29.03.2024

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10.12.05 / LESERFORUM

© Preußische Allgemeine Zeitung / 10. Dezember 2005

LESERFORUM

Bei der Truppe hoch angesehen
Betr.: „Der letzte preußische Feldmarschall“ (Nr. 44)

Den Artikel habe ich mit Interesse und Anteilnahme gelesen. Aus meinem persönlichen Bereich möchte ich eine kleine Zugabe bringen. Mein Vater hat als 17jähriger an dem Feldzug unter Generalfeldmarschall Mackensen in vorderster Linie teilgenommen und darüber Tagebuch geführt. Mit Bleistift geschrieben sind die Eintragungen in einem kleinen Notizbuch nur noch schwer leserlich.

Es ist vielleicht von Interesse zu erfahren, wie ein junger Soldat den Rumänienfeldzug in vorderster Front erlebt hat. Mit Heiterkeit habe ich die Eintragungen vom 23. und 25. November zur Kenntnis genommen. Da schreibt ein 17jähriger Soldat selbstbewußt: „Nachmittags mit Gen. Feldmarschall von Mackensen gesprochen.“ Unter dem 25. November steht: „Übergang der schweren Artillerie über die Donau. Am rumänischen Ufer stand Gen. Feldmarschall von Mackensen.“ Wie angesehen Mackensen bei der Truppe damals war, dürfte daraus hervorgehen.

Wilhelm Forsthoff, Wuppertal

 

Wer Tyrannei stürzen will, muß ihr dienen
Betr.: „Der letzte preußische Feldmarschall“ (Nr. 44)

Generalfeldmarschall v. Mack-ensen hatte wie viele Menschen in Deutschland nach 1933 auf eine positive Entwicklung gehofft. Man sollte nicht vergessen, daß noch 1936 Lloyd George, Mitgestalter des Versailler Vertrages, Hitler als den „Washington Deutschlands“ und als „größten Deutschen des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet hat. Und es wäre lächerlich, wenn es nicht so ernst wäre, die Deutschen jener Zeit – heute, vom sicheren Port aus – zu verdammen.

Von Mackensen hat als Patron seiner Kirchgemeinden sich schon 1935 als deren Schutzherr erwiesen. Hat auch die Pastoren und ihre Familien zu schützen versucht, besonders die Familien, als Pastoren (unter ihnen der spätere Bischof Schönherr) Soldat werden mußten. Er kannte Dietrich Bonhoeffer und schätzte ihn.

Über die Befreiung der Sudetendeutschen freute er sich. Er wurde zum Gegner Hitlers, als dieser Prag besetzte. Auch für v. Mackensen gilt die seit der Antike tradierte Erfahrung: Wer Tyrannei stürzen will, muß ihr dienen.

Dr. H. Joachim Pruszak, Pastor, Schleswig

 

Verleugnet
Betr.: „Der letzte preußische Feldmarschall“ (Nr. 44)

Es ist nicht meine Aufgabe die Verdienste des Generalfeldmarschalls August von Mackensen, die er sich für das deutsche Vaterland erworben hat, zu würdigen. Aber eines steht fest, auch deutsche Militärs können Christen sein. Soviel ich weiß, hat Mackensen als anerkannte Persönlichkeit zur Zeit des Nationalsozialismus soweit als möglich versucht, sich für die Kirche einzusetzen. Er lebte von 1849 bis 1945. In Berlin gab es bis vor einiger Zeit eine Mackensenstraße, die wurde umbenannt in Else-Lasker-Schüler-Straße. Das war eine jüdische Schriftstellerin. Nichts gegen diese Person, aber um sie zu ehren hätte auch die Umbenennung einer anderen Straße oder Einrichtung gereicht. Aber wir Deutsche verleugnen eigene Persönlichkeiten, die sich verdient gemacht haben, andere Völker tun das nicht.

Günter Beyer, Anklam

Nach Hindenburgs Tod 1935 war er der letzte lebende Generalfeldmarschall des Ersten Weltkrieges: August v. Mackensen (l.)

 

Das Land der Gescheiterten
Betr.: „Kabinett der Altlasten“ (Nr. 42)

Auch Frau Merkel wird als Kanzlerin scheitern – aber sie befindet sich in bester Gesellschaft, denn alle Kanzler sind bisher gescheitert:

Der erste Kanzler, Otto v. Bismarck, wurde 1890 von Kaiser Wilhelm II. entlassen. Kein Kanzler der Weimarer Republik schaffte eine volle Legislaturperiode: Philipp Scheidemann (SPD) – ab Februar 1919 – 130 Tage, Gustav Bauer (SPD) – ab Juni 1919 – 277 Tage, Hermann Müller (SPD) – ab März 1920 – 72 Tage, Konstantin Fehrenbach (Zentrum) – ab Juni 1920 – 317 Tage, Josef Wirth (Zentrum) – ab Mai 1921 – 549 Tage, Wilhelm Cuno (parteilos) – ab November 1922 – 263 Tage, Gustav Stresemann (DVP) – ab August 1923 – 99 Tage, Wilhelm Marx (Zentrum) – ab November 1923 – 372 Tage, Hans Luther (parteilos) – ab Januar 1925 – 345 Tage, Wilhelm Marx (Zentrum) – ab Mai 1926 – 713 Tage, Hermann Müller (SPD) – ab Juni 1928 – 636 Tage, Heinrich Brüning (Zentrum) – ab März 1930 – 789 Tage, Franz v. Papen (Zentrum) – ab Juni 1932 – 170 Tage, Kurt v. Schleicher (parteilos) – ab Dezember 1932 – 55 Tage.

Die Nachkriegskanzler hielten wesentlich länger aus, scheiterten aber ebenfalls von Adenauer bis Schröder – hauptsächlich wegen innerparteilicher Richtungskämpfe:

Konrad Adenauer (CDU) – von 1949 bis 1963 (unfreiwilliger Rücktritt), Ludwig Erhard (CDU) – von 1963 bis 1966 (unfreiwilliger Rücktritt), Georg Kiesinger (CDU) – von 1966 bis 1969 (zeitl. begrenzte große Koalition), Willy Brandt (SPD) – von 1969 bis 1974 (scheitert wegen Stasi-Spion), Helmut Schmidt (SPD) – von 1974 bis 1982 (scheitert am linken Parteiflügel), Helmut Kohl (CDU) – von 1982 bis 1998 (wird von den Wählern abgewählt), Gerhard Schröder (SPD) – von 1998 bis 2005 (scheitert in der Koalition).

Vielleicht sieht die zur Bundeskanzlerin gewählte Frau Merkel etwas gelassener in die Zukunft, wenn sie in der Preußischen Allgemeinen Zeitung diese Aufstellung liest?!

Alfons Kuhn, Homberg

 

Schikaniert
Betr. Leserbrief „Schikane am Grenzübergang“ (Nr. 45)

Der Einsender hat recht mit der Schilderung: Individuell einreisende Touristen werden schika-niert, genötigt und – in meinem Falle – sogar im Hotelzimmer kontrolliert, obwohl ich nicht per Auto anreiste. Geschehen im Juli 2005.

Dorothea Blankenagel, Duisburg

 

Nicht Präsident!
Betr.: „Der Schicksalstag der Deutschen“ (Nr. 44)

Meinen Augen glaubte ich nicht mehr trauen zu können, als ich in der heutigen Ausgabe Ihrer Zeitung (5. November 2005) auf Seite 3 las, der Thronverzicht Kaiser Wilhelms II. sei am 9. November 1918 durch den Reichspräsidenten Prinz Max von Baden bekannt gegeben worden. Eine Monarchie mit einem Reichspräsidenten an der Seite, das ist einmal etwas ganz Neues! Max von Baden war Reichskanzler!

Siegbert Nadolny, Vlotho

 

Verlaufen!
Betr.: „Wie nah ist Neukölln an Paris?“ (Nr. 46)

Leider hat Harald Fourier das Datum seines Beitrages als „neulich“ angegeben, aber bis heute sieht unser Bezirksbürgermeister immer noch auf die Karl-Marx-Straße; die Hermannstraße liegt etwa 800 Meter vom Rathaus entfernt, dazu zirka 25 Meter höher. Beide Straßen haben die Deutschenschwindsucht, wenn auch nicht so extrem wie die Sonnenallee. Dieses für Besucher, die sich an den Stadtplan halten!

Dieter Schulz, Berlin

 

Ich habe als Berufstätige meine Kinder auch ohne Kindergarten groß bekommen
Betr.: „Tugend will ermuntert sein“ (Nr. 43)

Schon seit langem wollte ich mich mit einem Leserbrief an Ihre Redaktion wenden, weil es in mir jedesmal brodelt, wenn ich Zeitungen aufschlage und in Artikeln lesen muß, was alles in unserem so oft gepriesenen „demokratischen“ Staat gen Himmel stinkt.

Wer wie ich, nach RAD, Wehrmachtseinsatz und Gefangenschaft mit 20 RM Entlassungsgeld, ohne jegliche Habe, mit Ausnahme der Uniform am Leib, einen Neuanfang als sogenannter Flüchtling oder „Vertriebener“ beginnen mußte, wurde auch mehr oder weniger von Amts wegen dazu gezwungen, jegliche, auch eigentlich unzumutbare Arbeit anzunehmen. Für mich hieß das: erst Dienstmädchen bei einem ungarischen Arzt (angeblich Deportierter) in einer Kaserne, danach etliche Jahre Fabrikarbeiterin mit einem Stundenlohn von wenigen Pfennigen. Jahre später dann auch schlecht bezahlte Tätigkeit im Gesundheitsdienst. Folge davon: heute, im Alter, eine Mini-Rente und das trotz vier Kindern, die heute alle für diesen Staat und Staatsapparat Steuern zahlen und auch für die Rentenkasse ihren Beitrag leisten.

Vom 50. bis zum vollendeten 65. Lebensjahr habe ich abermals im Gesundheitsdienst gearbeitet, nur um einen Anspruch auf eine kleine Rente zu haben. Meine Kinder habe ich ohne Kindergarten, Tagesmutter oder sonstigen staatlichen Hilfen großgezogen. In den ersten Jahren gab es nicht einmal Kindergeld, späterhin nur für das dritte und vierte Kind. Wir haben alles miteinander gemeinsam gemacht, gelesen, gesungen, musiziert, gebastelt und Sport getrieben. Wir konnten nur per Zelt Urlaub machen, keine extravaganten Urlaubsreisen. Dennoch sind meine Kinder brauchbare Menschen für die Gesellschaft geworden.

Wenn ich hören muß, daß „junge Familien“ Wünsche wegen Kinderbetreuung anmelden, da kann ich nur den Kopf schütteln. Diese Frauen täten gut daran, sich darüber zu informieren, wie unsere Generation mit Kindererziehung und Berufstätigkeit fertig geworden ist.

Wir mußten uns in allem bescheiden und waren auch zur Bescheidenheit gezwungen, die Umstände damals erforderten es.

Susi Dahlke-von Terzi, Ludwigsburg

 

CSU in Bayern zu fest verwurzelt
Betr.: „Heimatlose Rechte“ (Nr. 46)

Als langjähriger Leser Ihrer Zeitung habe ich mit Interesse den genannten Artikel gelesen. Es stimmt alles ganz genau. Ich wurde dabei erinnert an meinen Schriftverkehr mit der CSU vor einigen Jahren. Dort hieß es: „Die Christlich-Soziale Union wird wie bisher bayerische Interessen in deutscher und europäischer Verantwortung wahrnehmen. Unsere Stärke beruht darauf, in Bayern fest verwurzelt zu sein. Würde die CSU in ganz Deutschland zur Wahl antreten, gäbe sie ihre herausragende Stellung in Bayern auf und würde ihre Identität verlieren.“ 

Fritz Held, Pfarrer i. R., Amsdetten

 

Niemals deutsches Erbgut, sondern polnische Seele
Betr.: „Auf Kosten der Wahrheit“ (Nr. 39)

„Wem an der Zukunft was liegt, muß wissen, was die Vergangenheit uns lehrt.“ Johann Wolfgang von Goethe

Diesem Gedanken, ohne jeden Zweifel erhaben, folgend, streckten die polnischen Bischöfe im November 1965 ihren deutschen Amtsbrüdern die Hände entgegen: „Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung.“

Es war das Angebot eines „entgifteten Versöhnungskelches“, der mit der schiefzüngigen, seines Amtes unwürdigen Deutelei des Primas Kardinal Stefan Wyszynski im August 1965 in Breslau „gestiftet“ wurde. Dort äußerte sich der Kirchenmann über die „wiedergewonnenen polnischen Westgebiete“, die niemals deutsches Erbgut gewesen seien, weil es polnische Seele sei. Auch, daß es keine von Polen vertriebenen Deutschen gegeben hätte, es waren Aussiedler.

Mit Befremden nimmt jeder Ostdeutsche die historische Diskrepanz des großen Kirchenmannes zur Kenntnis. Sein dilettantisches Verkennen der Demographie. Gegenteilig seiner Behauptung ist nämlich bewiesen: Bei der Volksabstimmung im südlichen Ostpreußen (Ermland und Masuren) am 11. Juli 1920 stimmten 97,48 Prozent (!) bei freier Selbstbestimmung für Deutschland! Die polnischen Seelen hatten abgedankt!

Der designierte polnische Präsident Lech Kaczynski kennt sich mit seinen derzeitigen Seelen besser aus. Eine althergezogene, unversöhnliche, polnische Haßdogma lautet nämlich: „So lange die Welt besteht, wird der Pole dem Deutschen nicht Bruder sein!“ (Dopoki swiat swiatem, Polak Niemcu, nie bedzie bratem).

Zielbewußt überrumpelte Kaczynski diesbezüglich die polnische Wählerschaft, ungeachtet eventueller Gefährdung deutsch-polnischer Dialoge, mit antideutschen Parolen, wohlwissend, daß sie ihm vermehrten Zulauf der Wählerstimmen bescheren würden.

Mit entschiedener Rhetorik versicherte er, daß für den Fall von Entschädigungsansprüchen der Preußischen Treuhand polnische Gegenansprüche in Höhe von 43 Milliarden US-Dollar für die Vernichtung Warschaus folgen würden. Das zog! Er erntete Beifall. Weiter versicherte er, daß es aus Polen keine Vertreibung der Deutschen jemals gab, sondern nur Aussiedlungen. Daher darf es deutscherseits kein „Zentrum gegen Vertreibungen“ geben.

Na ja, mit diesem Begriff wohlwollender Tatencharakterisierung fühlen sich die „Betroffenen“ wohl auch wohler. Aber doch nicht, wenn die Aussiedlung mit Übergriffen, mit körperlicher und seelischer Gewaltanwendung gnadenlos erzwungen wurde!

Franz Schubert, Köln-Seeberg

Jubiläumstafel 750 Jahre Königsberg: Ich bin 1938 in Königsberg geboren und lebe heute in Lütow auf der Insel Usedom. Mein Grundstück liegt an einer Kreisstraße. In der Nähe ist ein Parkplatz und ein kleiner Hafen. Dadurch erfuhr meine Jubiläumstafel (Text wurde mit Lötkolben eingebrannt) eine große Aufmerksamkeit. 

Peter Wessel, Lütow

 

Hoher Blutzoll
Betr.: Nr. 45

Wenn es auch üblich ist, daß im Leserforum nur zu früher in Ihrer Zeitung erschienenen Artikeln Stellung genommen wird, so will sich diesmal zu einem Thema Stellung nehmen, das in der Nr. 45 nicht erschienen ist! Als gebürtiger Ostpreuße und Teilnehmer an dem berüchtigten „Heiligenbeiler Kessel“ finde ich es beschämend, daß in der Nr. 45, die ja zum Volkstrauertag erschien, mit keiner Zeile dieses Tages gedacht wurde. In den über 50 Jahren, die ich Ihre Zeitung lese, ist dies meines Erachtens nicht vorgekommen. Gerade wir Ostpreußen haben doch einen hohen Blutzoll als Soldaten und Vertriebene gezahlt.

Es ist daher traurig und schmerzlich, da gerade Ihre Zeitung die Interessen aller Ostpreußen vertreten und auch der Toten gedenken sollte.

