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05.11.05 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 05. November 2005

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel Lehmann, Telefon (0 42 61) 80 14, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme)

Termine, Termine - 1. Geschäftsstelle und Archiv. Unsere Geschäftsführerin Bärbel Lehmann befindet sich vom 22. November (2005) bis zum 9. Dezember in Urlaub. Ab 13. Dezember ist unsere Geschäftsstelle wieder für die Öffentlichkeit zu erreichen. Vielen Dank für Ihr Verständnis! 2. Neue Veranstaltungstermine im Jahr 2006: a) Das nächste Heimattreffen der Angerburger in Güstrow findet am 24. und 25. Juni 2006 wieder im Bürgerhaus statt. b) Die 52. Angerburger Tage finden eine Woche später als üblich am 16. und 17. September 2006 in gewohnter Weise in Rotenburg (Wümme) statt. Bitte notieren Sie sich dieses neue Datum und berücksichtigen Sie die Terminverschiebung bei Ihrer Urlaubsplanung für das Jahr 2006. Die Terminänderung war erforderlich, weil im nächsten Jahr in Niedersachsen am zweiten Sonntag im September Kommunalwahlen stattfinden und auch ein neuer Landrat gewählt wird, da Dr. Hans-Harald Fitschen die Altersgrenze erreicht. c) In diesem Zusammenhang wird darauf aufmerksam gemacht, daß die 48. heimatpolitische Tagung - wie vorgesehen - am 18. und 19. Februar 2006 wieder im Bürgersaal in Rotenburg (Wümme) stattfindet. Das Elchessen ist bereits bestellt. Alle Interessenten - auch aus anderen Heimatkreisgemeinschaften - sind wieder herzlich eingeladen.

 

KÖNIGSBERG LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24

Hinweis I: Unsere Geschäftsstelle ist vom Sonntag, 30. Oktober bis zum Dienstag, 15. November geschlossen. Interessierte Besucher unseres Heimatmuseums werden gebeten, sich drei Tage vorher für diesen Zeitraum unter Telefon (05 71) 7 27 85 anzumelden.

Hinweis II: Der Ostpreußenkalender 2006 der Kreisgemeinschaft ist da! Nähere Informationen bei Herbert Laubenstein, Telefon / Fax (0 23 32) 8 05 77.

Ankündigung: zwölftägige Busreise nach Königsberg und Nidden (Litauen) von Donnerstag, 27. Juli, bis Montag 7. August 2006. Abfahrt ab Duisburg 6 Uhr, mit Zwischenübernachtung in Schneidemühl, Hotel "Rodlo". Weiterfahrt nach Marienburg (Fotostop) und Braunsberg zur Grenze. Dort erwartet uns die russische Reiseleiterin Nadja, zwecks beschleunigter Abfertigung. Wir übernachten fünfmal im Hotel Kaliningrad in Königsberg. Es sind Rundfahrten nach Waldau und Arnau (dort Besichtigung der Arbeiten an der Katharinenkirche, gegebenenfalls kann der Kirchturm bestiegen werden) Heiligenwalde und Pillau geplant. Die Russische Marine veranstaltet Vorführungen mit Schiffen und Flugzeugen. Am 31. Juli folgen Ausflüge nach Rauschen und Palmnicken. Dienstag, 1. August, Tag zur freien Verfügung. Am Mittwoch, 2. August, erfolgt die Weiterreise zur Kurischen Nehrung und nach Nidden. Dort übernachten wir dreimal und besichtigen das Meeresmuseum und unternehmen eine Stadtrundfahrt in Memel und weitere Rundfahrten. Sonnabend, 5. August, Rück-reise über Königsberg, Richtung Elbing über Frauenburg (Fotostop), Tolkemit (1000-jährige Eiche) nach Elbing. Sonntag, 6. August, Weiterreise nach Danzig, Richtung Stettin. Übernachtung im Hotel Panorama. Montag, 7. August, Heimreise auf der Strecke der Hinreise. Zusteigemöglichkeit auf der Hinreise Bochum Hauptbahnhof und nach Vereinbarung entlang der A2. Preis, bei 38 Teilnehmern und Halbpension, pro Person 870,- Euro plus 95,- Euro für Doppel-Visa. Die Einreise kostet 5,50 Euro zuzüglich Nehrungsgebühr 50 Euro. E-Zi.-Zuschlag 190 Euro. Weitere Informationen und das komplette Programm sowie die Anmeldungen erhalten Sie bei Willi Skulimma, Oranienstraße 4, 47051 Duisburg, Tel. (02 03) 33 57 46.

