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13.05.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 13. Mai 2006

Leserforum

Schnellschüsse sind wenig hilfreich
Betr.: "Unwort des Jahres: Migrationshintergrund" (Nr. 14)

Sehr geehrter Herr Röhl, vielen Dank für Ihr Schreiben und die Zusendung Ihrer Kolumne. Diese habe ich aufmerksam zur Kenntnis genommen.

Die FDP tritt dafür ein, daß es in Zukunft eine konsequente Haltung geben muß: Keine Waffen und keine Gewalt in Schulen. Notfalls muß es Kontrollen und auch Strafen geben. Hier muß auch das Waffenrecht auf etwaige Lücken überprüft werden. Kriminalitätsprävention ist von besonderer Bedeutung: Wir brauchen für Hauptschulen ein klares Aktionsprogramm. Sie müssen eigenständig entscheiden, welche Lehrer und welche Schüler auf ihre Schule gehen und wie sie mit anderen Schulen kooperieren wollen. Wir brauchen Ganztagsschulangebote mit professioneller sozialpädagogischer Betreuung, qualifizierte Beratungsangebote für Eltern, um diese in ihrer Erziehungsarbeit zu stärken. Gerade in Hauptschulen sind konkrete Ausbildungsperspektiven erforderlich, ein enger Kontakt zwischen Wirtschaft und Hauptschule ab der siebten Klasse ist wichtig.

Schnellschüsse wie die Forderung nach Abschaffung der Hauptschule sind wenig hilfreich. Diese Maßnahme würde das Problem nur auf andere Schulformen ausweiten.

Die FDP fordert die flächendeckende Einführung von frühzeitigen Sprachstandserhebungen zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr für alle Kinder. Diese Sprachtests ermöglichen es, gegebenenfalls sofortige Fördermaßnahmen einzuleiten, die dem Entwicklungsstand jedes Kindes gerecht werden. Jedes Kind. das eingeschult wird, muß die deutsche Sprache so beherrschen, daß es dem Unterricht der ersten Klasse folgen kann. Hierzu ist es notwendig, neben der sprachlichen Frühförderung der Kinder auch die Sprachkompetenz der Eltern zu erweitern.

Dirk Niebel MdB Generalsekretär der FDP, Berlin

 

Um den Wert der Muttersprache verdient gemacht
Betr.: PAZ

Jeden Freitag freue ich mich auf Ihre Zeitung! Sie ist ohne Rechtschreibfehler, sie ist geschichtstreu, sie scheut sich nicht vor offenen Worten zu Problemen der Zeit, ist kulturell eine Zeitung mit Niveau sogar bis hin zur Rätselecke! Dafür möchte ich Ihnen allen Dank sagen. Besonders erfreulich ist, daß Sie gegen die "Neuregelungen" des durch nichts autorisierten "Rat für deutsche Rechtschreibung" standhalten. Es ist schrecklich, neue Bücher zu lesen: Egal welchen Inhalts - ich verschenke sie (an gleichgültige Menschen), sie sind nicht leserlich und unserer deutschen Rechtschreibkultur nicht würdig!

Obwohl selbst verunsichert, ist den Lehrern aber das Argument eingehämmert worden: "Alle hundert Jahre muß die Sprache überarbeitet werden!" Auf meine spontane Frage: "Weshalb?? Und, denken auch so die Engländer, die Franzosen, die Russen, die Japaner?" blieb man mir die Antwort schuldig! "Ist doch egal, wie man zu Hause schreibt!" meinte Siegmar Gabriel lax dazu, "Hauptsache, man schreibt in der Schule richtig!" Mit einer solchen Einstellung wird dem einstigen Kulturland Deutschland der Garaus gemacht. Keine Sprache der Welt hat eine so reiche Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten wie Deutsch, und es ist beschämend, daß deutsche Schüler ihre Muttersprache nicht beherrschen! Die Mißachtung der deutschen Sprache hat groteske Formen angenommen, gipfelt im "Denglisch".

Obwohl richtig vorgegeben, wurde mein Artikel für den "Sozialverband VdK Hessen-Thüringen", der sich mit den unsinnigen "Neuregelungen" befaßte, nach der neuen Form gedruckt; man wurde also unglaubwürdig. Das sind deutsche Zeitungen! Es ist erschreckend, mit welcher Gleichgültigkeit mit deutscher Sprache umgegangen wird. Zum Glück gibt es Ihre Zeitung, die sich um den Wert der Muttersprache verdient macht. Danke!