Fritz Heßke, Lauterbach

 

Keine Bresche für Vertriebene
Betr.: „Die große Koalition und die Vertriebenen“ (Nr. 43)

Wie weit wird die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel noch der SPD entgegenkommen?

Wird da ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ nicht zur Spielmasse gehören, die man opfern kann?

Besonders stark hat sich die CDU doch nie für die Vertriebenen gemacht.

Wer einmal nachliest, was alles bei den Vertreibungen an Schrecklichem geschehen ist, oder noch eigene Erfahrungen oder die der Familie hat, wird in der CDU keine Partei erkennen können, die sich die Sache der Vertriebenen zu eigen gemacht und der Wahrheit über das Geschehen bei den Vertreibungen eine Bresche geschlagen hat.

Konstantin Maurer, Böblingen

 

Muffe vor den Russen – Veröffentlichen Sie weiter Wahrheiten
Betr.: Leserbrief „Antirussische Propaganda“ (Nr. 45)

In Ihrer Ausgabe 45 verwahrt sich der Leserbriefschreiber gegen den negativen Abenteuerbericht des Grenzübertritts ins Königsberger Gebiet von Georg Gafron in Ihrer geschätzten Zeitung als antirussische Propaganda.

Ich selbst bin über Jahre hinweg ins Königsberger Gebiet über Preußisch Eylau und auch über Heiligenbeil eingereist und machte dabei ähnliche Erfahrungen, wie von Georg Gafron geschildert.

Nun ist Georg Gafron, wie auch ich, kein Akademiker. Ein Doktorzusatz fehlt bei uns. Das mag bei der Paßkontrolle, wo die Grenzorgane Einsicht in die Personalien nehmen, eine nicht unerhebliche Rolle spielen. „Kleider machen Leute“, heißt es nicht umsonst.

Wenn Georg Gafron die Wahrheit schrieb, die zumindest ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann, so soll die Wahrheit auch veröffentlicht werden! Was wäre eine Zeitung, die nur Schmu schriebe? Wir können uns halt alle nicht mit unserem ehemaligen Bundeskanzler Schröder vergleichen, der sicherlich bei seinen Besuchen bei seinem Freund Putin als Diplomat ganz anders über die Grenze kommt.

Über die deutschen Grenzbeamten beschwert man sich doch auch bei jeder passenden Gelegenheit. Würden sich die deutschen Grenzbeamten so aufführen, wie ihre russischen Kollegen, bräche an der Grenze alles zusammen. Doch die russischen Organe werden hofiert, weil man Muffe vor ihnen hat und ihnen scheinbar ausgeliefert ist.

Veröffentlichen Sie bitte weiter Wahrheiten und keine Gefälligkeiten! 

Günter Heim, Waldmühlen

 

Eine Absurdität
Betr.: „Keine juristische Handhabe“ (Nr. 46)

Wir sind ein wahrhaft seltsamer Rechtsstaat, dessen Absurdität schon damit beginnt, daß des Landes oberste Richter von den Parteien nominiert werden, die natürlich nur ihnen Nahestehende auswählen.

Wenn eine Regierung die Verfassung nach scheinbarem Bedarf oder Belieben außer Kraft zu setzen vermag, ist die ganze Verfassung beschädigt, wozu gehört, daß von den Parteien im politischen Alltag gelogen, passend gemacht oder auch verschwiegen wird. So wurde auch eine Begründung für den verfassungswidrigen Haushaltsentwurf zusammengebastelt.

Wir können uns nicht wehren und erleben zudem, daß die ga-rantierte Meinungsfreiheit durch den Zwang einer „politischen Korrektheit“ mit Füßen getreten wird. 

Manfred Bensburg, Wesel

 

Trittin bei der PAZ?
Betr.: „Ihre Wiege stand im Osten“ (Nr. 42)

Diese Ausgabe der PAZ enthält einen Kartenausschnitt, der Ostdeutschland in seinen Grenzen von 1939 zeigt. Zusätzlich angegeben sind die zur Zeit herrschenden politischen Zugehörigkeiten sowie weitere angrenzende Staaten (Dänemark, Schweden, Litauen, Rußland, Polen usw.). Weiterhin liest man am linken Bildrand den Namen Bundesrepublik. Ich nehme an, hier ist Deutschland gemeint und der PAZ ist – gemessen an ihrem Anspruch an sich selbst und an den Erwartungen vermutlich all ihrer Leser – lediglich ein Fehler unterlaufen, indem sie unserem Land nur die Bezeichnung seiner Staatsform gönnt.

