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26.11.05 / Sichtbares Zeichen in Berlin / Zentrum gegen Vertreibungen: Nun kann man Merkel beim Wort nehmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. November 2005

Sichtbares Zeichen in Berlin
Zentrum gegen Vertreibungen: Nun kann man Merkel beim Wort nehmen

Nun ist sie also in Amt und Würden, Angela Merkel, Deutschlands erste Bundeskanzlerin, Chefin einer großen Koalition, die bei der Abstimmung zu Tagesordnungspunkt 1 der 3. Sitzung des 16. Deutschen Bundestages schon nicht mehr ganz so groß war - nahezu zehn Prozent der SPD- und Unionsabgeordneten verweigerten der Frau aus dem Osten die Gefolgschaft.

Aber Mehrheit ist Mehrheit, nun muß sie zeigen, was sie kann (oder auch nicht kann). Die Erwartungen sind groß, die Befürchtungen auch. Immerhin war Frau Merkel klug genug, nicht allzu viele Wohltaten zu versprechen und nicht allzu viele Belastungen zu verschweigen.

Eine Gruppe, der Merkels Vorgänger das Gefühl vermittelt hatten, sie käme in der deutschen Politik überhaupt nicht mehr oder nur als Störfaktor vor, kann voller Hoffnung in die Zukunft blicken: die Vertriebenen, die seit langem darauf warten, endlich auch der eigenen Opfer und Verluste gedenken zu dürfen. Schon im Koalitionsvertrag findet sich der bemerkenswerte Satz: "Wir wollen im Geiste der Versöhnung auch in Berlin ein sichtbares Zeichen setzen, um ... an das Unrecht von Vertreibungen zu erinnern und Vertreibung für immer zu ächten." Dies der SPD abgerungen zu haben war eine Leistung, für die Frau Merkel Respekt gebührt.

Und sie legte sogar nach: Vor der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der Union (OMV) bekräftigte sie, Vertriebenenarbeit als "aktive Teilnahme an unserer Geschichte und Gesellschaft" bedeute für sie eine "sehr persönliche Verpflichtung". Dies bezog sie ausdrücklich auch auf das vom BdV konzipierte "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin. Diese Zeitung, die den Vertriebenen ja in besonderem Maße verbunden ist, wird Angela Merkel beim Wort nehmen und, falls nötig, auch an ihre Worte erinnern. H.J.M.


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