Astrid von Günther, Reinhardshagen

 

Mehrheit der Politiker schweigt
Betr.: "Was man in Deutschland (nicht mehr) sagen darf" (Nr. 17)

So lange eine Minderheit dafür sorgt, was in diesem Lande ungestraft gesagt werden darf, und die Mehrheit der Politiker dies - aus welchen Gründen auch immer - toleriert, so lange wird das dringend nötige stärkere Selbstbewußtsein unseres Landes nicht blühen.

Chris Campe, Berlin

 

Zu sehr mit sich selbst beschäftigt
Betr.: "Was man in Deutschland (nicht mehr) sagen darf" (Nr. 17)

Ein dreimal Hoch dem Chefredakteur Hans-Jürgen Mahlitz für den Leitartikel.

Wenn man alles zusammenzählt, was man heute bei uns nicht (mehr) sagen darf, dann klingt das Grundrecht, "Jeder hat das Recht, seine Meinung ... frei zu äußern ...", Artikel 5, wie ein Märchen aus uralten Zeiten.

Unsere gewählten Volksvertreter müssen ihr "freiheitlich-demokratisches Bewußtsein" an der Garderobe des Hohen Hauses abgegeben haben nach Eintritt in den Reichstag, anders ist ihre völlige Gleichgültigkeit der eingeschränkten Meinungsfreiheit gegenüber nicht zu erklären.

Man muß sich nur die Gesichter der weiblichen und männlichen Abgeordneten ansehen, wie ihre Augen leuchten, wenn es dem politischen Gegner an den Kragen geht.

Da heißt es nur noch: Mit allen rhetorischen Mitteln den politischen Gegner in die Pfanne hauen.

Kein Gedanke geht nach draußen zu dem (ihrem) Wahlvolk. Sie vergessen die Meinungsfreiheit, von der im Grundgesetz die Rede ist; hier im Hohen Hause geht es nur darum, die Meinungen der Gegner zu attackieren, den Gegner in den Augen der Öffentlichkeit zu diskriminieren.

Da bleibt kein Platz und keine Zeit für die Volksvertreter(innen), an die Meinungsfreiheit zu denken, von der im Leitartikel der Preußischen Allgemeinen Zeitung die Rede war - und hoffentlich noch oft die Rede sein wird!

Alfons Kuhn, Homberg

 

Contra Scharia!
Betr.: "Die Scharia ist unser Gesetz" (Nr. 13)

Unser Gesetz ist die Scharia keinesfalls, wir wollen sie nicht und wir lehnen sie als unmenschlich ab. Sie steht in einem totalen Gegensatz zu unserer Rechtsordnung und unserem Grundgesetz.

Dr. Viktor Geenen, Cottbus

 

Schlechter Witz
Betr.: "Türken rechtfertigen Völkermord" (Nr. 12)

Was soll diese Ankündigung des Berliner Innensenators Körting, daß diese Türken-Demo zur Leugnung des Mordes an den Armeniern ein Nachspiel haben werde? Aus welchem Grund ein Nachspiel, wo es doch am Vorspiel fehlte? Wenn eine ganze Demo nur einem Zweck dient, dann sind doch Auflagen und der Verstoß gegen sie nicht mehr als ein schlechter Witz. Jeder Türke, der mit seiner Person an dieser Demo beteiligt war, war die personifizierte Leugnung des Holocausts an den Armeniern.

Peter Quast, Kassel

 

Bundestag ist ein Paradies für Nichtstuer
Betr.: Politiker

Da ich fast eine Woche benötige, um morgens beim Frühstück die PAZ ausgiebig zu lesen, möchte ich heute eine Zuschrift zu der Diskussion der Abgeordnetendiäten senden. Was unterscheidet einen Hinterbänkler des Bundestages von einem obersten Bundesrichter, dessen Bezugshöhe er ja beansprucht und auch erhält? Zunächst einmal spricht der erstere vier Jahre lang kein einziges Wort im Bundestag, er hebt die Hand, je nach Aufforderung durch die Fraktion oder durch Fraktionsdisziplin angehalten. Wenn er Glück hat, darf er in einem Ausschuß seine Meinung äußern, und in seinem Wahlkreis die Meinung der Partei und Fraktion vertreten. Abweichungen werden mit Mandatsentzug oder Parteiausschluß bestraft (siehe Hohmann-Affäre).

