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04.02.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. Februar 2006

Leserforum

"Iranischer Hitler"
Betr.: „Fluch oder Segen, Waffe oder Energiespender?“ (Nr. 3)

Es ist schon ein groteskes Szenario: Die Welt befindet sich angesichts der aggressiven Drohgebärden des „iranischen Hitlers“ Mahmud Ahmadinedschad in ihrem fragilsten Zustand seit Ende des Kalten Krieges, Experten prophezeien gar, der dritte Weltkrieg stünde kurz bevor – und wie reagieren die Deutschen? Mit nonchalanter Teilnahmslosigkeit. Kein einziger Friedensdemonstrant bequemt sich vor eine iranische Botschaft, um gegen den fanatischen Führer Ahmadinedschad, der Israel und am liebsten den ganzen Westen auslöschen will, zu protestieren. Wo sind die Hunderttausende von „Friedensaktivisten“ der 1980er Jahre, die überall in Deutschland so vehement gegen den Nato-Doppelbeschluß und die Nachrüstung auf die Straßen gegangen sind? Ich vergaß: Damals ging es ja gegen die „böse“ USA und den Westen, heute nur gegen den Islam – die „friedlichste Religion der Welt“.

Stefan Herre, Bergisch Gladbach

 

Geladene Gewehre
Betr.: „Laßt uns den Frieden diktieren“ (Nr. 5)

Wer es wissen will, weiß, daß der Zweite Weltkrieg einen langen Vorlauf und viele Schuldige hatte, daß Hitler zwar so unklug war, zuerst schießen zu lassen, daß aber auch viele andere Gewehre und Kanonen bereits geladen waren. Daß dieser Sachverhalt von der Judenverfolgung zu trennen ist, sollte nicht bestritten werden. Will man ein halbwegs zutreffendes Urteil fällen, darf man nicht alles, was einem so gerade in die Hände fällt, in einen Topf werfen.

Über Jahrzehnte reichende Desinformation hat bewirkt, daß für sehr viele unserer Bürger, be-sonders junge, die nie zu vergessende Schuld unseres Landes mit dem 1. September 1939 beginnt. Deutschland hat den Krieg eröffnet. Und das war’s. Das Urteil ist gefällt.

Was wollen wir dagegen tun, zumal wir immer weniger werden? Den Kampf um die Meinungshoheit haben zwar nicht die Besseren gewonnen, aber die Mächtigeren.

Ludwig Meßner, Goslar

 

Kirchliche Trauung im Dom – ein wohl einmaliger Tag mit deutschen und russischen Freunden
Betr.: „Vieles ist wie damals“ (Nr. 3)

Als jahrzehntelanger Abonnent dieser Zeitung habe ich sehr viele von Ihrem Blatt veröffentlichten Beiträge aus der Zeit vor und nach dem Zusammenbruch des Kommunismus mit Interesse gelesen. Manches hat sich – zumindest sinngemäß – dann und wann wiederholt, manches hätte vielleicht auch mehr Raum verdient. Lassen wir es so stehen.

Ob Beiträge zu humanitären Hilfsaktionen, offiziellen Kontakten mit Behörden, interessante und auch weniger interessante Begegnungen mit Polizei und sonstiger dortiger Obrigkeit, alles habe ich aus eigenem Erleben in meinem Repertoire, denn mehrmals pro Jahr durchkreuzte ich – sehr häufig in Begleitung – aus verschiedenster Motivation das nördliche Ostpreußen. Daß sich daraus viele Kontakte zur dortigen Bevölkerung ergeben haben, versteht sich von selbst. Dennoch habe ich nicht die Absicht, ein Buch darüber zu schreiben, obschon reichlich Stoff zur Verfügung stünde.

Viele Erlebnisse und Begebenheiten wurden auch immer mal wieder zum neuen „top act“ bei unseren Reisen dorthin. Doch meine letzte Unternehmung dort verdient vielleicht doch etwas Aufmerksamkeit in Ihrem Blatt:

Kirchliche Trauung im Dom! Für den im Urlaub befindlichen Probst Osterwald vollzogen Pastor Assauer und sein russischer Kollege das sehr gelungene Zeremoniell.

Als der Chor ein russisches Liebeslied anstimmte, flossen auf russischer Seite Tränen, bei „Ännchen von Tharau“ wurden auf deutscher Seite die Augen feucht. Für Pastor Assauer, dem nochmals ausdrücklicher Dank gebührt, die Trauung wie geplant durchzuführen – denn das ZDF hatte an diesem Tag dort zufällig Drehtag, sich jedoch nach uns angemeldet und wollte nicht unterbrechen –, war es auch bewegend. Denn seine Eltern haben ihre Trauung vor dem Kriege an gleicher Stelle gehabt.

