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27.05.06 / Appell memelländischer Redakteure / Mitarbeiter der "Enzyklopädie Kleinlitauens" stellen den Westmächten unbequeme Fragen zur Vertreibung

© Preußische Allgemeine Zeitung / 27. Mai 2006

Appell memelländischer Redakteure
Mitarbeiter der "Enzyklopädie Kleinlitauens" stellen den Westmächten unbequeme Fragen zur Vertreibung

"Zur Frage der Rechte aus dem historischen Preußen vertriebener Menschen" lautet ein Appell der Organisatoren und Redakteure der "Enzyklopädie Kleinlitauens" an die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika, des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland sowie der Französischen Republik, an den Kommissar der Menschenrechte des Europarates sowie an den Generaldirektor der Unesco (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur), den wir hier ungekürzt abdrucken.

 

Verehrte Damen und Herren,

wir, die Organisatoren und Redakteure der "Enzyklopädie Kleinlitauens", machen in den Artikeln der Enzyklopädie auch mit den historischen Lebensumständen der Generation jener Menschen bekannt, deren Schicksal von den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz der den Zweiten Weltkrieg gewonnenen Staaten bestimmt waren. Ihretwegen können die Menschen jener Generationen schon seit 60 Jahren ihr heiligstes Naturrecht nicht genießen - das Recht, ihre Heimat zu haben. Die aus dem historischen Preußenland (dem Land zwischen der Weichsel im Süden und der Stadt Klaipeda im Norden) vertriebenen eigentlichen Autochthonen dieses Landes werden in ihrer Heimat am häufigsten nur als Touristen oder Unterstützung sowie Wohltätigkeit schenkende Menschen erwartet.

Die Verletzungen der Menschenrechte der Bewohner des historischen Preußens dauern schon viele Jahre fort. Einen besonderen Maßstab haben sie am Ende des Zweiten Weltkrieges erreicht, als einer der Staaten, die den Krieg verursacht hatten, Kriegsgewinner wurde. Nachdem die Sowjets Litauen und die Rundfunksender von Vilnius okkupiert hatten, verbreiteten im Herbst 1944 die Druckereien von Vilnius und Kaunas täglich mündlich und in Flugblättern den Appell zur Rache, riefen die Soldaten ausdrücklich auf, die Zivilbevölkerung Kleinlitauens und anderer Ortschaften des historischen Preußens zu töten. Die von den politischen Leitern der Roten Armee verbreiteten Flugblätter erließen den Soldaten jegliche Strafe, obwohl wehrlose kraftlose alte Leute grausam ermordet, junge und alte Frauen, unmündige Mädchen vergewaltigt und umgebracht wurden. Der organisierte staatliche Terror und die Vernichtungen dauerten auch noch nach dem Krieg - es wurde angestrebt, aus dem zeitweilig administrierten Land die übriggebliebenen Einwohner völlig aus ihrer Heimat zu vertreiben oder sie zu vernichten und ihr Eigentum auszuplündern und zu enteignen.

Nach 60 Jahren (2.-3. Juli 2005) hat die Moskauer Kreml-Regierung die so genannte 750. Jubiläumsfeier von Königsberg veranstaltet. Diese, milde gesagt, seltsame Veranstaltung des unbarmherzigen Siegers wird wohl die europäischen Nachbarländer nur an die mit Schwert und Feuer zerstampften Naturrechte der alten Preußen, frei im eigenen Land zu leben, oder die noch vor dem Zweiten Weltkrieg gebildete antidemokratische schamlose Allianz zweier totalitärer Staaten - des Nazi-Deutschlands und der Sowjetunion - erinnern.

Deswegen sind uns sowie hunderttausenden anderen aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen die Meinung aller, an die wir uns zu wenden wagen, sowie die Beantwortung folgender Fragen aktuell:

Wie werden aus der gegenwärtigen Sicht des Internationalen Rechts die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz 1945 bewertet, einschließend die damals vorgesehene Friedenskonferenz? Stehen auf der Tagesordnung der Politiker der Siegerstaaten die Fragen der Menschenrechte der alten Bewohner, darunter auch die Vermögensfragen?

Werden bei der Behandlung der Fragen der Menschenrechte des historischen Preußens auch die im staatlichen Maße von der Sowjetunion betriebene organisierte Terrorpolitik, Politik der ethnischen Reinigung der alten Bewohner des Landes analysiert? Sind die Auftraggeber und Vollstrecker dieser Politik festgestellt?

Wird im Kampfe mit dem gegenwärtigen internationalen Terrorismus von den Staaten, die das Genozid der Bewohner des historischen Preußens nicht verurteilt haben, Abstand genommen?

Wie schätzen die UNESCO und andere internationale Organisationen das Verhalten der Länder ein, denen zeitweilig das Administrationsrecht des historischen Preußens übergeben wurde, ihr Benehmen dem baltischen Kulturerbe gegenüber, auch das Verhalten zum Kulturerbe der dort später gewohnten Menschen? Dieses Kulturerbe wird schon 60 Jahre lang absichtlich und total vernichtet. Sogar Ausplünderungen von Kirchen und alten Friedhöfen werden nicht vermieden.

Bekämpft die Unesco im internationalen Maße die zwangsläufige Veränderung der Orts- und Gewässernamen, ihre Slawisierung, so wie das in dem militärisch besetzten historischen Preußenland geschehen ist?

Die aus dem historischen Preußen stammenden Organisatoren und Redakteure der "Enzyklopädie Kleinlitauens":

Vytautas Gocentas

Kestutis Milkeraitis

Ervinas Peteraitis

Viktoras Peteraitis

Dr. Martynas Purvinas


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