24.04.2024

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03.06.06 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. Juni 2006

Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

es geht weiter mit der großen Suche, denn auch immer weiter ziehen sich die Kreise unserer Ostpreußischen Familie, oft erst durch Vermittlung unserer Landsleute, die auf unsere Erfolge hinweisen und somit Hoffnung erwecken. So bei Herrn Hermann Riethmüller, der für seine Frau nach deren besten Freundin aus der Heimat sucht. Die ist im weiteren Sinne Ostpreußen, im engeren der Kreis Goldap, noch enger das Dorf Kosaken / Rappenhöh. Dort besaß das Ehepaar Hilpert, die Eltern von Gerda Riethmüller, einen Hof. Als Vater Emil 1938 verstarb, übernahm seine Frau Berta Hilpert den bäuerlichen Betrieb, bis sie mit ihren Töchtern Gerda und Edith im Herbst 1944 auf die Flucht gehen mußten und in Schleswig-Holstein ein Domizil fanden. In den vergangenen Jahren besuchte das Ehepaar Riethmüller das Dorf Kosaken, vielmehr das, was von ihm übriggeblieben ist, denn es sind nur noch zwei, drei Anwesen zu erkennen. Die Reisen in die Heimat seiner Frau hat Herrn Riethmüller sehr ergriffen und dazu geführt, der Frage nachzugehen: Wie sah der Ort vor dem Krieg aus? Bei den Nachforschungen fand das Ehepaar große Unterstützung durch die Kreisgemeinschaft Goldap, besonders durch Frau Trucewitz, die auf den brandneuen Ortsatlas vom Kirchspiel Gurnen hinwies. Aus diesem, unter Mitwirkung von Herrn Dr. Rothe entstandenen, sehr umfangreichen Werk konnte Herr Riethmüller schon viel entnehmen, aber da ist noch eine ganz besondere Frage, die nicht geklärt werden konnte: Was ist aus der Familie des Schmiedemeisters Ernst Kallweit geworden? Frau Trucewitz gab den Rat, sich an unsere Ostpreußische Familie zu wenden, und den befolgt nun Herr Riethmüller - ohne Wissen seiner Frau, denn sollte sich eine Lösung finden, wäre das für Frau Gerda eine große Überraschung. Sie hatte lange Jahre nach ihrer Freundin aus alten Kindertagen geforscht - vergeblich. Aber vielleicht gibt es jetzt durch unsere Familie wenigstens einen Hinweis, wie es Ellinore Kallweit ergangen ist, seit sich die Freundinnen durch die Flucht aus den Augen verloren. Damals war die Gesuchte, da sie etwa gleichaltrig mit der 1932 geborenen Gerda Riethmüller - damals Hilpert - ist, ein Mädchen von 12 / 13 Jahren, wie das Foto beweist, das Frau Riethmüller bis heute bewahrt hat. Wenn sie Krieg und Flucht überstanden hat, könnte sie durch Heirat einen anderen Namen haben und durchaus heute noch leben. Das wäre natürlich die größte Überraschung, wenn sie sich persönlich melden würde. Zuschriften bitte an Hermann Riethmüller, Königsberger Weg 1 in 53123 Bonn.

Bei Hannelore Masch geborene Schipper bewegt sich die Suche in einem engeren familiären Rahmen, denn es handelt sich um ihre Herkunft väterlicherseits. An ihren 1943 gefallenen Vater hat die 1941 Geborene natürlich keine Erinnerungen, und ihre vor wenigen Jahren verstorbene Mutter hat auch über ihn und seine Familie wenig gesprochen, da sie 1944 erneut geheiratet hatte. So weiß Frau Masch so gut wie nichts über ihren leiblichen Vater und die Familie Schipper. Ihre langjährigen Nachforschungen blieben ergebnislos, und darum hofft sie jetzt auf unsere Ostpreußische Familie, vor allem auf Landsleute aus Heilsberg und dem Kreis Rastenburg, denn die Schippers stammen aus Prangenau. Die Mutter, als Erna Ellwanger in Heilsberg geboren und als Drogistin beziehungsweise Fotolaborantin in der Drogerie Nieß in der Langgasse tätig, wohnte bis zu ihrer Heirat mit Fritz Schipper im Jahre 1939 in der Adolf-Hitler-Straße 2 a, vormals Bartensteiner Straße. Das junge Paar zog in eine Mietwohnung, die wahrscheinlich in der Nähe der Kiehlschen Mühle lag. Wer kannte Fritz und Erna Schipper und kann die Wohnadresse benennen? Der Name "Schipper" taucht in dem Buch "Heilsberg" von Merten auf. Dort wird ein Hugo Schipper genannt, der mit Anna Behlau, * 1906, verheiratet war und bis 1945 im Heimstättenweg 24 wohnte. Und in diesem Haus wohnten auch die Eltern Ellwanger zur Zeit der Geburt ihrer Tochter Erna. Es ist zu vermuten, daß es sich bei diesem Hugo Schipper um einen Verwandten des leiblichen Vaters von Hannelore Masch-Schipper handelt, vielleicht um seinen Onkel, und daß durch diese Nachbarschaft die Verbindung zwischen Erna Ellwanger und Fritz Schipper zustande kam. Und hier setzt eine konkrete Spur ein: Hugo Schipper wohnte nach dem Krieg 1965 in Berlin, ist dann unbekannt verzogen. Vielleicht gibt es noch Angehörige dieser Familie Schipper, die Frau Masch etwas über den familiären Hintergrund berichten könnten? Hannelore und ihr Ehemann Karl Masch - der als eifriger Leser unserer Zeitung diesen Suchwunsch jetzt realisierte - hoffen auf eine positive Reaktion (H. Masch,  Ratingen).