Nach der Trauung und dem obligatorischen Blumengesteck – es war immerhin der Brautstrauß – für Immanuel Kant fuhr die gesamte Busreisegesellschaft zum Sekt- und Kaviarpicknick nach dem ehemaligen, kaum noch vorhandenen Damerau, meinem Geburtsort. Es war schon gelungen.

Doch keine Hochzeitsfeier ohne die üppige Tafel, auch nicht in Kaliningrad/Königsberg, und so feierten wir in vorzüglich ausgestatteten Räumen im Albertina – natürlich bei „Königsberger Klops“ – den Ausklang des wohl einmaligen Tages (Erlebnisses) gemeinsam mit deutschen und russischen Freunden.

Hans-Georg Damerau, Harrisle

Vor romantischer Kulisse: Der wiederaufgebaute Dom in Königsberg wird von Brautpaaren gern genutzt. Foto: transit

 

Ich weiß heute noch, was "Ich liebe dich" auf ungarisch heißt
Betr.: „Kampf der Diffamierung“ (Nr. 51)

Die Diffamierer sitzen im eigenen Land auf bevorzugten Plätzen, und niemand kann ihnen ihr unsauberes Handwerk legen.

Ich war vom 22. Juli 1943 bis 12. Mai 1945 Soldat und Unteroffizier in der Waffen-SS-Gebirgsdivision „Prinz Eugen“, die auf dem Balkan eingesetzt war. Ich bin jederzeit bereit unter Eid auszusagen, daß ich in meiner Soldatenzeit nie von Vergewaltigungen durch deutsche Soldaten gehört habe und daß es für mich selbstverständlich war, daß derartige Verbrechen hart bestraft worden wären.

Wir hatten nur in Ungarn Kontakt mit der Zivilbevölkerung, teils mit Volksdeutschen, teils mit Ungarn in einem Dorf, wo wir nach Verlust unserer Panzer längere Zeit in Ruhe lagen. Als 19jähriger ohne jede sexuelle Erfahrung war ich in einer inneren Bereitschaft, mich in jedes hübsche junge Mädchen zu verlieben. Und ich verliebte mich auch in eine junge Volksdeutsche, der ich mit ihrer Mutter zur Flucht verhalf, und in eine junge Ungarin, Maria Molnar, deren Namen ich nie vergessen habe, von der ich damals auch meiner Mutter geschrieben habe. Und natürlich mochten die beiden Mädchen auch mich. Wir haben uns geküßt und geschmust, ich weiß heute noch was „Ich liebe dich“ auf ungarisch heißt, aber das war es dann auch schon.

Als unsere Jagdpanzerkompanie zur Neuaufstellung verlegt wurde, wurden wir mit vielen Tränen verabschiedet.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

Zu Rosa und Karl verniedlicht
Betr.: „Bekenntnis zu linker Gewalt“ (Nr. 3)

Was macht eigentlich der Verfassungsschutz, wenn Linksextreme, die, von ihren geäußerten Meinungen ausgehend, durchaus als Verbrecher bezeichnet werden könnten, in der deutschen Hauptstadt ihren Unrat von sich geben?

Wenn Medien, die geachtet werden wollen, Liebknecht und Luxemburg zu Rosa und Karl verniedlichen, dann verletzen sie ihre Informationspflicht. Würden sie ihre Leser objektiv über diese beiden roten Faschisten aufklären, würde es ihnen selbst absurd erscheinen, dieses kommunistische Gedenken wie eine Art Volksfest zu behandeln. Das zu beklagende an ihnen begangene Verbrechen macht sie leider nicht zu Demokraten. 

Franz Machleit, Brandenburg

 

