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18.03.06 / Was gegen die Vogelgrippe getan wird

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. März 2006

Was gegen die Vogelgrippe getan wird

In der Russischen Föderation weitet sich die Vogelgrippe aus. In Südrußland sollen innerhalb der ersten beiden Monate dieses Jahres über eine Million Vögel dem Vogelgrippevirus H5N1 zum Opfer gefallen sein. Der russische Verbraucherschutz meldete, daß das Virus bereits in neun Regionen aufgetreten sei, und zwar auch bei Zuchtvieh und nicht nur bei wilden Tieren. In der Geflügelfabrik "Tbilisskaja", 124 Kilometer von Krasnodar entfernt, verendeten bereits Mitte Februar 24000 der insgesamt 300000 Hühner. Ob die Tiere am agressiven H5N1-Virus starben oder an der Newcastle-Erkrankung (Pseudopest), konnte bislang nicht endgültig geklärt werden. Sicher ist lediglich, daß bislang in der Russischen Föderation keine Menschen angesteckt wurden. Inzwischen soll sich die Vogelgrippe auf 14 Regionen Südrußlands ausgeweitet haben. Zum Schutz vor weiterer Verbreitung der Krankheit sind großflächige Geflügel-Impfaktionen angelaufen.

Nicht nur in Südrußland wird geimpft, sondern auch in Moskau und anderen Regionen findet der vorhandene Impfstoff Anwendung, obgleich Virulogen nicht ausschließen, daß das Virus mutieren und gegen den Impfstoff immun werden könnte. In Moskau mußten sich sämtliche Vögel im Zoo, im Zirkus wie auch Haustiere einer Impfung unterziehen.

Im Königsberger Gebiet befürchtet man vor allem im Bereich der Ostseeküste das Auftreten der Vogelgrippe. In der Gegend von Palmnicken haben Dorfbewohner bereits tote Enten gefunden, am Ufer bei Palmnik-

ken sogar Dutzende. Auch in Groß Dirschkeim fanden Spaziergänger Kadaver und verendete Wildvögel. Bislang gibt es keinen Hinweis darauf, daß es sich hier um Fälle von Vogelgrippe handelte. Das Vogelsterben ist möglicherweise eine Folge des harten Winters, die Vögel könnten verhungert sein. Die Menschen in der Region sind es gewohnt, daß das Meer im Winter tote Vögel ans Ufer spült.

Um sicher zu gehen, hat Königsbergs Bürgermeister Jurij Sawenko bis zum 31. Mai die Geflügelfabrik "Baltptitseprom" zur geschlossenen Zone erklärt. Die Straße dorthin darf nur eingeschränkt befahren werden, die Fabrik wird regelmäßig überprüft, Spezialisten führen bei den Tieren laufend Untersuchungen durch. So hofft man, einer Ansteckung des Geflügels durch Zugvögel, deren Rückkehr unmittelbar bevorsteht, vorzubeugen. MRK


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