Andernfalls könnte man den Verdacht hegen, die PAZ hätte als neuen Mitarbeiter Minister Trittin gewonnen, dem Worte, die die Silbe „deutsch“ enthalten, unerwünscht sind.

Hans-Jochen Scholz, Remagen

 

Der Anblick der Frauenkirche erfüllt mit Stolz und Freude, doch wo blieben die Bombenopfer?
Betr.: „Triumph einer gemeinsamen Vision“ (Nr. 44)

Um drei Uhr nachts verfolgten wir die Direktübertragung im Fernsehen auf „Deutsche Welle TV“. Für uns in Zentral-Kanada fürwahr ein Erlebnis, was uns mit Freude und Stolz erfüllte, was aus dem furchtbaren Trümmerfeld Deutschlands 1945 wieder so schön aufgebaut werden konnte. Jedoch eines hat uns über alle Massen enttäuscht, daß niemand der Festredner an die vielen Toten, die in den grauenhaften Terrorbombennächten ums Leben kamen, wenigstens mit einer Gedenkminute gedacht hat.

Hier wäre es wirklich angebracht gewesen und niemand der geladenen ausländischen Gäste hätte es verübeln wollen. Auch zu diesem feierlichen Anlaß der Einweihung wäre es angebracht gewesen, ausschließlich festliche deutsche Kirchenmusik zu bringen anstatt der unter anderem modernen Pipserei.

Wir schätzen Ihre Zeitung sehr, und möchten uns herzlich bedanken für Ihre interessanten Berichte und auch aus meiner Heimat Ostpreußen sowie die so wichtige Information über unsere Geschichte. Ein Volk, daß seine Geschichte nicht kennt oder nicht kennen will, ist ein verlorenes Volk ohne Zukunft.

Deutschland muß endlich Mut zur wirklichen Geschichtswahrheit zeigen, und auch eine Aussöhnung und Anerkennung von uns 16 Millionen Vertriebenen anstreben. Ein Vertriebenen-Museum in Berlin muß eine Selbstverständlichkeit sein, was für alle Deutschen gelten sollte.

Wenn die deutsche Regierung sich dazu verweigert, müßte eben ein solches Museum wie bei der Dresdner Frauenkirche aus Spenden errichtet werden, wo Vorschriften von Seiten des Staates, und Kritik ausländischer Staaten keinen Einfluß erzwingen dürfen. Wo bleibt die Liebe zum Volke?

Ich frage mich auch oft, warum verlangt die Bevölkerung nicht das Recht zu Volksabstimmungen (Plebiszite) zu wichtigen Fragen, was doch immerhin zum fundamentalsten Recht in einem demokratisch regierten Land gehört?

Sigrid Schmid, Winnipeg, Manitoba, Kanada

Ein kleines Wunder: Menschenmassen warten auf den Einlaß in die wiedererrichtete Dresdner Frauenkirche.

 

Wie der Linke Günter Grass Willy Brandts Kniefall verurteilt
Betr.: „Rein deutsche Sicht der Dinge“ (Nr. 47)

Zu Ihrem von H. Fourier geschriebenen Artikel über Willy Brandts Kniefall am 7. Dezember 1970 möchte ich Ihnen als Danziger die Meinung von Günter Grass als linkem Schriftstellern mitteilen, die er allerdings erst 1999 in seinem Buch „Mein Jahrhundert“ veröffentlichte: „Niemals nimmt mir meine Zeitung das ab. Irgend einen Schmus wollen die haben. So was wie: Nahm alle Schuld auf sich ..., oder: Plötzlich fiel der Kanzler auf die Knie ..., oder noch dicker aufgetragen: Kniete für Deutschland! Von wegen plötzlich. Fein ausgeklügelt war das. Bin sicher, daß ihm dieses Schlitzohr, na, sein Zwischenträger und Unterhändler, der es versteht, den schmählichen Verzicht auf urdeutsches Land zu Hause als Gewinn zu verkaufen, diese besondere Nummer eingeflüstert hat. Und nun macht sein Chef, der Säufer, auf katholisch. Geht auf die Knie. Dabei glaubt der an nix. Reine Show alles. War aber als Aufmacher, rein journalistisch gesehen, ein Knüller. Schlug ein wie ne Bombe.“