Der zweite muß Jahre studieren, um sich durch den Wust der Gesetze durchzuarbeiten, muß harte Arbeit leisten für Ordnung und Gerechtigkeit (soweit es die in unserem Lande überhaupt noch gibt) und eine Laufbahn erarbeiten, die ein Hinterbänkler nicht nötig hat, da er ja von der Gnade seiner jeweiligen Partei abhängig ist.

Nun kann sich jedermann ein Bild machen von der Leistungsgesellschaft und den Leistungen und Bezügen eines Hinterbänklers im Deutschen Bundestag.

Ein Selbstbedienungsladen, in dem die Betroffenen ihre eigenen Einkünfte selbst festlegen. Ein Paradies für Nichtstuer, die den Rentnern nach einem arbeitsreichen Leben und der Erziehung von Kindern Nullrunden und Kürzungen ihrer Existenz verordnen sowie den unverschuldeten Arbeitslosen Hartz IV. Vielleicht gehen das nächste Mal nur noch 25 Prozent der Wähler zur Wahl, wie heute schon in einigen Kommunalparlamenten.

Reiner Schmidt, Güstrow

Bundestag: Immer weniger Bürger haben das Gefühl, daß hier ihre Interessen vertreten werden. Foto: vario-press

 

Falsches Soldatenehrenmal abgebildet
Betr.: "Gemeinsame Erinnerungen" (Nr. 9)

Mit Interesse habe ich den Bericht von Regina Klade gelesen. Aufgrund der Ausführungen von Frau Klade könnte man annehmen, daß das Soldatenehrenmal ein ehemaliges Eigentum der Ost- und Westpreußenstiftung in Oberschleißheim wäre. Das Eigentum an dem Ehrenmal lag immer bei unserem "Kuratorium". Die oben genannte Stiftung hat auf demselben Grundstück ein eigenes Mahnmal für "Flucht und Vertreibung".

Das in der Abbildung wiedergegebene Foto stellt aber nicht das Denkmal für "Flucht und Vertreibung" der Ost- und Westpreußenstiftung in Oberschleißheim dar. Es handelt sich hier um die Gedenkstätte des "Kuratoriums ehemaliger Ost- und Westpreußischer Verbände Heer - Luftwaffe und Marine", das durch mich mit Spendengeldern in den Jahren 1992/93 erbaut worden ist. Durch die Illiquidität der Ost- und Westpreußenstiftung wurde das gesamte Gelände an den Landkreis München im Jahre 2003/4 verkauft. Der heutige Eigentümer des Geländes und der darauf festverbindlichen Bauten ist der Landkreis München. Die in der Gedenkstätte angebrachten Bronzetafeln der einzelnen ostpreußischen Einheiten befinden sich bis heute noch in meinem Besitz, da sie von der Gedenkmauer abgenommen werden können. Der Landkreis hat mir dieses Eigentum schriftlich bestätigt.

Hermann Christian Thomasius, Vlotho

 

Ostpreußen sind für meine Kinder wie Großeltern
Betr.: Ostpreußen

Hier schreibt an Sie Ewgenij Snegowski, der in Jantarnyj (Palmnicken) wohnhaft ist. Ab und zu bekomme ich Ihre Zeitung und finde sie sehr lesenswert. Seit Anfang Mai 1991, also bereits seit 14 Jahren, bin ich hauptsächlich in der Sommerzeit als Betreuer der deutschen Reisegruppen in Nordostpreußen tätig. Nach solcher geraumen Zeit sind zwischen meiner Familie und deutschen Gästen zahlreiche freundschaftliche Kontakte entstanden. Wenn ich an manche denke, so entwickelten sie sich Schritt für Schritt sogar zu den Beziehungen wie unter guten Verwandten. Wir sind eine kinderreiche Familie, und für unsere Kinder sind viele Deutsche, meistens Ostpreußen, praktisch wie Großeltern geworden. Alle besagte Jahre bekam unsere Familie von ihnen eine kräftige materielle Unterstützung (der russische Staat hat für uns so gut wie nichts getan), wir wurden außerdem zu längerem Aufenthalt in Deutschland mehrmals eingeladen, wodurch unsere Kinder sich ein großartiges Allgemeinwissen aneignen und Deutsch lernen konnten. Wir alle haben sie zusammen großgezogen und es ist etwas Gutes daraus geworden. Und so geht es nicht nur meiner Frau und den Kindern, sondern vielen Menschen im heutigen Nordostpreußen. Lisa, eine Tochter von uns, arbeitet jetzt als Au-Pair-Mädchen in Bad Homburg. Sie hat es wunderbar mit ihrer netten Gastfamilie getroffen.