 

ORTELSBURG

Kreisvertreter: Edelfried Baginski, Tel. (02 09) 7 20 07, Schweidnitzer Straße 21, 45891 Gelsenkirchen. Geschäftsführer: Manfred Katzmarzik, Telefon (02 31) 37 37 77, Am Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund

Harmonisches Kreistreffen am 18. September in Herne - Fast tausend Besucher füllten den Saal des Kulturzentrums in Herne, als der Klang der Ortelsburger Kirchenglocken die Feierstunde einläutete. Der Kreisvorsitzende Edelfried Baginski stellte in seiner Begrüßungs- und Festrede die Stunde unter den Leitgedanken: Stunde der Erinnerungen und des Gedenkens, aber auch Stunde des Nachdenkens über den Umgang mit der eigenen Geschichte. Zunächst begrüßte er sehr herzlich den Oberbürgermeister der Patenstadt Herne, Horst Schiereck, sowie die Bundestagsabgeordnete der CDU Ingrid Fischbach, die trotz des Wahltages der Einladung gefolgt waren, ferner seinen Vorgänger als Kreisvertreter Wilhelm Geyer und Frau, die Abordnung des deutschen Kulturvereins "Heimat" aus Ortelsburg, die Mitglieder vom Ortelsburger Kreisausschuß und Kreistag sowie die Original Resser Musikanten, die die Feierstunde musikalisch begleiteten. In seiner Festrede erinnerte er an die Generation unserer Eltern und Großeltern, an die geschichtlichen Begleitumstände, an ihre Heimattreue und an die Opfer, die sei gebracht haben. Unter Hinweis auf Flucht und Vertreibung stellte er fest: "Für uns Ostpreußen stellt sich die Frage, ob wir am 8. Mai 1945 befreit worden sind, nicht. Die oft gehörte Meinung, daß wir Deutschen an den erlittenen Grausamkeiten selber schuld seinen, bezeichnete er als einen Rückfall in die Barbarei. Dazu zitierte er Berthold Brecht: "Immer noch schreibt der Sieger die Geschichte der Besiegten. Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge. Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge." Zur Haltung der großen Masse der deutschen Soldaten betonte er: "Sie kämpften ehrenvoll im guten Glauben, der Sache des Vaterlandes zu dienen, und weil das Gesetz es befahl. Sie kämpften zuletzt voller Verzweiflung und oft mit Resignation, weil sie die totale Niederlage nicht abwenden konnten und ihre Angehörigen der Rache und den Grausamkeiten der Sieger überlassen mußten". Er erwähnte die oft verzweifelte Lage der Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Kriege und das sich festigende Band der Solidarität mit den Menschen in Westdeutschland, das schließlich zur Gründung von Patenschaften zahlreicher Kommunen mit ostdeutschen Städten führte - so auch mit der Stadt Wanne-Eickel beziehungsweise Herne. Für die immer noch lebendige Patenschaft dankte er dem Oberbürgermeister mit herzlichen Worten. Die Polemik mancher Politiker gegen das geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin wies er entschieden zurück und erklärte, daß es nichts mit Geschichtsrevisionismus zu tun hat wie von polnischer Seite behauptet wird. Er dankte dem Bundespräsidenten Horst Köhler und Angela Merkel, die sich bei ihren Reisen nach Polen für dieses Zentrum in Berlin ausgesprochen haben. Für den beantragten Gedenkstein in Ortelsburg verlas er den vorgeschlagenen Text: "Zum Gedenken an unsere deutschen Vorfahren, denen Stadt und Kreis Ortelsburg Heimat war. Mit den heute hier lebenden Menschen verbindet uns die Liebe zu diesem Land." Baginski beendete seine Rede mit den Worten: "Bewahren wir Ostpreußen in unseren Herzen und pflanzen unsere Heimat in die Herzen unserer Kinder und Nachkommen. Lassen wir uns die durchaus rühmliche Geschichte unserer Heimat nicht entwenden oder verfälschen. Lassen wir uns nicht auch noch aus unserer geistigen