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28.01.06 / Berlin mal anders / Auf den Spuren der deutschen Demokratie

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Januar 2006

Berlin mal anders
Auf den Spuren der deutschen Demokratie

Chronologisch aufgebaut schildert der Band „Orte der Demokratie – Ein historisch-politischer Wegweiser durch Berlin“ die Entwicklung demokratischer Bewegungen und Institutionen in Berlin von der Aufklärung des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Von den Preußischen Reformen über die Zeit des sogenannten Vormärz, das Dreiklassenwahlrecht, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus und die Teilung Berlins in Ost- und Westsektoren bis ins heutige Berlin reicht die Zeitreise, zu der Manfred Görtemaker den Leser entführt.

Klar und verständlich bereitet Görtemaker die einzelnen Zeitabschnitte und Epochen wie zum Beispiel die Revolution von 1848 für den Leser auf: „Als sich im Frühjahr 1848, vor allem von Frankreich ausgehend, erneut eine Revolution in Europa ausbreitete, war der preußische König Friedrich Wilhelm IV. lange schwankend, wie er sich verhalten sollte. Doch nachdem in Wien die Revolution gesiegt hatte und Fürst Metternich aus der österreichischen Hauptstadt vertrieben war, schienen Reformen die einzige Chance zu bieten, wenigstens die Monarchie zu retten.“

Besonders widmet sich Görtemaker den Themen Entstehung, Bestehen und Ende der DDR. Strukturiert und logisch erklärt der Autor unter anderem, wie es dazu kam, daß sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR eine vom Sozialismus geprägte Politik herauskristallisierte, während der Westen eindeutig zur Demokratie tendierte.

„Während sich in West-Berlin die parlamentarische Demokratie auch in der schwierigen Zeit der Blockade behaupten konnte und aus der Krise sogar gestärkt hervorging, etablierte sich in der DDR eine Diktatur sowjetischer Prägung unter dem Regime der SED. Die Bevölkerung reagierte darauf zunächst vor allem mit massiver Abwanderung in den Westen …“

Sehr sachlich und prallgefüllt mit Fakten und Geschichtszahlen verhilft dieses Buch nicht nur lediglich zu ein paar oberflächlichen Eckdaten, sondern zu einem Hintergrundwissen über die politische und geschichtliche Entwicklung Berlins.

Die zahlreichen Schwarzweißabbildungen veranschaulichen das Gelesene und geben dem Inhalt mehr Tiefe.

Für jeden der mehr über deutsche Zeitgeschichte und vor allem über die Geschichte Berlins erfahren möchte, wärmstens zu empfehlen. A. Ney

Manfred Görtemaker: „Orte der Demokratie – Ein historisch-politischer Wegweiser durch Berlin“, bebra verlag, Berlin 2005, 19,90 Euro


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