Als Kind aus dem Paradies vertrieben
Betr.: „Zentrum gegen Vertreibung“

Wenn ich mir religiös das Paradies vorstellen soll, so habe ich meine Schwierigkeiten. Wenn ich aber auf Erden das Paradies beschreiben soll, fallen mir nur meine Kinderjahre in meinem geliebten Ostpreußen ein. Die Lebenseinstellung meiner Eltern gab mir als Jungen das große Gut, was man allgemein als Vertrauen bezeichnet. Mit diesem Vertrauen erhielt ich eine behutsame kindgerechte „Freiheit“, so daß ich mein Paradies „Heimat“ erleben konnte. 1947 wurde ich mit meiner Mutter und drei Schwestern aus diesem Paradies vertrieben. Religiös kennen wir den Grund der Vertreibung aus dem Paradies, aber was habe ich als Kind falsch gemacht, daß ich aus meinem Paradies vertrieben wurde? Heute nehme ich zur Kenntnis, daß die Tötung eines Menschen ohne Waffen vollzogen werden kann. Man nehme ihm das Heimatrecht, löse seinen Kulturkreis auf und verbiete ihm die Muttersprache. Sollte er dann immer noch nicht „gestorben“ sein, muß er noch begreifen, daß er kein Recht gehabt habe, im Land seiner Vorfahren geboren worden zu sein, auch wenn seine Vorfahren in diesem Land zirka 750 Jahre lang gelebt haben. Unterdrücker und Vertreiber haben immer ihre „Historiker“, die mit ihren Büchern in der Lage sind, Unrecht in Recht zu verwandeln.

Mir fiel vor langer Zeit eine eindrucksvolle Beschreibung des Begriffs „Heimat“ in die Hände: „Heimat“ im allgemeinen Sprachgebrauch einerseits der Ort und die Umgebung, an dem ein Mensch geboren wurde und wo er seine Kindheit verbrachte, andererseits die Umwelt, deren Einstellungen und Mentalität ihn geprägt haben. Der Begriff „Heimat“ bezeichnet meist ein subjektives Gefühl der Geborgenheit, engen Beziehungen sowie der Verbundenheit, die auf eine vertraute Umgebung zurückzuführen ist. Man spricht auch von einer geistigen, sprachlichen oder politischen „Heimat“. Als Gast in meinem ehemaligen „Paradies“ erlebe ich heute sehr intensiv, daß mit der Vertreibung der angestammten Bewohner auch das Land zerstört wurde. Die heutigen Bewohner hinterfragen sehr intensiv und ehrlich das Leben der früheren Bevölkerung in Ostpreußen. Zu erleben anläßlich der „Samländischen Kulturwoche 2004“. Die heutigen Bewohner werden keine blühende Landschaft mit gewachsener Kultur erleben können, dafür reichen leider nicht mehr ihre Lebensjahre und ihre heimatlichen Wurzeln haben sie im Mutterland Rußland.

Gedenkstätten, Mahnmale und große Soldatenfriedhöfe sollen den Menschen doch über Generationen hinweg beeinflussen, sein Handeln zum Wohle der Menschheit zu begreifen. Auf den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden hätte man bei einfacher Betrachtung verzichten können, da in Dresden genügend Gotteshäuser vorhanden sind. Viele Menschen in aller Welt spendeten aber für den Aufbau viele Millionen, weil sie nicht nur den Baustein, sondern zum Gedenken an die sinnlose Zerstörung, Geschichte und Versöhnung beitragen wollten, ja zum Wohle der Menschheit. Erwähnenswert ist, daß dieses große Werk durch die Aktivität einiger Menschen zustande kam, die sich nicht viel von der Politik erhofften.

Wo bleiben die aktiven Personen, die nicht lange auf Wohlwollen der Politik warten, sondern dem Beispiel „Frauenkirche in Dresden“ folgen und den gleichen Weg zum Bau des „Zentrums gegen Vertreibung“ beschreiten? Warum muß ein „Zentrum gegen Vertreibung“ von der Politik abgesegnet werden? Die Vertreibung von Menschen wird doch stets durch „Politiker“ angeordnet. Durch einen weltweiten Spendenaufruf würden sich Vertriebene angesprochen fühlen, dieses fehlende „Zentrum gegen Vertreibung“ zu finanzieren. In Dresden hat man gezeigt, wie man das macht.

Wer hätte in Berlin einen Bauplatz zu vererben?

Kurt Maibaum, Kiel

 

Ohne Haltung
Betr.: „Ein Leben für Deutschland“ (Nr. 52)

Offiziere waren einmal Vorbilder in Haltung, Mut, Ehrbarkeit und Anstand. Generäle waren Vorbilder der Vorbilder, sollten es zumindest sein. Wie überall gab es auch unter Offizieren und Generälen Abweichungen von der Regel. Sie waren aber so selten wie preußische Tugenden heute in der deutschen Generalität zu finden sind oder zu sein scheinen.

Wie ist es möglich, daß sich Offiziere dem Druck beugen, ihre Kameraden aus zwei Weltkriegen, die besten Soldaten der Welt (nach einer israelischen Untersuchung), zu verleumden, zu ignorieren, sie totzuschweigen?

Ich verstehe das nicht, habe wohl das Bild eines Offiziers vor mir, wie ich es im Zweiten Weltkrieg als junger Soldat erlebt habe. Ich wünsche mir, es gäbe heute noch solche Menschen.

Adrian Linke, Hagen


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