Heimat vertreiben. Bleiben Sie aufrechte und standfeste Ortelsburger Ostpreußen." Nach dem gemeinsam gesungenen Lied "Im schönsten Wiesengrunde" trug Uschi Kuhn ein selbstverfaßtes Gedicht "Entschwundene Heimat Masuren - Hügelwalde" vor. Mit der Hymne "Großer Gott wir loben dich" wurde auf die folgende Totenehrung durch den 2. Vorsitzenden Dieter Chilla eingestimmt. Oberbürgermeister Schiereck begrüßte in seiner Rede, daß die Kreisgemeinschaft ihr Jahrestreffen nunmehr in ihrer Patenstadt Herne durchführt. Er erinnerte an seinen Vorgänger Wolfgang Becker, der sich für die Patenschaft sehr engagiert und sie stets gefördert hat. Nun hat er als neuer Oberbürgermeister selbst zum ersten Mal die Gelegenheit, zu den Ortelsburgern zu sprechen, und er tut das gerne zum Zeichen der Verbundenheit. "Und ich möchte Sie bestätigen im gemeinsamen Wunsch, diese Patenschaft auch weiterhin zu erhalten." Er lobte den Zusammenhalt der Ortelsburger Landsleute, die in so großer Zahl angereist sind, und begrüßte besonders die Gäste vom deutschen Kulturverein "Heimat" aus Ortelsburg. So selbstverständlich wie die Heimat Ortelsburg einen festen Platz im Herzen der dort Geborenen hat, so ist auch die Tatsache, daß seit dem Beschluß des Rates der Stadt Herne am 13. Dezember 1962 ein Stück Ortelsburg auch zur Stadtgeschichte von Herne gehört. Erinnernd an das Kriegsende, das die Menschen damals mit sehr unterschiedlichen Gefühlen erlebt haben, ging er auf die für alle schweren Nachkriegjahre ein. Dabei unterstrich er die Kraft, Fähigkeit und den Willen der Neuankömmlinge, den demokratischen Neubeginn und den Wiederaufbau mitzugestalten und Mitverantwortung zu übernehmen. Er rief dazu auf, an der Völkerverständigung zu arbeiten, und begrüßte die intensiven Kontakte und Reisen nach Ortelsburg / Szczytno, um durch den Dialog - trotz unterschiedlicher Prägungen und Erfahrungen - gemeinsame Wege in eine friedliche Zukunft zu gehen. Abschließend dankte er dem Vorstand der Kreisgemeinschaft für die mehr als 40 Jahre intensiv gelebte Patenschaft und wünschte, daß diesem zweiten Kreistreffen in Herne nunmehr viele weitere folgen werden. Nach den Grußworten von Christel Zygler für den deutschen Kulturverein sangen alle das Volkslied "Nun ade, du mein lieb Heimatland". Der 2. Vorsitzende, Dieter Chilla, dankte in seinen Schlußworten dem Kreisvorsitzenden Edelfried Baginski für dessen selbstlose und erfolgreiche Arbeit für die Kreisgemeinschaft. Beispielhaft nannte er das von diesem verfaßte Buch "1945 - Als Ortelsburg verlorenging". Auch das Buch von Olaf Göbeler "Willenberg - Die Ge-schichte einer ostpreußischen Grenzregion" sei ein Beweis für die Pflege unserer Heimatgeschichte durch die Kreisgemeinschaft. Er dankte allen Helferinnen und Helfern, die unter der Leitung von Willi Becker den Saal und das Treffen vorbereitet hatten. Die Feierstunde endete mit der Nationalhymne. Für die Veranstalter war es motivierend, daß die Anwesenden den Ansprachen Ruhe und Aufmerksamkeit entgegengebracht haben. Dies war auch auf verschiedene Umstände wie beispielsweise die verstärkte Lautsprecheranlage zurückzuführen. Das Treffen nahm seinen Fortgang bei guter Bewirtung und frohem Miteinander. Reges Leben und Treiben herrschte im Foyer am Bücherstand mit den Neuerscheinungen und an der heimatlichen Foto- und Bilderausstellung. Im Zusammenhang mit dem Kreistreffen war am Vortage und am Montag danach die Heimatstube in der Musikschule Herne geöffnet, was manche Landsleute erwartungsgemäß zu einem Besuch veranlaßte. Das Kreistreffen am 17. September 2006 wird wieder im Kulturzentrum in Herne stattfinden.

