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29.10.05 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 29. Oktober 2005

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

es geht wieder um Familienforschung, die immer mehr zum Zentralthema unserer Ostpreußischen Familie wird. Ich habe so viele Zuschriften auf meine Ausführungen zu diesem Komplex bekommen, daß ich demnächst in einem Sonderartikel darauf eingehen werde. Denn mit meinen negativen Erfahrungen, die ich in Hinsicht auf übertriebene Forderungen und Erwartungen sowie auf das Fehlen von Bestätigung erfüllter Fragen - von Dank will ich da gar nicht sprechen - gemacht habe, stehe ich nicht alleine da. Einige engagierte und hilfsbereite Ahnenforscher haben schon die Segel gestrichen. Unsere will ich aber jetzt voll setzen, denn wir möchten Kurs halten auf unserem eingeschlagenen und so erfolgreichen Weg.

Kurz und knapp sind die Fragen formuliert, die ich heute behandeln will, und deshalb kommen viele Leserinnen und Leser zu Wort. Manfred Rothe wohnt in Finsterwalde, das liegt in Brandenburg, und dort leben und sterben die Männer bekanntlich für ihren Gesang. Im ostpreußischen Finsterwalde wird es weniger sangesfreudige Kehlen gegeben haben, denn das kleine Dorf hatte nur knapp 130 Einwohner, aber Herr Rothe interessiert sich sehr für diesen gleichnamigen Ort am Skomant-See im Kreis Lyck. Den Namen erhielt das Dörfchen 1929, bis dahin hieß es Alt-Czymochen, die Umbenennung soll auf Wunsch der Bewohner erfolgt sein. Dieser alte, bereits 1474 gegründete Ort gehörte zum Kirchspiel Dreimühlen, früher Kallinowen, in dem im frühen 18. Jahrhundert der Pfarrer Bernhardt Rostkowski amtierte. Er schrieb sich in die ostpreußische Kirchengeschichte mit seinem Lied "Das Feld ist weiß ..." ein, das bis in unsere Zeit in Masuren zum Erntedankfest, dem Plon, gesungen wurde. So, das sind doch schon einige gute Hinweise für Herrn Rothe, denn er möchte soviel wie möglich über das masurische Finsterwalde, von den Polen "Stare Cimochy" genannt, wissen und ist besonders an Abbildungen interessiert. Ansichtskarten - wie gewünscht - dürfte es nicht geben, aber vielleicht noch alte Aufnahmen. (Manfred Rothe, Hertastraße 6 in 03238 Finsterwalde)

Dorothea Volk aus Stendal ist die jüngste Tochter der großen Heiser-Familie aus Dogehnen, Kreis Samland. Die 1943 Geborene ist nun schon Großmutter, aber immer noch - oder erst recht - bemüht, etwas über ihre väterliche Linie zu erfahren. Ihr Vater Albert Heiser, * 20. Januar 1898, stammte aus dieser nordöstlichen Ecke des Samlandes, der aus mehreren großen und kleinen Höfen bestehende Ort gehörte zum Kirchspiel Liska-Schaaken. Die nächsten Angehörigen ihres Vaters wohnten unweit von Dogehnen in Neuendorf. Eine seiner Schwestern, Lotte Hübner, hat die Familie oft besucht. Albert Heiser wurde wie auch sein Sohn Walter Ende Januar 1945 zum Volkssturm eingezogen, beide sollen gefallen sein. Eine offizielle Nachricht gab es nie, so daß Frau Volk nicht weiß, wann, wo und wie Vater und Bruder gestorben sind. Gib es noch Verwandte dieser Familie Heiser aus Dogehnen? Frau Volk wäre für jeden Hinweis dankbar, der etwas Licht in ihre Familiengeschichte bringen könnte. (Dorothea Volk, An der Rolle 31 in 39576 Stendal, Telefon 0 39 31 / 71 51 82)

