Gegenwart. Der ehemalige Chefredakteur des Ostpreußenblattes Elimar Schubbe spricht über Estlands Vergangenheit und Gegenwart. Zudem ist ein Vortrag über die politische und wirtschaftliche Entwicklung Polens seit 1990 geplant.

Richard Donitza, Direktor der Sozial-kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, stellt die Folgen der EU-Osterweiterung für die deutschen Volksgruppen in Ostmitteleuropa dar. Die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Entwick-lung des Königsberger Gebietes werden von der russischen Doktorandin Oxana Vitvitskaja behandelt. Über die Situation Lettlands und die lettischen Minderheiten berichtet Andrejs Urdze vom Haus Annaberg in Bonn. Aus Anlaß des 60. Jahrestages des Kriegsendes in Europa wird Frau Professor Margit Eschenbach im Rahmen des Seminars ihren neuesten Videofilm vorführen, der sich mit der gesellschaftspolitischen Aufarbeitung von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa beschäftigt.

Die Teilnahme am Seminar kostet 170 Euro. Für Abonnenten der PAZ ist die Seminargebühr auf 150 Euro ermäßigt. Die Unterbringung erfolgt in DZ. Auf Anfrage sind EZ gegen Zuschlag erhältlich. Fahrtkosten werden nicht erstattet. Anmeldungen nimmt die Landsmannschaft Ostpreußen, Herr Wenzel, Parkallee 86 in 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 08 25, Fax (0 40) 41 40 08 48, E-Mail: wenzel@ostpreussen.de  entgegen.

 

Austellung

Bad Homburg - Zur 12. Ausstellung im Garten lädt am Sonnabend den 13. und Sonntag den 14. August, von 11 bis 19 Uhr, Ursel Dörr in die Saalburgstraße 95, Bad Homburg. Bei Kaffee und Kuchen kann der geneigte Besucher die Ausstellungsstücke unter freien Himmel betrachten. Der Eintritt ist frei.

 

Ostpreußisches Landesmuseum

Lüneburg - Ein ganz neues Angebot für Senioren: Museum gemeinsam erleben. Im Ostpreußischen Landesmuseum werden Tradition, Landschaft, Kunst und Geschichte lebendig. Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat führen Wissenschaftler durch die Sammlung oder zeigen Filme zu historischen Themen. Bei Kaffee und Gebäck können auch die Besucher eifrig diskutieren.

Zwischen Ostsee und Allgäu - Führung durch die Ausstellung: "Wanderungen am Meer und im Gebirge" Verwunschene, dunkle Wälder in den Bergen, die Hohe Düne auf der Kurischen Nehrung und schneebedeckte Gipfel: Der Königsberger Maler Arthur Kuhnau (1891 bis 1966) fängt die Atmosphäre vielgestaltiger Landschaften virtuos ein. Seine Bilder laden ein, ihre Wege in Gedanken zu erwandern.

Die Ausstellungsautorin führt die Besucher durch die "Wanderungen am Meer und im Gebirge". Abschließend gibt es Zeit für ein gemeinsames Gespräch mit Kaffee und Gebäck.

Zeit: 14.30 bis 16.30 Uhr. Eintritt: 4 Euro (inklusive Kaffee und Gebäck). Gruppen nach Anmeldung, gesonderte Termine sind möglich. Das Ostpreußische Landesmuseum ist barrierefrei. Weitere Veranstaltungen in der Reihe "Museum er-

leben". 2. August 2005 1888 bis 1890: Schicksalswende des Deutschen Reichs. Filmvorführung: "Bismarck", Teil II. 16. August 2005 Sommerpause n

 

Lagergemeinschaft Workuta

Göttingen - Vor 50 Jahren begann die Rückkehr der letzten deutschen Gefangenen aus der Sowjetunion. Aus diesem Anlaß findet die diesjährige Gedenkfeier-Tagung der Lagergemeinschaft Workuta / Gulag Sowjetunion vom 11. bis 13. Oktober 2005 in Friedland bei Göttingen statt. Die zentrale Gedenkfeier findet am 12. Oktober im Lager Friedland statt. Zu der Veranstaltung sind hochrangige Politiker eingeladen worden. Die Unterbringung erfolgt im "Schweizer Hof", Kasseler Landstraße 118/120, 37081 Göttingen, Telefon (05 51) 5 09 60. Übernachtungspreis: DZ pro Nacht 70 Euro, EZ pro Nacht 50 Euro. Im Preis enthalten sind ein reichhaltiges Frühstückbuffet und kostenfreie Saunabenutzung. Nähere Informationen und Anmeldungen bei Lothar Scholz, Telefon (0 30) 7 11 65 46.

 

Ostpreußen auf alten Aufnahmen

Caputh - Eine Ausstellung alter ostpreußischer Fotografien ist bis 16. Oktober auf dem brandenburgischen Schloß Caputh zu sehen. Das Provinzialdenkmalamt in Königsberg begann Ende des 19. Jahrhunderts mit der systematischen fotografischen Erfassung der Kunstdenkmale in Ostpreußen. Ein kleiner Teil der zirka 9.000 erhaltenen Fotos, die zwischen 1864 und 1944 entstanden, zeigt allerdings Straßenszenen, Porträts von Menschen vor ihren Häusern oder an ihrem Arbeitsplatz, Kinder, die neugierig für den Fotografen posieren. Die Bilder entstanden, weil einer der Fotografen eine malerische Szene oder das Lokalkolorit der Umgebung einfangen wollte. Ein anderer Fotograf nahm einen zufälligen Passanten ins Bild auf, um auf diese Weise die Größenverhältnisse des fotografierten Objekts zu verdeutlichen.

