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08.04.06 / Die Feste feiern wie sie fallen / In Mecklenburg-Vorpommern kann man inzwischen auf 15 erfolgreiche Jahre zurückblicken

© Preußische Allgemeine Zeitung / 08. April 2006

Die Feste feiern wie sie fallen
In Mecklenburg-Vorpommern kann man inzwischen auf 15 erfolgreiche Jahre zurückblicken

Wenn Ostpreußen zum Heimattreffen nach Anklam rufen, ist fast immer ein volles Haus garantiert. Zum 15jährigen Jubiläum der Kreisgruppe Anklam hatten sich mehr als 700 Landsleute aus der näheren und weiteren Umgebung in die Kreisstadt eingefunden. Fleißige Hände hatten das "Volkshaus" mit leuchtenden Forsythien, frischem Tannengrün, den Fahnen und Schildern aller Landsmannschaften und der ostpreußischen Heimatkreise wieder prächtig ausgeschmückt und damit den Frühling in die Halle geholt. Schon am Saaleingang wurden alle Ankommenden zur Feier des Tages mit einem Glas Sekt begrüßt. Am 9. März 1991 - fast auf den Tag genau vor 15 Jahren - waren der BdV-Kreisverband und zugleich die Kreisgruppe der Ostpreußen im Theater Anklam ins Leben gerufen worden. Und genau wie damals eröffnete und gestaltete Dr. Karl Nehls, selbst Gründungsmitglied, das Programm wieder mit festlicher Klaviermusik. Landesvorsitzender Manfred Schukat verwies in seiner Begrüßung erfreut auf die seit 15 Jahren nicht nachlassenden Besucherzahlen. Dies ist kein Grund zu Stolz und Selbstzufriedenheit, sondern vielmehr zu Freude und Dankbarkeit. Viele Ostpreußen, Pommern, Sudetendeutsche, Neumärker, Schlesier und andere aus ihrer Heimat Vertriebene haben in dieser Zeit eine große Treue und Verbundenheit bewiesen. Und der BdV Anklam hat sich nicht in Grüppchen zerteilt, sondern: "Wir sind zusammengeblieben, und das war richtig. Denn wir haben alle dasselbe Schicksal erlitten. Ein guter Geist, eine freundliche Athmospäre und ein volles Haus sind die Markenzeichen der Heimatarbeit in Anklam."

Das geistliche Wort und das Totengedenken sprach erstmals in dieser Runde Pastor Erhard Wolfram aus Hannover, der von 1999 bis 2002 im Königsberger Gebiet als evangelischer Propst tätig war. Im Anschluß stellte seine Frau Luise Wolfram ihr Buch "Störche kennen keine Grenzen" vor, in dem sie sehr lebendig über ihre Erlebnisse während dieser vier Jahre berichtete. Die Wolframs waren vielen Zuhörern schon von den zahlreichen Busreisen nach Königsberg bekannt, und so ernteten beide auch reichlich Applaus. Aufmerksam wurde danach die Ansprache des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, verfolgt, der zugleich Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen ist. Der Festredner stand schon vor 15 Jahren an der Wiege der Anklamer Kreisgruppe und war auch zu den fünf- und zehnjährigen Jubiläen stets nach Anklam gekommen. Er erinnerte an Episoden aus der Gründungszeit und ging besonders auf das in Berlin geplante "Zentrum gegen Vertreibungen" ein, das gegen niemanden gerichtet ist, sondern alle Vertreibungen in Europa thematisieren soll. Zuletzt würdigte Wilhelm v. Gottberg den Einsatz des langjährigen Schriftführers Friedhelm Schülke auf Landes- und Kreisebene, indem er ihn unter stehendem Applaus der Besucher mit der Goldenen Ehrennadel der Landsmannschaft Ostpreußen auszeichnete. Engagierte Grußworte entboten der Greifswalder CDU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Adam, der Schweriner Landtagsabgeordnete Andreas Petters sowie für die Stadt Anklam deren Ordnungsamtsleiter Dirk Bierwerth. Der Landtagsabgeordnete Bernd Schubert aus Ducherow und der Anklamer Bürgerschaftsvorsteher Karl-Dieter Lehrkamp hatten es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, zum Jubiläum zu kommen - beide begleiten seit Jahren die Heimatarbeit in Anklam. Verlesen wurden auch die schriftlichen Grußworte der Landrätin und der Anklamer SPD.

Zur Feier des Tages überraschte der Veranstalter seine Gäste mit einem festlichen Mittagessen. So stärkte sich auch das gerade aus Schwerin über die verschneite Autobahn angereiste Landespolizeiorchester erst einmal kräftig, ehe es sein exzellentes Können unter Beweis stellte. Ob mit preußischen Militärmärschen, flotten Polkaweisen oder beliebten Filmmelodien - es traf wie immer den Geschmack des begeisterten Publikums. Gesteigert wurde die gute Laune durch die schon obligatorische Saalrunde "Bärenfang", einer hochprozentigen ostpreußischen Spezialität. Auch zur anschließenden Kaffeetafel hatte sich die Kreisgruppe diesmal etwas Besonderes einfallen lassen: Mit Bergen von Geburtstagstorten sollte den Gästen ein kleiner Dank für 15 Jahre Treue zurückgegeben werden. So galt die ungeteilte Anerkennung aller besonders den 40 ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern, die mit der festlichen Dekoration, dem Einlaß, der Essenausgabe, dem Büchertisch und dem Verkauf von Bärenfang wieder für einen harmonischen Verlauf sorgten. M.S.

Sie riefen - Sie kamen: Die Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern sind sehr aktiv. Foto: privat


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