20.04.2024

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05.11.05 / ZITATE

© Preußische Allgemeine Zeitung / 05. November 2005

ZITATE

Die "Frankfurter Allgemeine" sieht nach dem Sturz Münteferings vom SPD-Vorsitz die Koalition in Gefahr:

"Für die Politik in Deutschland ist der Machtkampf in der SPD eine mittlere Katastrophe. Schlimm genug, daß dieses Land seit fünf Monaten nicht mehr regiert, sondern nur noch verwaltet wird. Nun gerät auch noch der ohnehin üppig bemessene Zeitrahmen der Regierungsbildung ins Rutschen, möglicherweise sogar das gesamte Koalitionsprojekt."

 

Das einzig Tröstliche für die SPD sei, so der Göttinger Parteienforscher Franz Walter in "Spiegel-online", die Schwäche der Union, denn:

"Es ist eben diese Ziellosigkeit der Nach-Schröder-Müntefering-Generation, die so bestürzt. Es ist die manifeste Leere an Ideen, Überzeugung und politischer Reife, die so erschreckt. Adenauer und Kohl hätten eine SPD in dieser Verfassung gnadenlos vor sich hergetrieben. Zumindest der Alte aus Rhöndorf hätte jetzt ohne Verzug auf Neuwahlen gesetzt und seine Truppen gegen die kopflosen Sozialdemokraten knüppelhart in Marsch gesetzt."

 

Auch die "Thüringische Landeszeitung" sieht so etwas wie Waffengleichheit zwischen nunmehr zwei Angeschlagenen:

"Am Verhandlungstisch sitzen jetzt nicht zwei große Volksparteien, sondern Parteien, die deutlich schwächeln."

 

In den Augen der "Financial Times Deutschland" sind die Sozialdemokraten in ein tiefes Loch gefallen:

"In ihrer strategischen Verwirrung hat sie (die SPD) aus Versehen den eigenen Vorsitzenden gekippt, der die Partei in die große Koalition führen wollte und sollte. Der Sturz des Franz Müntefering ist der größte anzunehmende Unfall für die SPD ..."

 

Die "Bild" meint zum gestürzten SPD-Chef knapp:

"Müntefering sitzt jetzt wie ein Gespenst in den Koalitionsgesprächen."

(Alle Kommentare vom 1. November, dem Tag nach dem Sturz von SPD-Chef Franz Müntefering)

 

Bündnistreue

Cambiare i cavalli

ist ein lukrativer Brauch -

neunzehnfünfzehn ging es dalli,

presto dreiundvierzig auch.

Aber kann man Seiten wechseln,

wo's die andre nicht mehr gibt?

Nun, es läßt sich alles drechseln,

wenn's Pinocchio beliebt:

Ich war immer schon dagegen,

sagt er heute dezidiert -

wächst die Nase ungelegen,

wird sie eben retuschiert.

Ach wie flüchtig ist amore,

wird der Nutzen zur Gefahr!

Desto mehr wenn il vapore

längst der falsche Dampfer war.

Und so muß der Schorsch erleben,

wie die Ratten allesamt

heimlich sich von Bord begeben,

eh' sein Kahn die Klippen rammt.

Sind dann noch nach Berlusconi

Jap- und Koreaner dran,

bleibt allein der Pudel Tony -

der am besten schwimmen kann.

Pannonicus


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