Das Erscheinen eines Fotografen mit seinem großen Fotoapparat und dem Stativ war damals in den kleinen Städtchen oftmals eine Sensation. Die Menschen in den Gassen blieben stehen und die Handwerker hielten in ihrer Arbeit inne, um für das Foto eine würdige Pose einzunehmen. Häufig kamen Menschen und Alltagsszenen eher zufällig ins Bild, ohne daß der auf sein Objekt - ein Bauwerk oder Ensemble - konzentrierte Fotograf dies bemerkte.

Die meisten Aufnahmen entstanden ohne künstlerische Ambitionen. Erst heute entdecken wir in ihnen andere unbeabsichtigte Werte: Die Bilder zeigen eine vergangene Zeit und eine fast vergessene Welt - das alte Ostpreußen. Sie schildern das damalige Alltagsleben und Freizeitvergnügen in den Städten und auf dem Land. Sie zeigen das Aussehen von Wohnhäusern und Geschäften, Bauernhäuser und den Zustand der Landstraßen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Fotosammlung des Provinzialdenkmalamtes Königsberg nach Allenstein und Warschau.

Die Ausstellung, die seit dem 7. August im Schloß Caputh (Saal im westlichen Erweiterungsflügel) zu sehen ist, wurde vom Institut für Kunstforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften, dem Staatsarchiv in Allenstein (Archiwum Panstwowe w Olsztynie), dem Muzeum Warmii i Mazur w Olsztynie und dem Deutschen Historischen Institut in Warschau konzipiert. pm

 

Ernst-Wiechert-Gesellschaft

Mülheim - Traditionsgemäß fand die achte wissenschaftliche Tagung der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft (IEWG) in der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg" in Mülheim statt. Das Leitthema war "Kindheit und Jugend bei Ernst Wiechert".

Es waren für die beliebte Gruppenarbeit drei Novellen ausgewählt worden, die den Jugendlichen als Helden, als Leidenden und als Schuldbeladenen darstellen. Tobias, der Held der gleichnamigen Novelle, hat getötet und wird von seiner Großmutter zum Geständnis gebracht, so daß er sich sodann "reinen Herzens" dem Gesetz beugen kann. Der Hirte Michael in der "Hirtennovelle" rettet sein Dorf vor den Kosaken und verliert sein Leben, als er einem verirrten Lamm nachgeht. Percy, der Held der "Geschichte eines Knaben", kann sich in der ihm fremden, norddeutschen Welt nicht zurechtfinden und sieht den einzigen Ausweg im Freitod.

Prof. Dr. Jürgen Fangmeiser hatte in seinem Referat "Das Kind in Ernst Wiecherts Novellen" die drei Erzählungen bereits vorgestellt und war zudem auf den "Kinderkreuzzug", "Das Kind und die Wölfe" und "Die Gebärde" eingegangen. Er stellte die Darstellung des Kindes und Jugendlichen bei Wiechert in den Kontext dessen eigener Kindheit, die geprägt war von einem nicht immer harmonischen Elternhaus, von der Gemütskrankheit der Mutter und von seinem eigenen Hang zum Grübeln. Ein Kinderparadies gibt es bei Wiechert nicht; Kinder und Jugendliche leiden als Unverstandene, als Geheimnisträger, treten aber auch als die Bösen auf wie Chuchollek. Wiechert, so das Resümee, hat Kinder ernst genommen und müsse, so Fangmeiser, als der Seelsorger junger Seelen gelten, nicht als ihr Zerstörer, wie man ihm vorgeworfen habe.

"Das Bild des Lehrers im Werk Ernst Wiecherts" untersuchte Dr. Bärbel Beutner. Sowohl in seinen Lebenserinnerungen "Wälder und Menschen" wie in seinem erzählerischen Werk wies sie eine ambivalente Darstellung des Lehrers nach: der in seinem Beruf Scheiternde bis zur Karikatur, der auch zur tragischen Figur werden kann wie "Der Todeskandidat", und der charismatische Pädagoge wie "Charlemagne" oder "Freundchen", der zum Helfer und zum Retter seiner Schüler werden kann. Wiecherts eigene Erfahrungen als Schüler und Lehrer boten Diskussionsstoff in der anschlie-ßenden Aussprache.

Einen anderen Themenkreis sprach Dr. Leonore Krenzlin mit ihrem Vortrag: "Ernst Wiechert und die Thomas-Mann-Familie - Zur Problematik einer Beziehung von Animositäten, Einsicht und Kalkül" an. Ein weiterer Vortrag schließlich galt einem Dichterkollegen Wiecherts. Ingrid Wolters, die Vorsitzende der Felix-Timmermans-Gesellschaft, stellte den flandrischen Dichter und Zeitgenossen vor. Timmermans schätzte Wiechert, besonders "Das einfache Leben". Als Mitglied der IEWG stellte Wolters besonders die Begegnungen der beiden Dichter heraus.

Die aktuelle ostpreußische Literatur bildete ein Abendprogramm. Helga Lippelt las aus ihrem Roman "Fern von Popelken". Aus den Schicksalen der Vertriebenen in der früheren DDR", hatte sie das der Gutsbesitzern Hulda ausgewählt, die nun bei einem Bauern als Haushälterin und Magd arbeitet, ohne Lohn, gegen Kost und Logie, unentbehrlich, beliebt, hochgeehrt im ganzen Dorf aufgrund ihrer vielen Talente, aber an Heimweh nach Ostpreußen und Schwermut leidend bis zu ihrem wohlgeplanten Tod - eine wahrhafte Wiechert'sche Gestalt. B. B.


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