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10.12.05 / Michaels Stammtisch

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. Dezember 2005

Michaels Stammtisch

„Wir können alles außer Hochdeutsch!“ Dieser mehr oder weniger originelle baden-württembergische Werbespruch, den Eisenbahn-Lokomotiven hoch in den Norden der Republik, bis nach Bremen, Kiel und Rostock tragen, fand jetzt eindrucksvolle Bestätigung, stellte der Stammtisch im Deutschen Haus fest.

Hatte doch das Fernsehen des Südwestdeutschen Rundfunks am 26. November die Frage gestellt: „Wer rettet die deutsche Sprache?“ Ausgerechnet Günther Oettinger, Ministerpräsident des südwestdeutschen Bundeslandes und von Amts wegen mit 15 weiteren „Landesfürsten“ für die deutsche Kulturpolitik verantwortlich, reduzierte dabei Deutsch zu einer Freizeitsprache.

Der Stuttgarter Regierungschef stellte fest, Facharbeiter und Geschäftsführer müßten Englisch verstehen und sprechen können – wogegen wohl niemand etwas haben kann – meinte aber gleichzeitig: „Deutsch bleibt Sprache der Familie, der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest, aber Englisch wird die Arbeitssprache.“

Da freute sich der Stammtisch über die gleichzeitige Erkenntnis der CDU in Sachsen, daß Deutsch uns den Zugang zu unserer eigenen Kultur und Sprache eröffne und daß „deshalb die Muttersprache „besonders pflegenswert“ sei – „Anglizismen und Mischmaschsprache“ schwächten unsere sprachliche Eigenständigkeit und damit die eigene Identität. „Parteien und Politiker“ stünden dabei in einer besonderen Verantwortung. Dem Stammtisch bleibt zu hoffen, daß Dresdner Einsicht bis nach Stuttgart reicht.

Euer Michael


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