Mit Familienforschung befaßt sich auch Winfried Holzlehner aus Güstrow, wobei sich sein Bemühen auf die Namensträger Holzlehner und Holzlöhner fokussiert. Vor dem Kriege forschten bereits Walter und Arthur Holzlöhner auf diesem Gebiet. Es ist anzunehmen, daß sich noch wertvolle Unterlagen im Besitz der Nachfahren befinden. Deshalb wandte er sich an unsere Ostpreußische Familie. Walter Holzlöhner war Reichsbahninspektor in Königsberg. Ob er Nachkommen hat, ist nicht bekannt. Dagegen gibt es konkrete Angaben über Arthur Holzlöhner, Obertelegrapheninspektor in Stolp, bis zuletzt dort wohnhaft. Der am 19. November 1879 in Köln Geborene war verheiratet mit Luise Weiß. Das Paar hatte zwei Kinder: Dr. Manfred Holzlöhner, geboren in Bromberg, verstorben September 1964, Stabsarzt, verheiratet mit Hilde Heimbeck, * 25. April 1913 im westfälischen Lette, und Tochter Hiltraut, * 1. Juli 1913 in Stolp. Es gibt drei Enkeltöchter: Gertie, Isa und Traute, die Erstgenannte hat einen Sohn. Es dürfte also noch Nachfahren zumindestens von Arthur Holzlöhner geben, und diese werden gesucht. Winfried Holzlehner bittet unsere Leser, die einen Hinweis geben könnten, um Kontaktaufnahme. (Winfried Holzlehner, Heideweg 11 in 18273 Güstrow, Telefon 0 38 43 / 68 15 14, E-Mail: wholzlehner@web.de)

Auf Umwegen erreichte uns das Schreiben von Alfred Stanschus aus Gutach-Bleibach, der "liebe Landsleute aus Ostpreußen" sucht, die ihm bei seiner Familienforschung helfen können - na, und die findet er nun hoffentlich in unser Ostpreußischen Familie. Der aus dem Memelland stammende Fragesteller bemüht sich anscheinend nicht nur um Familien-, sondern auch um Namenforschung, denn er fügt ein Gutachten zu seinem Familiennamen Stanschus bei, das von der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig (Beethovenstraße 15 in 04107 Leipzig) erstellt wurde. Mir war diese Stelle bisher unbekannt, und ich erwähne sie deshalb, weil schon öfters nach einer diesbezüglichen Institution gefragt wurde. In seiner an uns gerichteten Frage handelt es sich um den Großvater von Herrn Stanschus, den Arbeiter Emil David Stanschus, * 6. Mai 1885 in Schillgallen-Heydekrug. Er war verheiratet mit Martha geborene Hoffmann aus Grfl. Reatischken, Kreis Niederung. Seine Mutter Grete Stanschus lebte in Schillgallen. Das geht aus der einzigen verwertbaren Anlage hervor, einer Bescheinigung über seine Verwundung im Ersten Weltkrieg, die aber nicht sehr schwer gewesen sein muß, denn er wurde bereits im Mai 1915 aus der Behandlung zur Sammelstelle Königsberg entlassen. Ein unbeschriftetes Foto von einer Hochzeitsfeier, das vermutlich in den 30er Jahren entstanden ist, zeigt Emil Stanschus am linken Bildrand - als stattlichen Mann. Vielleicht erkennt jemand aus unserer Leserschaft auf dem - leider sehr schwachen - Bild Familienangehörige oder Bekannte? Wer erinnert sich noch an Emil Stanschus und seine Familie und kann Näheres sagen? (Alfred Stanschus, Simonswälder Straße 83a in 79261 Gutach-Bleibach, Telefon 0 76 85 / 5 34, Fax 0 76 85 / 6 34, E-Mail: Astanschus@t-online.de)

"Wer hat Aufnahmen von meinem Geburtsort Jaugehnen, Kreis Samland?" fragt R. Trompell aus Hildesheim. Liebe Landsmännin oder lieber Landsmann, ich weiß nicht, wie ich Sie anreden soll, ob Ihr Vorname mit R. oder B. oder wie auch sonst beginnt. Bitte, bitte, alle Namen deutlich schreiben, ich habe auch an den Ortsnamen herumgerätselt, denn Sie suchen noch Aufnahmen von einem Gut, das wohl Linkau heißt und bei Pollennen im westlichen Samland lag. Mit Hilfe des "Geographischen Ortsregister Ostpreußen", einem über 1000seitigen Wälzer, habe ich das rausklamüsert! Ich hoffe jedenfalls, daß Sie Zuschriften bekommen mit den richtigen Fotos - wenn es welche gibt! (R. Trompell, Marschweg 10 in 27793 Wildeshausen)

