20.04.2024

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15.10.05 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Oktober 2005

MELDUNGEN

Aussig stellt sich seiner Geschichte

Aussig - Die nordböhmische Stadt Aussig will ein Museum zur deutsch-tschechischen Geschichte einrichten. Diesen Sommer wurde bereits eine Gedenktafel an der Elbbrücke enthüllt, die an die dort bei einem Massaker am 31. Juli 1945 ermordeten Deutschen erinnert (PAZ berichtete). "Wir wollen Aussig als offene und selbstbewußte Stadt präsentieren, die fähig ist, ihre Geschichte anzunehmen", erklärte Bürgermeister Petr Gandalovic die in der Tschechei nicht unumstrittene Vorreiterrolle seiner Gemeinde beim Versöhnungsprozeß zwischen Tschechen und Deutschen.

 

Wenig Zutrauen in Koalition

Hamburg - Bei der jüngsten Internet-Umfrage der Preußischen Allgemeinen Zeitung (PAZ) äußerten nur 10,4 Prozent der Teilnehmer die Erwartung, daß eine große Koalition aus Union und SPD Deutschlands Probleme in den Griff bekommen werde. 89,6 Prozent glauben dies nicht.

 

ZUR PERSON

Eine Ohrfeige für Washington

Den Friedens-Nobelpreis 2005 erhalten je zur Hälfte die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) und deren Generaldirektor, der Ägypter Mohammed El-Baradei. Das Komitee in Oslo will damit "die Bemühungen um Verhinderung der militärischen Anwendung von Atomenergie" würdigen. Unausgesprochen bleibt, daß die Preisverleihung auch als Ohrfeige für die US-Regierung gemeint ist. Entsprechend fiel die Gratulation von US-Außenministerin Condoleezza Rice aus: Sie war derart knapp, daß es - von Diplomatensprache in Klartext übersetzt - an Beleidigung grenzt.

Der 63jährige El-Baradei, dessen Vater Präsident der ägyptischen Anwaltskammer war, ist ein geradliniger Jurist mit "Bilderbuch-Karriere": Bakkalaureat in Kairo, Promotion in New York, Tätigkeit im ägyptischen Außenministerium und an den Uno-Niederlassungen in Genf und New York. Seit 1984 ist er bei der IAEA in Wien und wurde 1997 deren Generaldirektor. Seine Bestellung erfolgte damals auf ausdrücklichen Wunsch der USA. Doch als die IAEA in den Vorwehen des Irakkriegs keine Massenvernichtungswaffen im Zweistromland finden konnte und Zweifel an den letztlich haltlosen Behauptungen der US-Regierung äußerte, fiel zusammen mit der IAEA auch El-Baradei bei Bush in Ungnade. "Man" suchte eine weitere Amtsperiode mit allen Mitteln zu verhindern, sogar durch Verbreitung haltloser Gerüchte, und Ende 2004 flog auf, daß die Telefonate El-Baradeis abgehört wurden. Aber alles vergebens, denn kürzlich erst konnte er seine dritte Amtsperiode antreten. Ob es volle vier Jahre sein werden? Daß er Nachfolger von Uno-Generalsekretär Kofi Annan werden könnte, gilt inzwischen nicht mehr als Geheimtip. RGK


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