Wir denken ständig mit Dankbarkeit an unsere Lieben, die in allen Teilen Deutschlands wohnen. Diese Menschen haben unsere Herzen für Deutschland und für Ostpreußen gewonnen. Durch sie haben wir begriffen, was für ein Land und was für ein Volk vernichtet, beziehungsweise entwurzelt wurde! Damit meine ich Ostpreußen. Schade, daß dieses Verständnis der politischen Führung Rußlands und russischen Behörden fehlt! Wie viele Probleme würden sonst aus der Welt geschafft! Die nächste touristische Saison fängt bald an. Wie wird sie ablaufen? Wir machen uns wieder Sorgen um deutsche Besucher der Oblast, die mit ihrem Auto kommen werden. Berichte in Ihrer Zeitung über das schikanöse Verhalten der russischen Grenzbeamten den deutschen Besuchern gegenüber entsprechen leider der Wahrheit. Meine Frau und ich beherbergen in unserem Haus auch Gäste aus Deutschland.

Jedesmal, wenn die Leute, die mit dem Auto zu uns gekommen sind, zurück zur Grenze fahren, müssen wir um sie bangen. Einmal begleitete ich ein Ehepaar sicherheitshalber bis zur Grenze und war dabei Zeuge, wie man ihnen das Ersparen der Wartezeit gegen Bestechungsgeld angeboten hat. Die Vermittler waren kräftige junge Männer in schwarzer Uniform, angeblich Angehörige von irgendeinem Wachdienst, obwohl schon ohne sie genug Polizisten und Grenzsoldaten das Einlaßtor bewachten. Eine tolle Arbeitbeschaffungsmaßnahme!

Ich habe im Internet eine sehr lebhafte Diskussion der Oblastbewohner über die Wahlergebnisse verfolgt. Die überwiegende Mehrheit der Beteiligten hat das plumpe, ja sogar arrogante Verhalten Moskaus der Region gegenüber scharf kritisiert. Die Forderung der Rückbenennung der ostpreußischen Metropole war auch oft dabei zu vernehmen. Ich persönlich bin der Meinung, daß nicht nur sie, sondern alle Orte des sogenannten Kaliningrader Gebiets ihre alten Namen wiedererhalten müssen. Die Region soll wieder Preußen oder dem Russischen angepaßt "Prussia" heißen. Das sind doch alles urtümlich historische Namen, in welchen das Andenken an die Urbevölkerung dieses Landstrichs festgehalten wird. Das haben alle begriffen, Ordensritter, Kurfürsten, Könige, bloß nicht die Sowjets und die heutigen russischen Machthaber.

Ewgeni Snegowski, Palmnicken

 

Wir benötigen Antworten
Betr.: "Slum oder Slum?" (Nr. 15)

Man sollte sich nicht um Bezeichnungen streiten, sondern es geht um Inhalte. Und wenn endlich der gegenwärtige Zustand offengelegt wäre, dann sollten uns die verantwortlichen Politiker ehrlich sagen, wie es weitergehen soll. Was deutsche Politiker uns beschert haben und nicht nur in Berlin-Neukölln zu besichtigen ist, benötigt Antworten und Mut zur Wahrheit.

Otto Braun, Ludwigshafen

 

Positiver Text
Betr.: "Die Waffen holen wir uns beim Feind" (Nr. 11)

Glückwunsch zum Artikel von R. Ruhnau. Ein sehr positiver Text über die Leistungen der kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika während des Ersten Weltkrieges.

Arne Schöfert, Wolfsburg


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