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17.06.06 / Begegnungen / Adreßbuch und Prominentenlexikon

© Preußische Allgemeine Zeitung / 17. Juni 2006

Begegnungen
Adreßbuch und Prominentenlexikon

Prominente Zeitgenossen führen ein gewiß schweres Leben. Eine alles beherrschende Frage bewegt sie: Sollen sie sich freuen, wenn man sie erkennt? Oder sollen sie sich ärgern, wenn man sie nicht erkennt? Mit der Kehrseite des Ruhms kann nicht jeder Prominente souverän umgehen. Nun ist nicht jeder Fan gleich ein "Stalker", ein Mensch also, der das Objekt seiner Begierde gnadenlos verfolgt, doch können auch einfache Autogrammjäger lästig sein. Der Schauspieler Manfred Krug scheint da schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Das jedenfalls liest sich aus einem geharnischten Brief, den er an den Autor Klaus-Martin Kersten schickte und in dem er sich energisch verbat, daß seine Anschrift in dem von Kersten bearbeiteten Buch veröffentlicht werde. "Mir scheint, daß das Neue an Ihrer Geschäftsidee einzig darin besteht, die Adressen von sogenannten Prominenten auszuposaunen, damit jeder Autogrammdepp weiß, wo er zu klingeln hat", wetterte Krug (Schade, er kam sonst so sympathisch über den Bildschirm ins Wohnzimmer!). Meistens hat Kersten, der sechs Jahre an dem Berliner Prominen-tenlexikon (Berlin Edition in der be.bra Verlag GmbH, Berlin, 312 Seiten, 177 Abb., brosch., 19,90 Euro) gearbeitet hat, allerdings keine derartig abweisenden Bescheide von den angeschriebenen Prominenten erhalten. So ist ein Buch entstanden, das man durchaus auch als Stadtführer für Rundgänge auf eigene Faust nutzen kann.

Eine Thementour durch die Hauptstadt bietet sich an. So fangen Musikfreunde etwa bei den Komponisten Paul Abraham ("Victoria und ihr Husar") an, der in Wilmersdorf lebte, gehen weiter nach Schmargendorf zu Theo Mackeben ("Nur nicht aus Liebe weinen") und gelangen schließlich zu Ilse Werner, der Schauspielerin mit Pfiff, die in Kleinmachnow und im Grunewald lebte. Eine illustre Reihe, die man natürlich auch auf andere Gebiete von Kunst und Kultur ausweiten kann, um auf unterhaltsame Art die Hauptstadt zu erkunden. Os


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