Ein ähnliches Problem spricht die nächste Suchfrage an, übermittelt durch unsere Leserin Helga Beuke, der ich ganz herzlich für ihre anerkennenden Worte danke. Ihr Schreiben ist so flott formuliert, daß ich die ersten Zeilen im Wortlaut bringe. "Anläßlich eines Besuchs bei Bekannten im Allgäu wurde mir eine Christa Kohler als ,Auch-Ostpreußin' vorgestellt. Ich bat um ihren Mädchennamen, er lautete ,Henseleit'. Ich sagte: ,Toll, ich bin mit einer Henseleit zur Schule gegangen.' Christa rief: ,Mein Gott, du bist die Erste, die mit meinem Namen etwas anfangen kann!' Eine der Königsberger Henseleits war meine Klassenkameradin in der Königin-Luise-Schule. Wie mir bekannt, waren die Geschwister alle Mädchen, aber es könnten ja Verwandte wie Onkel und Tanten existieren. Ich habe mit meiner alten Schulfreundin Eva Henseleit aus Königsberg gesprochen. Sie konnte aber nicht weiter helfen." Soweit die Vorgeschichte, denn jetzt kommen wir auf den Kern der Schreibens. Frau Beuke erfuhr, daß Christa Kohler geborene Henseleit so gut wie nichts über ihre väterliche Familie weiß, aber sich zunehmend mit der Frage beschäftigt: Wer bin ich, wo komme ich her? Ihr ostpreußischer Vater Fritz Henseleit wurde am 24. September 1924 in Abbarten, Kreis Bartenstein geboren. Als Soldat geriet er in amerikanische Gefangenschaft und wurde in Bayern entlassen, wo er auch blieb. Er heiratete eine dort Ansässige, 1948 kam Tochter Christa zur Welt. Die Ehe wurde geschieden, die Tochter wuchs bei der Mutter auf, konnte ihren Vater aber oft besuchen. Er hat dem Kind viel über seine Heimat erzählt, aber Christa war noch klein und hat wenig behalten. Nach dem Tod des Vaters wurde kaum noch über ihn gesprochen, es blieben auch keine Unterlagen erhalten. Frau Beuke weiß, daß ihr Vater eine Schwester Christel hatte - vielleicht erhielt seine Tochter deshalb den Namen Christa? -, von weiteren Verwandten ist nichts bekannt. Sie hofft nun für ihre Bekannte, daß es noch Angehörige gibt, vielleicht Nachkommen von Christel Henseleit, deren Alter unbekannt ist, sie dürfte aber auch in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts geboren sein. Abbarten, kein größeres Dorf sondern Gut und Försterei, gehörte zur Gemeinde Deutsch Wilten im Kirchspiel Georgenau. 20 Kilometer nordöstlich von Bartenstein gelegen. Es könnte sein, daß sich auch ehemalige Nachbarn und Schulkameraden an Fritz Henseleit und die Familie erinnern. Jeder Hinweis ist willkommen. Zuschriften bitte an Helga Beuke, Oberstraße 8 in 67745 Grumbach, Telefon (0 63 82) 83 58, Fax (0 63 82) 99 33 47.

Die Anschrift eines Landsmannes sucht Herr Friedrich Wach, und ich muß die Bitte weitergeben. Es handelt sich um den in Puppen, Kreis Ortelsburg geborenen Willi Zimmermann. Er studierte in Posen Landwirtschaft und ist dann kurz nach Beendigung seines Studiums in den Westen gegangen. Heute müßte Willi Zimmermann in Süddeutschland wohnen. Der etwa 65- bis 70jährige hat noch einen Bruder, Udo Zimmermann. Sicherlich wird Herr Wach auf diesem Wege zu der gesuchten Adresse komme. Seine Anschrift: Friedrich Wach, Finkenweg 6 in 71134 Aidlingen.

Noch ein Nachschrapselchen: Gesucht wird das Buch "Im Sattel vom Ostseestrand bis zum Bosporus" von William von Simpson. Der Reisebericht erschien 1918 und ist heute antiquarisch nicht mehr erhältlich. Es handelt sich um das Erstlingswerk des in Nettienen, Kreis Insterburg geborenen Schriftstellers, der dann durch seine Roman-Trilogie "Die Barrings" berühmt wurde. Gewünscht von Herrn Wolfgang Hamann, Stockacherstraße 14 b in 78351 Bodmann-Ludwigshafen, Telefon / Fax (0 77 73) 92 06 34.

Eure Ruth Geede

Ellinore Kallweit: Wer sachdienliche Hinweise zu dem etwa 1932 geborenen Mädchens machen kann, wende sich an Hermann Riethmüller, Königsberger Weg 1 in 53123 Bonn. Foto: privat


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