 

PREUSSISCH HOLLAND

Kreisvertreter: Bernd Hinz. Geschäftsstelle: Gudrun Collmann, Telefon (0 48 23) 85 71, Allee 16, 25554 Wilster

Bericht vom Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft Preußisch Holland am 10. und 11. September in der Patenstadt Itzehoe - Neben einer großen Zahl von Landsleuten aus nah und fern, unter ihnen wieder eine achtköpfige Delegation des Deutschen Vereins Pr. Holland unter der Leitung von Inge Obiala, konnte Kreisvertreter Bernd Hinz Persönlichkeiten der Kommunalpolitik begrüßen. Der Kreis Steinburg war vertreten durch den Kreipräsidenten Hans-Fried-rich Tiemann und den stellvertretenden Kreispräsidenten Werner Schultze. Neben dem Hausherrn und höchsten Repräsentanten der Stadt Itzehoe, Bürgervorsteher Heinz Köhnke, waren Ratsherr Berndt Döge und Ehefrau der Einladung der Kreisgemeinschaft gefolgt. Ihre Verbundenheit mit der Kreisgemeinschaft bekundeten durch ihr Erscheinen Helmut Jacobs, ehemaliges Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages, Klaus Peter Wenzlaff, ehemaliger Kreispräsident, Volker Susemihl, ehemaliger stellvertretender Kreispräsident und Peter Peters, ehemaliger Kreistagsabgeordneter. Folgende Funktionsträger Itzehoes waren erschienen: Der ehemalige Bürgervorsteher Joachim Scheidler, der ehemalige stellv. Bürgervorsteher Harald Lutz. Irmgard Lutz, Frau des verstorbenen langjährigen Bürgervorstehers Paul Barth, war auch in diesem Jahr anwesend. Die Stadt Krempe war vertreten durch die stellv. Bürgervorsteherin Dr. Meiners-Gefken. Von den Vertriebenen-Verbänden kamen: Günter Petersdorf, langjähriger LO-Vorsitzender Schleswig-Holsteins, mit Frau, Ursel Burwinkel, ehemalige Mitarbeiterin der Bundes-LO, Delegationen der Frauengruppen Itzehoe und Kellinghusen mit ihren Leiterinnen Dr. Jutta Hantschmann und Eva Poerschke. Der Partnerschaftsverein Itzehoe war vertreten durch Frau Wilms-Marzisch. Heinz Longerich berichtete für die "Norddeutsche Rundschau". Die Kreisausschußsitzung wurde musikalisch umrahmt von Judith Maria Michalski auf der Querflöte. Bürgervorsteher Heinz Köhnke widmete einen nicht unerheblichen Teil seines Grußwortes Bernd Hinz, der vor 25 Jahren das Ehrenamt des Kreisvertreters übernommen hat. Er würdigte ausführlich seine Arbeit in dem zurückliegenden Vierteljahrhundert. Bei dieser Gelegenheit brachte er seine Freude darüber zum Ausdruck, daß das Haus der Heimat nicht nur als Kultur- und Dokumentationszentrum der Kreisgemeinschaft in Erscheinung tritt, sondern "in der jährlichen Kulturnacht der Stadt Itzehoe ein wesentlicher Anlaufpunkt für Menschen aus nah und fern geworden ist. Anerkennende Worte fand Heinz Köhnke für die Partnerschaftsverträge der Kreisgemeinschaft (KG) Pr. Holland mit der Stadt Pr. Holland und dem Kreis Elbing. Im Berichtszeitraum 2004/2005 fanden für die KG Pr. Holland viele bedeutende Ereignisse statt", so Bernd Hinz zu Beginn seines Tätigkeitsberichts. Im einzelnen erwähnte er das Heimatkreistreffen am 11. und 12. September in Itzehoe. Über die politischen, kulturellen und sozialen Tätigkeiten berichtet der Heimatbrief. Zu dem im Jahr 1983 initiierten Großprojekt "Gemeinde- und Kirchspieldokumentationen" konnte Hinz berichten, daß mehr als 70 Prozent der Gemeinden inzwischen dokumentarisch erfaßt sind. "Die Arbeit an der umfangreichen Chronik über das Kirchspiel Marienfelde wird voraussichtlich im nächsten Jahr abgeschlossen sein." Die Historische Kommission der KG Pr. Holland hat auf ihrer Arbeitstagung