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07.01.06 / Aufs falsche Pferd gesetzt / Jetzt rächen sich die Fehlentscheidungen in der Energiepolitik

© Preußische Allgemeine Zeitung / 07. Januar 2006

Aufs falsche Pferd gesetzt
Jetzt rächen sich die Fehlentscheidungen in der Energiepolitik

Ein Dritteljahrhundert nach dem Öl-Schock trifft uns nun der Gas-Schock. Damals drehten die Scheichs den Ölhahn zu – in Deutschland standen (fast) alle Räder still. Heute dreht „Musterdemokrat“ Putin den Gashahn zu, um die unbotmäßige Ukraine zu disziplinieren – und zwei Tage später melden die Branchenführer in Deutschland, Wintershall und e.on Ruhrgas, vorübergehend habe sich der Druck in den Leitungen aus Rußland „spürbar verringert“; man erhalte nicht mehr die „volle vertragliche Gasliefermenge“. Das gefährdet zwar noch nicht unsere Energieversorgung, sollte aber als Alarmsignal ernst genommen werden.

Denn beide Ereignisse verdeutlichen, wie sensibel eine hoch entwickelte Industrie- und Wohlstandsgesellschaft auf Verzerrungen im Gefüge ihrer Energieversorgung reagiert – und wie gefährlich einseitige Abhängigkeit werden kann.

Diese Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferländern, zum Teil in instabilen und undurchsichtigen politischen Verhältnissen, das Ganze garniert mit überteuerten, als Massen-Energieträger untauglichen „alternativen Energien“ –

in erster Linie haben wir das grün-alternativen Ideologen zu „verdanken“, die es mit jahrzehntelanger Indoktrination schafften, die Energiepolitik zur vernunftfreien Zone umzugestalten. Das rot-grüne Atomausstiegsprojekt der Regierung Schröder / Fischer war der Höhepunkt dieser Politik.

Zu Recht hat Wirtschaftsminister Glos jetzt den Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie in Frage gestellt. Und auch Wissenschaftsministerin Schavan mahnt eine unabhängigere Energieversorgung an; daher dürfe die Atomenergieforschung nicht eingestellt werden. Wichtig sei ein realistischer Energiemix; weder die regenerativen Energien noch die Atomkraft seien der „Königsweg“.

International steht Deutschland mit seiner Ausstiegspolitik ohnehin ziemlich einsam da. In immer mehr Industriestaaten werden die Laufzeiten der Kernkraftwerke drastisch verlängert; auch werden wieder neue Reaktoren gebaut oder in Auftrag gegeben. H.J.M.

(Beiträge zum russisch-ukrainischen Gasstreit sowie zur Kernenergie lesen Sie auf S. 2 und 7.)

Putin läßt den Gashahn zudrehen: Zwar richtet die Aktion der russischen Gasprom sich gegen die Ukraine, doch bekommt man auch in Deutschland die Folgen zu spüren. Foto: pa


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