24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
10.09.05 / Notiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. September 2005

Notiert

Erstmals wird in Königsberg ein Fernsehfilm für das deutsche Fernsehen gedreht. Produziert wird der Film von der Hamburger Firma Polyphon. Das Drehbuch für die Tragikomödie mit dem Titel "Reise nach Königsberg" schrieb Peter Kahane, der auch Regie führt und schon einige Male mit dem Hauptdarsteller Wolfgang Stumph zusammengearbeitet hat. In weiteren Rollen wirken Suzanne von Borsody, Andrea L'Arronge und Ellen Schwiers mit. Außerdem spielen die russischen Darsteller Victor Animisow und Chulpan Khamatova mit. Die Spielhandlung beruht auf einem Tatsachenbericht. Der letzte Wille seiner verstorbenen Mutter führt den Dresdner Bauunternehmer Walter Steinhoff (Wolfgang Stumph) auf eine ungewöhnliche Reise nach Ostpreußen. Hier begegnet er der jungen attraktiven Reiseführerin Nadeshda (Chulpan Khamatova) und einer rätselhaften Frau (Suzanne von Borsody), die für ihn große Bedeutung gewinnt. Denn als er die Asche seiner Mutter in Königsberg verstreut, erfährt Steinhoff von ihr, daß sein Vater ein ganz anderer war, als er bisher annahm. Wer er wirklich war, werden die Bundesbürger wohl spätestens nächstes Jahr erfahren, denn dann soll der Fernsehfilm vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlt werden. 

 

Die Vorentscheidung ist gefallen: Offizielle Anwärter auf den frei werdenden Gouverneurssessel in Königsberg sind der amtierende Vize-Gouverneur Juri Schalimow und der Staatsduma-Vize Georgi Boos. Dies teilte Putins Beauftragter für die Nordwest-Region, Ilja Klebanow, nach Beratungen in der Pregelmetropole mit. Sowohl Boos als auch Schalimow sind Mitglied der Putin-Partei "Edinaja Rossija". Eine liberalere Politik der "langen Leine" für Ostpreußens Hauptstadt jenseits des in den letzten beiden Jahren offenbarten Nationalismus ist vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten. BK

 

Boguslaw Rogalski, Mitglied des Europäischen Parlaments aus dem südlichen Ostpreußen, ist aus der Liga polnischer Familien (LPR) ausgetreten. Der Rücktritt ist, wie er in einer Pressekonferenz unterstrich, ein Protest gegen die parteiinterne Gruppe um Roman Giertych. Zusammen mit Rogalski verließen Witold Lada und Jan Moczulski die euroskeptische, nationalkatholische Partei. Das Faß zum Überlaufen brachten die Unregelmäßigkeiten bei den Wahlvorschlägen der LPR im Wahlbezirk Elbing. Dort waren andere Kandidaten gemeldet worden als vorher im Bezirksvorstand beschlossen. Laut Rogalski ist seine ehemalige Partei inzwischen ein Imperium der Angst, orientiert an den Bedürfnissen eines einzelnen Menschen - Roman Giertych. Ferner behauptet Rogalski, daß Giertych sich seine Loyalität mit einer hochbezahlten Stelle für seine Ehefrau habe kaufen wollen. 15.000 Zloty (rund 3.700 Euro) pro Monat hätte seine Frau verdienen sollen. Er jedoch habe sich der auch an andere EU-Abgeordnete der Liga ergangenen Aufforderung, sich schriftlich zur Loyalität gegenüber dem Parteivorsitzenden zu verpflichten, widersetzt und verlasse nun guten Gewissens diese Partei.

 

Stanislaw Szatkowski, Woiwode von Ermland und Masuren, sowie Kommunalpolitiker Goldaps waren sich in einem Gespräch einig, daß die für die Stadt wichtigsten Investitionen der Ausbau des Grenzüberganges zum Königsberger Gebiet und die etwa 50 Millionen Zloty (rund zwölfeinhalb Millionen Euro) teure Umgehungsstraße seien. Laut dem Woiwoden verlaufen die Arbeiten am Übergang planmäßig, so daß sie im Oktober abgeschlossen werden könnten.

 

Marek Belka, Polens Ministerpräsident, hat dem ermländisch-masurischen Woiwodschaftsmarschall Andrzej Rynski in einem Gespräch 40 Millionen Zloty zusätzlich für den Gesundheitssektor versprochen. Die umgerechnet knapp zehn Millionen Euro hatte die Staatsregierung zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal zugesagt, dann jedoch nicht in den Finanzplan des Staatlichen Gesundheitsfonds aufgenommen. So sollte das südliche Ostpreußen im nächsten Jahr "nur" 1,15 Milliarden Zloty (knapp 283,5 Millionen Euro) erhalten und damit genausoviel wie in diesem Jahr. Gegen eine solche Verteilung des Geldes hatten die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes wie die Kommunalpolitiker protestiert. Sie argumentierten, daß das zu wenig sei. Dabei verwiesen sie darauf, daß in diesem Jahr im südlichen Ostpreußen neue Einrichtungen unter anderem für die Herzchirurgie und die Onkologie hinzugekommen sind. Zudem hätten mit einer Ausnahme im Südosten der Republik alle anderen Regionen mehr Geld erhalten.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren