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29.10.05 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / 29. Oktober 2005

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Streit um die Leiche Lenins

Moskau - Die russiche Regierung will die einbalsamierte Leiche von Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, aus dem "Lenin-Mausoleum" vor dem Kreml entfernen und in seiner Heimatstadt Uljanowsk beisetzen. Lenins 83jährige Nichte Olga Uljanowa hat dagegen ebenso wie Rußlands Kommunisten scharf protestiert. KP-Chef Gennadi Sjuganow wirft der Regierung vor, sie greife "mit schmutzigen Händen und trunkenem Kopf nach dem hehrsten Heiligtum der Großmacht". Der Kreml begründet sein Vorhaben mit der christlichen Tradition. Lenin solle neben seinem Vater die letzte Ruhe finden.

 

Denkmäler beschmiert

Berlin - In der Nacht zum vergangenen Montag wurden in Berlin in der Straße Unter den Linden die Denkmäler der preußischen Generale Bülow und Scharnhorst mit den Schriftzügen "Männer Krieg" und "Vergewaltiger Soldaten" beschmiert. Das Standbild Friedrich des Großen, ebenfalls Unter den Linden, wurde mit Farbbeuteln beworfen. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zum Großen Zapfenstreich der Bundeswehr am vergangenen Mittwoch in Berlin.

 

Akribischer Ermittler

Der deutsche UN-Sonderermittler Detlev Mehlis hat mit seinem Untersuchungsbericht zum Mord an dem libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri, der am 14. Februrar dieses Jahres in Beirut bei einem Bombenanschlag ums Leben kam, das Licht der Weltöffentlichkeit auf sich gerichtet. Der akribische Berliner Oberstaatsanwalt hat die Verstrickung hoher syrischer Geheimdienstkreise bis in die Nähe von Präsident Baschar al-Assad aufgedeckt und den Verdacht erhärten können, daß der prosyrische Präsident des Libanon, Emile Lahoud, zumindest Kenntnis von den Attentats-plänen hatte.

Der 1949 geborene Mehlis hat damit viel für das Ansehen der Weltorganisation getan. Den UN-Ermittlungen wird es zu danken sein, wenn politischer Mord im Nahen Osten künftig nicht mehr einfach hingenommen wird, weil die Täter ab jetzt damit rechnen müssen, vor ein Welttribunal gestellt zu werden. Die Präsidenten Syriens und des Libanon stünden nach dem Mehlis-Bericht "am Abgrund", analysieren Nahost-Experten.

Detlev Mehlis ist seit 1980 bei der Berliner Staatsanwaltschaft tätig, zunächst am Landgericht, später am Kammergericht. Bekannt wurde er durch die Aufklärung des Attentats auf die Diskothek "La Belle" in West-Berlin 1986, bei dem drei Personen getötet und viele weitere verletzt wurden. Mehlis deckte die Spur auf, die von den Attentätern zum Libyen des Muammar al-Ghaddafi führte. HH


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