Haben Sie gewußt, daß die erste Schönheitskönigin Deutschlands aus Ostpreußen kam? Sie hieß Gerda Dopieralski, verkaufte in ihrer Heimat Rauchwaren, ehe sie 1909 in Hamburg zur ersten Miß Deutschland gekürt wurde. Wenn man bedenkt, was heute so eine Miß einheimst, dann wurde die schöne Gerda geradezu schäbig abgefunden: Sie erhielt ein 20 Mark-Goldstück. Das Geschäft machten dann andere, denn als "Miß Universum" wurde sie zum Postkartenmotiv und dürfte in manchem Soldatenspind gelandet sein, sozusagen ein Pin-up-Girl des Kaiserrreiches. Wer besitzt noch Aufnahmen von dieser ersten Schönheitskönigin, auch an weiteren Angaben sind wir interessiert. Zuschriften bitte an die Redaktion der PAZ / Das Ostpreußenblatt. Danke!

Und nun noch eine Sache, die rätselhaft erscheint, aber doch leicht zu lösen sein wird. Da taucht in unseren Glückwunschanzeigen regelmäßig im September der Name Maria Klarhöfer geborene Attrot aus Hohenfried, Kreis Ebenrode auf. Inzwischen ist die Dame 97 Jahre alt und beweist damit, daß wir Ostpreußen wirklich ein langlebiges Völkchen sind. (Da meine Mutter auch aus dieser Gegend stammt, hoffe ich, daß ich ebenfalls diese Gene haben, auf dem besten Wege bin ich ja!) Aber darum geht es nicht, sondern um den Wunsch von Hans-J. Kaspar aus Walsrode, der gerne mit dieser Familie in Verbindung treten möchte. Er bittet deshalb die Gratulanten, die diesen Glückwunsch aufgegeben haben, sich bei ihm zu melden, weil eventuell eine Verwandtschaft besteht. Seine mütterlichen Vorfahren heißen nicht nur Attrot, sondern stammen auch aus dieser Gegend, sogar aus Hohenfried, früher Kupsten. Bei Nachfragen lief Herr Kaspar bisher ins Leere, wir konnten ihm auch nicht helfen, da war der Datenschutz vor, na ja, und nun bleibt nur noch unsere Kolumne. Bitte, liebe Verwandte oder Freunde der Jubilarin - die sich wahrscheinlich selber nicht melden kann -, nehmt Kontakt zu Herrn Kaspar auf, er würde sich sehr freuen. (Hans-J. Kaspar, Krelingen 141 in 29664 Walsrode, Telefon 0 51 67 / 12 03, Fax 0 51 67/ 12 02)

Und zum Schluß noch eine Frage, die mit dem Roman von Alfred Karrasch "Die Undes" zusammenhängt. Es handelt sich laut Untertitel um "den Verfall und Aufstieg einer ostpreußischen Sippe". Wer hat sich mit diesem 1838 erschienenen Buch ernsthaft auseinandergesetzt? So fragt Herr Dr. Günter Lapp, der sich vor allem für Hinweise auf die Entstehungsgeschichte des Disziplinarverfahrens gegen Ernst Unde interessiert. (Dr. Günter Lapp, Röhrichtweg 23 A in 30559 Hannover)

Eure

Ruth Geede

 

Hochzeitsfeier um die 30er Jahre: Wer sich noch an Emil Stanschus (ganz links) und dessen Familie erinnert und Näheres sagen kann beziehungsweise eigene Familienangehörige oder Bekannte erkennt, wende sich bitte an Alfred Stanschus, Simonswälder Straße 83a in 79261 Gutach-Bleibach, Telefon 0 76 85 / 5 34, Fax 0 76 85 / 6 34, E-Mail: Astanschus@t-online.de.


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