im März die zukünftigen Forschungsarbeiten diskutiert und festgelegt. Das Haus der Heimat hat, wie Bürgervorsteher Heinz Köhnke bereits in seinem Grußwort zum Ausdruck brachte "einen Durchbruch in der Frage der öffentlichen kulturellen Akzeptanz erfahren". Höhepunkte waren anläßlich der 3. Itzehoer Kulturnacht am 23. April 2005 die Lesung von Arno Surminski und die musikalischen Beiträge von Judith Maria Michalski. Ferner gehörte das Haus der Heimat zu den drei Baudenkmälern der Stadt Itzehoe, die am "Tag des offenen Denkmals" ihre Türen für die Besucher geöffnet hatten. Ferner haben im Haus zwei Ausstellungen, organisiert von der LO-Frauengruppe Itzehoe unter Leitung von Dr. Jutta Hantschmann stattgefunden. Schließlich konnte Bernd Hinz über Umgestaltungen und durchgeführte Malerarbeiten im Haus berichten. "Ein zentrales Aufgabengebiet der KG ist die grenzüberschreitende Arbeit in der Heimat. Hierbei steht die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein und mit den führenden kommunalen Repräsentanten der Stadt Pr. Holland und des Kreises Elbing im Vordergrund. Der Deutsche Verein Pr. Holland wurde auch im Berichtszeit-raum wieder in erheblichem Umfang in kulturellen, humanitären und organisatorischen Angelegenheiten ideell und materiell unterstützt." Dem Besuch führender kommunaler Repräsentanten des Kreises Elbing im Juni 2005 in Hürth folgte der Gegenbesuch des Kreisvertreters und des Heimatbeauftragten in Elbing und Pr. Holland im Juli. An einem Besuchstag fand das Sommerfest des Deutschen Vereins Pr. Holland statt. In der humanitär-sozialen Arbeit wird nach wie vor die seit 1999 bestehende Sozialstation in Pr. Holland von der KG als Mitträger mit jährlich 3000 Euro unterstützt. In der Öffentlichkeitsarbeit ist die Kreisgemeinschaft nun auch im Internet mit eigenen Webseiten unter dem Namen www.preussisch-holland.de  vertreten. Abschließend bedankte sich Kreisvertreter Hinz bei den Patenschaftsträgern, dem Kreis Steinburg und der Stadt Itzehoe, für die bisherige Zusammenarbeit. In dem von den Landsleuten mit Spannung erwarteten Festvortrag sprach der SPD-Bundestagskandidat Jörn Thiessen über das für Vertriebene besonders interessante Thema der Vertriebenenpolitik der Bundesregierung - das heißt: Er sollte darüber sprechen. Der Redetext wird im nächsten Heimatbrief abgedruckt, deshalb nur diese kurze Anmerkung. Dem Redner muß eine gekonnt vorgetragene Rede bescheinigt werden. Es ist erstaunlich, wie viel man sagen kann, ohne wirklich etwas zu sagen. In seiner Laudatio würdigte Fritz Folger die äußerst erfolgreiche Arbeit von Bernd Hinz in den zurückliegenden 25 Jahren (siehe Ostpreußenblatt Nr. 39). Fritz Folger dankte Bernd Hinz im Namen der Landsleute für die geleistete Arbeit seit 1980. Mit seinem Dank verband er den Wunsch nach einer weiteren und möglichst langen ehrenamtlichen Tätigkeit als Kreisvertreter der KG Pr. Holland. Der Text der Laudatio wird im nächsten Heimatbrief abgedruckt. Im Anschluß an die Kreisausschußsitzung bestand die Möglichkeit, das Haus der Heimat zu besichtigen. Viele Landsleute und eine Reihe Interessierter nutzten diese Gelegenheit. Die Heimatstube im Erdgeschoß wirkte nach durchgeführten Malerarbeiten freundlicher. Um die zahlreichen Bilder und Exponate aus den Partnerschaften aussagekräftiger platzieren zu können, haben in der ersten Etage Archivraum und Partnerschaftszimmer die Räume getauscht. Als "Stammgast" erfeute die Volkstanzgruppe der LO aus