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20.08.05 / Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 20. August 2005

Ostpreußen

Starkes Unwetter

Das Königsberger Gebiet wurde von derart schweren Unwettern heimgesucht, daß die Behörden den Notstand ausriefen. Sturzbachartige Regenfälle gingen mit starken Winden mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 25 Metern pro Sekunde einher. Viele Bäume wurden umgerissen und blockierten Fußgängerwege und Hauseingänge. Hochspannungsleitungen wurden beschädigt, und in einigen Ortschaften fiel sogar der Strom aus. In Hochhäusern wurde aus Furcht vor Stromausfall und Kurzschlüssen vorsorglich der Strom abgeschaltet. Besonders schwer traf es den westlichen Teil der Exklave mit der Ostseeküste. Zu dem Sturm kamen Wasserschäden. Immerhin fielen in 24 Stunden so viele Liter Regen wie sonst im ganzen August. So gingen neben Meldungen über abgedeckte Dächer in den Notrufzentralen auch solche über vollgelaufene Keller ein. Zu dem Wasser von oben kam das Wasser von unten. Der Pregel trat über seine Ufer und setzte das Gelände mehrerer dort angesiedelter Betriebe unter Wasser. In der Nähe der Pregelmetropole wurde sogar ein ganzes Dorf durch die Überschwemmung der Zufahrtsstraßen von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Königsberg selbst ist betroffen. Im Stadtzentrum wurden mehrere Straßen überschwemmt. Der öffentliche Personennahverkehr kam deshalb teilweise zum Erliegen. Oberleitungsbusse und Straßenbahnen fuhren nicht. Güterzüge konnten nicht abgefertigt werden, Personenzüge hatten zum Teil mehrstündige Verspätungen. Der Königsberger Seekanal mußte für den Schiffsverkehr gesperrt werden. Mehrere Schiffe auf der Ostsee gerieten in Seenot. n

 

Chinabesuch

Das ist nicht meine erste Visite in dieser Region, ich bin bezaubert von ihr." Mit diesen freundlichen Worten kommentierte der Botschafter der Volksrepublik China in Warschau, Yuan Guinsen, seinen Besuch im südlichen Ostpreußen. Mit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union ist das chinesische Investitionsinteresse stark gewachsen. Die Chinesen interessieren sich für alle Wirtschaftszweige, doch insbesondere das Brachland weckt ihr Interesse. So erwägen die Asiaten, brach liegendes Land zu pachten und dort Flachs anzubauen. Doch auch an Obst- und Gemüseanbau sind sie interessiert.

 

Auch Holländer stiften Park
Feierliche Eröffnung im Beisein des Generalkonsuls in St. Petersburg

Analog zum Park der deutsch-russischen Freundschaft (vgl. Folge 32) haben auch niederländische Städte Königsberg einen Freundschaftspark gestiftet. Es handelt sich um den ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Platz an der Körteallee (Kutusowa Uliza). Direkt neben dem Platz in westlicher Richtung liegt die Villa, in der demnächst ein schwedisches Konsulat eröffnet werden soll, das neben den Interessen Schwedens auch jene der skandinavischen Nachbarn Norwegen und Finnland sowie die der Niederlande vertreten soll. Auf der anderen Seite der Körteallee liegt das schmucke hellblaue Bankgebäude, in dessen oberer Etage die Hamburger Handelskammer sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ihre Büros haben (auf dem obigen Bild im Hintergrund).

Am dritten und letzten der drei Sommertage, an denen die Russen den 750. Geburtstag Königsbergs feierten, wurde der Park bei strahlendem Sommerwetter feierlich eröffnet. Dabei waren die Niederlande politisch vertreten durch ihren Generalkonsul Hoeks samt Ehefrau und Delegation aus St. Petersburg sowie einige Kommunalpolitiker der am Park beteiligten Städte. Hinzu kam die Volkstanzgruppe "Folkloristische Dansgroep Klepperman van Elleven". Diese seit 1934 bestehende Gruppe aus dem 20 Kilometer östlich von Amsterdam gelegenen Larem ist bereits mit vielen Auszeichnungen geehrt worden und trug das Ihrige zum Gelingen der Eröffnungsfeier bei.

Die russische Seite war unter anderem durch die stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Gurowa und den zuständigen Stadtteil-Bürgermeister W. W. Petroschenko vertreten. Ehrengast war der russische Kosmonaut Leonow, ein humorvoller, aufgeschlossener Mensch, dem zu Ehren die Hindenburgstraße in "Leonowo Uliza" umbenannt worden ist. In einer längeren Rede berichtete der Russe, der 1947 mit seinen Eltern aus Sibirien nach Königsberg gekommen ist, über seine Kinderjahre im Stadtteil Amalienau. A. M.

Vor dem Mittelpunkt der gerade eröffneten Parkanlage, einer holländischen Windmühle, deren Flügel sich bei ausreichendem Wind auch tatsächlich drehen:

Der niederländische Generalkonsul in St. Petersburg Hoeks mit den Farben seines Landes in der Jackentasche Arm in Arm mit unserem freien Mitarbeiter vor Ort Armin Matt.

Fotos (2): Matt


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