Gert-Hartwin Quiring, Wiesbaden

 

Sogar mit Widmung
Betr.: „Der verratene Idealismus“

In einer Ihrer Ausgaben besprachen Sie mein Buch „Der verratene Idealismus“. Bei der Angabe des Preises ist Ihnen jedoch ein Fehler unterlaufen, den ich bitte, zu beheben. Das Buch kostet nicht 30 Euro, sondern nur 19,90 Euro und kann sogar bei mir mit Signatur und auch persönlicher Widmung bestellt werden (Te-lefon 0 30 / 7 11 65 46). Ich schicke es dann mit Widmung an die Bestelladresse. Weihnachten ist schon beinahe morgen!

Lothar Scholz, Berlin

 

Dank an die Schweiz – Keine tobenden Türken bei WM
Betr.: „Sport oder Krieg“ (Nr. 47)

Das Spiel Schweiz gegen die Türkei in Istanbul (16. November) zeigte allen Fußballfreunden (und nicht nur ihnen), was die Türken unter Sport verstehen, wenn es nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen, und sie nicht gewinnen können. Sie sind national und emotional überempfindlich und unreif. Es fing schon unsportlich an, als die Schweizer zum Stadion fuhren. Eier flogen, böse Flüche und Beschimpfungen, Fingersprache vom Primitivsten; ein toller Empfang.

Das Spiel selbst war voller Dramatik, leider auch das Ende. Sportler und deren Begleiter

traten sich, schlugen sich, bespuckten sich, Zuschauer voll Haß bewarfen die Spieler mit Gegenständen. Besonders traf es die Spieler der Schweiz, sie erlitten teilweise erhebliche Verletzungen. Es gibt doch wohl nichts Schlimmeres als unfaire Sportler.

Gerade wir in Deutschland, mit der größten türkischen „Gemeinde“ in Europa, schulden den Schweizern besonderen Dank. Sie haben durch ihren Sieg gegen die Türken deren Teilnahme an der WM 2006 bei uns in Deutschland verhindert und uns vor großem Schaden bewahrt. Man braucht künftig nur an das Spiel in Istanbul zu denken, um sich vorzustellen, was in unseren Stadien vor, während und nach den Spielen mit türkischer Beteiligung geschehen wäre, wenn sich dort tausende Türken ausgetobt hätten.

Winfried Schiewer, Allendorf

 

Widerstand
Betr.: „EKD-Chef gegen Zentrum“ (Nr. 45)

Wieder einmal läßt die EKD ihre vertriebenen Mitglieder im Stich, indem sie sich gegen das vom BdV geplante Zentrum in Berlin wendet ... Zu groß ist auch Hubers Befürchtung, daß damit die bisher ungesühnten Verbrechen der Polen und Tschechen an der wehrlosen deutschen Zivilbevölkerung zum Kriegsende einer breiten Öffentlichkeit zugängig werden.

Ich hoffe, daß die Ablehnung auf viel Widerstand in der kirchlichen Basis stößt und damit ein guter Grund gegeben ist, sich mehr mit dem Islam zu befassen.

Ernst Voigt, Delmenhorst

 

Zu viel geleitet!
Betr.: „Lammert legt nach“ (Nr. 45)

Leitlinien, Leithammel, Leitplanke, Leitbild. Wir brauchen keine Kultur, die geleitet wird. Es wird genug geleitet. Vom furchtbaren Begriff abgesehen, Kultur wächst von sich aus. Man kann sie fördern, unterstützen. Leiten heißt, „sie an der Leine führen“, das heißt die Kultur ausrichten oder langsam töten.

Dr. M. Wriede, Hamburg


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