Kellinghusen in ihren gut anzusehenden ostpreußischen Trachten die Besucher mit flotten Tanzdarbeitungen. Siggi Tornado hatte zunächst Schwierigkeiten, die überwiegend "älteren Semester" auf die Tanzfläche zu bekommen. Mit dem alten Trick "Damenwahl" gelang es ihm dann aber doch. Insbesondere am Tisch der Ehrengäste - aber auch anderswo - wurden ausführlich und lebhaft die Aussichten der einzelnen Parteien nach der Bundestagswahl diskutiert. Natürlich wurde auch über dies und das plachandert. Der Sonntag begann traditionsgemäß um 10 Uhr mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal. Der gemeinsame Kranz des Kreises Steinburg, der Stadt Itzehoe und der Kreisgemeinschaft Pr. Holland wurde am Gedenkstein, der an die Opfer von Flucht und Vertreibung erinnert, niedergelegt. Bürgervorsteher Heinz Köhnke sprach Worte des Gedenkens. Die Festveranstaltung im Saal des Hotels-Restaurants "Klosterbrunnen" wurde eingeleitet durch Volkslieder des Männergesangvereins Sude unter der Leitung von Adalbert Becker. Zwischen den einzelnen Programmpunkten folgten weitere Liedvorträge, unter anderem das "Preußisch-Holland-Lied". Neben einer großen Zahl von Landsleuten und der Delegation des Deutschen Vereins aus Pr. Holland konnte Kreisvertreter Hinz wieder Persönlichkeiten der Kommunalpolitik begrüßen. Anwesend waren: Dr. Reinhold Wentzlaff, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag; Dr. med. Jürgen Pohl, Kreistagsabgeordneter, und Heinz Köhnke (CDU), Bürgervorsteher der Stadt Itzehoe. Ihre Verbundenheit mit der KG bekundeten durch ihr Erscheinen: Volker Susemihl, ehemaliger stellvertretender Kreispräsident, Harald Brommer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Itzehoe, und Irmgard Barth, Ehefrau des verstorbenen langjährigen Bürgervorstehers der Stadt Itzehoe. Als Festredner konnte Bernd Hinz den CDU-Bundestagskandidat Dr. Rolf Koschorrek begrüßen. Im Gegensatz zu seinem Vorredner am Sonnabend über das selbe Thema machte Dr. Rolf Koschorrek zur Frage der Möglichkeiten einer ideellen und finanziellen Unterstützung klare Aussagen. Es sei die Überzeugung und ein Grundsatz der Politik der CDU und CSU, "daß der Einsatz für Vertriebene und Flüchtlinge Dienst an Deutschland, Dienst an unserem Vaterland, an deutscher Geschichte sei". Das bedeute: "Der Einsatz und die Bewahrung und Fortentwicklung der Kultur der Heimatgebiete und der Vertriebenen bleibt unser Auftrag. Aufgrund der desaströsen Situation des Bundeshaushalts nach sieben Jahren Rot-Grün wird die Förderhöhe von 1998/99 aber wohl nicht wieder erreicht werden können - dies müssen wir ganz realistisch sehen." Ganz eindeutig sprach sich der Festredner für ein "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin aus und zitierte dazu Passagen aus dem CDU/CSU-Regierungsprogramm. Auch zu dieser Rede wieder der Hinweis, daß sie im nächsten Heimatbrief im Wortlaut abgedruckt wird. Für das leibliche Wohl der Besucher hatte inzwischen die Küche des "Klosterbrunnens" bestens vorgearbeitet. Aus der reichlichen und leckeren Auswahl gingen die Königsberger Klopse als "Sieger" hervor, dicht gefolgt von Fischgerichten. Gegen 18 Uhr verabschiedeten sich die letzten Landsleute voneinander mit dem festen Versprechen, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen. Für den Deutschen Verein Pr. Holland endete dieser Tag mit einem Abendessen im "Klosterbrunnen" und der Auszahlung des Taschengeldes.


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