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17.09.05 / Mit dem VdK ins "Land ohne Eile" / Auch den Ortsverband Kitzingen des Sozialverbandes zog es ins ostpreußische Masuren

© Preußische Allgemeine Zeitung / 17. September 2005

Mit dem VdK ins "Land ohne Eile"
Auch den Ortsverband Kitzingen des Sozialverbandes zog es ins ostpreußische Masuren

Viele Filme wurden schon gedreht über die Märchenwelt aus kilometerlangem feinsandigen Sandstrand mit herrlichen Dünen, kristallenen Seen und leuchtend grünen Wäldern. Pommerns Küste und Masuren - einmal mit eigenen Augen sehen und erfahren, das wollten die meisten der Reiseteilnehmer des Ortsverbandes Kitzin-

gen des Sozialverbandes VdK, als der Bus an einem Sonntag voll besetzt startete. Vorbei an Leipzig und Berlin überquerten die Reisenden bald die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen und erreichten ihr Hotel in der alten Hafenstadt Stettin am Oderhaff.

Nach dem Frühstück und einem Kurzaufenthalt in Kolberg fuhren sie weiter nach Leba. Das kleine Städtchen in den Dünen ist Fischereihafen und Seebad gleichzeitig. Noch heute ist Fischfang neben dem Fremdenverkehr die Haupteinnahmequelle. Seinen Ruhm als eines der schönsten pommerschen Seebäder verdankt Leba dem Sand. Traumhaft sind die kilometerlangen, breiten Sandstrände, und gleich nebenan liegt die größte Sandkiste, die Wanderdünen im Slowinski-Nationalpark. Seine riesigen Dünen zählen zu den größten Europas. Vom Gipfel des Dünengebirges hat man einen herrlichen Blick auf dieses Sandgebirge, das von der Unesco zum Weltbiosphärenreservat erklärt wurde. Die Wanderung durch den schneeweißen Sand hinauf zur 42 Meter hohen Lonzker Düne war beeindruckend. Abends wurde am Strand bei herrlichstem Sonnenuntergang gebummelt und die frische jodhaltige Luft genossen.

Ein Besuch in Danzig zählt zu den kulturhistorisch beeindruckendsten Erlebnissen, und so wurde am Mittwoch in der Hansestadt die hervorragend restaurierte Altstadt besichtigt, unter anderem auch die Frauengasse, der Artushof, die gewaltige Marienkirche, der lange Markt und das Wahrzeichen Danzigs, das mittelalterliche Krantor. Danach ging es weiter nach Masuren.

Masuren ist ein Naturparadies mit über 100 Naturschutzgebieten. Zwei- bis dreitausend kristallklare Seen, endlose Wälder, romantische Alleen und eine außergewöhnliche Tierwelt bilden den Rahmen für diese einmalige Landschaft. Die masurische Seenplatte gilt als grüne Lunge Europas. Westlich der masurischen Seen liegt der Ferienort Sensburg, direkt am Schoßsee gelegen, wo die Gruppe für die nächsten sechs Tage im Hotel "Mrongovia" Quartier bezog.

Die Seen und die wunderschöne Landschaft konnte bequem vom Bord eines der Schiffe der Weißen Flotte zwischen Nikolaiken - dem masurischen Venedig - und Lötzen sowie von Nikolaiken nach Niedersee aus bewundert werden. Überall sind Storchennester zu sehen, ein fast schon ungewohnter Anblick für Bundesbürger. Auch sind hier noch Tiere anzutreffen, die in der Bundesrepublik Deutschland selten geworden sind. Wer kann dort schon einmal einen Fischadler bei der Jagd beobachten?

In Zondern wurde bei Christel Dikti eingekehrt, die hier ein kleines Privatmuseum betreibt, das 200 Jahre alte "Masurische Bauernhaus" mit regional typischen Hausgeräten und Möbeln. Bei Kaffee und einem leckeren, noch ofenwarmen Hefekuchen lauschten die Gäste Christel Dikti, die in breitestem "Ostpreußisch" über das Leben in Masuren und auch viele Witze erzählte.

Temperamentvoll ging es nach einer Kutschfahrt bei einer "masurischen Bauernhochzeit" mit Musik und Tanz auf "Eulalias Bauernhof" zu. Für die Reiseteilnehmer war dies ein kurzweiliger und unvergeßlicher Abend mit viel Spaß und Fröhlichkeit. Auf Eulalias Bauernhof haben herrenlose, verwahrloste und halbverhungerte Tiere ein Zuhause gefunden.

Daß Schiffe Berge erklimmen, ist etwas Besonderes. Dieses erlebte die Reisegruppe bei der Fahrt auf dem Oberlandkanal. Mit dem Bau des Kanals wurde eine Wasserverbindung zwischen Osterode und Elbing hergestellt, die den Transport von Wasserfahrzeugen über fünf Seen ermöglicht und als technisches Meisterwerk des 19. Jahrhunderts gilt. Von Buchwalde aus ging es mit dem Schiff mal über das Wasser, mal über das Land - sicherlich ein Höhepunkt dieser Fahrt.

Per Bus- und anschließender Kutschfahrt durch die Johannisburger Heide, die mit über 1000 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Waldgebiet Masurens ist, erreichte die Gruppe die Krutinna, wo sie auf dem schönsten und klarsten Flüßchen Ostpreußens eine Stakenkahnfahrt machte. Anschließend feierte sie auf dem Feld bei Lagerfeuer, Gegrilltem und Musik.

Bei einem Besuch der Wallfahrtskirche "Heilige Linde", der schönsten barocken Basilika mit einem faszinierenden Sakralbau, lauschte sie den Klängen der Orgel und staunte über die 15 beweglichen Figuren. An der reichen Ausstattung der Barockbasilika wirkten Künstler aus Polen, Deutschland, Belgien, Tirol und Italien mit, ein Symbol der friedlichen Völkergemeinschaft. Am Nachmittag machten einige noch einen Stadtbummel, ruhten sich aus am See oder packten die Koffer.

Am Dienstag nahmen sie Abschied von Masuren, von einem "Land ohne Eile", so lernten sie die Landstriche von Pommern und Masuren kennen. Hier geht das Leben noch etwas beschaulicher zu, die Menschen leben im Einklang mit der Natur.

Nach einer letzten Zwischenübernachtung in Posen, einem anschließenden Bummel durch die prächtige Altstadt mit den Patrizierhäusern und dem großartigen Rathaus, das als Prunkstück der Renaissance gilt, kehrten sie von dieser erlebnisreichen und harmonischen Pommern-Masurenreise über Frankfurt an der Oder und die Autobahn Berlin - Leipzig wohlbehalten nach Kitzingen zurück.

Die Eindrücke von diesem weiten Land, dem kilometerlangen weißen Sandstrand, den Wanderdünen, de, dem blauen Himmel mit weißen Wattewölkchen, den Wäldern, den bunten Felder und den kristallklaren Seen werden für die VdKler unvergessen bleiben.

Reiseleiterin Waltraud Patz bedankte sich beim Busfahrer und den Teilnehmern für die gute Kameradschaft und die Hilfsbereitschaft, legten sie in den elf Tagen doch immerhin mit dem Bus 3200 Kilometer zurück. W. P.

Staken auf der Krutinna: Einer von vielen Programmpunkten Foto: Patz


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